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Markus 13, 28-37


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#1
Guest_Peter Wiem_*

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Das Markusevangelium Teil 2 – Jesus, der Menschensohn

c) Jesus, der prophezeihende Menschensohn 11,27-13,37

4.) Der Herr rettet durch den Ruf zur Wachsamkeit 13,28-37

Von dem Feigenbaum aber lernt das Gleichnis: Wenn sein Zweig schon weich geworden ist und die Blätter hervortreibt, erkennt ihr, daß der Sommer nahe ist. So sollt auch ihr, wenn ihr dies geschehen seht, erkennen, daß es nahe vor der Tür ist. Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht(1066) wird nicht vergehen(3777), bis alles dies geschehen ist.
Der Himmel und die Erde werden vergehen(3777), meine Worte aber werden nicht vergehen(3777).
Von jenem Tag aber oder der Stunde weiß niemand, auch nicht die Engel im Himmel, auch nicht der Sohn, sondern nur der Vater.
Seht zu, wacht(1120)! Denn ihr wißt nicht, wann die Zeit ist. Wie ein Mensch, der außer Landes reiste, sein Haus verließ und seinen Knechten die Vollmacht gab, einem jeden sein Werk, und dem Türhüter einschärfte, daß er wache(1120), so wacht(1120) nun!
Denn ihr wißt nicht, wann der Herr des Hauses kommt, ob des Abends oder um Mitternacht oder um den Hahnenschrei oder frühmorgens, damit er nicht, wenn er plötzlich kommt, euch schlafend finde. Was ich aber euch sage, sage ich allen: Wacht(1120)! Mk 13,28-37


Von dem Feigenbaum aber lernt das Gleichnis: Wenn sein Zweig schon weich geworden ist und die Blätter hervortreibt, so erkennt ihr, daß der Sommer nahe ist. So sollt auch ihr, wenn ihr dies alles seht, erkennen, daß es nahe an der Tür ist. Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht(1066) wird nicht vergehen(3777), bis dies alles geschehen ist.
Der Himmel und die Erde werden vergehen(3777), meine Worte aber sollen nicht vergehen(3777).
Von jenem Tag aber und jener Stunde weiß niemand, auch nicht die Engel in den Himmeln, auch nicht der Sohn, sondern der Vater allein.
Aber wie die Tage Noahs , so wird auch die Ankunft des Sohnes des Menschen sein. Denn wie sie in jenen Tagen vor der Flut waren: sie aßen und tranken, sie heirateten und verheirateten bis zu dem Tag, da Noah in die Arche ging und sie es nicht erkannten, bis die Flut kam und alle wegraffte, so wird auch die Ankunft des Sohnes des Menschen sein.
Dann werden zwei auf dem Feld sein, einer wird genommen und einer gelassen; zwei werden an dem Mühlstein mahlen, eine wird genommen und eine gelassen.
Wacht(1120) also! Denn ihr wißt nicht, an welchem Tag euer Herr kommt. Das aber erkennt: Wenn der Hausherr gewußt hätte, in welcher Wache der Dieb kommt, so hätte er wohl gewacht und nicht zugelassen, daß in sein Haus eingebrochen wird. Deshalb seid auch ihr bereit! Denn in der Stunde, in der ihr es nicht meint, kommt der Sohn des Menschen. Mt 24,32-44

Und er sprach ein Gleichnis zu ihnen: Seht den Feigenbaum und alle Bäume! Wenn sie schon ausschlagen, so erkennt ihr von selbst, da ihr es seht, daß der Sommer schon nahe ist. So erkennt auch ihr, wenn ihr dies geschehen seht, daß das Reich Gottes nahe ist. Wahrlich, ich sage euch, daß dieses Geschlecht(1066) nicht vergehen(3777) wird, bis alles geschehen ist.
Der Himmel und die Erde werden vergehen(3777), meine Worte aber werden nicht vergehen(3777).
Hütet euch aber, daß eure Herzen nicht etwa beschwert werden durch Völlerei und Trunkenheit und Lebenssorgen und jener Tag plötzlich über euch hereinbricht wie ein Fallstrick! Denn er wird über alle kommen, die auf dem ganzen Erdboden ansässig sind.
Wacht(1120) nun und betet zu aller Zeit, daß ihr imstande seid, diesem allem, was geschehen soll, zu entfliehen und vor dem Sohn des Menschen zu stehen! Lk 21,29-36

