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Verantwortungsloses Verhalten der Pastoren


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Eine Antwort in diesem Thema

#1
1.Kor.1,30

1.Kor.1,30

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In der letzte Gemeinde, zu der ich vor W+G regelmäßig ging, erlebte ich sehr viel Verantwortungslosigkeit. Hier muss ich leider die Pastoren und Ältesten wieder einmal ansprechen, obwohl es eigentlich etwas ist, wo wir Schafe des Herrn uns alle ständig prüfen müssen.

Eine Schwester hatte ein schweres Unglück erlebt und kam in finanzielle Schwierigkeiten. Da sie aber eher nüchtern veranlagt war und dem Pastor nicht so lobhudelte wie viele Andere, ließ man ihre Bitte um Hilfe kalt abblitzen.
Ich weiss nicht, ob es so gut ist, dass heute auch Pastoren freier Gemeinden fette Gehälter einstreichen. Sie benutzen diese, um sich gegen alles und alle zu versichern und mit ihrer Familie einen möglichst hohen Lebensstandart genießen zu können. Gemeinde kommt meist nachher, und bedürftige Geschwister schickt man gerne schnell zum Sozialamt oder in Seelsorgeeinrichtungen oder zum Neurologen.

Vielleicht gibt es Ausnahmen, bei denen ich mich entschuldige, aber wenn obiges nicht der Normalfall wäre, wäre ein Phänomen wie W+G nicht da, wäre man nicht landauf, landab so enttäuscht vom etablierten Christentum, könnte man Aussteigern aus W+G raten, wohin, etc.......
  • 0

#2
jereisa

jereisa

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  • LocationMeerbusch 40668
Von Rudolf Ebertshäuser

In der Pfingst-und Charismatischen Bewegung wird genau solch ein eigenwilliger, manipulativer »Glaube«
gelehrt und verbreitet, der von Gott Dinge »einnehmen« will, die nach Gottes Ratschluß und Heilsplan den
Gläubigen in der Heilszeit der Gemeinde nicht zugedacht sind.

Der religiös-eigensüchtige Mensch will dem Kreuzes-und Niedrigkeitsweg ausweichen und greift nach
»höheren Segnungen«. Er will sich selbst vervollkommnen, über Kraft und übernatürliche Offenbarungen
verfügen, will Dinge sehen und fühlen, die ihm der nüchtern-biblische Wandel im Geist versagt.

So wird mit allen Mitteln eine »Geistestaufe« gesucht, die ihm solche schwärmerischen Erlebnisse
verschafft. Man streckt sich nach hellseherischen »Offenbarungen« aus, will auch einer sein, durch den
»der Herr« (ein anderer Jesus!) persönlich redet und Großes bewirkt. Man »nimmt in Anspruch«, was den
mit höherer Erkenntnis begabten »Geistgetauften« angeblich auch zusteht: Heilung, Reichtum, Erfolg im
Beruf, Wunderzeichen, herrliche, »gesalbte« Berufungen und Dienste, die den Menschen groß
herauskommen lassen.

Überall finden wir einen fordernden, einnehmenden, drängenden »Glauben«, der vor der Zeit »Herrlichkeit«
schauen und besitzen will und dabei das Wort Gottes verdreht und betrügerisch gebraucht (vgl. 2. Kor. 4,2).
Man stellt sich auf Bibelworte, die aus ihrem Zusammenhang gerissen und in ihrem eigentlichen Sinn
verfälscht werden, und »betätigt seinen Glauben«, um das Gewünschte zu bekommen.

Vermessenes Fordern statt vertrauensvolles Bitten

Dieser manipulative Pseudoglaube kann sich bis zu einem vermessenen Fordern und »Beanspruchen«
steigern und wird bisweilen noch mit Fasten und Entschlüssen wie »Ich stehe nicht von den Knien auf, bis
ich erhalten habe, was ich will« fromm untermauert. So wird von dem norwegischen Pfingstpionier Barrat
berichtet, er habe 39 Tage für den Empfang der »Gabe« des Sprachenredens gebetet, zuletzt 12 Stunden
ununterbrochen, bis er sie erhalten habe.2 Daß dieser eigenwillige »Glaubens«fanatismus dann nicht von
Gott, sondern vom Widersacher mit dem Empfang eines irrgeistigen Zungenredens beantwortet wurde, darf
nicht verwundern.

