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Kann es sein, dass wir im verkehrten Zug sitzen??


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#1
jereisa

jereisa

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Zuerst muss man feststellen, dass dies nicht zum ersten Mal einem Menschen passiert ist.

Also nichts Ungewöhnliches. Züge fahren in alle Richtungen, von verschieden Gleisen, zu verschiedenen Zeiten und von verschiedenen Bahnhöfen ab.

Sicherlich ist dies unangenehm und kann erhebliche Probleme mit sich bringen, aber dennoch in der Regel keine Tragödie.

Anders sieht es aus, wenn wir im verkehrten Zug des Lebens sitzen, in der festen Meinung, dass wir schon an das gewünschte Ziel ankommen.

Diese Vorstellung plagt mich seit geraumer Zeit.

Vor 34 Jahren habe ich mich zu Jesus Christus bekehrt, also nicht mal so einfach mit Hand hoch, nach dem der Pastor aufgerufen hat, Jesus ins Leben anzunehmen, sondern mit Busse und Reue über mein vergangenes Leben.

Und damit bin ich in den Zug der Christenheit eingestiegen, in der Hoffnung ans Ziel zu kommen. In Gemeinschaft mit den lieben Geschwistern. Aber schon bald merkte ich, dass in jedem Abteil eine andere Gruppe saß, die andere Lieder sangen, andere Vorstellungen vom Glauben hatten und mit denen wir so gut wie keinen Kontakt hatten. Abgesehen von den vielen anderen Zügen, denen wir begegneten.

Oberflächlich betrachtet war es wie auf einer schönen Urlaubsfahrt, wo alle sich wohl fühlten, gut verstanden, viel lachten und uns in dieser Idylle fast Paradiesisch vor kam.

Ja, bis einige Fragen aufkamen, zuerst bei mir selbst, die ich dann artikulierte, aber mir als Kritik ausgelegt worden ist. Als freiheitsliebender Mensch, der sich nicht Zeit seines Lebens bevormunden lassen wollte, stieg ich nach vielen Jahren, eigentlich zu spät, aus diesem Abteil heraus und machte mich auf den Weg, um einen anderen Zug, den richtigen Zug zu finden.

Soweit diese Allegorie, die jeder noch verstehen kann. Jetzt wird es schon schwieriger, besonders für das Zugpersonal, die nichts anderes, als ihren Zug kennen.

Im Neuen Testament, besser übersetzt mit Neuem Bund, finden wir keinen Hinweis darüber, dass der Sohn Gottes YeshuahHamashia ist sein Name, oder der große Schaul (Paulus) und Kephas (Petrus) und alle anderen neue Religion gründen wollten. Sie und ihre Nachfolger waren messianische Gläubige, die sich als Teil der Juden fühlten und die Tora mit ihren Regeln und Gesetzen oder Weisungen hielten. Angefangen von der Beschneidung für die Juden, dem Halten der Gebote Gottes bis zum Halten der biblischen Feste, war dies integraler Bestandteil ihres Glaubens. Die messianischen Juden, die Heute leben, sehen dies genauso.

Die meisten Leser kennen in etwa die Kirchengeschichte mit der Ausgrenzung der messianischen Juden und damit der Entwicklung eines anderen religiösen Systems, nämlich des Christentums.

Das Christentum mit einer institualisierten Kirche maßte sich sehr schnell an, an die Stelle des geistigen Israels zu treten. Die Christen wurden seitdem die schlimmsten Feinde des auserwählten Volkes Gottes mit unzählbaren Gräueltaten, die ihren Höhepunkt mit der Ermordung von ca. 6 Millionen jüdisches Leben unter den Nazis fand. “So ergeht es denen, welche Gott verworfen hat”, war die Meinung vieler Christen. Auch Luther, der anfänglich noch um die Juden warb, wandte sich beleidigt von ihnen ab, weil sie sich selbst von seinem “reformierten Evangelium” nicht überzeugen ließen. Er übernahm in der Folge die Ersatztheologie und wurde ein glühender Antisemit, der viele flammende Hetzschriften gegen die Juden verfasste. Luther wurde so zum Wegbereiter des Holocausts. Die Nazis zitierten ihn genüsslich und – die Kirchen widersprachen ihnen nicht. Nur wenige einzelne Christen erhoben in Deutschland ihre Stimme gegen diese satanischen Lügen. Die Ermordung von 6 Millionen Juden hat zwar nun die klassische Ersatztheologie in Verruf gebracht, trotzdem ist sie 60 Jahre danach immer noch eine tragende Säule christlicher Theologie.

