Zerstörerisches Wachstum
Wie falsche Missionslehren und verweltlichte Gemeindebewegungen die Evangelikalen unterwandern
Rudolf Ebertshäuser
Hardcover; 496 Seiten; ISBN: 978-3-9523896-5-2 17.00 CHF / 14.20 €
Unter den Evangelikalen machen neue Entwicklungen von sich reden: missionale City Churches, organische Hausgemeinden, kontextualisierte Gemeindebewegungen von Muslimen, neue missionale und ganzheitliche Missionslehren, die das sozialpolitische Engagement vor die Evangeliumsverkündigung stellen.
Dieses Buch deckt die verführerischen Wurzeln dieser neuen Lehren auf, die allesamt im oekumenischen Weltrat der Kirchen ihren Ursprung haben. Es zeigt die Zusammenhänge der neuen Bewegungen mit der Charismatik, der Emerging Church und den Insiderbewegungen unter Muslimen. Es dokumentiert ein Netzwerk irreführender Gemeindegründungsbewegungen auch im deutschsprachigen Raum und dessen Verflechtung mit führenden Sprechern der emergenten Bewegung, ein Netzwerk, das bis in konservative Kreise und bibeltreue Gemeinden hineinreicht. Diese gründliche Untersuchung soll vor allem Verantwortlichen in der Gemeinde Jesu Christi und betroffenen Gläubigen geistlichen Durchblick und Überblick über verwirrende Entwicklungen geben. Es ist mit einem Literaturverzeichnis, Stichwortverzeichnis sowie Worterklärungen ausgestattet und kann auch als Nachschlagewerk dienen.
Auslieferung Schweiz:
Edition Nehemia
Sanddornweg 1, CH-3613 Steffisburg
Tel. +41 (0)33 437 63 43, Fax +41 (0)86 033 437 63 43
E-Mail info@edition-n.ch / www.edition-nehemia.ch
In Deutschland und österreich werden die Bücher von Edition Nehemia von der Buchhandlung Wolfgang Bühne ausgeliefert:
Christliche Buchhandlung Wolfgang Bühne,
Eisenweg 2, 58540 Meinerzhagen
Bestell-Hotline 0800 50 50 601/ Fax +0800 50 50 602
bestell@leseplatz.de / www.leseplatz.de
Ein Auszug aus dem Buch findet sich in der neuen Ausgabe der Zeitschrift DER SCHMALE WEG Nr. 1 / 2013
Download unter: www.cgd-online.de >ZEITSCHRIFTEN
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Zerstörerisches Wachstum
Erstellt von
Rolf
, Feb 05 2013 16:22
#2
Geschrieben 04 November 2013 - 19:46
Zerstörerisches Wachstum
Die gefährliche Irreführung der Gemeinde durch neue „missionale“
Gemeindegründungsbewegungen
Von Rudolf Ebertshäuser, Leonberg
Neue Gemeindebewegungen und Missionskonzepte unter den
Evangelikalen
In den letzten Jahren sind eine ganze Reihe beunruhigender, schwer
durchschaubarer Entwicklungen unter den Evangelikalen aufgekommen:
* Die biblische Evangeliumsverkündigung wird durch den angeblichen
Auftrag zum „sozialpolitischen Engagement“ und zur „Gesellschaftstransformation“
verdrängt; die Gemeinde muß „die Welt verändern“, sonst
hat sie keine Daseinsberechtigung mehr.
* Neue Gemeindebewegungen gründen „organische Gemeinden“,
„kulturrelevante City Churches“, und charismatische „Jugendkirchen“, die
der Emerging Church-Bewegung sehr ähnlich sind.
* Auf den Missionsfeldern wird zunehmend die „Kontextualisierung“
(Anpassung) des Evangeliums und der Gemeinden an heidnische Religionen
praktiziert; es entstehen „Insiderbewegungen“ von „Jesus-Jüngern“, die
bewußt Muslime bleiben; neue verfälschte Bibelübertragungen vermeiden
Begriffe wie „Vater“ für Gott und „Sohn Gottes“.
Diese neuartigen Ansätze werden meist damit begründet, daß die alte Art
der Evangeliumsverkündigung und des Gemeindebaus, wie sie unter
bibeltreuen Gläubigen früher praktiziert worden war, nicht mehr zu den
gewünschten Ergebnissen führe. Es sei ein „neues Denken“ (neudeutsch:
„ein neues Paradigma“) nötig, damit die heutigen (oft als „postmodern“
bezeichneten) Menschen für den Glauben gewonnen werden könnten.
Christliche Gemeinden müßten sich heute an die weltliche Kultur und
Denkweise anpassen; man müsse sich gesellschaftlich engagieren und an der
Veränderung der Welt mitwirken, damit man noch als „relevant“
(bedeutsam) wahrgenommen und akzeptiert werde. Die Evangeliumsbotschaft
müsse heute anders formuliert werden, damit Menschen sie noch
beachteten, und auch die Arbeitsweise und der Aufbau der Gemeinden
müßten sich grundlegend ändern, wenn man die heutigen Menschen noch
erreichen wolle.
Verschiedene Spielarten von „neuen Gemeinden“
Wie sehen solche „neuen Gemeinden“ aus? Was kennzeichnet sie?
Vielleicht geben wir zunächst drei Beispiele, die etwas konstruiert, aber
doch nahe an der Wirklichkeit sind.