Lex 1066 genea ein koll. Subst., dessen ursprüngliche Bedeutung Generation, d. h. die Menge der Zeitgenossen ist. Im ntl. Griech. bedeutet es wörtl. Zeitraum, Zeitspanne, was nur in einem abgeleiteten Sinn Zeit oder Geschlecht bedeutet; dann allgemein im Sinn der Übereinstimmung oder Gemeinschaft, die auf der Gemeinsamkeit des Stammbaums gründet: Geschlecht oder Nachkommenschaft (Apg 8,33). Geschlecht (Mt 1,17) kommt mit besonderem Bezug auf die äußeren und moralischen Zustände vor, gerade so wie wir von einem Zeitalter oder einer Zeit reden bezüglich des geistigen Zustandes der Gesellschaft jener Zeit (Lk 7,31; 11,31; Apg 13,36; Hebr 3,10 u. ö.). Der Zusammenhang allein muß entscheiden, ob die Bedeutung auf den Zustand der Gesellschaft einer bestimmten Zeit begrenzt ist oder ob das Wort einfach Geschlecht oder Stammbaum heißt.
Lex 3777 parerchomai neben jmd. oder etw. kommen; von para, neben, bei, und erchomai , gehen, kommen. Es bedeutet: vorbeikommen, vorübergehen, vorbeigehen (Mt 8,28; 26,39.42; Mk 6,48; 14,35); vergehen, verstreichen, vorbeigehen, zu Ende gehen, zugrunde gehen, aufhören (Mt 5,18; 14,15; 24,34f u. ö.); herankommen, in die Nähe kommen, herbeikommen, hinzukommen (Lk 12,37; 17,7); übergehen, mißachten, übertreten (Lk 11,42; 15,29); durch etw. weiterziehen, vorüberziehen und dabei hindurchziehen (Apg 16,8).
Lex 1120 gregoreo wachen, wachbleiben; von egeiro, aufstehen. Zuletzt wurde die Bedeutung vom äußerlichen auf den ethisch religiösen Bereich übertr. (Mt 26,38.40f). Es bezeichnet die Konzentration (Mt 13,34) auf Gottes Offenbarung oder auf das Wissen um die Rettung (1Thes 5,6); eine Aufmerksamkeit auf drohende Gefahren, die mit bewußtem Ernst und wachem Sinn alle Müdigkeit und alles Nachlassen in der Intensität des Glaubens und des daraus folgenden Verhaltens von sich weist (Mt 26,40; Mk 14,38; 1Petr 5,8; 1Thes 5,6). Es meint die Vorsicht, die gegen die Unsicherheit nötig ist, die aus der Furcht vor dem Verlust des Heils kommt (1Kor 16,13; Kol 4,2; Offb 16,15 u. ö.); das Sorgen für die eigene Rettung und die Bewahrung anderer (Apg 20,31; Offb 3,2f). In seinen Endzeitreden gebietet Jesus dauerndes Wachen und Vorbereitung für den entscheidenden Tag seines Kommens (Mt 24,42f; 25,13; Mk 13,34f.37; Lk 12,37.39). Es ist gleichbedeutend mit »seid bereit« in Lk 12,40.

Der Dreh und Angelpunkt dieses Textabschnittes ist die Feststellung Jesu,
dass der Himmel und die Erde vergehen werden, aber seine Worte nicht.

1.) Die Einordnung dieser zweigeteilten Prophetie Jesu

Der Text davor bezieht sich auf etwas Naheliegendes. Das Gleichnis vom Feigenbaum und allen Bäumen soll aufzeigen, dass hier bereits ein Prozess im Gang ist, der noch in dieser Generation zu seinem Abschluss kommen soll.
Eine Generation sind nach dem Masstab der Bibel vierzig Jahre, ca. siebenundreissig Jahre nach dieser Prophetie Jesu wurde Jerusalem durch die Römer zerstört.

