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Eine Weltregierung – notfalls mit Gewalt – zum „Wohlergehen“ der Menschheit ?


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Eine Weltregierung – notfalls mit Gewalt – zum „Wohlergehen“ der Menschheit ?

 

 

 

 

Veröffentlicht: 8. Juli 2020 Autor: 

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Von Felizitas Küble

 

 

 

Wer hat nicht schon den Spruch gehört: „Und bist Du nicht willig, dann brauch ich Gewalt“. – Manchmal wollen diese Rechtsbrecher dabei nur „unser Bestes“, aber wir sehen es dummerweise nicht ein.

 

Dann gibt es noch den moralischen Grundsatz, wonach der Zweck die Mittel nicht heiligt.

Immanuel Kant, einer der größten Philosophen der Neuzeit, hat dieses Prinzip als wesentliche Maxime seiner Rechtslehre grundgelegt.

 

Daher stellte der Königsberger Philosoph klar, daß auch vermeintlich gute Zwecke sich keiner falschen Methoden bedienen dürfen. Das Entscheidende sind nämlich nicht wohlklingende Absichten und Ziele, sondern die Einhaltung des Rechts.

 

Das gilt auch und vor allem für die Politik, denn diese muß – so Kant – ihre Knie vor dem Recht beugen.

 

Mit anderen Worten: Die Moral hat den Vorrang vor der Macht, wobei Kant aber keinem wolkigen, wohlfeilen Moralismus  – und erst recht keiner Schwärmerei  – das Wort redet, sondern auf der Einhaltung der Rechtsordnung besteht, die sich wiederum  – gut philosophisch  –  am Naturrecht (und dieses am Wesen der menschlichen Natur) orientiert und nicht etwa willkürlich herbeigeführt werden soll.

 

 

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Die höchste Ebene politischer Macht wäre zweifellos eine Weltregierung. Viele plädieren dafür mit dem Argument, damit werde das Ende zwischenstaatlicher Kriege ermöglicht.

 

Kant: Friedensbund statt Weltstaat

 

Immanuel Kant lehnt einen solchen Weltstaat ab  – vor allem sieht er darin einen „seelenlosen Despotismus“ mit nachfolgender Anarchie schwarz vor Augen – nachzulesen in seiner weltbekannten Schrift „Zum ewigen Frieden“, die vor 225 Jahren – also 1795  – erschien.

Er empfiehlt stattdessen einen freien Friedensbund souveräner (unabhängiger) Staaten, bei denen Recht vor Macht ergeht.

 

Dr. Thomas W. Pogge ist ein US-amerikanischer Philosoph, der unter dem Titel „Globales Europa – zum ewigen Kant“ vorgibt, gleichsam den Königsweg gefunden zu haben. 

 

Im Züricher Debattenmagazin „Schweizer Monat“ schreibt der Professor, er plädiere für eine „globale Einigung“ auf Weltebene – gemeint ist damit eine Weltregierung, wenngleich es auf den unteren Ebenen (Länder, Regionen) begrenzte Entscheidungsebenen geben soll, aber keine souveränen Staaten wohlgemerkt.

 

Pogge bemängelt an Kants Friedenskonzept, dass er diesen Weg nicht aufzeigte  – wobei der Autor nicht bedenkt, dass genau dies der Rechtslehre sowie der Pflichtethik des Philosophen fundamental widersprechen würde.

 

Doch der Herr Professor ist immerhin realistisch genug, um zu wissen, daß ein föderaler Weltstaat im Falle seiner Verwirklichung nicht überall auf Gegenliebe stoßen würde – und damit wären wir beim eingangs zitierten Spruch: „Und bist du nicht willig, dann brauch ich Gewalt“.

 

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Genau das schlägt Pogge nämlich zur Zähmung der Widerspenstigen vor: „Wirtschaftliche Sanktionen, sogar militärische Intervention, wären zur Durchsetzung nötig.“

 

Wohlgemerkt: „Militärische Interventionen“, also nichts anderes als Kriegsführung gegen Staaten, die weiter souverän bleiben wollen.

 

Natürlich  – wie immer bei den Ideologen – geschieht das alles nur zum Weltbesten und Wohle der Menschheit, denn abschließend heißt es, alle Staaten, ob reich oder arm, hätten ein Interesse daran, die „Doktrin absoluter staatlicher Souveränität nach und nach abzuschwächen“ – und sie sollten „in dem Wohlergehen der ganzen Menschheit ein verstärktes Anliegen sehen“.

 

Immanuel Kant hat hingegen in seiner  Schrift „Zum ewigen Frieden“ genau diese „Logik“ angeprangert, wonach der angeblich so hehre Zweck die rechtswidrigen Mittel heilige.

 

 

Quelle für die Zitate: 

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