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TRINITARISCHE BEKENNTNISERKLÄRUNG


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Rolf

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TRINITARISCHE BEKENNTNISERKLÄRUNG





Leben aus der Gnadenfülle des Dreieinigen Gottes
Gottes Dreieinigkeit – Herzstück des Glaubens
Die Heilige Dreieinigkeit Gottes ist das Herzstück des christlichen
Glaubens, das alle Konfessionen, Kirchen und echt christlichen
Bewegungen miteinander teilen und das sie zugleich von
den nicht-christlichen Religionen trennt. Was bedeutet das aber
für das Glaubensbewusstsein in der Gegenwart – und was sollte
es bedeuten? Leider besteht hier bei vielen Christen – sogar
kirchlichen Mitarbeitern und Theologen! – eine folgenschwere
Unklarheit. Um hier abzuhelfen, befasste sich die Internationale
Konferenz Bekennender Gemeinschaften auf einer im Mai 2008
in Rothenburg o.d.T. veranstalteten Besinnungstagung eingehend
mit diesem wichtigen Thema. Ihre Ergebnisse sind in der Rothenburger
Denkschrift „UNSER TRINITARISCHER GLAUBE“
festgehalten. Der vorliegende Text ist eine Kurzfassung. Wir
wenden uns damit an einen breiten Leserkreis.
.Die Heilige Schrift offenbart Gott als Dreieinen
Der sich in der Bibel bezeugende Gott ist der eine wahre Gott,
dem keiner gleicht (Jer 10,6.10). Er existiert von Ewigkeit her und
in alle Ewigkeit als Vater, Sohn und Heiliger Geist in der Wesenseinheit
dieser drei göttlichen Personen, die als enge Gemeinschaft
der Liebe (Joh 3,35; 17,24b; Röm 15,30b) die Fülle allen Le-
bens, aller Vollkommenheit und Glückseligkeit in sich tragen.Die
Geschichte von Gottes Erlösungshandeln wird vom gemeinsamen
Offenbarungswirken der drei göttlichen Personen und ihren Sendungen
in die Welt bestimmt.

Sie beginnt nach dem Sündenfall des ersten Menschenpaares im
Paradies mit der ersten biblischen Heilsverheißung (1Mo 3,15). Der
in ihm in Aussicht gestellte Sieg über den Erzfeind Gottes durch
den Nachkommen der Eva wird im Alten Testament bereits vorgebildet:
im rettenden Eingreifen Gottes und im Wirken des Heiligen
Geistes schon damals (Jes 63,7-9; Neh 9,20a). Der Höhepunkt
der Heilsgeschichte liegt in der endgültigen Sendung Jesu als
Heiland mit seinem stellvertretenden Leiden und Sterben zur Versöhnung
der schuldigen Menschheit mit Gott (2Kor 5,18f). Durch
seine Auferstehung hat er ein neues Leben in Heiligkeit ans Licht
gebracht (2Tim 1,10). Nun bietet er im Evangelium jedem Menschen,
der glaubt und sich taufen lässt (Mk 16,16; Apg 17,31; 2,38),
die Erlösung an, d.h. die erneute Gemeinschaft mit Gott und damit
ein vom Heiligen Geist vermitteltes ewiges Leben.
Der „Erzfeind” in dem heilsgeschichtlichen Kampf, Satan, versucht
seit jeher, Gottes Heilsplan zum Scheitern zu bringen. Wie
sich schon im voraus in bestimmten Erscheinungen und Personen
abzeichnet, wird er am Ende der Zeit dem dreieinigen Gott ein
dreigestaltiges satanisches Wirken entgegensetzen (Off 13-18), dessen
Träger der Teufel selbst, der Antichrist sowie der Falsche
Propheten als Vermittler des falschen Geistes (2Kor 11,4) sind. Ihrem
Treiben wird Jesus Christus bei seiner Wiederkunft ein Ende
setzen (Off 19; 20,7-10).

Die ganze Bibel – das Alte Testament in Andeutungen, das Neue
Testament in vielen deutlichen Aussagen – legt ein trinitarisches
Gottesverständnis nahe. Das beginnt mit der Empfängnis durch
den Heiligen Geist in Jesu Geburtsgeschichte. Bei der Taufe Jesu
durch Johannes bekennt sich Gott der Vater zu ihm als seinem
lieben Sohn, und der Heilige Geist bevollmächtigt ihn für seine
messianische Sendung (Matth 3,3-17 u. Parallelstellen). Vor seiner
Himmelfahrt beauftragt Jesus Christus (Matth 28,19) seine Jünger,
zu allen Völkern zu gehen und sie zu taufen „...auf den Namen
des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes...“, – eine
Formel, die bei jeder Taufe gesprochen wird, wodurch Gott den
Getauften in Besitz nimmt und seine Existenz verwandelt.

