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Kennzeichen eines von Jesus Christus beauftragten Apostel


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#1
1.Kor.1,30

1.Kor.1,30

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Wer ist ein Apostel?

Der grischische Aufsdruck für Apostel ist „apostolos“ apostolos und bedeutet
Abgesandter, Bote. Dies ist von den Verben „apostello“ = beauftragen, ab-, weg-, aussenden
und „stello“ = senden abgeleitet.
Ein Apostel ist ein Gesandter. „Ein Sklave ist nicht größer als sein Herr, auch ein Gesandter
[= Apostel] nicht größer als der, der ihn gesandt hat.“ (Joh. 13, 16)
Der Herr selbst war ein Apostel = Gesandter. Er war der Abgesandte des Vaters. Deshalb
wird er in Heb. 3, 1 Apostel genannt.
Der Herr wählte 12 Jünger, die er Apostel nannte. „Und als es Tag wurde, rief er seine Jünger
herbei und erwählte aus ihnen zwölf, die er auch Apostel nannte“ (Lk. 6, 13)
In Mk. 3, 14-15 wird die Aufgabe dieser 12 Apostel definiert: „und er berief zwölf, damit sie
bei ihm seien und damit er sie aussende, zu predigen und Vollmacht zu haben, die Dämonen
auszutreiben.“
Die Zahl 12 ist offenbar wichtig, denn nach dem Ausscheiden von Judas, wird Matthias als
12. Apostel gewählt. Es sollte jemand gewählt werden, der von der Taufe des Johannes bis zu
Himmelfahrt mit Jesus gegangen war und seine Auferstehung bezeugen konnte (Apg. 1, 22).
Die 12 Apostel hatten eine besondere Bedeutung (siehe auch Off. 21, 14)
.

Der Apostel Paulus war auch Apostel. Ihm war auf dem Weg nach Damaskus der Herr im
Himmel erschienen, d. h. er hatte auch den Herrn gesehen wie die anderen 12 Apostel. Diese
13 waren Zeugen, die den Herrn gesehen hatten, und das verlieh ihnen eine besondere
Autorität. Paulus sagt selbst: „Bin ich nicht Apostel? Habe ich nicht Jesus, unseren Herrn,
gesehen?“ (1. Kor. 9, 1).
Wer war sonst noch Apostel? In Gal. 1, 19 wird Jakobus, der Bruder des Herrn, offenbar zu
den Aposteln gezählt. Barnabas wird auch als Apostel bezeichnet, als Paulus und Barnabas
nach Ikonium und Lystra kommen (Apg. 14, 4.14). In 1. Kor. 9, 1-6 verteidigt Paulus seine
Apostelschaft und bezieht sich dabei auch auf Barnabas.
Das Evangelium kommt durch Paulus und Silas nach Thessalonich (Apg. 17, 1ff). In 1. Thess.
2, 7 spricht Paulus von „Christi Apostel“. Er bezeichnet damit Silas auch als Apostel.
Paulus grüßt Andronikus und Junias in Rom, die er zu den Aposteln zählt.
„Grüßt Andronikus und Junias, meine Verwandten und meine Mitgefangenen, die unter den
Aposteln ausgezeichnet sind, die schon vor mir in Christus waren!“ (Röm. 16, 7).
In den Briefen bezeichnet sich der Apostel Paulus oft als „Apostel Jesu Christi“. Damit
bezieht er sich darauf, dass er direkt von Jesus Christus beauftragt worden ist. Paulus und
Barnabas werden aber auch im Auftrag des Heiligen Geistes von der Gemeinde
Antionchien in ihren Aposteldienst ausgesandt (Apg. 13, 1-3). „Während sie aber dem Herrn
dienten und fasteten, sprach der Heilige Geist: Sondert mir nun Barnabas und Saulus zu dem
Werk aus, zu dem ich sie berufen habe! Da fasteten und beteten sie; und als sie ihnen die
Hände aufgelegt hatten, entließen sie sie.“ (Apg. 13, 2-3).
Epaphroditus war Gesandter/Apostel der Gemeinde in Philippi (Phil. 2, 25).
„Ich habe es aber für nötig gehalten, Epaphroditus, meinen Bruder und Mitarbeiter und
Mitstreiter, euren Abgesandten [= Apostel] und Diener meines Bedarfs, zu euch zu senden;“
Epaphroditus wird hier als der Apostel der Philipper bezeichnet, nur ist es nicht so übersetzt.
Auch im 2. Korintherbrief wird von Brüdern gesprochen, die als Aposteln der Gemeinden
bezeichnet werden. Nur ist hier der Begriff Apostel als Gesandter übersetzt.
„Sei es, was Titus betrifft, mein Gefährte und in bezug auf euch Mitarbeiter;
seien es unsere Brüder, Gesandte [= Apostel] der Gemeinden, Christi
Herrlichkeit.“ (2. Kor. 8, 23).

