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Missbrauchende Gemeinden


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Rolf

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Missbrauchende Gemeinden



von Pat Zukeran

Deutsche Übersetzung erstellt vom Webteam der UBF-Infoseiten.
Original-Artikel im Internet unter www.probe.org/docs/abuse-ch.html
und www.leaderu.com/orgs/probe/docs/abuse-ch.html.



Wir alle kennen herkömmliche Sekten wie die Mormonen und die Zeugen Jehovas. Es gibt jedoch andere Gruppen mit sektenartigen Merkmalen, die nicht in das gleiche Schema wie die herkömmlichen Sekten passen. Solche Gruppen werden manchmal „missbrauchende Gemeinden“ oder sogar „Bibel-basierte Sekten“ genannt, denn sie scheinen äußerlich eine herkömmliche, orthodoxe Lehre zu vertreten. Was diese Gruppen oder Gemeinden jedoch von echtem orthodoxen Christentum unterscheidet, ist ihre missbrauchende, sektenartige Methodik und ihr eigenwilliges Verständnis von Gemeindedienst.

In seinem Buch Churches That Abuse (Missbrauchende Gemeinden) untersucht Dr. Ronald Enroth sorgfältig einige dieser Gemeinden in den Vereinigten Staaten [darunter auch UBF]. Er deckt die von diesen Sekten benutzten sektenartigen Methoden auf und zeigt einige charakteristische Merkmale auf, anhand derer man missbrauchende Gemeinden erkennen kann. An dieser Stelle möchte ich kurz diese und einige weitere Merkmale auflisten, die ich für kennzeichnend halte. Danach werde ich auf alle diese Merkmale im einzelnen eingehen.

Erstes: Missbrauchende Gemeinden haben einen Führungsstil, der auf Kontrolle hin ausgerichtet ist. Zweitens: Die Leiter solcher Gemeinden wenden häufig Manipulation an, um die völlige Unterordnung ihrer Mitglieder zu erreichen. Drittens: Es gibt einen starren, gesetzlichen Lebensstil, der das tägliche Leben mit vielen Forderungen und Einzelbestimmungen reguliert. Viertens: Diese Gemeinden neigen dazu, häufig ihre Namen zu ändern, inbesondere, wenn sie durch die Medien bloßgestellt werden. Fünftens: Andere Gemeinden und Kirchen werden üblicherweise verurteilt, weil man sich gegenüber allen anderen Kirchen überlegen ansieht. Sechstens: Diese Gemeinden leiden unter Verfolgungswahn; sie fühlen sich von der Welt, den Medien und anderen christlichen Gemeinden verfolgt. Siebtens: Missbrauchende Gemeinden richten ihre Aufmerksamkeit insbesondere auf junge Erwachsene zwischen achtzehn und fünfundzwanzig Jahren. Das achte und letzte Merkmal missbrauchender Gemeinden ist die große Schwierigkeit, die Mitglieder haben, herauszukommen oder diese Gemeinden zu verlassen, ein Vorgang, der häufig durch soziale, psychologische und emotionale Schmerzen gekennzeichnet ist.

Jeder, der von einer Gemeinde vereinnahmt wurde, die solche Eigenschaften aufzuweisen täte klug daran, die Situation gründlich abzuschätzen und die Gemeinde gegebenenfalls zu verlassen. Wer in einer solchen Gruppe bleibt, kann das Risiko erhöhen, seine Familienbeziehungen zu beschädigen, und wird mit hoher Wahrscheinlichkeit irgendwann die Übersicht verlieren. Mitglieder solcher Gemeinden entwickeln häufig ein verzerrtes Bild der Realität, misstrauen jedem und leiden unter Stress, Angst und Depressionen. Einige ehemalige Mitglieder erleiden diese Dinge sogar weiter, nachdem sie einer missbrauchenden Gemeinde entkommen sind. Es gibt auch einige dokumentierte Fälle, in denen die Verbindung zu einer missbrauchenden Gemeinde zum Tod von Personen oder ihrer Angehörigen geführt hat.

Einige dieser Gruppen haben Netzwerke mit vielen Schwestergemeinen gebildet. In einigen Fällen haben sich diese Gruppen von etablierteren Kirchen abgespalten. Gelegentlich wurden die neuen Gruppen sogar von den Kirchen verurteilt, von denen sie abstammen. Solche Gruppen tarnen sich oft, indem sie häufig den Namen ihrer Organisation wechseln, besonders nach unvorteilhaften Berichten in der Öffentlichkeit. Diese Gewohnheit macht es für eine ahnungslose Person schwieriger, den wahren Charakter dieser Organisationen zu ermitteln. Einige missbrauchende Gruppen haben Studentengemeinen im ganzen Land. An einigen Universitäten gehören solche Studentenbewegungen zu den größten Gruppen auf dem jeweiligen Campus.

