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Die Liebe stellt sich nicht ungebärdig, sie sucht nicht...


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Rolf

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C.Eichhorn






Jesu Bild in der Liebe (II) Die Liebe stellt sich nicht ungebärdig, sie sucht nicht das Ihre, sie läßt sich nicht erbittern.

1. Kor. 13, 5






Die Liebe benimmt sich fein. Wenn sie auch nicht bewandert ist in den äußeren Höflichkeitsformen, so benimmt sie sich um so taktvoller von innen heraus und handelt mit Zartheit. Wie kalt und erkältend ist die Höflichkeit ohne Liebe, so daß uns ein grobes und ungezogenes Benehmen oft lieber wäre! - Sie sucht nicht das ihre, sie ist selbstlos, geht nicht auf ihren Profit aus.

Sie handelt nicht nach dem Wort: Ich gebe, damit du mir wiedergibst. Die Selbstsucht kann sich liebenswürdig zeigen gegen alte, alleinstehende Anverwandte, aber sie spekuliert dabei auf das zu erhoffende Erbe. "Gebt, wo ihr auf keine Gegenleistung rechnen könnt; leiht, da ihr nichts dafür hofft!" -

Sie läßt sich nicht erbittern. Es gibt Fälle, wo die Empörung mächtig im Herzen aufsteigt, besonders wenn solche, die uns nahestehen, uns verletzen. Wie macht man's, daß der Aufruhr gestillt wird? Blicke auf Jesus, der das Bitterste erfuhr, und der sich doch nicht erbittern ließ! Nähre das unheilvolle Feuer nicht! Je öfter man sich die erfahrene Unbill wiederholt, desto stärker wird die Erregung. Besonders aber steigert sich der Unwille, wenn man die innere Erregung in Worten ausläßt. Unter dem Reden wächst der Zorn, man redet sich immer mehr hinein in Unwillen.

Die Zunge, sagt Jakobus, wenn sie von der Hölle entzündet ist, zündet "allen unsern Wandel" an. Ein wichtiges Wort! Wörtlich heißt es: "Sie entzündet das Lebensrad", den Quellort und Ausgangspunkt unseres Lebens. Denn das Leben bildet einen Kreislauf und bewegt sich dabei unablässig vorwärts wie ein Rad. In diese Brunnenstube unseres Daseins kommt eine aufflammende Wallung, wenn die Zunge vom höllischen Feuer entzündet wird. Halte die Worte zurück! Durch Schweigen wird das Feuer eingedämmt.

Drängt sich dir die erfahrene Kränkung in den Sinn, widerstehe durch die Liebe, mit der der Heiland dich geliebt hat! Will die Empörung laut werden, halt ein, drücke ein Siegel auf den Mund in der Kraft des Heilandes, der still war wie ein Lamm, als man ihm die furchtbarsten Kränkungen zufügte! Du machst dich selbst unglücklich, wenn du der Bitterkeit Raum gibst. Ein Freund des seligen Gotthilf von Schubert hinterließ ihm als Vermächtnis das Wort: "Laß dich nicht erbittern!"

Als Schubert selbst sein Ende nahen fühlte, drängte es ihn, dies Vermächtnis weiterzugeben. Er schrieb in diesem Sinn an Ludwig Harms, den er dem Angesicht nach nicht kannte. Es war ihm von oben ins Herz gegeben. Er fing den Brief an, verschied aber, bevor er ihn abgeschlossen hatte. Seine Angehörigen schickten ihn an Harms. Er kam gerade zu rechter Zeit. Denn dieser Gottesmann war in großer Gefahr, durch eine ausgesucht boshafte Verleumdung bitter zu werden. Nun aber siegte die Liebe, die sich nicht erbittern läßt.
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