Ich selbst war mal in Versuchung, den Sabbat (oder Sonntag) genau einzuhalten.
Das Buch "Allein durch Gnade" (Derek Prince)
hat mir sehr dabei geholfen, Gerechtigkeit nicht durch das Gesetz erlangen zu wollen, und dies sein zu lassen.
Ich gebe hier das Buch in einer Kurzzusammenfassung wieder (falls jemand -insbesondere ein Adventist- mitlesen möchte):
- Gesetz ist ein Mittel zur Erlangung von Gerechtigkeit vor Gott.
- Christus ist das Ende des Gesetzes zur Gerechtigkeit für jeden, der glaubt (Röm. 10, 4). Sobald ein Mensch Glauben ausübt, um die Errettung in Jesus Christus zu erlangen, ist dies das Ende vom Gesetz als Mittel zur Erlangung von Gerechtigkeit.
- Das Gesetz des Mose wird in Eph. 2, 15 mit folgender Wendung beschrieben: Das Gesetz der Gebote, die in Satzungen enthalten sind. Die Gebote sind die zehn Gebote, mit Satzungen ist eine bestimmte Art zu leben gemeint, bei der man die Gebote in die Praxis umsetzt.
- Den Nationen, die kein Gesetz haben, ist das Werk des Gesetzes in die Herzen geschrieben worden. Ihr Gewissen gibt ihnen Zeugnis, und ihre Gedanken klagen sie an (Röm. 2, 14 – 15). Das könnte man als Gerichtshof in den Gedanken bezeichnen.
- In vielen religiösen Richtungen gibt es religiöse Regeln, die einzuhalten sind (kein Alkohol, keine Zigarette, kein Kino, züchtige Kleidung, kein Schmuck usw.). Solche religiösen Anstrengungen sind sinnlos.
- Gnade ist das, was Gott umsonst gibt und im Glauben angenommen wird, ohne dass man dafür etwas leistet oder es sich verdient.
- Es gibt zwei Wege zur Gerechtigkeit, die sich gegenseitig ausschließen. Der eine Weg ist Gerechtigkeit erlangen durch Werke des Gesetzes, der andere Weg ist, Gnade durch Glauben zu empfangen. Man kann nicht ein bisschen Gesetz und ein bisschen Gnade mischen. Durch Mose wurde das Gesetz gegeben, aber durch Jesus Christus sind Gnade und Wahrheit zu uns gekommen (Joh. 1, 17). Wer unter dem Gesetz ist, über den herrscht die Sünde, wer unter der Gnade ist, über den herrscht die Sünde nicht (Röm. 6, 14). Wir können nicht versuchen, etwas gesetzlich zu sein, um der Gnade etwas hinzuzufügen. Gnade und Gesetz sind zwei Gegensätze, die entgegengesetzte Resultate hervorbringen (Röm. 10, 5 – 6). Schon die ersten Menschen auf der Erde haben das erfahren: Durch Glaube brachte Abel Gott ein besseres Opfer dar als Kain (Hebr. 11, 4). Wir sehen hier zwei Religionen, es gibt keine weiteren auf der Erde. Abels Religion erfordert Glaube, nimmt Gottes Wort an, macht sich das Blut zunutze, wird von Gott akzeptiert und übernatürlich bestätigt, bringt einen Märtyrer hervor, und wird die Braut Jesu hervorbringen. Kain dagegen hatte keinen Glauben, lehnte Gottes Wort ab, bietet menschliche Werke an (Früchte der Erde, die Gott verflucht hatte -1.Mose 3,17) , wird von Gott abgelehnt, nicht übernatürlich bestätigt, bringt einen Mörder hervor, und wird die Hure Babylon hervorbringen. Wenn wir durch eigene Werke unsere eigene Gerechtigkeit aufrichten wollen, weigern wir uns, uns der Gerechtigkeit Gottes zu unterwerfen, die uns nur durch Glauben zuteil wird.
- Falsche Religion (aus Gesetzlichkeit Gerechtigkeit erzielen zu wollen) ist gem. Offb. 18 ein verkehrtes, satanisches System. Falsche Religionen sind satanischen Ursprungs, und können bis hin zu Morden führen (Religionskriege), sind also ein Thema von gewaltiger Tragweite.