* „gesellschaftsrelevante Gemeinden“: Viele neue Gemeinden profilieren
sich als Bereicherung für die Stadt oder den Stadtteil, in dem sie wirken. Sie
beteiligen sich zusammen mit Ungläubigen an Stadtteilprojekten, weltlicher
Sozialarbeit oder kulturellen Initiativen, nennen sich teilweise auch
„Gemeinde für XY-Stadt“, betonen, daß sie für die Menschen in ihrer
Umgebung da seien und ihnen nutzen und dienen wollten. Sie stellen
heraus, daß sie ihre Stadt verschönern und bereichern wollen, engagieren
sich für sozial Benachteiligte, AIDS-Hilfe in der Dritten Welt und fair
gehandelten Kaffee; sie bezeichnen es als ihr Ziel, „die Welt zu verbessern“.
* postmoderne Trendgemeinden für die Jugend: Viele neue Gemeinden
gehen bewußt stark auf den Lebensstil, die Denkweise und die kulturellen
Vorlieben der postmodernen jungen Generation ein. Ihre Gottesdienste
beginnen erst am späten Nachmittag oder Abend, damit die Besucher nach
der Disco-Nacht in Ruhe ausschlafen können. Sie servieren ihrem Publikum
trendigen Hiphop-„Lobpreis“ der neusten charismatischen Prägung, bei dem
im Discostil getanzt werden kann. Statt „Predigten“ hört man dort kurze,
prägnante „Inputs“, verbunden mit optischer Animation oder der
Ausstellung von Kunstwerken. Alles muß „cool“ und „relevant“ sein; positiv,
lebensbejahend - nur keine „Frömmelei“, keine Bußpredigten.
* organische Zellgemeinden: Hier gibt es teilweise gar keine
regelmäßigen „Gemeindeversammlungen“ mehr. Man trifft sich mit wenigen
Gleichgesinnten, die meist aus derselben „Subkultur“ stammen, in Bars und
Szenetreffs, am Arbeitsplatz, in der Uni. Es gibt keinen festen Ablauf; mal
ißt und redet man nur locker miteinander, mal gibt es eine „Lehre“ bzw. ein
Gespräch über die Bibel, mal nur Lobpreislieder, die vielleicht jemand
spontan gemacht hat. Es geht meist intensiv charismatisch zu; man wird von
„Aposteln“ besucht, aber hat oft gar keine feste Leiterschaft. Diese
Gemeindestruktur wird oft damit begründet, daß sie den Bedürfnissen der
heutigen Menschen besser entspreche als eine fest strukturierte Gemeinde.
Das Verführungsnetzwerk der „missionalen Gemeinde“ breitet sich aus
Der Begriff „missional“ ist in bewußter Abgrenzung zum klassischbibeltreuen
Missionsbegriff entstanden und baut auf der ökumenischen
Missio-Dei-Theologie auf. Er signalisiert, daß derjenige, der ihn verwendet,
ein ganz anderes Missionsverständnis hat als das unter gläubigen Christen
übliche. Es ist sehr interessant zu beobachten, daß die „neuen“
Missionslehren der heutigen Evangelikalen direkt von den Theologen der
liberal-ökumenischen Bewegung übernommen wurden, die ja die Inspiration
und Irrtumslosigkeit der Bibel ebenso ablehnen wie das stellvertretende
Sühnopfer unseres Herrn, Seine Auferstehung, Sein Wiederkommen, das
Tausendjährige Reich und das ewige Verderben der Gottlosen.
Sämtliche Grundbegriffe und Ideen der als „neue Einsichten“ und
„Antwort auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts“ vermittelten
missionalen Lehren (Missio Dei, Reichgottesevangelium, Kontextualisierung,
Inkarnation, Transformation) wurden direkt aus den viele Jahre vorher
ablaufenden Diskussionen der ökumenischen Weltbewegung übernommen.
Ihr Wesen ist bibelkritisch, erlösungsfeindlich, antichristlich und
verführerisch. Diese missionalen Falschlehren haben auch enge Bezüge zur
römisch-katholischen Missionsauffassung seit dem II. Vatikanischen Konzil.
Die irreführenden Lehren der missionalen Gemeindebewegungen
Zusammenfassend wollen wir die Grundlagen der „missionalen“
Strömungen und Lehren bzw. Irrlehren aufzeigen:
* die falsche Lehre, daß in der heutigen Zeit ganze Völker zu Jüngern
gemacht werden sollen, anstatt Einzelne aus der Welt herauszurufen;
* die falsche Lehre, daß das Reich Gottes heute schon außerhalb der
Gemeinde in der Welt gegenwärtig sei und die Gemeinde berufen sei, an
der Ausbreitung des Reiches Gottes in der Welt auf andere Weise als durch
Evangelisation mitzuwirken (z.B. durch sozialpolitisches Engagement, durch
„zeichenhafte“ Lebensweise und Aktionen, durch Zusammenarbeit mit weltlichen
Institutionen; „gesellschaftsrelevanter Gemeindebau“; „Gesellschaftstransformation“);
* die falsche Lehre, daß es eine „Mission Gottes“ (missio dei) in der Welt
gebe, die über Evangelisation hinausgeht, daß Gott bereits in der Welt, in
den Kulturen und Religionen der Welt „erlösend“ handele und die
Gemeinde den Auftrag habe, an der Mission Gottes in der Welt durch
Transformation der Gesellschaft und Kultur und durch „Weltveränderung“
teilzuhaben;
* die falsche Lehre der Kontextualisierung, nach der die Botschaft des
Evangeliums und die Struktur und das Leben der Gemeinde an die jeweils
vorherrschende heidnisch-weltliche „Kultur“ angepaßt und „inkarniert“
werden müßte, daß die Gemeinde „kulturrelevant“ sein müsse;
* die falsche Lehre, daß die Gemeinde ausschließlich für die Mission und
für die Welt da sei (anstatt für Gott als heilige Priesterschaft zur Verfügung
zu stehen), daß die Gemeinde sich für die Welt, insbesondere für die
„Armen und Entrechteten“, für ganze Städte aufopfern solle und sich dazu
an sozialen und politischen Aktionen gegen Armut und für Gerechtigkeit zu
beteiligen habe (UNO-Millenniumsziele, PEACE-Plan, Micha-Initiative;
„holistische“, „ganzheitliche“ Mission).