Der apostolische Segen (2Kor 13,13) schließlich stellt sowohl die
drei göttlichen Personen als auch deren besonderes Gnadenwirken
gleichrangig nebeneinander.
Die Lehre von Gottes Trinität und was sie besagt
Den Begriff Trinität schuf der Apologet [Verteidiger des Christentums]
Tertullian (ca. 150-230 n. Chr.), indem er die Wörter
tres = drei und unitas = Einheit zu trinitas vereinigte.
In den aufkommenden theologischen Auseinandersetzungen wurde
die Kirche auf ihren beiden ersten Ökumenischen Konzilen in
Nizäa 325 und in Konstantinopel 381 zu einer ausgeformten Lehre
von Christus und der Dreieinigkeit weitergeführt. Sie fand ihren
Niederschlag in zwei gesamtchristlichen Bekenntnissen: dem
Nizäno-Constantinopolitanischen sowie – in der Westkirche –
dem Athanasianischen Glaubensbekenntnis.Auch das ältere
„Apostolische Glaubensbekenntnis, ursprünglich ein römisches
Taufbekenntnis, war bereits trinitarisch aufgebaut.
In der gesamtkirchlich überlieferten Lehre von der Trinität geht
es darum, Vater, Sohn und Heiligen Geist als Einheit zu verstehen
und sie zugleich als unverwechselbare eigene Personen zu
unterscheiden: Der Sohn ist nicht der Vater, und der Heilige Geist
geht zwar aus dem Vater durch den Sohn hervor, steht ihnen aber
auch personal selbständig gegenüber. Jeder der drei Personen
kommt volle göttliche Würde und göttliches Wesen zu; aber gerade
in diesem ihnen gemeinsamen göttlichen Wesen bilden sie
eine völlige Einheit.Christen beten also nicht etwa drei Götter an.
Mit jeder Person der Trinität sind untrennbar auch die anderen
beiden gegenwärtig (Joh 12,44f;16,14).

benutzte graphische Darstellung der Trinität
Zum einen
existiert Gott in sich selbst
als der Dreieine, der er schon von
Ewigkeit her war, ist und ewig
sein wird. In dieser Hinsicht
sprechen wir von Gottes
W e s e n s t r i n i t ä t .
Es liegt in seinem Wesen, ein
Dreieiniger in der vollkommenen
Harmonie der drei göttlichen
Personen zu sein.
Zum andern
manifestiert sich Gott uns
gegenüber als der Dreifaltige,
nämlich als Schöpfer, Erlöser und
Vollender. In dieser Hinsicht
sprechen wir von Gottes
O f f e n b a r u n g s t r i n i t ä t.
Gott hat sich in der Geschichte
in einem
dreigestaltigen Heilshandeln
offenbart.
Eine Lehre von der Dreieinigkeit Gottes ist nur in rechter Unterscheidung
und Zuordnung dieser beiden Grundzüge echt. Das gilt
es zu prüfen; denn sie hat im Lauf der Jahrhunderte auch Fehlentwicklungen
erfahren. So werden oft Gottes ewiges Sein und
sein dreifältiges Handeln in Schöpfung und Geschichte gleichgesetzt,
so dass er fast darin aufzugehen scheint. Dann wird der
Glaube ideologisiert – bis hin zu der Vorstellung, dass Gott und
das Weltall eine sich entwickelnde Einheit bilden (Pantheismus).

Oder man spricht von Jesus einfach als „dem Menschen für
andere“, obwohl er doch Gott und Mensch zugleich ist. Vor Missverständnissen
und Entstellungen der Trinitätslehre kann nur das
korrekturbereite Hören auf die Heilige Schrift bewahren.
Wahre Kirche hat ein trinitarisches Fundament
Die Kirche ist die Gemeinschaft derer, die durch den Glauben an
sein dreifältiges Wirken und die Taufe auf den Dreieinen Gott
(Mk 16,16) als neues Gottesvolk den einen Gott zum Vater und in
Jesus Christus den einen Herrn haben (1Kor 8,6). Sie sind durch
den einen Geist alle zu einem Leib getauft und „mit dem einen
Geist getränkt“ (1Kor 12,13).
Gottes Dreieinigkeit ist so das feste Fundament der Kirche Jesu
Christi, das ihr Dasein und Wirken in Gottesdienst, Mission und
Liebesdienst bleibend bestimmt. Deshalb wird der Gottesdienst
feierlich eröffnet „im Namen des Vaters und des Sohnes und des
Heiligen Geistes“. Ebenso mündet die Feier aus in ein heilshaftes
trinitarisches Geschehen, nämlich in den der Gemeinde zugesprochenen
Segen: „Es segne euch der allmächtige und barmherzige
Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist.“ Auch der aaronitische
Segen (4Mo 6,24-26) ist trinitarisch zu verstehen. Zahlreiche Choräle
schließen mit einem trinitarischen Lobpreis.
In der Verkündigung der Kirche, wie sie sich in der Gemeindepredigt
und in der Mission Ausdruck gibt, ist Gottes Dreieinigkeit
als tragendes Fundament auf Schritt und Tritt erkennbar.
In der Liebesgemeinschaft, welche die Gemeinde Jesu Christi
kennzeichnet, spiegelt sich die Gemeinschaft der Liebe zwischen
dem Vater, dem Sohn und dem Heiligem Geist wider. Sie bewährt
sich in der dienenden Liebe zum Nächsten, ja auch zum
Feind.
Christliche Ethik ist von daher trinitarisch bestimmt.