Solches »Glaubensringen« sieht fromm und beeindruckend aus, doch hinter all diesem Eifer steckt das
menschlich-sündige Fleisch mit seinem Eigenwillen, sehr oft verbunden mit dämonischer Inspiration und
Irreführung. So heißt es in einer charismatischen Broschüre über das Gebet: »Sei kühn. Gott liebt es, wenn
wir im Glauben von ihm fordern. ›Fordere von mir, und ich will dir die Völker zum Erbteil geben, zu deinem
Besitz die Enden der Erde.‹ (Ps. 2,8).«3

Es kann nur geistlicher Verblendung zugeschrieben werden, wenn dieses Wort, das dem Zusammenhang
nach eindeutig an Jesus Christus, den Sohn Gottes, gerichtet ist und sich auf das Tausendjährige Reich
bezieht, zu einer Gebetsanweisung für Christen gemacht wird. Abgesehen davon ist die Übersetzung des
hebräischen sa’al mit »fordern« in diesem Zusammenhang falsch und unpassend; der Stellung und der
Beziehung des Sohnes gegenüber dem Vater entsprechend muß es hier »Heische, erbitte von mir« heißen,
wie die Stelle auch von Schlachter, Luther 1912 u. a. übersetzt wird.4

In jedem Fall wäre es eine frevelhafte Anmaßung, wenn wir sterblichen Geschöpfe etwas von unserem
gütigen, allmächtigen Schöpfer »fordern« wollten. Gerade als Begnadigte, als Gotteskinder sollten wir uns
unserer Unterwerfung unter Gott und unserer demütigen Abhängigkeit von Ihm doppelt bewußt sein.
Unser Vorrecht ist es, den Vater bitten zu dürfen (vgl. Joh. 15,16; Joh. 16,23).

Wer lehrt, wir sollten von Gott etwas fordern, der hat den Boden der Gnade verlassen und zeigt, daß er
weder Furcht noch Erkenntnis Gottes hat. Solche Lehren atmen den Geist des Empörers, der sich über
Gott erheben wollte; in scheinbar »hochgeistlicher« Hülle steckt Hochmut und Machtanmaßung Gott
gegenüber, ein dreistes Gott-Zwingen-Wollen.

Auch im Bereich des Gebets ist also Wachsamkeit und geistliche Unterscheidungsfähigkeit nötig. Nicht
jedes Gebet ist geistlich und wohlannehmbar vor Gott, und in schwarmgeistigen Kreisen können sich
schwerwiegende Irrtümer und frevlerische Manipulation in das Gebet einschleichen.

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Wenn man in diesem Licht die Gebetsziele und die Gebetshaltung, die in der Charismatischen Bewegung
propagiert werden, nüchtern anhand der Bibel überprüft, entdeckt man, daß sehr oft hinter der Fassade
von Gebetseifer und vollmächtig klingenden Worten schwarmgeistiger Fanatismus und das Begehren
nach »geistlicher« Selbstverwirklichung steckt. Ein so geartetes »Glaubens«leben kann aber niemals ein
Vorbild für ernsthafte Gläubige sein; wir können von ihm nichts lernen, sondern sollten es meiden, denn
es ist in den Augen Gottes nicht wohlgefällig, sondern befleckt und sündhaft.

2. Die »Macht des positiven Bekenntnisses«
Das »normale« Gebet als Bitten zu Gott wird – selbst in seiner schwärmerischen Verkehrung – in der
Charismatischen Bewegung vielfach als wenig wirksam oder sogar falsch betrachtet. Es zeugt angeblich
von einem niedrigen Glaubensniveau und wird zunehmend verdrängt durch andere Praktiken, die
wesentlich wirksamer und vollmächtiger erscheinen.