Das Konzept sich vervielfältigender Gemeindegründungsbewegungen
Ein grundlegendes Element der neuen missionalen Gemeindebewegungen
ist die Strategie rasch sich vervielfältigender Zellen, die nach den Erwartungen
der Gemeindewachstumslehrer zu einem lawinenartigen, exponentiellen
Wachstum einfacher Gemeinden führen soll. Wie bei einem Geschwür
sollen sich diese Zellen in der Zielkultur sozusagen nach dem
Schneeballprinzip ausbreiten, um sie schließlich ganz zu erobern. Theologen
wie Ralph Winter, Pioniere wie Jim Montgomery von DAWN und Praktiker
wie Alan Hirsch, Wolfgang Simson, Neil Cole und David Watson gehören zu
den Vordenkern dieser Richtung, die zunehmend in Gemeindewachstumskreisen
Gehör findet.
Unabdingbare, wenn auch oft nicht klar ausgesprochene Grundlage dieser
Strategien ist in jedem Fall die religionsvermischende Theologie der
Kontextualisierung bzw. der „inkarnatorischen“ Mission. Ohne eine verfälschte,
mit der heidnischen Zielkultur vermischte und an sie angepaßte
Botschaft, ohne ein anderes Evangelium also ist kein Massenwachstum
möglich – das haben wir schon gesehen. Das falsche Evangelium dieser
Bewegungen ist das „Reichsevangelium“ - Ausbreitung und Aufbau des
Königreiches Gottes durch Christianisierung ganzer Nationen.
Das missionale Gemeindenetzwerk in Deutschland
Die missionale Verführungsströmung umfaßt heute ein undurchsichtiges,
ständig wachsendes Netzwerk, in dem verschiedene Kräfte nach New-Age-
Grundsätzen (Netzwerk, Synergieprinzip, Einheit in der Vielfalt) zusammenarbeiten:
* eine wachsende Zahl von Theologen, Missiologen und Lehrern an
theologischen Ausbildungsstätten, wobei gerade die theologischen Ausbildungsstätten
besonders anfällig sind, weil sie unter dem Druck stehen, stets
„auf dem neuesten Stand der Missiologie“ zu sein;
* eine wachsende Zahl von evangelikalen Missionswerken und
Missionaren, die früher vielleicht noch biblische Wege gingen und sich heute
unter dem Einfluß der evangelikalen Missiologen neu orientieren – in
Richtung Kontextualisierung und sozialpolitisches Engagement;
* eine wachsende Zahl von evangelikalen Führern in der Lausanner
Bewegung, der Evangelischen Allianz und den einzelnen Gemeinde- und
Gemeinschaftsverbänden sowie zahlreiche evangelikale Verlage und Publizisten;
* eine wachsende Zahl von evangelikalen Jugendwerken, vollzeitlichen
Jugendmitarbeitern, Jugendgemeinden, Jugendgottesdiensten und Jugendinitiativen
(z.B. „Initiative Hoffnung“);
* eine wachsende Zahl von Gemeindegründungsinitiativen, Gemeindegründungsbewegungen
und neu gegründeten Trendgemeinden (z.B. City
Churches);
* eine wachsende Zahl von Gemeindeleitern, Gemeindemitarbeitern und
örtlichen evangelikalen Gemeinden, darunter auch solche, die früher
vielleicht eher bibeltreu orientiert waren;
* eine wachsende Zahl von einzelnen Christen - überwiegend, aber nicht
nur, aus der jüngeren Generation -, die durch Zeitschriften, Bücher,
Konferenzen oder das Internet mit dem missionalen Gedankengut
angesteckt wurden.
Auf der Grundlage dieser Lehren hat sich aus der Gemeindewachstumsbewegung
(„Willow Creek“ u.ä.) ein Netzwerk verschiedener
neuer Gemeindebewegungen entwickelt, die den Anspruch haben, die
heutigen „postmodernen“ Menschen mit einer neuen, kulturangepaßten
Strategie besser zu erreichen. Der radikalere Flügel dieser missionalen
Strömung wurde unter der Bezeichnung „Emerging Church“ bereits früher
bekannt und hat auch einiges Aufsehen erregt; weniger bekannt ist, daß es
von der Lehre und von der Struktur her sehr eng verwandte
Gemeindebewegungen gibt, die sich nicht als emergent bezeichnen und
doch ganz ähnliche Irrlehren verbreiten und ziemlichen Schaden anrichten.
Über diese Gemeinde-Verführungsströmungen berichtet ausführlich mein
neues Buch Zerstörerisches Wachstum, das die Geschichte, die Lehren, die
wichtigsten Vertreter und die Konzepte dieser Gemeindegründungsbewegungen
untersucht und biblisch widerlegt. Auf der Grundlage dieses
Buches sollen hier einige Fakten über dieses Netzwerk genannt werden:
Ein wichtiges Gremium für die Arbeit dieses Netzwerkes aus
verschiedenen Freikirchen, Missionswerken und Gemeindegründungsinitiativen
ist die Konsultation für Gemeindegründung. Hier sind zahlreiche
evangelikale Gruppen vereinigt, die es sich zum Ziel gesetzt haben, auf der
Grundlage der missionalen Falschlehren neue Gemeinden zu gründen;
darunter größere Allianzmitglieder wie der Bund Freier Evangelischer
Gemeinden und der Baptistenbund (BEFG), aber auch kleinere Initiativen,
die teilweise der Emerging Church angehören.