Die Geschichte des Christentums wurde mit Blut geschrieben. Nicht nur dem Blut der Juden, sondern auch derer, die einer anderen Religion angehörten, sowie der eigenen Christenmenschen, die alle das Symbol des Kreuzes hochhalten, welches in keiner Kirche oder Glaubensgemeinschaft fehlen darf.

Das Kreuz, ein uraltes heidnisches Symbol, wurde der Schrecken und das Todesurteil für Millionen und Abermillionen Menschen. Das Kreuz spaltete sich in einem griechischen, irischen, keltischen, germanischen, russisch orthodoxen Kreuz und damit die Menschen voneinander. Die Inquisition und Kreuzritter hielten das Kreuz hoch, um unschuldige Menschen zu foltern, zu Verstümmeln, Zwangstaufen und zu töten.

Seitdem sich die Kirche von ihren Wurzeln, nämlich dem geistigen Israel getrennt hat, ist der Spaltpilz eingezogen, weil sie dem Irrtum verfallen sind. Humanistisch geprägte Theologen, wie der Jude Philo aus Alexandria, sogenannte Kirchenväter, die sich aus dem Heidentum bekehrt hatten, brachten altes Gedankengut in unseren Übersetzungen und Auslegungen hinein, sodass wir nicht umhin können, wirklich die Bibel auf ihren originalen Sinn her zu studieren. Schon die Tatsache, dass es mehr denn 5000 alte Manuskripte von Teilen oder dem ganzen N.T. gibt, die sich voneinander durch Schreibfehler oder anderen Faktoren nicht immer in Übereinstimmung befinden, sollte dem Bibelleser motivieren, die Wahrheit zu suchen.

Wir haben Neue Testamente, wo die herkömmliche Übersetzung massiv vom antijüdischen Geist der Kirche und ihrem Streben nach Dominanz verfälscht ist.

Hier nur ein Beispiel aus dem Römerbrief11.15: "Denn wenn ihre Verwerfung der Welt Versöhnung ist, wird ihre Annahme anderes sein, als Leben aus den Toten".(Luther)

Der messianische Jude David H. Stern weist in seinem Kommentar zum jüdischen NT darauf hin, dass der Genitiv hier zweierlei bedeuten kann: Entweder dass die Juden von Gott verworfen wurden, oder dass sie selber diejenigen sind, die Jeschua verwerfen. Da nun Schaul ja schon zu Anfang unmissverständlich klar gestellt hat, dass Gott sein Volk nicht verworfen hat (Vers 1-2. Daher übersetzt Stern Vers 15 sinngemäß so: Denn wenn ihre Verwerfung Jeschuas die Versöhnung für die Welt bedeutet, was wird es dann bedeuten, wenn sie ihn annehmen? Dann wird es natürlich auch für die Heiden noch viel herrlicher werden, als es schon ist.

Indem die Kirche lehrte, dass Gott die Juden verworfen hat und dies noch aus dem N.T. begründen konnte, war der Boden für den kirchlichen Antisemitismus vorbereitet.

Martin Luther, war der große Reformator, aber auch der große Judenhasser, der mitverantwortlich für nachfolgende Aussagen ist:



Die Nazis:Die Juden sind unser Unglück.

Die UNO: Israel ist das Hindernis für den Weltfrieden.

Die Christen:die Juden sind ein Hindernis für das Heil der Völker.


Dagegen steht:

Jeschua: Das Heil kommt von den Juden!


