Atheisten wissen mehr .
In den USA sind Glaube und Religiosität so weit verbreitet wie kaum in einem andern westlichen Land. Der Einfluss der Gläubigen auf Gesellschaft und Politik ist trotz offizieller Trennung von Kirche und Staat erstaunlich gross. Kandidaten für politische Ämter buhlen stets um die Gunst der Gläubigen. Ein Atheist hätte keine Chance, in ein höheres Amt gewählt zu werden. Spielt bei uns die Religionszugehörigkeit bei Wahlen selten eine Rolle, muss ein Kandidat in den USA quasi öffentlich ein Bekenntnis ablegen.
Der Glaube ist in den USA im Alltag wichtig, das Wissen aber rudimentär. Eine Umfrage bei 3412 Amerikanern zu Bibel, Christentum, anderen Weltreligionen, berühmten religiösen Figuren und Religionsgeschichte hat erstaunliche Resultate ergeben.
Nicht die Gläubigen, die in den USA besonders häufig Gottesdienste besuchen, haben am besten abgeschnitten, sondern Personen, die mit Religion nichts am Hut haben. Konkret: Am schlechtesten beantwortet haben die Fragen weisse evangelikale Protestanten, gefolgt von weissen Katholiken und lateinamerikanische Katholiken. Diese beantworteten nur jede dritte der 32 Fragen richtig.
Unter den Gläubigen schnitten die Katholiken oder Protestanten am besten ab. Sieger wurden die Atheisten: Sie beantworteten durchschnittlich 20,9 der 32 Fragen korrekt. Knapp dahinter folgen die Juden und Mormonen.