- Das Gesetz wurde durch Mose gegeben (Joh. 1, 17), es ist ein geschlossenes System, dem man nichts wegnehmen darf und dem man nichts hinzufügen kann (5. Mose 4, 2 und 13, 1). Beim Gesetz gilt alles oder nichts (Gal. 3, 10), jeder, der durch Gesetze gerecht werden will, steht unter einem Fluch, wenn er an auch nur irgendeinem Punkt scheitert (Jak. 2, 10 – 11 –Du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht töten usw-). Jesus erfüllte das Gesetz in dreifacher Weise, er hielt es vollkommen ein (Matth. 5, 17), er erfüllte alle Verheißungen des Gesetzes (Luk. 24, 26 – 27), und er bezahlte die Höchststrafe (den Tod) (Röm. 6, 7 und 7, 4). Jesus riss die Trennwand zwischen Gott und uns nieder (Eph. 2, 11 – 22). Durch die Hingabe seines eigenen Lebens hat er das Gesetz außer Kraft gesetzt; er hat damit der Feindschaft unter Menschen wegen religiöser Gesetze ein Ende gemacht. Gott hat die Handschrift gegen uns ausgelöscht (Kol. 2, 14); die 10 Gebote hatte er handschriftlich selbst geschrieben (2. Mose 31, 18). Nur Gott aber kann löschen, was er selbst geschrieben hat. Niemand hat uns mehr wegen Speise oder Trank oder Sabbat zu richten (Kol. 2, 16).
Christus hat das Gesetz mit seinen zahlreichen Geboten außer Kraft gesetzt (Eph. 2, 15). Kommt ein Adventist zu dir und sagt: „Du hältst den Sabbat nicht“, dann antworte: „Gott hat mir gesagt, ich solle mich nicht von dir im Hinblick auf den Sabbat richten lassen; weil Christus für mich das Ende des Gesetzes ist, haben mir die Gebote des AT im Hinblick auf Gerechtigkeit nichts mehr zu sagen.“ Christen stehen nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade (Röm. 6, 14 und 7, 4). Wenn ihr vom Geist geleitet werdet, so seid ihr nicht unter dem Gesetz (Gal. 5, 18). Wer wieder zum Gesetz zurückgeht, hat sein Erbe verloren. Christen werden davor gewarnt, wieder zurückzugehen (Gal. 3, 1 – 4), sie kommen unter ein Joch der Knechtschaft. Wer dem nicht gehorcht bzw. trotzdem zurückgeht, ist verzaubert (Gal. 3, 1), Christus wird ihm nichts nutzen; er trennt sich von Jesus, und kommt unter einen Geist der Sklaverei und der Furcht.
Religion ist die Angst, etwas falsch zu machen, und deshalb in die Hölle zu kommen.
Warum hat Gott das Gesetz gegeben ?
- Nicht, um gerecht zu machen. Aus Gesetzeswerken wird kein Fleisch vor ihm gerechtfertigt (Röm. 3, 20; Gal. 2, 16).
- Erkenntnis der Sünde (Röm. 7, 7).
- Offenbarmachung des fleischlichen, sündigen Wesens des Menschens (Röm. 7, 14 – 18). Das Gesetz hat die Kraft der Sünde und die fleischliche Natur offenbar gemacht. Es bringt diese beiden Grundprobleme des Lebens ans Licht.
- Es gibt einen Vorgeschmack auf Christus (Luk. 24, 44). Jesus sprach: Das sind meine Worte, die ich zu euch redete…, dass alles erfüllt werden muß, was über mich geschrieben ist im Gesetz Mose und den Propheten und den Psalmen. Die Opfer im Gesetz des Mose weisen allesamt auf Jesus hin.
- Um uns zu Christus zu führen bzw. vorzubereiten. Das Gesetz hat einen erzieherischen Zweck, es lässt uns erkennen, dass wir vor Gott nicht gerecht sind (Gal. 3, 24).
- Um Israel einen abgesonderten Status zu geben, was ebenfalls auf die Beziehung eines Gotteskindes zu Jesus hinweist (4. Mose 23, 9). Es ist eine eigene Identität.