Der Lehre vieler führender Charismatiker zufolge hat Gott angeblich der charismatischen Endzeitgemeinde
Einsichten in geistliche Gesetzmäßigkeiten und Glaubensprinzipien geoffenbart, die den Gläubigen der
vergangenen 1900 Jahre, einschließlich der Apostel, verborgen geblieben waren und die es dem
charismatischen Christen erlauben, in übernatürlicher Vollmacht von Sieg zu Sieg, von Erfolg zu Erfolg zu
schreiten.

Da diese »Offenbarungserkenntnisse« keinerlei Grundlage in der Lehre der Bibel haben, werden sie
zumeist auf persönliches Reden »Gottes« (d. h. eines irreführenden Geistes) zurückgeführt. Die
entsprechenden Erlebnisberichte verlaufen nach dem Muster: »Ich befand mich in einer Notsituation und
betete und flehte zu Gott, er möge doch eingreifen und mir helfen – aber nichts geschah. Doch dann redete
Gott zu mir und öffnete mir die Augen: Ich sollte nicht bitten, sondern ich sollte …« (hier folgt dann die
entsprechende »Glaubensformel«).

Natürlich wird diese Geschichte dann mit einem eindrucksvollen »Erfolgserlebnis« gekrönt. Daneben sind
durchaus auch einzelne Bibelworte Bestandteil einer solchen »Lehre« – nur entfernt sich die »Auslegung«
weit von dem eigentlichen Sinn und Zusammenhang des Wortes und unterlegt ihm einen neuen,
mystischen, durch »Offenbarung« gewonnenen Sinn.

a) Die angebliche Macht des Bekennens

Eines dieser neuen »Glaubensprinzipien« schreibt dem »im Glauben« ausgesprochenen Wort des Christen
die übernatürliche Kraft zu, Realitäten zu verändern bzw. neu zu schaffen. In eine griffige Formel gefaßt,
lautet diese attraktive Lehre: »Was du bekennst, bekommst du«. Abgeleitet wird sie aus dem Wort in Röm.
10,8-10:

»›Das Wort ist dir nahe, in deinem Mund und in deinem Herzen.‹ Das ist das Wort des
Glaubens, das wir verkündigen. Denn wenn du mit deinem Mund Jesus als Herrn bekennst und
in deinem Herzen glaubst, daß Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet.
Denn mit dem Herzen glaubt man, um gerecht zu werden, und mit dem Mund bekennt man, um
gerettet zu werden.«

Dieses Bibelwort redet vom ewigen Heil, von der Errettung durch den Glauben, und von der Bedeutung des
offenen Bekenntnisses zu Jesus Christus für die Erlangung des Heils; ein nur innerlicher Glaube, der sich
nicht offen zu Christus bekennt, genügt nicht (vgl. Mt. 10,32f.). Aus dieser klaren Aussage machen die
»Glaubens«lehrer nun ein »geistliches Gesetz«, das angeblich für alles gilt: Wenn du in deinem Herzen
glaubst, daß Gott dir etwas geben will, und das Gewünschte lang genug mit dem Mund bekennst, wirst du
es garantiert bekommen – es ist ja ein »Gesetz«, das Gott angeblich selbst in Kraft gesetzt hat.

Jeder, der sich einmal ein wenig mit wirklicher biblischer Lehre auseinandergesetzt hat, erkennt, daß eine
solche Verallgemeinerung völlig unredlich ist und das heilige Wort Gottes vergewaltigt und verbiegt. Wenn
Gott uns etwas Grundsätzliches offenbaren will, dann gibt Er uns eine klare Lehraussage im Rahmen der
Apostellehre. Wer in biblische Aussagen, die etwas ganz Bestimmtes sagen wollen, irgendwelche
allgemeinen Gesetze hineinlegt, handelt betrügerisch.

Solche betrügerischen Lehren finden sich in der Charismatischen Bewegung in Hülle und Fülle; sie
offenbaren die Handschrift des großen Betrügers und Lügners (vgl. sein Umgang mit der Verheißung aus
Ps. 91,11f. in der Versuchung Jesu Christi, Mt. 4,5-7).
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