Eine bedeutende missionale Initiative, die weithin mit anderen vernetzt ist,
trägt den Namen City Mentoring Programm (CMP). Dieses Netzwerk von
Mentoren, Gemeinden und Gemeindegründern wurde wesentlich von Dr.
Stephen Beck, Dozent an der Freien Theologischen Hochschule (FTH)
Gießen, in Zusammenarbeit mit Absolventen der FTH aufgebaut und
betreibt Gemeindegründung in mehreren großen Städten. Vom CMP
werden u.a. die Gemeindegründungen Berlinprojekt, Soulfire Köln (mit
Verbindungen zu Calvary Chapels), Neustadtprojekt (Tochtergemeinde in
Neustadt/W. von Chr. Gemeinde Landau), Mosaik Gemeinde Frankfurt (FEGs)
und Frankfurt CityChurch betreut.
Über verschiedenste Kanäle ist die emergente Bewegung (Emerging
Church) in Deutschland mit dem missionalen Gemeindenetzwerk verbunden
und darin eigentlich voll integriert. Profilierte Sprecher der Emergenten wie
Prof. Johannes Reimer und Dr. Tobias Faix, Dr. Peter Aschoff und David
Schäfer wirken bei missionalen Initiativen und Veranstaltungen mit.
Emergentes Gedankengut wird nicht zuletzt durch den Studiengang
„Gesellschaftstransformation“ (MBS Marburg) weitergegeben, dessen
Dozentenliste sich wie ein Who’s who der deutschsprachigen emergenten
Bewegung liest.
Die an der weltweiten Emerging Church-Richtung orientierte emergente
Bewegung ist nur eine besonders aktive und hörbare Unterströmung der
missionalen Gemeindeströmung, ihr radikalerer Flügel sozusagen. Die ganze
missionale Richtung bringt gefährliche Irreführung und Zerstörung biblischer
Gemeinde mit sich. Auch die Strömungen, die sich nicht offen zum
emergenten Gedankengut bekennen und sich „evangelikal“ geben, nähren
sich von denselben Irrlehren und hören auf dieselben verführerischen
Lehrer.
Sie alle vertreten die Irrlehren vom gegenwärtigen Reich Gottes, von der
trügerischen „Mission Gottes in der Welt“, von der Kontextualisierung und
der Auslösung von heidnischen „Insiderbewegungen“. Sie alle sind
gegründet in den bibelkritischen Irrlehren der Weltökumene und sind offen
für die Verleugnung des Sühnopfers Jesu Christi und Seiner heiligen Person.
Sie vertreten ein falsches Evangelium und einen anderen Jesus, auch dort,
wo sie sich in ihren Glaubensbekenntnissen noch auf traditionelle
evangelikale Formeln berufen und behaupten, sie stünden auf dem Boden
der „Evangelischen Allianz“ – dieser „Boden“ ist inzwischen so breit
geworden, daß fast jede Irrlehre und Irrströmung darauf „stehen“ kann.
Sie alle verkünden das „neue Paradigma“ von der weltzugewandten,
weltumarmenden „missionalen Gemeinde“, die ganze Nationen zu Jüngern
machen und das Reich Gottes hier in der Welt durch sozialpolitisches
Engagement bauen soll. Ihre Parolen lauten heute „sozialdiakonisches
Handeln“, „kulturrelevante Gemeinden“ und „Gesellschaftstransformation“.
Diese Lehren sind der neueste Trend, das Geheimrezept für „Relevanz“ und
„Gemeindewachstum“ im 21. Jahrhundert. Sie werden deshalb von
„Neuerern“, die sich innerlich von der biblischen Lehre längst verabschiedet
haben, auch in ursprünglich bibeltreue Gemeinden hineingetragen; man will
„Gemeinde neu denken“ und „Neues wagen“ – aber das Ergebnis ist
Zerstörung und Irreführung.
Möge der HERR Seiner Gemeinde in dieser Endzeit gnädig sein!
Der schmale Weg Nr. 1 / 2013
Buchhinweis zur Vertiefung dieses wichtigen Themas:
Rudolf Ebertshäuser
Zerstörerisches Wachstum
Wie falsche Missionslehren und verweltlichte Gemeindebewegungen die Evangelikalen unterwandern
Hardcover Großformat, 496 S., Edition Nehemia 2012, 14,20 EURO
Unter den Evangelikalen machen neue Entwicklungen von sich reden: missionale „City Churches“,
„organische Hausgemeinden“, kontextualisierte Gemeindebewegungen von Muslimen, die sich „Jesus-
Jünger“ nennen, neue „missionale“ und „ganzheitliche“ Missionslehren, die das sozialpolitische
Engagement vor die Evangeliumsverkündigung stellen. All diese beunruhigenden und unbiblischen
Entwicklungen gehen zurück auf Missionslehren der Ökumene und auf Gemeindekonzepte aus der
Gemeindewachstumsbewegung.
In diesem Buch werden diese falschen Lehren und verführerischen Entwicklungen gründlich untersucht
und widerlegt. Der Verfasser zeigt anhand vieler Bücher und Internetquellen auf, wie die Lausanner
Bewegung und besonders die „Gemeindewachstumsbewegung“ immer mehr falsche Lehren unter den
Evangelikalen verbreitet hat: die Verwirklichung des Reiches Gottes hier und jetzt, der verfälschte
Auftrag, heute ganze Nationen zu Jüngern zu machen; die unbiblische Anpassung des Evangeliums an
die Kulturen der Heidenvölker (Kontextualisierung); eine angebliche versöhnende und erlösende „Mission
Gottes“ in dieser Welt, an der die Gemeinde teilhaben müsse (Missio Dei / missionale Gemeinde) und
noch vieles mehr.