Es ist wichtig, dass Christen heutzutage die Bibel kennen und wissen, wie sie solche Gemeinden erkennen, um nicht in ihre Falle zu tappen. Um Menschen zu helfen, Gemeinden gegenüber bewusster zu werden, die ihre Mitglieder missbrauchen könnten, möchte ich jetzt auf die acht Eigenschaften ausführlicher eingehen, die ich weiter oben erwähnt habe.

Auf Kontrolle ausgerichteter Führungsstil

Ein zentrales Merkmal einer missbrauchenden Gemeinde ist ein auf Kontrolle ausgerichteter Führungsstil. Der Leiter einer missbrauchenden Gemeinde ist rechthaberisch, selbstsicher, arrogant und der geistige Brennpunkt im Leben seiner Anhänger. Der Leiter maßt sich an, er sei geistlicher und verstünde sich mit Gott besser als irgendjemand sonst. Er behauptet, ein Bibelverständnis zu haben, wie es kein anderer hat. Manchmal behaupten solche Leiter auch, dass sie persönliche Offenbarungen von Gott empfangen. Wegen solcher Behauptungen können Position und Glaube des Leiters nicht in Frage gestellt werden; seine Aussagen sind immer maßgeblich. Für Mitglieder derartiger Gemeinden oder Gruppen ist ein Infragestellen des Leiters gleichbedeutend mit einem Infragestellen von Gott. Auch wenn der Leiter dies nicht unbedingt offen behauptet, wird diese Haltung durch die Behandlung derjenigen offenbar, die es wagen, den Leiter in Frage zu stellen oder zu kritisieren. Der Leiter der Bewegung trifft häufig persönliche Entscheidungen für seine Nachfolger. Selbständiges Denken ist verboten; daher werden die Nachfolger abhängig vom Leiter.

In der Hierarchie einer solchen Gemeinde meint der Leiter, niemandem gegenüber rechenschaftspflichtig zu sein. Selbst wenn es einen Ältestenrat gibt, besteht er normalerweise aus Personen, die loyal zum Leiter stehen und ihm niemals widersprechen. Diese Art der Gemeindeleitung ist keine, die von der Bibel gutgeheißen wird. Gemäß der Schrift haben alle Gläubigen den gleichen Zugang zu Gott und sind vor ihm gleich, weil wir nach seinem Bild erschaffen wurden und weil wir alle unter der Autorität des Wortes Gottes stehen. In 1. Thessalonicher 5,21 werden die Gläubigen angewiesen, alle Lehren an Gottes Wort zu prüfen. Apostelgeschichte 17,11 sagt, dass selbst der Apostel Paulus unter der Autorität der Bibel war, und die Juden in Beröa wurden gelobt, weil sie die Lehren des Paulus anhand der Schrift überprüften. Sowohl Leiter als auch Laien müssen entsprechend der Schrift leben.

Manipulation der Mitglieder

Missbrauchende Gemeinden sind durch die Manipulation ihrer Mitglieder gekennzeichnet. Manipulation ist der Gebrauch von äußerem Druck, um Menschen dazu zu bewegen, das zu tun, was jemand anderes von ihnen will. Hier wird Manipulation verwendet, um Menschen dazu zu bringen, sich der Gemeindeleitung unterzuordnen. Die Taktik der Manipulation beinhaltet das Ausnutzen von Schuldgefühlen, Gruppendruck, Einschüchterung und Drohungen mit Gottes Gericht wegen Ungehorsams. Häufig werden unnachsichtige Disziplinierungen öffentlich durchgeführt, um Spott und Erniedrigung hervorzurufen.

Eine andere Taktik ist das „Shepherding,“ ein spezielles Verständnis von „Hirtenschaft“. Es wird in vielen missbrauchenden Gemeinden in der Weise praktiziert, dass man von jedem Mitglied verlangt, gegenüber einer anderen erfahreneren Person persönlich rechenschaftspflichtig zu sein. Dieser Person muss man alle persönlichen Gedanken und Gefühle offenbaren, und mit ihr zukünftige Entscheidungen besprechen. Diese persönlichen Informationen werden nicht dazu benutzt, dem Mitglied zu helfen, sondern das Mitglied zu kontrollieren.

