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Die evangelikale Zerstörung des biblischen Glaubens


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Die evangelikale Zerstörung des biblischen Glaubens






14. Januar 2012 23:14 Geschrieben von Roland Odenwald


Willow Creek, „Leben mit Vision", Emerging Church (EmC), Micha-Initiative, Ganz­heitliche Mission — Namen von Programmen und Bewegungen, die in den letzten Jahrzehnten den Evangelikalismus in den USA und auch hierzulande stark geprägt haben. Nun be­hauptet ein Buch, dass all diese Programme und Bewegungen ins Leben gerufen wurden, um nur eines zu bewirken: den biblischen Glauben total zu verändern — so zu verändern, dass er in ein anti­christliches, weltumspannendes Gebilde hineinpassen soll. Dieses gigantische Programm zur Verführung der Evangelikalen im sogenannten christlichen Abendland sei von Anfang an sorgfältig organisiert gewesen, und das Buch legt dafür Fakten vor, die einem Evangelikalen den Atem stocken lassen. Auch deshalb, weil an der Wiege dieses Programms u. a. die US-Hochfinanz und bedeutende Esoteriker standen. Die Personen, die in zentraler Position dieses Programm Schritt für Schritt umsetzten und noch umsetzen sollen, haben wohlklin­gende Namen und sind zum Teil angesehene christliche Persönlichkeiten: Bill Bright, Billy Graham, Bill Hybels, C. Peter Wagner, Rick Warren, Loren Cunningham, Brian McLaren und Erwin McManus.

Betrachtet man dieses angeblich gigantische Ver­führungsprogramm im Zusammenhang, so kann man zwei Schwerpunkte erkennen: 1. Für das evangelikale Christentum sollen mit modernen Management-Metho­den so viel Anhänger wie möglich gewonnen werden — was nicht bedeutet, dass diese Anhänger unbedingt bekehrte Christen sein müssen. 2. Für solch neu an­geworbene Mitglieder des evangelikalen Christentums wird auch eine neue Marschroute ausgegeben. Sie lautet: Verbesserung der Welt! Die Verkündigung des biblischen Evangeliums tritt dadurch in den Hinter­grund. Diese zwei Schwerpunkte werden „befeuert" von einer Vision, die besonders in den USA schon von vielen führenden Evangelikalen vertreten wird: Es ist die Annahme, dass das Königreich Gottes nicht eines fernen Tages von Gott selbst aufgerichtet wird, sondern von Menschen im Hier und Jetzt aufgebaut werden muss. Diese theolo­gische Sicht wird Dominionis­mus genannt und geht von drei Grundannahmen aus:


1. Satan nahm nach dem Sündenfall wi­derrechtlich die herrschaftliche Stellung über die Welt ein, die eigentlich dem Menschen vor­behalten war.


2. Die Kirche ist Gottes Instrument, um Satan die Herrschaft wieder abzunehmen.


3. Die Wiederkunft Jesu wird so lange hinausgezögert, bis die Kirche die Herrschaft über alle staatlichen und sozialen Institutionen der Welt errungen hat. Dieser Dominionismus ist eng verzahnt mit dem christlichen Universalismus, der annimmt, dass einebewusste Hingabe an Gott nicht nötig sei, um für die Ewigkeit errettet zu werden. Gott werde letztendlich alle Menschen mit sich selbst versöhnen und niemand in die Hölle schicken. Wenn diese Annahme stimmen sollte, Jesus Christus könne erst dann wieder auf die Erde zurückkommen, wenn Menschen für ihn auf diesem Globus ein göttliches Königreich errichtet haben, dann ist es völlig schlüssig, so viel Akteure wie möglich für dieses Vorhaben „an die Arbeit" zu bringen.


Das Buch „Der Griff zur Macht" des deutschen The­ologen Dr. Martin Erdmann schildert sehr eindrücklich, wie seit vielen Jahrzehnten dieser Plan, eine religiöse Herrschaft auf diesem Globus zu errichten, besonders durch US-Evangelikale auf verschiedenen Strängen vorangetrieben werde. Doch die Schlüsselfiguren bei diesem Vorhaben seien gar keine Christen, sondern eingefleischte Esoteriker, die etwas ganz anderes im Sinn haben, als ein göttliches Königreich aufzubauen. Sie arbeiteten an einem Neuen Zeitalter, an einem antichristlichen New Age, für dessen Aufbau sie auch Evangelikale einspannen möchten.
Eine dieser Schlüsselfiguren ist der 2005 verstorbene Management-Papst Peter Drucker. Drucker wuchs in einem familiären Umfeld auf, das zur großdeutschen Esoteriker-Szene gehörte. Sein Vater war der oberste Freimaurer Osterreichs. 1933 wanderte er aus und
begann eine Karriere im Management-Bereich. Privat beschäftigte er sich mit verschiedenen Formen des Mys­tizismus. Der Amerikaner forderte immer wieder, dass Kirchen wie Wirtschaftsunternehmen geführt werden sollten, die ein Produkt – ein religiöses – verkaufen. Drucker schlug evangelikalen Pastoren in den USA vor, in ihren Kirchen eine mehr kundenfreundliche Atmo­sphäre zu schaffen: weniger christliche Symbolik, dafür besseres Platzangebot. Besonders zwei US-Pastoren griffen bereitwillig Druckers Management-Erkenntnisse auf und setzten sie in ihren Gemeindekonzepten konse­quent um: Bill Hybels in seiner Willow Creek-Gemeinde und Rick Warren in seiner Saddleback-Gemeinde. Rick Warren bezeichnete Drucker sogar als einen engen Freund. Doch was hat Drucker mit christlichen Ge­meinden zu tun? 2001 sagte er: „Ich bin kein wieder-geborener Christ!" Druckers Management-Programme lockten zwar viele Menschen in christliche Gemeinden, doch ob die Neuchristen dadurch zu echten „Arbeitern im Weinberg" des Herrn wurden und werden, ist nach den geistlich/geistigen Vorzeichen solcher Gemeinde­konzepte mehr als fraglich.