Wie das Gesetz auf uns wirkt
- Es weckt die Sünde (Röm. 7, 5 - ohne Gesetz keine Übertretungen-)
- Es stärkt die Sünde (1. Kor. 15, 56 –wer unter dem Gesetz ist, über den herrscht die Sünde)
- Es führt zu Übertretungen und Zorn (Röm. 14, 15 – gemeint ist göttlicher Zorn-)
- Es bringt uns unter Verdammnis (Röm. 8, 1 – 3 – Verdammnis durch Gott-)
- Es hält uns unter der Herrschaft Satans (Kol. 2, 14 – 16 –solange wir schuldig sind, stehen wir unter der Herrschaft Satans)
- Es zieht einen Fluch nach sich (Gal. 3, 10 –verflucht ist jeder, der sich nicht ständig an alles hält-). Viele wollen der Gerechtigkeit Gottes noch etwas hinzufügen (eigene Anstrengungen, Programme, Werbeaktionen, Regeln). Dies ist ein Rückschritt zu eigenen Fähigkeiten und heraus aus der Gnade; machen wir uns vom Gesetz bzw. unserem eigenen Fleisch abhängig, weicht unser Herz vom Herrn und zieht Fluch nach sich (Jeremia 17, 5). Wir werden wie ein kahler Strauch in der Steppe, und sehen nicht, dass Gutes kommt. Paulus spricht davon, dass die unverständigen Galater verzaubert wurden (Gal. 3, 1 ff); sie hatten in der Kraft des Heiligen Geistes begonnen, und versuchten nun, mit ihrem Fleisch bzw. aus eigener Kraft vollkommen zu werden. Das ist Gesetzlichkeit. Es ist dem Menschen seit Adam und Eva zu eigen, von Gott unabhängig sein zu wollen (ich schaffe das schon, ich gehe meinen eigenen Weg). Jesus aber sagte: Der Sohn kann nichts von sich aus tun (Joh. 5, 19), und genau das wünscht er sich von jedem seiner Kinder, wenn er sagt, dass wir ohne ihn nichts tun können. Man kann sich demütig im Glauben von Jesus abhängig machen, oder aber auf sich selbst, seine seelische Kraft in religiösem Stolz verlassen (Habakuk 2, 4).
- Es bewirkt Feindschaft in doppelter Hinsicht (Eph. 2, 14 – 16): Feindschaft zwischen Gott und dem Menschen, und Feindschaft zwischen denen, die unter dem Gesetz sind, und denen, die nicht unter dem Gesetz sind (derjenige, der Vorschriften einhält, glaubt, er sei etwas Besseres als sein Mitmensch).
- Es knechtet (Gal. 4, 21 – 25) – unter der Knechtschaft des Gesetzes befindet man sich in Sklaverei- die aber vom Geist Gottes geleitet werden, haben nicht mehr einen Geist der Knechtschaft bzw. sind nicht mehr Sklaven der Furcht (Röm. 8, 14 – 15). Die Botschaft des NT ist keine Botschaft der Furcht.
- Es führt dazu, dass Menschen sich gegenseitig verfolgen (Gal. 4, 29). Religiöse, gesetzliche Menschen werden immer Christen, die unter der Freiheit des Heiligen Geistes leben, verfolgen, so wie auch Jesus von den Pharisäern verfolgt wurde. Fleisch und Geist stehen sich immer feindselig gegenüber.
Die Wurzel von allem: Der Mensch verläßt sich auf sich selbst, anstatt allein auf Jesus zu sehen. Der Mensch will seit Adam und Eva unabhängig sein von Gott; wenn möglich will er sein wie Gott (1. Mose 3, 5).
Jesus war total abhängig von seinem Vater( Joh. 5, 19; 6, 57), und sagt zu uns ebenso: Ohne mich könnt ihr nichts tun.
Sich dagegen im Glauben von Gott unabhängig machen zu wollen ist Hochmut. Darauf beruht die gesamte „Du bist Geist“ Lehre“ , die aktuell besonders von Wort + Geist vertreten wird. Wir sind Übernatürliche, wir sind gottgleiche Herrscher. Du hast nicht einen Gott in dir, du bist selbst einer! Du bist Geist. Wir haben einen Supermenschen in uns. Wir sind perfekt. Wir sind Außerirdische und Übernatürliche.