Eine anderes Mittel der Kontrolle ist Isolation. Missbrauchende Gemeinden unterbinden häufig den Kontakt zwischen einem neuen Mitglied und seiner Familie, Freunden und jedem, der nicht der Gemeinde angehört.

Wie anders ist dieser Führungsstil von der Führung Jesu, dem guten Hirten, der liebevoll, sanft, demütig und aufopferungsvoll seine Schafe führt.

Starrer, gesetzlicher Lebensstil

Das dritte Kennzeichen missbrauchender Gemeinden ist der starre, gesetzlicher Lebensstil ihrer Mitglieder. Diese Starrheit ist ein natürliches Ergebnis des Führungsstils. Missbrauchende Gemeinden verlangen von ihren Nachfolgern unerschütterliche Hingabe an die Gemeinde. Loyalität gegenüber der Gemeinde hat Priorität vor der Loyalität gegenüber Gott, der Familie oder irgendetwas anderem.

Häufig wird von Mitglieder verlangt oder sie werden gedrängt, fünf, sechs oder sieben Tage pro Woche an Bibelstudien teilzunehmen. Es besteht die Verpflichtung zur Evangelisation; eine bestimmtes Soll an Einladungen muss erfüllt werden werden, und manche Gemeinden verlangen sogar von Mitgliedern, Kontrollkarten auszufüllen, die ausweisen, wie viele Stunden sie mit Evangelisation usw. verbracht haben. Für die Menschen werden tägliche Zeitpläne aufgestellt; so dass sie ohne Ende für das Gemeindewerk arbeiten. Ehemalige Mitglieder einer Gemeinde erzählten mir, dass sie für ihre Gemeinde fünf Tage pro Woche von 5 Uhr morgens bis um 12 Uhr nachts arbeiteten.

Mitglieder solcher Gemeinden brechen häufig ihre Schulausbildung ab, kündigen ihre Arbeit, oder vernachlässigen sogar ihre Familien, um die Arbeit zu erledigen, die von der Gemeinde verlangt wird. Es gibt auch Vorgaben für Kleidung, Verabredungen, Finanzen und so weiter gemacht. Solche Einzelheiten werden in diesen Gemeinden als äußerst wichtig angesehen.

In Gemeinden wie diesen, beginnen die Leute, ihre persönliche Identität zu verlieren, und fangen an, sich wie programmierte Roboter zu verhalten. Oftmals führen der Druck und die Anforderungen der Gemeinde dazu, dass ein Mitglied einen Nervenzusammenbruch bekommt oder in eine schwere Depression fällt. Wenn ich über diese Kennzeichen nachdenke, fällt mir das Wort Jesu über die Pharisäer ein: „Sie binden schwere und unerträgliche Bürden und legen sie den Menschen auf die Schultern; aber sie selbst wollen keinen Finger dafür krümmen“ (Mt 23,4). Was für ein Kontrast zum Führungsstil Jesu, der sagte: „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmt auf euch mein Joch ... Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht“ (Mt 11,28-30).

Häufiger Wechsel des Gruppen-/Gemeindenamens

Ein viertes typisches Merkmal missbrauchender Kirchen ist, regelmäßig den Namen der Gruppe oder Hochschulgemeinde zu ändern. Oft ist eine Namensänderung eine Reaktion auf unvorteilhafte Berichterstattung in den Medien. Manche missbrauchende Gemeinden haben ihren Namen im Verlauf der Jahre mehrere Male geändert.

Wenn Sie in einer derartigen Gemeinde sind, die ihren Namen mehrere Male wegen ihres schlechten Rufs in der Öffentlichkeit geändert hat, oder wenn Sie unaufhörlich Druck verspüren, deren Vorgaben gerecht zu werden, ist es wahrscheinlich an der Zeit, sorgfältig den Gemeindedienst und Ihre Teilnahme daran zu überdenken.