Gott will als der Dreieine das ganze Christsein prägen
Der Glaube eines jeden Christen trägt von Grund auf trinitarische
Struktur. Denn bei unserer Taufe ist der Name des Dreieinigen
Gottes über uns ausgerufen worden, der uns damit zu seinem
Eigentum erklärt hat. Unser ganzes Glaubensleben ist in jeder
Hinsicht davon bestimmt, dass uns Gott in dreigestaltiger Weise
begegnet, uns zu seinem "Tempel" macht, Wohnung in uns
nimmt und durch uns wirkt (Joh 14,23; 2Kor 6,16).
Geistliches Leben ist die Wirkung der uns von Gott in reicher
Fülle zugewandten Gnade und unsere bewusste Antwort darauf in
liebender Hinwendung zum Dreifaltigen Gott.
● Wir Christen erfahren im trinitarischen Glauben Gott grundlegend
als Schöpfer und Vater, der liebend für uns sorgt.
● Jesus Christus, Gottes Sohn, ist durch seine Versöhnungstat
am Kreuz unser ständiger Heiland und Erlöser.
● Gott der Heilige Geist weckt und erhält in uns den lebendigen
Glauben gemäß der biblischen Heilsordnung (Röm 8,28-30) und
schenkt uns durch seine Erleuchtung wahre Gotteserkenntnis
(2Kor 4,6). Durch ihn, den „Erneuerer“, geschieht auch die Umgestaltung
der Gläubigen in das Bild Christi (2Kor 3,18).
In dieser gemeinsamen biblischen Erkenntnis verbindet das
trinitarische Bekenntnis auch die Konfessionen. Dabei ist die
Einheit der Kirche zwar eine unzerstörbare geistliche Wirklichkeit.
Sie ist aber auf Wachstum und Ausreifen angelegt und bedarf
des gezielten Bemühens um Einigkeit (Eph 4,3).
Das Geheimnis der Dreieinigkeit und Dreifaltigkeit Gottes ist
groß. Eine unser ganzes Wesen durchdringende Erkenntnis des
dreigestaltigen und doch stets einen Gottes gewinnen wir im
betenden Umgang mit ihm.

Christliches Gebet ist grundsätzlich trinitarisch. Es wendet sich
an den Vater durch den Sohn im Heiligen Geist. In ihm dürfen
wir eine einzigartige, tiefgehende Gemeinschaft erfahren, eine
Gemeinschaft, die Gottes eigenes Wesen ausmacht und in die er
uns durch seine Gnade aufnimmt.
Darum grüßt der Apostel Paulus in 2Kor 13,13 die Christen mit
dem Segenswunsch:
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus
und die Liebe Gottes (des Vaters)
und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes
sei mit euch allen! Amen.
Gomaringen, im Advent 2008

Internationale Konferenz Bekennender Gemeinschaften
Prof. Dr. P. Beyerhaus – Prof. Dr. Dr. H. W. Beck – Pastor U. Rüß
Diese trinitarische Bekenntniserklärung ist (auf Spendenbasis) in
beliebiger Menge beziehbar bei:
Institut Diakrisis,
Schulstraße 1, D-72810 Gomaringen
Fax: 07072-92 03 44; E-Mail: Institut-Diakrisis@t-online.de
Kreissparkasse Tübingen Nr. 288 396 (BLZ 641500 20).
Zur Vertiefung empfehlen sich (ebenfalls vom Institut beziehbar):
Die Rothenburger Denkschrift „UNSER TRINITARISCHER GLAUBE“,
64 S., zu € 2,50 sowie der Berichtsband über die Tagung mit dem Titel:
„Das trinitarische Geheimnis im Lobpreis und Zeugnis der Kirche“,
340 S., VTR Nürnberg 2009, zum Preis von € 11,80.


Hymnus

O heiligste Dreifaltigkeit,
gib deiner lieben Christenheit,
daß allzeit sie bekenne dich
als einen Gott dreifaltiglich!
Dein Wesen, Herr, o Gott, dein Licht
begreift ein Mensch auf Erden nicht;
die Sonn in ihrer Herrlichkeit
ist Gleichnis deiner Wesenheit.
Gott Vater, du die Sonne bist,
der Glanz dein Sohn, Herr Jesus Christ,
die Wärme ist des Geistes Bild,
der alle Welt mit Leben füllt.
Nie war ohn Glanz die Sonne klar,
nie ohne Sohn der Vater war,
der Heil'ge Geist von beiden geht,
wie Wärm aus Sonn und Glanz entsteht.
O Mensch, nun deck die Augen zu,
nur Herz und Mund zum Lob auftu,
sing heilig mit den Kerubim,
sing heilig mit den Serafim!
O großer Gott, o ew'ges Licht,
wir können dich anschauen nicht;
was wir auf Erden nicht verstehn,
gib, daß wir das im Himmel sehn!
(Sursum corda 1874, nach Köln (Brachel) 1623;

Friedrich von Spee, in: Gotteslob (Anhang Köln 879)
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