Noch ein Beispiel, von einer fatalen Lehre, die aus einer falschen Übersetzung der Konkordanten Bibel,die von Bibelübersetzern als Hilfestellung genommen wurde, zu 2.Tim.2.15 gebracht hat, wo steht: “Befleißige dich, dich selbst als bewährt Gott darzustellen, einen unbeschämten Werker, der da richtig schneidet das Wort der Wahrheit, woraus sich die Lehre der Heilszeiten entwickelte.Seitdem 18.Jahrhundert entwickelten Theologen verschiedene Theorien, die unter dem Namen Dispensationalismus bekannt wurde. Hier geht es um verschiedene Heilszeiten, die am stärksten durch Nelson Darby 1830 in einer Lehre zusammengefasst wurde, die Einfluss in allen freikirchlichen Bewegungen hatte. Darby unterschied 7 Heilszeiten, wo die Juden wieder getrennt von Heidenchristen, in eine besondere Heilszeit eingeordnet wurden und natürlich nicht bei der sogenannten Entrückung dabei sind. Da feiert der Sohn Gottes mit seiner Brautgemeinde im Himmel Hochzeit, während sein Volk, das sein Vater Jahwe als meine Frau bezeichnet, auf der Erde durch die größte Not der Geschichte geht! Herzlichen Glückwunsch zur Vermählung!
Dieser makabere Zynismus ist kaum noch zu überbieten und entlarvt seinen antisemitischen Ursprung! Die wortwörtliche Methode der Übersetzung des Konkordanten N.T. hat zu der Annahme von zwei Evangelien geführt. Das “Evangelium der Beschneidung”, das während der „Heilszeit der jüdischen Wirksamkeit“ durch Jeschua und die Apostel verkündet worden sei und das “Evangelium der Unbeschnittenheit”, das während der „Zeit der heidenchristlichen Gemeinde“ verkündet wurde und nur Paulus geoffenbart worden sei.

Auch die Kommentare der beliebten Scoffield- Studien- Bibel sind gesättigt von der Lehre des Dispensationalismus.


Zurück zu mir. Wie beurteile ich jetzt das Christentum? Schön wäre,wenn ich diese Religion alleine nach den Tausenden edlen Perlen, die Gott gedient haben, für ihn gelitten und gestorben sind, beurteilen könnte. Es gab und gibt in allen Kirchen und Denominationen selbstlose hingegebene Christen, die alleine Gott dienen wollen.

Wenn nicht die anderen, die meisten Christen einem religiösen System, ihrer Kirche oder Gemeinde dienen und damit andere, die ihren Glauben nicht teilen, die nicht ins System passen, weil sie selbstständige denkende Menschen sind, unangepasst, vielleicht unbequeme Mahner, ausgrenzen und verfolgten. Ja, wie die Christenheit die Juden ausgrenzt, so werden eigentlich nahe stehende Geschwister, sogar von den eigenen Familienangehörigen isoliert. Die Zahl der Aussteiger und Geschädigten, die aus den religiösen institualisierten hierarchischen christlichen Gemeinden und Kirchen steigt von Woche zu Woche.

Christentum, eine Religion der Liebe? Habe ich nicht erlebt, sondern eher eine Religion der Heuchelei, Manipulation und Bevormundung. Ein junger Freund von mir ist Moslem aus Bosnien, von dem ich mehr Achtung, Freundlichkeit und Hilfe erfahren habe, als alle Christen, ausgenommen, meine alten christlichen Freunde. Seht mal, wenn die Liebe nur in Worten und einem aufgesetzten Lächeln besteht und in Zeiten der Not einem die tatkräftige Hilfe nicht bietet, so taugt sie nichts, -sie ist leer und geheuchelt.

Wie oft wurde ich auf der anderen Seite gebeten, praktische Hilfe zu leisten, sei es mit meinen Transportfahrzeugen, oder bei handwerklichen Arbeiten. Habe es meistens gerne gemacht, sodass meine Frau mich irgendwann angestoßen hat und ich mir bewusst wurde, dass ich ausgenutzt wurde.

Meine Reise geht also weiter, in Gemeinschaft mit Menschen die sich langsam aus den Fesseln der Ersatztheologie und des Antijudaismus befreien, die allesamt Freunde des auserwählten Volkes sind und dafür beten und arbeiten, dass der neue Mensch aus Juden und Christen eins werden in Jeshua.



Wolfgang Dietrich
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