Verurteilung aller anderer Gemeinden

Lassen Sie uns jetzt einen Blick auf das fünfte Merkmal werfen: Missbrauchende Gemeinden verurteilen normalerweise alle anderen christlichen Gemeinden. Sie sehen sich selbst als geistliche Elite. Sie glauben, dass sie allein die Wahrheit haben und alle amderen Gemeinden verdorben sind. Daher pflegen sich auch keinen Umgang mit anderen christlichen Gemeinden. Sie verstehen sich häufig als eine Art „Elitesoldaten Gottes“, als den „Gläuigen Überrest“ oder „Gottes Endzeitarmee“. Es gibt ein Gefühl des Stolzes in den missbrauchenden Gemeinden, weil die Mitglieder glauben, sie hätten eine spezielle Beziehung zu Gott und seinem Werk in der Welt. In seinem Buch Churches That Abuse zitiert Dr. Ron Enroth ein ehemaliges Mitglied einer solchen Gruppe folgendermaßen: „Obgleich wir nicht klar damit herausrückten und es sagten, fühlten wir in unseren innersten Herzen wirklich, dass es keinen Ort in der Welt gäbe, der unserer Gemeinde gleichkäme. Wir dachten, der Rest der Christenhärt wäre fort zum Mittagessen.“ Aber die Bibel macht deutlich, dass es keine geistlichen Elitegruppen oder -gemeinden gibt. Epheser 4,3-6a sagt: „Und seid darauf bedacht, zu wahren die Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens: ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid zu einer Hoffnung eurer Berufung; ein Herr, ein Glaube, eine Taufe; ein Gott und Vater aller.“

Die allgemeine christliche Kirche wird vereinigt durch den gleichen Gott, den gleichen Heiligen Geist und die Glaubensgrundlagen der Bibel, wozu Dinge gehören wie die Dreieinigkeit, die Autorität der Bibel, der Tod und die Auferstehung von Jesus, die Gottheit Christi, die Rechtfertigung allein durch den Glauben und so weiter. In diesen zentralen Wahrheiten sehen sich die Christen vereint. Eine Gemeinde, die von sich glaubt, eine Elite zu sein und keinen Umgang mit anderen christlichen Gemeinden pflegt, wird nicht durch den Geist Gottes, sondern durch Uneinigkeit stiftenden Stolz motiviert.

Verfolgungswahn

Hieraus folgt natürlich das sechste Merkmal. Weil sich missbrauchende Gemeinden als Elite sehen, erwarten sie Verfolgung in der Welt und fühlen sich dadurch sogar noch bestärkt. Kritik und Enthüllung durch die Medien werden als Beweis gesehen, dass sie die einzig wahre Gemeinde Gottes sind, die von Satan verfolgt wird. Jedoch unterscheidet sich die Verfolgung, die missbrauchende Gemeinden erfahren, von der Verfolgung, die Jesus und die Apostel erlitten haben.

Jesus und die Apostel wurden für das Predigen der Wahrheit verfolgt. Missbrauchende Gemeinden verursachen viel ihrer negativen Presse durch ihre eigenen Tätigkeiten. Dennoch sehen sie jedwede Kritik, egal aus welcher Quelle – sei sie christlich oder säkular – stets als einen Angriff des Satans, selbst wenn die Kritik auf der Bibel basiert. Das macht es schwierig, ein christliches Zeugnis gegenüber einem Menschen in solch einer Gemeinde abzulegen, weil er jeden Versuch, mit ihm über das Evangelium zu reden, als Verfolgung empfinden wird. In Fällen wie diesen, wenn ich angeklagt werde, eine Gemeinde zu verfolgen, antworte ich häufig einfach: „Ich spreche hier zu Ihnen mit dem Wort Gottes, an das Sie, wie Sie sagen, glauben. Wie kann das Verfolgung sein?“ Diese Vorgehensweise hilft häufig, den Dialog mit einem Mitglied einer missbrauchenden Gemeinde fortzusetzen, der durch Gehirnwäsche dazu gebracht wurde zu glauben, dass jeder Widerspruch bereits eine Verfolgung ist.

Junge Erwachsene als Zielgruppe

Das siebte Merkmal missbrauchender Gemeinden ist, dass sie dazu neigen, junge Erwachsene zwischen 18 und 25 als Zielgruppe anzusprechen, die aus der Mittelschicht kommen, gut ausgebildet, idealistisch und häufig unreife Christen sind. Junge Erwachsene sind die perfekte Altersklasse, auf die sich Sekten konzentrieren, da sie oft nach einem Sinn und einer Aufgabe für ihr Leben suchen, und weil sie sich nach Liebe, Bestätigung und Annahme sehnen. Häufig biten ihnen diese Gemeinden genau dies an, und die Leiter übernehmen oft die Rolle von Ersatzeltern.

Schmerzlicher Austrittsprozess

Das achte Merkmal ist ein schmerzlicher und schwieriger Austrittsprozess. Mitglieder in vielen solcher Gemeinden fürchten sich aufgrund von Einschüchterung, Druck und Androhung des göttlichen Gerichts, die Gemeinde zu verlassen. Manchmal werden Mitglieder, die weggehen, von den Gemeindeleitern belästigt und verfolgt. Meistens werden ehemalige Mitglieder vor der Gemeinde lächerlich gemacht und gedemütigt, und Mitglieder werden angewiesen, in keiner Weise Umgang mit irgendeinem ehemaligen Mitglied zu haben. Diese Praxis wird „Shunning“ (Verstoßen, Meiden) genannt.