Was fordert Jesus von uns:
Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstand. Dies ist das größte und erste Gebot. Das zweite aber ist ihm gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. An diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten (Matth. 22, 35 – 40).
Jakobus bezeichnet dieses Gesetz in Kap. 1 und 2 als das Gesetz der Freiheit oder das Königliche Gesetz. Wir dürfen frei sein unter dem Gesetz des Heiligen Geistes und leben wie ein König, wenn wir so lieben, wie Gott es möchte. Liebe ist nicht ein Gefühl, sondern drückt sich in Tat und Wahrheit aus ( 1. Joh. 3, 18). Und Liebe drückt sich im Gehorsam Gott gegenüber aus.
Liebe ist, den Geboten Jesu zu gehorchen, die Briefe zu beachten, einfach dem Heiligen Geist gehorsam zu sein. In dem Stand, in dem wir uns befinden, sind wir vollkommen, auch wenn wir noch nicht zur vollen Reife gelangt sind.
So werden wir im Urteilsvermögen wachsen, an Erkenntnis zunehmen (Kol. 1, 9 – 12), an Liebe zunehmen (Röm. 13, 8 – 10), die Liebe ist ausgegossen in unsere Herzen (Römer 5, 5), und wir müssen sie weitergeben (das ist ein Willensakt),
Dies alles können wir nur durch die Gnade Gottes, die uns umsonst gegeben wird.
Gnade ist unverdiente Gunst.
Die Schönheit der Gnade (Apg. 4, 33); eine Gemeinde, in der die Gnade Gottes zu Hause ist, ist attraktiv und anziehend; sie hat Gunst und Schönheit bei Gott.
Der Ursprung der Gnade ist allein Gott (1. Petr. 5, 10); sein Segen besteht aus den 6 Elementen Segen, Bewahrung, Licht über uns, Gnade, Zuwendung und Frieden (4. Mose 6, 22 – 26). Seine Gnade ist mit uns in Zeiten der Not. Er hat uns aus dem Land des Todes herausgeholt (Matth. 4, 12 – 16) und in das Reich des Lichtes gebracht.
Gnade haben wir durch das Kreuz erlangt, denn Jesus zahlte die Strafe für unsere Sünden, setzte dem Gesetz als Rechtfertigung ein Ende, tilgte alle Forderungen, die Satan gegen uns geltend gemacht hatte (wir sind total gerecht vor Gott, und müsse uns nicht als Sünder fühlen bzw. verklagen lassen – wer aber durch das Gesetz gerecht werden will, hat Schuldgefühle). Sünde hat keine Macht mehr über uns, weil sie unwirksam gemacht wurde. Christus tötete unsere fleischliche Natur (Römer 6, 6), damit ist unsere alte Natur gestorben. Wenn wir den alten Menschen aber wieder aufleben lassen, leben wir als Sklave der Sünde. Unser alter Mensch ist mit Jesus gekreuzigt (Römer 6, 11) und wir haben uns der Sünde gegenüber wie tot zu verhalten.
Wie empfängt man Gnade
- Gott schenkt nur dem Demütigen Gnade (Jak. 4, 6 – 7)
- Selbstgerechtigkeit ablegen (Luk. 18, 9 – 13) –wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden.
- Keine Leistung – eigene Werke einstellen (die Gnade Gottes kann man sich nicht verdienen) (Röm. 4, 4 – 5). Ohne eigene Leistung sein ganzes Vertrauen auf Gott setzen.
- Jesus annehmen und sich ihm völlig ausliefern (Joh. 1, 11 – 12). Ein Geschenk kann man nur annehmen, verdienen geht nicht (Joh. 1, 16 –wir empfangen Gnade um Gnade-). Eigene Versuche, heilig sein zu wollen, einstellen; sich vom Problem abwenden und der Gnade Jesu zur Veränderung ausliefern. Das Sorgen bzw. die Überbeschäftigung mit dem Problem einstellen und sich allein der Gnade hingeben – bis die Veränderung eintritt.
