Exkommunikation Luthers ist bereits aufgehoben
Rom (idea) – Wiederholt haben evangelische Kirchenvertreter gefordert, die Exkommunikation Martin Luthers (1483–1546) aufzuheben. Für den vatikanischen Ökumene-Beauftragten, Kardinal Kurt Koch, ist dies bereits mit dem Tod des Reformators – also vor 470 Jahren – geschehen.
Das sagte der Schweizer laut der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) vor Journalisten im Vatikan. Anlass ist das gemeinsame Reformationsgedenken von Papst Franziskus und führenden Vertretern des Lutherischen Weltbundes am 31. Oktober im schwedischen Lund. Auslöser der Reformation war die Veröffentlichung von 95 Thesen Luthers am 31. Oktober 1517 in Wittenberg gegen Missstände in der damaligen Kirche. 2017 jährt sich das Ereignis zum 500. Mal. Luther war 1521 von Papst Leo X. (1475-1521) aus der Kirche exkommuniziert worden.
Darunter versteht die katholische Kirche den Ausschluss aus der kirchlichen Gemeinschaft und vom Empfang der Sakramente. 2012 hatte die EKD-Botschafterin für das Reformationsjubiläum, Margot Käßmann (Berlin), die Erwartung geäußert, dass die katholische Kirche die Exkommunikation zurücknimmt.