Dieses Buch deckt die verführerischen Wurzeln dieser neuen Lehren auf, die allesamt im Ökumenischen
Weltrat der Kirchen ihren Ursprung haben. Es zeigt die Zusammenhänge der neuen Bewegungen mit
der Charismatik, der Emerging Church und den „Insiderbewegungen“ unter Muslimen. Es dokumentiert
ein Netzwerk irreführender Gemeindegründungsbewegungen auch im deutschsprachigen Raum und
dessen Verflechtung mit führenden Sprechern der emergenten Bewegung – ein Netzwerk, das bis in
konservative Kreise und bibeltreue Gemeinden hineinreicht. Diese gründliche Untersuchung soll vor
allem Verantwortlichen in der Gemeinde Jesu Christi und betroffenen Gläubigen geistlichen Durchblick
und Überblick über verwirrende Entwicklungen geben. Es ist mit einem Literaturverzeichnis,
Stichwortverzeichnis sowie Worterklärungen ausgestattet und kann auch als Nachschlagewerk dienen.
Bestell-Adresse: Telefon 05237-899090, Fax 05237-899091, Email: info@betanien.de
Die gefährliche Irreführung der Gemeinde durch neue „missionale“
Gemeindegründungsbewegungen
Von Rudolf Ebertshäuser, Leonberg
Neue Gemeindebewegungen und Missionskonzepte unter den
Evangelikalen
In den letzten Jahren sind eine ganze Reihe beunruhigender, schwer
durchschaubarer Entwicklungen unter den Evangelikalen aufgekommen:
* Die biblische Evangeliumsverkündigung wird durch den angeblichen
Auftrag zum „sozialpolitischen Engagement“ und zur „Gesellschaftstransformation“
verdrängt; die Gemeinde muß „die Welt verändern“, sonst
hat sie keine Daseinsberechtigung mehr.
* Neue Gemeindebewegungen gründen „organische Gemeinden“,
„kulturrelevante City Churches“, und charismatische „Jugendkirchen“, die
der Emerging Church-Bewegung sehr ähnlich sind.
* Auf den Missionsfeldern wird zunehmend die „Kontextualisierung“
(Anpassung) des Evangeliums und der Gemeinden an heidnische Religionen
praktiziert; es entstehen „Insiderbewegungen“ von „Jesus-Jüngern“, die
bewußt Muslime bleiben; neue verfälschte Bibelübertragungen vermeiden
Begriffe wie „Vater“ für Gott und „Sohn Gottes“.
Diese neuartigen Ansätze werden meist damit begründet, daß die alte Art
der Evangeliumsverkündigung und des Gemeindebaus, wie sie unter
bibeltreuen Gläubigen früher praktiziert worden war, nicht mehr zu den
gewünschten Ergebnissen führe. Es sei ein „neues Denken“ (neudeutsch:
„ein neues Paradigma“) nötig, damit die heutigen (oft als „postmodern“
bezeichneten) Menschen für den Glauben gewonnen werden könnten.
Christliche Gemeinden müßten sich heute an die weltliche Kultur und
Denkweise anpassen; man müsse sich gesellschaftlich engagieren und an der
Veränderung der Welt mitwirken, damit man noch als „relevant“
(bedeutsam) wahrgenommen und akzeptiert werde. Die Evangeliumsbotschaft
müsse heute anders formuliert werden, damit Menschen sie noch
beachteten, und auch die Arbeitsweise und der Aufbau der Gemeinden
müßten sich grundlegend ändern, wenn man die heutigen Menschen noch
erreichen wolle.
Verschiedene Spielarten von „neuen Gemeinden“
Wie sehen solche „neuen Gemeinden“ aus? Was kennzeichnet sie?
Vielleicht geben wir zunächst drei Beispiele, die etwas konstruiert, aber
doch nahe an der Wirklichkeit sind.
* „gesellschaftsrelevante Gemeinden“: Viele neue Gemeinden profilieren
sich als Bereicherung für die Stadt oder den Stadtteil, in dem sie wirken. Sie
beteiligen sich zusammen mit Ungläubigen an Stadtteilprojekten, weltlicher
Sozialarbeit oder kulturellen Initiativen, nennen sich teilweise auch
„Gemeinde für XY-Stadt“, betonen, daß sie für die Menschen in ihrer
Umgebung da seien und ihnen nutzen und dienen wollten. Sie stellen
heraus, daß sie ihre Stadt verschönern und bereichern wollen, engagieren
sich für sozial Benachteiligte, AIDS-Hilfe in der Dritten Welt und fair
gehandelten Kaffee; sie bezeichnen es als ihr Ziel, „die Welt zu verbessern“.
* postmoderne Trendgemeinden für die Jugend: Viele neue Gemeinden
gehen bewußt stark auf den Lebensstil, die Denkweise und die kulturellen
Vorlieben der postmodernen jungen Generation ein. Ihre Gottesdienste
beginnen erst am späten Nachmittag oder Abend, damit die Besucher nach
der Disco-Nacht in Ruhe ausschlafen können. Sie servieren ihrem Publikum
trendigen Hiphop-„Lobpreis“ der neusten charismatischen Prägung, bei dem
im Discostil getanzt werden kann. Statt „Predigten“ hört man dort kurze,
prägnante „Inputs“, verbunden mit optischer Animation oder der
Ausstellung von Kunstwerken. Alles muß „cool“ und „relevant“ sein; positiv,
lebensbejahend - nur keine „Frömmelei“, keine Bußpredigten.