(dieses Gleichnis über den Feigenbaum (Er wird auslegerisch gerne mit Israel gleichgesetzt) und allen Bäumen lässt sich nicht 1 : 1 auf die Staatsgründung Israels in unseren Zeiten übertragen. Hier wird m. E. auf ein Ereignis hingewiesen, welches vor knapp zweitausend Jahren seine Erfüllung fand)

Der Text danach bezieht sich in allen drei aufgeführten Evangelien auf die Tatsache des Vergehens von Himmel und Erde.
Die Aufforderung zur Wachsamkeit gilt hier vor allem dem Zeitpunkt der Wiederkunft Jesu.
Meine Wachsamkeit entscheidet, ob dieser Tag für mich zur ewigen Freude oder zum Fallstrick wird.

(Über die Entrückung wird in diesem Textabschnitt kein Gedanke verloren. Eine zu intensive Beschäftigung mit Ihr und eine damit verbundene weniger intensive Beschäftigung mit der Endzeit und ihren Anforderungen kann zum Nachlassen unserer Wachsamkeit führen.)

2.) Wachen und Aufwachen nach Rienecker Bibellexikon

a) Wortherkunft

Das deutsche Wort wachen meint nicht nur das Gegenteil von schlafen, sondern steht auch für wartendes Ausschauen und Wache halten (Ps 127,1).

b) Im alten Testament

1) Dankbar bekennt der Fromme des AT, daß er morgens in Gottes Gegenwart aufwacht (Ps 3,6), unter dessen Schutz er die Nacht verbracht hat (Ps1 27,1), und er verlangt danach, seinem Gott in der Frühe zu begegnen.
2) Im übertragenen Sinn wird das Wort gebraucht, wo der Herr den Menschen zuruft, aufzuwachen, sich nach dem Gericht ihm neu zuzuwenden (Jes 51,17). Oder es wird gebraucht, um aus geistlicher Trunkenheit und Benommenheit durch die Sünde aufzuwachen und sich seinem Gericht zu stellen (Joel 1,5). Andererseits beginnt die Bitte um Gottes Hilfe oft mit dem Ruf: »Wach auf, werde wach!« (Ps 35,23; 44,24; 59,5; vgl. Hiob8,6).
3) Außerdem bezeichnet in Dan 12,2 »aufwachen« die Auferstehung aus dem Tode, aus dem es vom Menschen her kein Wachwerden mehr gibt (Hiob 14,12).

c) Im neuen Testament

Häufig ergeht im NT der Ruf zur Wachsamkeit (Mk 13,33.37; 1Kor 16,13; Offb 3,2) als der Grundhaltung des Christen, der sich auf die Wiederkunft seines Herrn vorbereitet. Gebet und Fürbitte (Eph 6,18; Kol 4,2) helfen ihm, sich nüchtern (1Thess 5,6) in Bereitschaft zu halten als Kind des Tages und Lichtes (V. 5), das nichts mit der Finsternis zu tun hat. Christus schildert diese Haltung in seinen Gleichnissen bei dem treuen Knecht (Mt 24,42-47) und den fünf klugen Jungfrauen (Mt 25,1-13), die durch ihre Vorsorge trotz des Schlafens beim Aufwachen völlig bereit waren. Ihnen geht es wie der Liebenden (Hld 5,2), deren Herz auch im Schlaf wachbleibt und sich nach dem Kommen des Freundes sehnt.

Solange aber die Wiederkunft Jesu noch nicht geschehen ist, besteht die Gefahr, geistlich müde zu werden und einzuschlafen und so den Versuchungen des Teufels zu erliegen (Mk 14,38; 1Petr 5,8). Solche Möglichkeit droht nicht nur dem einzelnen, sondern auch ganzen Gemeinden (Offb 3,1-3), in deren toten Zustand (V. 1) der Ruf des Herrn trifft, aufzuwachen und auch die andern zu stärken, die zu sterben drohen (V. 2).
Im Lauf der Jahrhunderte hat es immer wieder Zeiten gegeben, in denen der Herr es »Christen« erschreckend deutlich machte, wie tief sie in Sünde und Gottlosigkeit versunken waren, und daß ihre Werke vor Gott nicht als völlig, vollkommen gelten konnten (ebd.).
Nur ganze Hingabe an Christus in Buße und Sündenbekenntnis, in neuem Hören auf das Wort Gottes und klarem Gehorsam (Eph 5,13f; Offb 3,3) führen aus solchem Zustand heraus; wo diese Bewegung, die wir in der Kirchengeschichte als »Erweckung« bezeichnen, nicht durchdringen kann, bleibt nur noch das Gericht (Offb 3,3).
Darum ergeht immer neu der Ruf: »Wache auf, der du schläfst, und stehe auf von den Toten, so wird dich Christus erleuchten« (Eph 5,14).