Es gab auch falsche Apostel, gegen die sich Paulus verteidigt (2. Kor. 11, 13) und die die
Gemeinde in Ephesus als Lügner erkannt hatte (Off. 2, 2). Sie haben sogar die Gestalt von
Aposteln Christi angenommen. Es war möglich, dass sich jemand als Apostel ausgab.[/col

]„Später wurde auch manchem bedeutenden Missionar der Begriff Apostel als Namenszusatz
beigegeben.
So nennt man Ansgar den Apostel des Nordens, Patrick den Apostel Irlands,
Bonifatius den Apostel der Deutschen, Adalbert den Apostel Preußens, den Thomas des
Zwölferkreises den Apostel Indiens.“ (

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).


Was tut ein Apostel?

Die Apostel arbeiteten am Aufbau der Gemeinde. Die Gemeinde wird heute immer noch
gebaut. D. h. die Tätigkeiten, die die Apostel verrichteten, sind auch heute noch notwendig.
Es stellt sich für uns heute nicht so sehr die Frage, ob es noch Apostel gibt oder nicht, sondern
was haben die Apostel getan, wer tut heute diese Arbeit, damit Gemeinden gebaut werden.
Die Apostel zeugten vom Herrn, verkündeten das Evangelium, belehrten die Gläubigen und
gründeten neue Gemeinden.
Auch das wird heute noch getan. Auch heute reisen Menschen in
ferne Länder, um dort das Evangelium zu verkündigen und neue Gemeinden zu gründen. Nur
nennen wir diese Leute nicht Apostel sondern Missionare oder Gemeindegründer.

· Der Apostel wirkt an der Front
Die Apostel arbeiten als Gemeindegründer an vorderster Front. Petrus ist ein gutes Beispiel
dafür. Er ist es, der an Pfingsten die Ansprache hält. In Apg. 8 schließen Petrus und Johannes
das Reich Gottes für die Samariter auf, und in Apg. 10 wird durch Petrus das Reich Gottes für
die Heiden geöffnet. Der Apostel Paulus schriebt an die Korinther: „Ich habe gepflanzt.“ (1.
Kor. 3, 6a). Das ist die typische Arbeit eines Apostels.

·Der Apostel gründet Gemeinden
Zur Gründung einer Gemeinde gehört es nicht nur eine Gemeinde zu starten, sondern sich
danach um eine gesunde Entwicklung dieser Gemeinde zu kümmern und Fehlentwicklungen
entgegenzuwirken. Der Galater-Brief ist ein Beispiel dafür. Die Galater standen in Gefahr
sich vom richtigen Evangelium zu einem verkehrten abzuwenden. Durch seinen Brief warnt
der Apostel Paulus die Galater eindringlich davor, einen verkehrten Weg einzuschlagen. Viele
andere Briefe des Neuen Testaments haben einen ähnlichen Zweck. Sie dienen dazu vor
Gefahren zu warnen und Fehler zu vermeiden. Dadurch werden bestehende Gemeinden
gefestigt und die Entwicklungen der Gemeinden in die richtige Richtung gelenkt.

· Der Apostel ist nicht ortsgebunden
Die Apostel waren nur begrenzte Zeit an einem Ort. Paulus war auf seinen Missionsreisen
ständig unterwegs. Es gab aber auch Phasen, in denen er längere Zeit an einem Ort blieb. In
Korinth blieb Paulus 1 Jahr und 6 Monate (Apg. 18, 11), In Ephesus war er 3 Jahre (Apg. 20,
31). Zur Gemeindegründung gehört, dass stabile selbstständige Gemeinden entstehen. Das
Ziel eines Apostels ist es, sich zunehmend überflüssig zu machen, um eine selbstständige
Gemeinde zurückzulassen und um in neue Arbeitsfelder weiterziehen zu können.