Das ist auch gar nicht nötig, denn längst hat Rick Warren mit seinen Anhängern etwas ganz anderes vor, als sie als Verkündiger des Evangeliums in die Welt zu schicken. Warrens Plan ist es, so viel Christen wie mög­lich in ein globales Netzwerk religiös orientierter Sozial­arbeiter einzubinden. Dazu hat er den P.E.A.C.E.-Plan entwickelt und vom Stapel gelassen. Nach diesem Plan soll eine Milliarde Christen die „globalen Giganten" weltweit bekämpfen: geistliche Leere, egozentrische Regierung, extreme Armut, allgegenwärtige Krankheit und Analphabetismus sowie unzureichende Bildung. Rick Warren geht es bei seinem P.E.A.C.E.-Plan nicht mehr in erster Linie darum, Menschen für Christus zu gewinnen, sondern Anhänger des Christentums für die Sanierung dieser Welt zu engagieren.


Die Idee, Christen über ihren Glauben für ganz bestimmte Zwecke einzuspannen, hatte schon in den 1930er Jahren ein Vertreter der US-Hochfinanz. John D. Rockefeller Jr., ein Mitglied der berühmten Rocke­feiler-Familie, finanzierte damals ein Projekt, das die Weltmission nachhaltig verändern sollte. Rockefeller sah sein Weltimperium gefährdet, weil in etlichen Teilen der Welt der Kommunismus auf dem Vormarsch war. Um diesen Vormarsch zu stoppen, sollten Christen sich mehr auf dem sozialen Feld engagieren als auf dem evangelistischen. Dadurch sollte der Westen mit seinem Kapitalismus attraktiver werden als der Osten mit seinem Kommunismus. Die Operation der amerikanischen Hochfinanz gelang. Über den „Re­Thinking Missions"-Prozess wurde die evangelikale Missionsarbeit in eine völlig neue Richtung bugsiert: statt der Verkündigung der Heilsbotschaft die Prokla­mation eines Sozialen Evangeliums, das eine fremde, heidnische Kultur nicht mehr grundlegend verändern will, sondern sich einpasst. Dieser Prozess, der damals angestoßen wurde, zeigt heute verheerende Folgen.


Die schlimmste davon ist die Religionsvermischung. Eine andere Auswirkung ist die derzeitige Diskussion, das Wort „Missionar" durch die Bezeichnung „inter­kultureller Mitarbeiter" zu ersetzen. Rockefeller legte vor dem Zweiten Weltkrieg für exakt diese Entwicklung wichtige Grundsteine – auch für das, was heute Rick Warren mit seinem P.E.A.C.E.-Plan beabsichtigt und von der Emerging Church noch konkreter und heftiger vorangetrieben wird: Christliche Mission bedeutet nicht mehr so sehr, mit aller Kraft Bekehrungen zu Christus zu erwirken, sondern zur sozialen Besserung der Gesell­schaft aktiv beizutragen. In einem Zeitschriftenbeitrag stellte der scheidende Vorsitzende der Deutschen Ev. Allianz, Jürgen Werth, heraus: „Evangelikale sind in Sachen soziales Engagement vielfach Vorreiter" und würden deshalb mehr und mehr beachtet.


In vielen Detailaspekten und mit zahlreichen Hin­tergrundinformationen legt Dr. Martin Erdmann dar, dass es den Schlüsselfiguren des Umerziehungs- und Verführungsprogramms der westlichen Evangelikalen im Kern immer nur um das Eine ging und geht: einen fundamentalistischen, sprich: streng biblischen Glau­ben zu zerstören.

Quelle: „Der Griff zur Macht – Dominionismus – der evangelikale Weg zum globalen Einfluss" von Dr. Martin Erdmann. Betanien Verlag e.K., 287 Seiten.

Quelle: Topic 1/2012
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