* organische Zellgemeinden: Hier gibt es teilweise gar keine
regelmäßigen „Gemeindeversammlungen“ mehr. Man trifft sich mit wenigen
Gleichgesinnten, die meist aus derselben „Subkultur“ stammen, in Bars und
Szenetreffs, am Arbeitsplatz, in der Uni. Es gibt keinen festen Ablauf; mal
ißt und redet man nur locker miteinander, mal gibt es eine „Lehre“ bzw. ein
Gespräch über die Bibel, mal nur Lobpreislieder, die vielleicht jemand
spontan gemacht hat. Es geht meist intensiv charismatisch zu; man wird von
„Aposteln“ besucht, aber hat oft gar keine feste Leiterschaft. Diese
Gemeindestruktur wird oft damit begründet, daß sie den Bedürfnissen der
heutigen Menschen besser entspreche als eine fest strukturierte Gemeinde.
Das Verführungsnetzwerk der „missionalen Gemeinde“ breitet sich aus
Der Begriff „missional“ ist in bewußter Abgrenzung zum klassischbibeltreuen
Missionsbegriff entstanden und baut auf der ökumenischen
Missio-Dei-Theologie auf. Er signalisiert, daß derjenige, der ihn verwendet,
ein ganz anderes Missionsverständnis hat als das unter gläubigen Christen
übliche. Es ist sehr interessant zu beobachten, daß die „neuen“
Missionslehren der heutigen Evangelikalen direkt von den Theologen der
liberal-ökumenischen Bewegung übernommen wurden, die ja die Inspiration
und Irrtumslosigkeit der Bibel ebenso ablehnen wie das stellvertretende
Sühnopfer unseres Herrn, Seine Auferstehung, Sein Wiederkommen, das
Tausendjährige Reich und das ewige Verderben der Gottlosen.
Sämtliche Grundbegriffe und Ideen der als „neue Einsichten“ und
„Antwort auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts“ vermittelten
missionalen Lehren (Missio Dei, Reichgottesevangelium, Kontextualisierung,
Inkarnation, Transformation) wurden direkt aus den viele Jahre vorher
ablaufenden Diskussionen der ökumenischen Weltbewegung übernommen.
Ihr Wesen ist bibelkritisch, erlösungsfeindlich, antichristlich und
verführerisch. Diese missionalen Falschlehren haben auch enge Bezüge zur
römisch-katholischen Missionsauffassung seit dem II. Vatikanischen Konzil.
Die irreführenden Lehren der missionalen Gemeindebewegungen
Zusammenfassend wollen wir die Grundlagen der „missionalen“
Strömungen und Lehren bzw. Irrlehren aufzeigen:
* die falsche Lehre, daß in der heutigen Zeit ganze Völker zu Jüngern
gemacht werden sollen, anstatt Einzelne aus der Welt herauszurufen;
* die falsche Lehre, daß das Reich Gottes heute schon außerhalb der
Gemeinde in der Welt gegenwärtig sei und die Gemeinde berufen sei, an
der Ausbreitung des Reiches Gottes in der Welt auf andere Weise als durch
Evangelisation mitzuwirken (z.B. durch sozialpolitisches Engagement, durch
„zeichenhafte“ Lebensweise und Aktionen, durch Zusammenarbeit mit weltlichen
Institutionen; „gesellschaftsrelevanter Gemeindebau“; „Gesellschaftstransformation“);
* die falsche Lehre, daß es eine „Mission Gottes“ (missio dei) in der Welt
gebe, die über Evangelisation hinausgeht, daß Gott bereits in der Welt, in
den Kulturen und Religionen der Welt „erlösend“ handele und die
Gemeinde den Auftrag habe, an der Mission Gottes in der Welt durch
Transformation der Gesellschaft und Kultur und durch „Weltveränderung“
teilzuhaben;
* die falsche Lehre der Kontextualisierung, nach der die Botschaft des
Evangeliums und die Struktur und das Leben der Gemeinde an die jeweils
vorherrschende heidnisch-weltliche „Kultur“ angepaßt und „inkarniert“
werden müßte, daß die Gemeinde „kulturrelevant“ sein müsse;
* die falsche Lehre, daß die Gemeinde ausschließlich für die Mission und
für die Welt da sei (anstatt für Gott als heilige Priesterschaft zur Verfügung
zu stehen), daß die Gemeinde sich für die Welt, insbesondere für die
„Armen und Entrechteten“, für ganze Städte aufopfern solle und sich dazu
an sozialen und politischen Aktionen gegen Armut und für Gerechtigkeit zu
beteiligen habe (UNO-Millenniumsziele, PEACE-Plan, Micha-Initiative;
„holistische“, „ganzheitliche“ Mission).
Das Konzept sich vervielfältigender Gemeindegründungsbewegungen
Ein grundlegendes Element der neuen missionalen Gemeindebewegungen
ist die Strategie rasch sich vervielfältigender Zellen, die nach den Erwartungen
der Gemeindewachstumslehrer zu einem lawinenartigen, exponentiellen
Wachstum einfacher Gemeinden führen soll. Wie bei einem Geschwür
sollen sich diese Zellen in der Zielkultur sozusagen nach dem
Schneeballprinzip ausbreiten, um sie schließlich ganz zu erobern. Theologen
wie Ralph Winter, Pioniere wie Jim Montgomery von DAWN und Praktiker
wie Alan Hirsch, Wolfgang Simson, Neil Cole und David Watson gehören zu
den Vordenkern dieser Richtung, die zunehmend in Gemeindewachstumskreisen
Gehör findet.
