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Ist das Erweckung ? Oder ist das ein armer Mann ?


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#1
keine Hoffung mehr

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Der Wut-Prediger




Aggressiv, aber ohne Hass: Ralf Hogensohn (40) preist Gott / Ex-Kickboxer will die Passanten vor der Hölle retten


OLAF WUNDER

Sonnabendnachmittag, das Wetter ist traumhaft, die Spitalerstraße (Altstadt) voller Menschen. Vor dem Schuhhaus Görtz macht die Masse mit einem Mal einen großen Bogen. Um einen Mann mit einem großen Holzkreuz, der die Liebe Gottes predigt, aber mit einem Eifer und einer Aggressivität, dass die Passanten zusammenzucken. Und wenn er wieder mal "Halleluja, lobet den Herrn!" ruft, klingt es wie Pistolenschüsse.

Der athletisch gebaute Mann scheint nie müde zu werden, redet stundenlang. "Ich spreche das lebendige Wort Gottes", brüllt er. Aber die Menschen um ihn herum fragen sich: "Warum nicht etwas leiser?" Zur Umkehr fordert er auf, dazu, sich dem Herrn zuzuwenden. Wer weitergeht, dem droht er mit der Hölle: Dann blickt er gen Himmel: "Herr offenbare dich ihnen! Ohne dich sind sie verloren!"

Es gibt niemanden der über den "irren Prediger" nicht schon mal die Stirn in Falten gezogen hat. Andere lachen. Machen wegwerfende Handbewegungen. Äffen ihn nach. Oder verdrehen die Augen: "Gott, der schon wieder!" Aber wer er eigentlich ist, weiß keiner. Weil es eben kaum einer je gewagt hat, ihn anzusprechen.

Wer das aber tut, stellt fest: Ralf Hogensohn, so sein Name, ist zwar wunderlich, aber außerhalb seiner Predigten lammfromm. Einst sei er Kickbox-Trainer gewesen und habe gute Chancen gehabt, Weltmeister zu werden - bis sich vor elf Jahren seine Freundin von ihm trennte.

Das war der Wendepunkt in seinem Leben. Damals, so sagt der 40-Jährige, habe er sich "selbst bekehrt". Er habe nach Liebe geschrien", sei ein "Suchender" gewesen. Dann habe er irgendwie seine "Berufung" gefunden. "Ich bin Evangelist, dazu bestimmt, die beste Botschaft zu verkündigen, die es im Universum gibt", sagt er und bezeichnet Martin Luther, den Reformator, schlicht als seinen "Bruder".

Nicht allen passt es, dass Hogensohn ihnen den Einkaufsbummel mit Bibelweisheiten garniert. "Ich wurde schon angespuckt, ins Gesicht geschlagen, getreten." Gewehrt? Hat er sich nie. "Solche Anfeindungen sind Prüfungen für mich." Auch im Angesicht seiner Gegner sei sein "Herz mit Gottes Liebe erfüllt".

Täglich predigt Hogensohn. Irgendwo. Sonnabends auf der Spitalerstraße, ansonsten an einem Ort, "an den Gott mich führt". Nebenbei arbeitet er als Hilfsarbeiter auf dem Bau, auf 400-Euro-Basis. Er lebt bei seinen Eltern in Allermöhe. Einen Fernseher hat er nicht. Ein Handy auch nicht. Alles Teufelszeug.

Das Einzige, was für ihn zählt, ist seine Mission, die da heißt: die Menschen zu erretten. Und da macht er auch bei dem Reporter nicht halt. "Dass wir uns hier begegnen, ist kein Zufall", meint er und ruft den MOPO-Leuten noch aus der Ferne zu: "Jesus sagt: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zu meinem Vater, es sei denn, durch mich."

Info:
Wenn er "Halleluja, lobet den Herrn!" ruft, klingt es wie Pistolenschüsse

Passanten äffen ihn nach oder verdrehen die Augen "Gott, der schon wieder!"


(MOPO vom 27.04.2009
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