3.) Die Grundlagen meiner Wachsamkeit (nach den ergänzenden Texten im Mt – Evangelium)

a) Meine Wachsamkeit gründet sich auf meiner Einstellung Jesu gegenüber

Wer ist nun der treue und kluge Knecht, den sein Herr über sein Gesinde gesetzt hat, um ihnen die Speise zu geben zur rechten Zeit? Glückselig jener Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, bei solchem Tun finden wird! Wahrlich, ich sage euch, er wird ihn über seine ganze Habe setzen.
Wenn aber jener böser Knecht in seinem Herzen sagt: Mein Herr läßt auf sich warten, und anfängt, seine Mitknechte zu schlagen, und ißt und trinkt mit den Betrunkenen, so wird der Herr jenes Knechtes kommen an einem Tag, an dem er es nicht erwartet, und in einer Stunde, die er nicht weiß, und wird ihn entzweischneiden und ihm sein Teil festsetzen bei den Heuchlern: da wird das Weinen und das Zähneknirschen sein. Mt 24, 45-51

Das Wichtigste kommt zuerst: meine Herzensausrichtung!
Wir haben zusammen mit dem Evangelium auch die Verantwortung übernommen für unser Herz und für die Herzen der Menschen um uns herum.
Dieser Verantwortung kann ich je besser gerecht werden, desto intensiver und bewusster ich meine Gemeinschaft mit unserem Herrn Jesus Christus und seinen Dienern pflege und auslebe.
Ein wachsamer Knecht ist ein Knecht, der mit ungeteiltem Herz seinem Herrn dient!

b) Meine Wachsamkeit gründet sich auf meiner Klugheit den Umständen gegenüber

Dann wird es mit dem Reich der Himmel sein wie mit zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und hinausgingen, dem Bräutigam entgegen. Fünf aber von ihnen waren töricht und fünf klug. Denn die Törichten nahmen ihre Lampen und nahmen kein Öl mit sich; die Klugen aber nahmen Öl in ihren Gefäßen samt ihren Lampen. Als aber der Bräutigam auf sich warten ließ, wurden sie alle schläfrig und schliefen ein. Um Mitternacht aber entstand ein Geschrei: Siehe, der Bräutigam! Geht hinaus, ihm entgegen! Da standen alle jene Jungfrauen auf und schmückten ihre Lampen.
Die Törichten aber sprachen zu den Klugen: Gebt uns von eurem Öl! Denn unsere Lampen erlöschen. Die Klugen aber antworteten und sagten: Nein, damit es nicht etwa für uns und euch nicht ausreiche! Geht lieber hin zu den Verkäufern und kauft für euch selbst!
Als sie aber hingingen, zu kaufen, kam der Bräutigam, und die bereit waren, gingen mit ihm hinein zur Hochzeit; und die Tür wurde verschlossen. Später aber kommen auch die übrigen Jungfrauen und sagen: Herr, Herr, öffne uns! Er aber antwortete und sprach: Wahrlich, ich sage euch, ich kenne euch nicht. So wacht nun! Denn ihr wißt weder den Tag noch die Stunde. Mt 25, 1-14

Vielleicht ist dies das herausfordernste dieser drei Gleichnisse für uns Christen, weil hier aus Dummheit ein entscheidender Fehler gemacht worden ist.
Hier wurde den Zeichen der Zeit nicht die gebührende Aufmerksamkeit entgegengebracht, und so ging ein Teil der Beteiligten nicht genügend vorbereitet in die kommenden Ereignisse hinein.
Dieser Mangel aufgrund fehlender Wachsamkeit während der Vorbereitung kostete Alles, als es um die entscheidenden Augenblicke ging.
Wachsamkeit ist also nicht erst geboten, wenn es wirklich „brennt“, sondern hier und jetzt, um die ganz sicher kommende „Krise“ unbeschadet überstehen zu können.

c) Meine Wachsamkeit gründet sich auf meiner Treue den mir anvertrauten Gaben gegenüber