Unabdingbare, wenn auch oft nicht klar ausgesprochene Grundlage dieser
Strategien ist in jedem Fall die religionsvermischende Theologie der
Kontextualisierung bzw. der „inkarnatorischen“ Mission. Ohne eine verfälschte,
mit der heidnischen Zielkultur vermischte und an sie angepaßte
Botschaft, ohne ein anderes Evangelium also ist kein Massenwachstum
möglich – das haben wir schon gesehen. Das falsche Evangelium dieser
Bewegungen ist das „Reichsevangelium“ - Ausbreitung und Aufbau des
Königreiches Gottes durch Christianisierung ganzer Nationen.
Das missionale Gemeindenetzwerk in Deutschland
Die missionale Verführungsströmung umfaßt heute ein undurchsichtiges,
ständig wachsendes Netzwerk, in dem verschiedene Kräfte nach New-Age-
Grundsätzen (Netzwerk, Synergieprinzip, Einheit in der Vielfalt) zusammenarbeiten:
* eine wachsende Zahl von Theologen, Missiologen und Lehrern an
theologischen Ausbildungsstätten, wobei gerade die theologischen Ausbildungsstätten
besonders anfällig sind, weil sie unter dem Druck stehen, stets
„auf dem neuesten Stand der Missiologie“ zu sein;
* eine wachsende Zahl von evangelikalen Missionswerken und
Missionaren, die früher vielleicht noch biblische Wege gingen und sich heute
unter dem Einfluß der evangelikalen Missiologen neu orientieren – in
Richtung Kontextualisierung und sozialpolitisches Engagement;
* eine wachsende Zahl von evangelikalen Führern in der Lausanner
Bewegung, der Evangelischen Allianz und den einzelnen Gemeinde- und
Gemeinschaftsverbänden sowie zahlreiche evangelikale Verlage und Publizisten;
* eine wachsende Zahl von evangelikalen Jugendwerken, vollzeitlichen
Jugendmitarbeitern, Jugendgemeinden, Jugendgottesdiensten und Jugendinitiativen
(z.B. „Initiative Hoffnung“);
* eine wachsende Zahl von Gemeindegründungsinitiativen, Gemeindegründungsbewegungen
und neu gegründeten Trendgemeinden (z.B. City
Churches);
* eine wachsende Zahl von Gemeindeleitern, Gemeindemitarbeitern und
örtlichen evangelikalen Gemeinden, darunter auch solche, die früher
vielleicht eher bibeltreu orientiert waren;
* eine wachsende Zahl von einzelnen Christen - überwiegend, aber nicht
nur, aus der jüngeren Generation -, die durch Zeitschriften, Bücher,
Konferenzen oder das Internet mit dem missionalen Gedankengut
angesteckt wurden.
Auf der Grundlage dieser Lehren hat sich aus der Gemeindewachstumsbewegung
(„Willow Creek“ u.ä.) ein Netzwerk verschiedener
neuer Gemeindebewegungen entwickelt, die den Anspruch haben, die
heutigen „postmodernen“ Menschen mit einer neuen, kulturangepaßten
Strategie besser zu erreichen. Der radikalere Flügel dieser missionalen
Strömung wurde unter der Bezeichnung „Emerging Church“ bereits früher
bekannt und hat auch einiges Aufsehen erregt; weniger bekannt ist, daß es
von der Lehre und von der Struktur her sehr eng verwandte
Gemeindebewegungen gibt, die sich nicht als emergent bezeichnen und
doch ganz ähnliche Irrlehren verbreiten und ziemlichen Schaden anrichten.
Über diese Gemeinde-Verführungsströmungen berichtet ausführlich mein
neues Buch Zerstörerisches Wachstum, das die Geschichte, die Lehren, die
wichtigsten Vertreter und die Konzepte dieser Gemeindegründungsbewegungen
untersucht und biblisch widerlegt. Auf der Grundlage dieses
Buches sollen hier einige Fakten über dieses Netzwerk genannt werden:
Ein wichtiges Gremium für die Arbeit dieses Netzwerkes aus
verschiedenen Freikirchen, Missionswerken und Gemeindegründungsinitiativen
ist die Konsultation für Gemeindegründung. Hier sind zahlreiche
evangelikale Gruppen vereinigt, die es sich zum Ziel gesetzt haben, auf der
Grundlage der missionalen Falschlehren neue Gemeinden zu gründen;
darunter größere Allianzmitglieder wie der Bund Freier Evangelischer
Gemeinden und der Baptistenbund (BEFG), aber auch kleinere Initiativen,
die teilweise der Emerging Church angehören.
Eine bedeutende missionale Initiative, die weithin mit anderen vernetzt ist,
trägt den Namen City Mentoring Programm (CMP). Dieses Netzwerk von
Mentoren, Gemeinden und Gemeindegründern wurde wesentlich von Dr.
Stephen Beck, Dozent an der Freien Theologischen Hochschule (FTH)
Gießen, in Zusammenarbeit mit Absolventen der FTH aufgebaut und
betreibt Gemeindegründung in mehreren großen Städten. Vom CMP
werden u.a. die Gemeindegründungen Berlinprojekt, Soulfire Köln (mit
Verbindungen zu Calvary Chapels), Neustadtprojekt (Tochtergemeinde in
Neustadt/W. von Chr. Gemeinde Landau), Mosaik Gemeinde Frankfurt (FEGs)
und Frankfurt CityChurch betreut.
Über verschiedenste Kanäle ist die emergente Bewegung (Emerging
Church) in Deutschland mit dem missionalen Gemeindenetzwerk verbunden
und darin eigentlich voll integriert. Profilierte Sprecher der Emergenten wie
Prof. Johannes Reimer und Dr. Tobias Faix, Dr. Peter Aschoff und David
Schäfer wirken bei missionalen Initiativen und Veranstaltungen mit.