· Ein Apostel sorgt für Leiter
Ein Apostel arbeitet daran, dass in einer Gemeinde eine funktionierende Leiterschaft
aufgebaut wird. Älteste werden eingesetzt wie in Lystra, Ikonium und Aniochien (Apg. 14,
23). Die Abschiedrede des Apostels Paulus an die Ältesten von Ephesus ist ein eindruckvolles
Beispiel dafür, wie der Apostel sich um die Leitung in dieser Gemeinde bemüht hat (Apg.
20). Es fällt auch auf, dass der Apostel Paulus fast immer mit Mitarbeitern unterwegs ist, die
dann Aufgaben in den Gemeinden übernehmen können.
· Ein Apostel arbeitet im Team
Der Apostel ist kein Einzelgänger. Er arbeitet mit andern zusammen. Ein Apostel wird immer
mit den anderen in Eph. 4, 11 genannten Gaben zusammenarbeiten. Die Aufgaben werden
Hand in Hand erfüllt. In Korinth hat Paulus mit Apollos zusammengearbeitet. „Ich habe
gepflanzt, Apollos hat begossen, Gott aber hat das Wachstum gegeben.“ (1. Kor. 3, 6). Paulus
arbeitet mit einem Lehrer zusammen.
In Samaria sind durch den Evangelisten Philippus Menschen zum Glauben gekommen. Die
Apostel Petrus und Johannes kommen nach Samaria und arbeiten in dieser Gründungsarbeit
mit (Apg. 8, 5-17). In Eph. 2, 20 werden Apostel und Propheten zusammen genannt als
Grundlage, auf die Gemeinde gegründet wurde.
Bei Petrus sehen wir besonders die Verbindung zwischen Apostel und Hirten. Die Aufgabe
des Apostels Petrus war durch seinen Auftrag, den er von Jesus in Joh. 21 erhält („Weide
meine Lämmer!“, „Hüte meine Schafe!“, „Weide meine Schafe!“), stark vom Hirtendienst
geprägt. In seinem 1. Brief ermahnt er die Ältesten als Mitältester, den Dienst als Hirten zu
tun (1. Petr. 5, 1-4).

· Kein autoritäres Amt

Es fällt auf, dass die Apostel auf die
Selbstständigkeit der Gemeinden und eine gute Führungsstruktur bedacht sind. Ja, Paulus
beklagt sich sogar den Korinthern gegenüber, dass sie nicht geachtet werden. „Denn mir
scheint, daß Gott uns, die Apostel, als die Letzten hingestellt hat, wie zum Tod bestimmt;
denn wir sind der Welt ein Schauspiel geworden, sowohl Engeln als Menschen. Wir sind
Narren um Christi willen, ihr aber seid klug in Christus; wir schwach, ihr aber stark; ihr
geehrt, wir aber verachtet.“ (1. Kor. 4, 9-10).
Der Herr sagt zu den Jüngern „Die Könige der
Nationen herrschen über sie, und die Gewalt über sie üben, lassen sich Wohltäter nennen. Ihr
aber nicht so! Sondern der Größte unter euch sei wie der Jüngste und der Führende wie der
Dienende.“ (Lk. 22, 25-26). Das haben die Apostel umgesetzt.

Auch das Verhältnis untereinander ist bemerkenswert. Paulus hat keine Hemmungen Petrus
auf einen Fehler öffentlich anzusprechen, damit die Sache des Herrn keinen Schaden erleidet
(Gal. 2, 11-16). Apostel können Kritik üben und Kritik annehmen. Die apostolische Autorität
ging auch nicht so weit, dass man über jeden bestimmt hat.
„Was aber den Bruder Apollos
betrifft, so habe ich ihm vielfach zugeredet, dass er mit den Brüdern zu euch komme; und es
war durchaus nicht Wille, jetzt zu kommen, doch wird er kommen, sobald er
Gelegenheit findet.“ (1. Kor. 16, 12).
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