Denn wie einem Menschen, der außer Landes reiste, seine eigenen Knechte rief und ihnen seine Habe übergab: und einem gab er fünf Talente, einem anderen zwei, einem anderen eins, einem jeden nach seiner eigenen Fähigkeit, und reiste außer Landes. Sogleich aber ging der, welcher die fünf Talente empfangen hatte, hin und handelte mit ihnen und gewann andere fünf Talente. So auch, der die zwei , auch er gewann andere zwei. Der aber das eine empfangen hatte, ging hin, grub in die Erde und verbarg das Geld seines Herrn.
Nach langer Zeit aber kommt der Herr jener Knechte und rechnet mit ihnen ab. Und es trat herbei, der die fünf Talente empfangen hatte, und brachte andere fünf Talente und sagte: Herr, fünf Talente hast du mir übergeben, siehe, andere fünf Talente habe ich dazugewonnen. Sein Herr sprach zu ihm: Recht so, du guter und treuer Knecht! Über weniges warst du treu, über vieles werde ich dich setzen; geh hinein in die Freude deines Herrn.
Es trat aber auch herbei, der die zwei Talente , und sprach: Herr, zwei Talente hast du mir übergeben; siehe, andere zwei Talente habe ich dazugewonnen. Sein Herr sprach zu ihm: Recht so, du guter und treuer Knecht! Über weniges warst du treu, über vieles werde ich dich setzen; geh hinein in die Freude deines Herrn.
Es trat aber auch herbei, der das eine Talent empfangen hatte, und sprach: Herr, ich kannte dich, daß du ein harter Mann bist: du erntest, wo du nicht gesät, und sammelst, wo du nicht ausgestreut hast; und ich fürchtete mich und ging hin und verbarg dein Talent in der Erde; siehe, da hast du das Deine.
Sein Herr aber antwortete und sprach zu ihm: Böser und fauler Knecht! Du wußtest, daß ich ernte, wo ich nicht gesät, und sammle, wo ich nicht ausgestreut habe? So solltest du nun mein Geld den Wechslern gegeben haben, und wenn ich kam, hätte ich das Meine mit Zinsen erhalten. Nehmt ihm nun das Talent weg, und gebt es dem, der die zehn Talente hat!
Denn jedem, der hat, wird gegeben und überreichlich gewährt werden; von dem aber, der nicht hat, von dem wird selbst, was er hat, weggenommen werden.
Und den unnützen Knecht werft hinaus in die äußere Finsternis: da wird das Weinen und das Zähneknirschen sein. Mt 25, 14-30

Der letzte Knecht ging seiner Ansicht nach ganz auf Nummer sicher:
Er setzte sich erst gar nicht nicht mit den Gewinn- oder Verlustmöglichkeiten auseinander, die das Handeln mit anvertrauten Gaben unweigerlich mit sich bringt, sondern verweigerte sich, seine Gaben und und seine Treue von Anfang an.
Deshalb gebrauchte er seinem Herrn gegenüber die Ausrede, dass er ihn nicht für wert erachtete, dieses Wachen Ihm zuliebe wenigstens versuchen zu wollen (Geld zu den Wechslern bringen).
Hier führt ein böses, faules und damit ungetreues Herz zu einer Geringschätzung seiner Gaben, seiner Aufgaben und deren Geber.
Es führt diesen unnützen Knecht aufgrund den ungenügenden Resultaten seines durcheinandergeratenen Beurteilungsvermögens in seinen persönlichen Untergang.
Das Wachen um Gewinn oder Verlust war diesem Knecht zu riskant!
Diese Einstellung liess ihn alles, auch seinen Herrn, in einem schiefen Licht erscheinen.