- Sich kontinuierlich auf die Gnade Gottes verlassen, und nicht irgendwann anfangen, auf das eigene Fleisch zu vertrauen. Notfalls täglich laut bekräftigen: Ich bin mit Christus gekreuzigt, nunmehr lebe nicht mehr ich, sondern Jesus lebt in mir. Darum vertraue ich nicht auf mein Fleisch, sondern allein auf Jesus (Gal. 2, 19 – 20) (Phil. 3, 3). Gnade und eigene Werke kann man nicht mischen – entweder eigene Werke oder Gnade. Sich allein auf die Gnade zu verlassen, ist ein lebenslanger Lernprozess.
- Sich nicht durch Umstände entmutigen lassen. Einer der stärksten Waffen Satans gegen uns ist Entmutigung. Sind wir entmutigt, kann er mit uns tun was er will. Darum bekenne: Wenn ich schwach bin, dann bin ich stark (2. Kor. 12, 9 – 10). Gottes Gnade zeigt sich besonders in den Bereichen unseres Lebens, in denen wir uns unserer Schwachheit bewusst sind, und wissen, dass wir die Situation selbst nicht bewältigen können. Gottes Gnade wird dem Schwachen angeboten. Und wenn wir gescheitert sind im Glauben, wird uns unser Glaube immer noch als Gerechtigkeit angerechnet (Römer 4, 5). Übergeben wir Gott neu die gesamte Verantwortung über unser Leben, drücken wir aus, dass wir uns wieder allein auf seine Gnade verlassen.
- Der Gnade Gottes Raum geben (Gal. 2, 20; 2. Kor. 4, 5 – 6). Solange wir unser altes Ego nicht aufgeben, geben wir der Gnade Gottes keinen Raum. Paulus nennt 3 Schritte zum Ort der Gnade: Selbstverleugnung, Anerkenntnis der Herrschaft Jesu und ein Diener sein. Erst wenn wir am Ende unserer eigenen Selbstgenüg- samkeit, Gerechtigkeit und Kraft angekommen sind, kann das Leben Gottes durch uns strömen. Drucksituationen, Probleme und Prüfungen in unserem Leben sollen uns daran erinnern, dass nicht wir selbst uns leben, sondern Jesus in uns. Gottes Kraft wird in unserer Schwachheit vollkommen. Der Druck, dem wir ausgesetzt sind, soll uns dazu bringen, uns immer mehr auf die Gnade Gottes zu verlassen.
- Sich der Gnade rühmen: Wer sich rühmen will, der rühme sich des Herrn (1. Kor. 1, 31). Wenn wir die Größe und Tragweite der Gnade Gottes verstehen, dann wissen wir, wir sind ohne eigene Leistung und ohne eigenen Verdienst Empfänger des vollen Ausmaßes der Gnade Gottes geworden.
Die Präsenz der Gnade in unserem Leben
Denn du Herr segnest den Gerechten; du umgibst ihn mit Gnade wie mit einem Schild (Psalm 5, 13). Seine Gnade oder Huld beschützt uns und umhüllt uns; sie vertreibt die bösen Mächte, die uns widerstehen.
Wenn das Angesicht des Königs leuchtet, bedeutet es Leben, und seine Gunst ist wie eine Wolke des Spätregens (Spr. 16, 15). Jesus ist der König der Könige, und wenn er sein Angesicht uns zuwendet, bedeutet das Leben. Der Spätregen ist der segensreichste Segen überhaupt, weil er die größte Fruchtbarkeit und Aussicht auf eine gute Ernte schenkt.
Gnade lehrt Gottesfurcht (Titus 2, 11 – 14)
- zu weltlichen Begierden und Vergnügungen (Gottlosigkeit) nein zu sagen,
- ein aufrichtiges, gottesfürchtiges Leben voller Selbstkontrolle zu führen,
- auf die Wiederkunft Jesu zu warten,
- von aller Boshaftigkeit und Schlechtigkeit gereinigt zu werden,
- eifrig auf Gehorsam dem Heiligen Geist gegenüber bedacht zu sein, damit wir die Gnade nicht vergeblich empfangen (2. Kor. 6, 1).
Gnade bewirkt Dankbarkeit (Ps. 45, 3)
Jesus wurde gesegnet, weil er die Bedingungen zum Empfang von Segen erfüllte. Es war die Gnade in seinen Worten. Man kann nicht Gnade haben ohne dankbar zu sein (Hebr. 12, 28) (Kol. 3, 14 – 16). Die Gnade befähigt uns, auch andere in aller Weisheit zu lehren. Und wir werden von Gottes Gnade voller Dankbarkeit in unseren Herzen singen.