Emergentes Gedankengut wird nicht zuletzt durch den Studiengang
„Gesellschaftstransformation“ (MBS Marburg) weitergegeben, dessen
Dozentenliste sich wie ein Who’s who der deutschsprachigen emergenten
Bewegung liest.
Die an der weltweiten Emerging Church-Richtung orientierte emergente
Bewegung ist nur eine besonders aktive und hörbare Unterströmung der
missionalen Gemeindeströmung, ihr radikalerer Flügel sozusagen. Die ganze
missionale Richtung bringt gefährliche Irreführung und Zerstörung biblischer
Gemeinde mit sich. Auch die Strömungen, die sich nicht offen zum
emergenten Gedankengut bekennen und sich „evangelikal“ geben, nähren
sich von denselben Irrlehren und hören auf dieselben verführerischen
Lehrer.
Sie alle vertreten die Irrlehren vom gegenwärtigen Reich Gottes, von der
trügerischen „Mission Gottes in der Welt“, von der Kontextualisierung und
der Auslösung von heidnischen „Insiderbewegungen“. Sie alle sind
gegründet in den bibelkritischen Irrlehren der Weltökumene und sind offen
für die Verleugnung des Sühnopfers Jesu Christi und Seiner heiligen Person.
Sie vertreten ein falsches Evangelium und einen anderen Jesus, auch dort,
wo sie sich in ihren Glaubensbekenntnissen noch auf traditionelle
evangelikale Formeln berufen und behaupten, sie stünden auf dem Boden
der „Evangelischen Allianz“ – dieser „Boden“ ist inzwischen so breit
geworden, daß fast jede Irrlehre und Irrströmung darauf „stehen“ kann.
Sie alle verkünden das „neue Paradigma“ von der weltzugewandten,
weltumarmenden „missionalen Gemeinde“, die ganze Nationen zu Jüngern
machen und das Reich Gottes hier in der Welt durch sozialpolitisches
Engagement bauen soll. Ihre Parolen lauten heute „sozialdiakonisches
Handeln“, „kulturrelevante Gemeinden“ und „Gesellschaftstransformation“.
Diese Lehren sind der neueste Trend, das Geheimrezept für „Relevanz“ und
„Gemeindewachstum“ im 21. Jahrhundert. Sie werden deshalb von
„Neuerern“, die sich innerlich von der biblischen Lehre längst verabschiedet
haben, auch in ursprünglich bibeltreue Gemeinden hineingetragen; man will
„Gemeinde neu denken“ und „Neues wagen“ – aber das Ergebnis ist
Zerstörung und Irreführung.
Möge der HERR Seiner Gemeinde in dieser Endzeit gnädig sein!
Der schmale Weg Nr. 1 / 2013
Buchhinweis zur Vertiefung dieses wichtigen Themas:
Rudolf Ebertshäuser
Zerstörerisches Wachstum
Wie falsche Missionslehren und verweltlichte Gemeindebewegungen die Evangelikalen unterwandern
Hardcover Großformat, 496 S., Edition Nehemia 2012, 14,20 EURO
Unter den Evangelikalen machen neue Entwicklungen von sich reden: missionale „City Churches“,
„organische Hausgemeinden“, kontextualisierte Gemeindebewegungen von Muslimen, die sich „Jesus-
Jünger“ nennen, neue „missionale“ und „ganzheitliche“ Missionslehren, die das sozialpolitische
Engagement vor die Evangeliumsverkündigung stellen. All diese beunruhigenden und unbiblischen
Entwicklungen gehen zurück auf Missionslehren der Ökumene und auf Gemeindekonzepte aus der
Gemeindewachstumsbewegung.
In diesem Buch werden diese falschen Lehren und verführerischen Entwicklungen gründlich untersucht
und widerlegt. Der Verfasser zeigt anhand vieler Bücher und Internetquellen auf, wie die Lausanner
Bewegung und besonders die „Gemeindewachstumsbewegung“ immer mehr falsche Lehren unter den
Evangelikalen verbreitet hat: die Verwirklichung des Reiches Gottes hier und jetzt, der verfälschte
Auftrag, heute ganze Nationen zu Jüngern zu machen; die unbiblische Anpassung des Evangeliums an
die Kulturen der Heidenvölker (Kontextualisierung); eine angebliche versöhnende und erlösende „Mission
Gottes“ in dieser Welt, an der die Gemeinde teilhaben müsse (Missio Dei / missionale Gemeinde) und
noch vieles mehr.
Dieses Buch deckt die verführerischen Wurzeln dieser neuen Lehren auf, die allesamt im Ökumenischen
Weltrat der Kirchen ihren Ursprung haben. Es zeigt die Zusammenhänge der neuen Bewegungen mit
der Charismatik, der Emerging Church und den „Insiderbewegungen“ unter Muslimen. Es dokumentiert
ein Netzwerk irreführender Gemeindegründungsbewegungen auch im deutschsprachigen Raum und
dessen Verflechtung mit führenden Sprechern der emergenten Bewegung – ein Netzwerk, das bis in
konservative Kreise und bibeltreue Gemeinden hineinreicht. Diese gründliche Untersuchung soll vor
allem Verantwortlichen in der Gemeinde Jesu Christi und betroffenen Gläubigen geistlichen Durchblick
und Überblick über verwirrende Entwicklungen geben. Es ist mit einem Literaturverzeichnis,
Stichwortverzeichnis sowie Worterklärungen ausgestattet und kann auch als Nachschlagewerk dienen.
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