4.) Wie kann ich wachsam bleiben in meinem alltäglichem Glaubensleben?

a) Sei nüchtern

Demütigt euch nun unter die mächtige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zur Zeit, indem ihr alle eure Sorge auf ihn werft! Denn er ist besorgt für euch.
Seid nüchtern, wacht! Euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann. Dem widersteht standhaft durch den Glauben, da ihr wißt, daß dieselben Leiden sich an eurer Bruderschaft in der Welt vollziehen! 1. Petr 5,6-9

Vor der Nüchternheit kommt die Demut. Ein hochmütiges Herz kann nicht wachsam sein, weil es zu sehr von den augenblicklichen Sorgen abgelenkt wird. Ausserdem kann nur ein demütiger Mensch besonnen sein, weil nur die Demut befähigt, sich und seine Fähigkeiten richtig einzuschätzen und einzubringen.
Mit der Nüchternheit kommt die Sicherheit um den Standpunkt, den ich vor Gott und den Menschen einnehmen soll.
Ich soll nicht Zeuge sein von meinen Möglichkeiten, die ich mit Gott erleben kann, sondern von Gottes Kraft, die durch mich wirken will.
Nach dem Gewachsensein in der Nüchternheit kommt die Wachsamkeit im Glauben, die mir hilft, meine Glaubensgewissheit verteidigen zu können.
Zuerst will der Teufel meine Freiheit im Glauben und damit meine Liebe zu Jesus in Frage stellen.
Wo Beides wankt, ist der erste Schritt zum Verschlungenwerden bereits vollzogen.

b) Erkenne geistliche Gesetzmässigkeiten

Hütet euch vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen! Inwendig aber sind sie reißende Wölfe. An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Liest man etwa von Dornen Trauben oder von Disteln Feigen? So bringt jeder gute Baum gute Früchte, aber der faule Baum bringt schlechte Früchte. Ein guter Baum kann nicht schlechte Früchte bringen, noch ein fauler Baum gute Früchte bringen. Jeder Baum, der nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. Deshalb, an ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Mt 7,15-20

Geistliche Gesetzmässigkeiten erfordern einen Beurteilungsmasstab, der sich nicht von augenblicklichen Gegebenheiten blenden lässt.
Der Blick auf die Frucht muss immer mit einem wachsamen Blick in die Zukunft verbunden sein, so vielversprechend manche Gegenwärtigkeiten auch aussehen mögen.
Nicht umsonst spricht Jesus nicht von Blüten oder Blättern, sondern von Früchten, die erst später in Erscheinung treten.
Neben der Bibel als Beurteilungsmasstab gibt es aber einige geistliche Gesetzmässigkeiten, die im negativen Sinn äusserst erfolgreich sind.
Deshalb wir von der Gegenseite immer wieder gerne auf sie zugegriffen:

1.) Gesetzlichkeit und/oder Toleranz

Beide Wertmasstäbe sind zwei verschiedene Seiten einer Münze.
In einem Fall geht es um die Überbetonung von Werten, im anderen Fall um deren Unterbetonung.

Gesetzlichkeit macht die Werte hart und starr, Toleranz höhlt die Werte aus.
Beide Masstäbe berauben die Gesellschaft um einen sinnvollen und vernünftigen Umgang mit Regeln und Gesetzen, weil sie durch die Art und Weise ihrer Handhabung grundsätzlich in Frage gestellt werden.
Eine Gesellschaft oder ein Volk, welches sich einer dieser Wertmasstäbe in einseitiger Weise verschrieben hat, muss schliesslich untergehen, weil die tragenden Werte darin, nämlich Glaube an Gott, Liebe zu Gott und Hoffnung in Gott systematisch entwertet und verachtet werden.

2.) Religion und Tradition

Diese beiden Wertmasstäbe gibt es nur im Doppelpack und ergänzen sich im negativen Sinn vortrefflich.
Im Mittelpunkt steht der stolze und selbstgerechte Mensch, der mit der Religion sein Gottesverhältnis, und mit der Tradition sein Verhältnis zu seinen Mitmenschen regelt.
Ausgangspunkt dieser Regelungen sind stets das eigene Verständnis von Gott und seinen Mitmenschen, und das eigene Bemühen, dieses Verständnis angemessen auszuleben und praktisch umzusetzen.
Gott ist dabei immer nur so gross und so gut, wie mein Vorstellungsvermögen und mein Empfinden es zulässt.