Viele, die missbrauchende Gemeinden verlassen, fühlen sich wegen der Einschüchterung und Gehirnwäsche tatsächlich so, als hätten sie Gott selbst verlassen. Keines der ehemaligen Mitarbeiter wird mehr Gemeinschaft mit einem pflegen und man fühlt sich isoliert, geschmäht, und hat Angst vor der Welt. Ein ehemaliges Mitglied einer bestimmten Hochschulgemeinde sagte: „Wenn man die Gemeinde ohne die Zustimmung des Leiters verlässt, wird man mit Verdammung und Schuld überhäuft. Mein Pastor erklärte mir, er meine, dass mein Weggang teuflisch sei, und er frage sich, ob ich meine Erlösungserfahrung fortbestünde.“

Lassen Sie mich diese Erörterung abschließen, indem ich einige praktische Wege aufzeige, Menschen zu erreichen, die in missbrauchenden Gemeinden sind. Erstens, wir müssen mit Gebet beginnen. Zeugnis abzulegen gegenüber Menschen, die in missbrauchenden Gemeinden einer Gehirnwäsche unterzogen worden sind, ist häufig einschüchternd und schwierig. Häufig erlauben die Leiter einem einzelnen Mitglied nicht, einen Außenstehenden zu treffen, außer er wird von einer älteren, erfahreneren Person begleitet, die im Debattieren und/oder in der Einschüchterung ausgebildet ist. Folglich müssen wir beten 1 für eine Möglichkeit mit einem Einzelnen zu sprechen und 2 dass er offen sein wird für das, was wir ihm mitzuteilen haben.

Zweitens, die Person liebevoll mit der Problematik konfrontieren und einige biblische Themen zur Sprache bringen. Häufig gibt es in missbrauchenden Gemeinden eine bizarre Lehre oder einen theologischen Irrtum, der aufgezeigt werden kann. In seinem Buch Churches That Abuse dokumentiert Dr. Ron Enroth einige Beispiele hierfür. Zum Beispiel hatte der Leiter einer Kirche sonderbare Lehren, die auf seinen Behauptungen außerbiblischer Offenbarungen von Gott basierten.3 Diese beinhalteten Regeln für Ernährung, Sexualverhalten, Hauseinrichtungen, und anderes. Der Leiter einer anderen Gruppe nannte Ärzte „Medizingottheiten“. Er behauptete auch, Arzneimittel hätten dämonische Namen und würden bei Einnahme die Person für dämonischen Einfluss öffnen.4 Das Aufzeigen von Fehlern, Widersprüchen und bizarren Vorstellungen könnte den Verstand der Person öffnen und sie dazu veranlassen, anzufangen Fragen zu stellen.

Drittens, besprechen Sie mit ihm Artikel, die Sie in der Zeitung oder in Zeitschriften über speziell diese zur Diskussion stehende Gemeinde finden. Das Buch, das ich häufiger zitiert habe, Churches That Abuse, ist eine ausgezeichnete Materialsammlung. Der Schlüssel ist, die Person dazu zu bringen, anzufangen, Fragen zu stellen, und selbst nach Antworten zu suchen. Bitten Sie ihn, alles anhand der Bibel zu überprüfen und keine Angst davor zu haben, Fragen zu stellen. Wenn der Leiter Angst davor hat oder zurückhaltend ist, die ehrliche Frage eines Mitglieds zu beantworten, darf die Reife dieser Leiterschaft bezweifelt werden.

Aber Jesus sagte, dass die Wahrheit ein Mittel zur Freiheit ist, nicht zur Sklaverei. Er sagte: „Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“ (Joh 8,32)

Anmerkungen:

Ronald Enroth, Churches That Abuse (Grand Rapids, Mich.: Zondervan, 1992), S. 118.
Ebd., S. 181.
Ebd., S. 128.
Ebd., S. 170.
Siehe auch:
Pat Zukeran, Der Ausstieg aus missbrauchenden Gemeinden,
1995, Probe Ministries, www.probe.org/docs/abuse-ch2.html.



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Mapuche

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Davon kann ich vieles bestätigen, das ich es als "Kirchliche" bei Darbysten so erlebt habe!
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