Gnade bewirkt Größzügigkeit
(2. Kor. 8, 1 – 9) Die Gnade Gottes macht fröhliche Geber aus uns – bis an unsere Grenze, und sogar noch darüber hinaus (Bereich der Gnade). Dies betrifft auch Befreiungsdienst und Krankenheilung (Matth. 10, 7 – 8), die wir auf jeden Fall umsonst weitergeben sollen (Lukas 6, 38). Geben ist der Schlüssel zum Empfangen; wenn wir voller Gnade geben, empfangen wir sogar mehr, als wir gegeben haben.
Gotte Gnade genügt
Gottes Gnade ist völlig ausreichend (2. Kor. 12, 7 – 10). Da wo wir keine eigenen Ressourcen mehr haben beginnt die Gnade. Solange wir etwas aus eigener Kraft meistern können, brauchen wir Gottes Gnade nicht. Gott sucht sich manchmal die schwächsten, unfähigsten Personen heraus, und wirkt in Gnade gewaltig durch sie. Darum sagt Paulus auch: Wenn ich schwach bin, dann bin ich stark. Je größer die Not, desto größer ist das Maß der Gnade Gottes.
Wir sind Verwalter seiner Gnade
Wir sind Empfänger von Gnadengaben (Charismen), so wie sie uns Gott zuteilt (1. Petr. 4, 10). Charis (griechisch) bedeutet Gnade. Jeder von uns hat eine spezielle Manifestation von Gnade. Paulus spricht vom überragenden Reichtum der Gnade Gottes (Eph. 2, 6 – 7). Genau diese Gnade dürfen wir weitergeben; je mehr wir nehmen und weitergeben, desto mehr erhalten wir; Gottes Gnade ist unerschöpflich. Und: Gott bringt uns nie an einen Ort, wo wir nicht unter seiner Gnade sind.
Gebet:
Lieber Vater, ich komme jetzt zu dir im Namen deines Sohnes, des Herrn Jesus. Ich bekenne, dass ich versucht habe, mir deine Segnungen und deine Gunst durch eigene Leistung zu verdienen. Ich habe versucht, einen persönlichen Standard von Gerechtigkeit zu erreichen, von dem ich dachte, dass er mich in deinen Augen annehmbar machen würde. Ich bitte dich dafür um Vergebung im Namen Jesu. Bitte befreie mich von jeder Form der Finsternis, die mich umgeben hat, weil Gesetzesbruch einen Fluch nach sich zieht.
Ich demütige mich vor dir und bekenne, dass ich jetzt im Glauben deine Gnade und Gunst empfange. Ich entscheide mich dazu, nicht länger für deine Gunst zu arbeiten und Leistung zu erbringen. Demütig erkläre ich, dass ich vor dir gerecht bin – nicht aufgrund dessen, was ich getan habe, sondern aufgrund der Gerechtigkeit Christi, die mir wegen seines vollendeten Werkes am Kreuz, das er für mich erbrachte, verliehen worden ist. Ich bekenne, dass dies umsonst und ein Geschenk ist und mir nicht verliehen wird, weil ich selbst irgendeine Form von Gerechtigkeit habe oder Verdienste vorweisen kann.
Ich bitte dich, dass du mich mein Leben lang durch deinen Heiligen Geist aufmerksam machst, wenn ich anfange, mich auf meine eigene Kraft und Leistung zu verlassen, um ein gerechtes Leben vor dir zu führen. Ich bitte dich, dass du mir in der Zeit der Not die Einsicht schenkst, dass ich mich immer der Gnade zuwende, die in der Fülle Christi ist, um die Sünden und Schwächen in meinem Leben zu überwinden. Ich erkläre, dass ich mich, um mit Christus durch das Leben zu gehen, einzig und allein auf deine Gnade verlasse.
Danke für die Gnade, die du mir geschenkt hast. Danke für deine Gnade, die in allen Nöten meines Lebens stets genügt. Vater hilf mir, in deiner Gnade vorwärts zu gehen, dir zu dienen, dich zu repräsentieren, und andere Menschen mit der Kraft deiner Gnade zu berühren
Im Namen Jesu. Amen.