3.) Stolz und Selbstgerechtigkeit

Der Stolze nimmt ein Stück weit den Platz Gottes ein, der Selbstgerechte kopiert ein Stück weit die Taten Gottes.
Deshalb geht der Stolz gegen Gott, wie Er ist, die Selbstgerechtigkeit geht gegen das, was Er tut!

c) Beurteile die Zeichen der Zeit richtig

Und ich sah aus dem Meer ein Tier aufsteigen, das zehn Hörner und sieben Köpfe hatte, und auf seinen Hörnern zehn Diademe und auf seinen Köpfen Namen der Lästerung. Und das Tier, das ich sah, war gleich einem Panther und seine Füße wie die eines Bären und sein Maul wie eines Löwen Maul. Und der Drache gab ihm seine Kraft und seinen Thron und große Macht. Und ‹ich sah› einen seiner Köpfe wie zum Tod geschlachtet. Und seine Todeswunde wurde geheilt, und die ganze Erde staunte hinter dem Tier her. Und sie beteten den Drachen an, weil er dem Tier die Macht gab, und sie beteten das Tier an und sagten: Wer ist dem Tier gleich? Und wer kann mit ihm kämpfen?
Und es wurde ihm ein Mund gegeben, der große Dinge und Lästerungen redete; und es wurde ihm Macht gegeben, 42 Monate zu wirken. Und es öffnete seinen Mund zu Lästerungen gegen Gott, um seinen Namen und sein Zelt ‹und› die, welche im Himmel wohnen, zu lästern.
Und es wurde ihm gegeben, mit den Heiligen Krieg zu führen und sie zu überwinden; und es wurde ihm Macht gegeben über jeden Stamm und jedes Volk und jede Sprache und jede Nation.
Und alle, die auf der Erde wohnen, werden ihn anbeten, ‹jeder,› dessen Name nicht geschrieben ist im Buch des Lebens des geschlachteten Lammes von Grundlegung der Welt an. Off 13,1-8

das erste Tier aus dem Meer (Typus = Antichrist) Off 13,1--10

Lex 500 antíchristos Antichrist, Widerchrist; von antí, gegen oder anstelle von, und christós, der Gesalbte, Christus. Es kann Ersatz oder Gegnerschaft bedeuten). Paulus nennt in 2Thes 2,3.8 dieselbe Person den Mann der Gesetzlosigkeit, den Sohn des Verderbens, den Gesetzlosen. Er ist in 2Thes 2,4 der, der sich widersetzt, nicht derjenige, der Christus ersetzt. Er wird die Erfüllung von Gottes Wort (an Jesus vorbei) an sich selbst zusichern und versuchen, seinen eigenen Thron damit zu festigen.

A) Seine Einführung = Lüge (Raubtier) zuerst Taten, dann Worte
B) Sein eigentliches Ziel = Anbetung
Sein unverhülltes und gezieltes Vorgehen gegen Gott und seine an ihn Gläubigen.
aa) die Lästerungen V. 5-6
bb) der Krieg gegen die Heiligen V. 7
cc) die Anbetung V. 8
C) Die Ermahnungen Gottes dazu an seine an ihn Glaubenden. V. 9 - 10

2.) das zweite Tier aus der Erde (Typus = Pseudochrist oder Lügenprophet) Off 13,11 - 18

Lex 5390 pseudóchristos Lügenchristus, Pseudochristus, falscher Christus; ...nur in Mt 24,24; Mk 13,22.
Ein Pseudochristus leugnet nicht die Existenz Christi. Im Gegenteil: er benutzt geschickt das Warten der Welt auf eine solche Person und lenkt diese Erwartung gotteslästerlich auf sich selbst. Er behauptet, daß e r dieser vorausgesagte Erlöser sei (anstatt Jesus), in dem sich Gottes Verheißungen und die Erwartung der Welt erfüllen.

A) Seine Einführung = Täuschung (Lamm) zuerst Worte, dann Taten
B) Sein eigentliches Ziel = Verführung
Sein unverhülltes und gezieltes Vorgehen gegen Gott und seine an ihn Gläubigen.
aa) das Bild V. 14-15
bb) das Malzeichen V. 16-17
C) Die Ermahnungen Gottes dazu an seine an ihn Glaubenden. V. 18

Spätestens in der endgültigen kriegerischen Auseinandersetzung um Jerusalem werden alle Karten offengelegt.
Nach meinem Erkenntnisstand würde ich die katholische Kirche als Hure Babylon sehen und den Antichristen im Islam vermuten (weil er Jerusalem auf gewaltsame Weise für sich beansprucht).
Für den Pseudochristen, für den der derzeitige amerikanische Präsident ein Vorläufer darstellt, käme die UNO oder evtl. die USA in Betracht.
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