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Bayernhymne auch für Frauen


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Rolf

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Heimische Gleichstellungsbeauftragte fordert

 

 

 

Bayernhymne auch für Frauen

 

 

 

 

08.03.2018

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Die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises, Anja Wirkner, hier bei einem Auftritt vor einem Jahr, fordert die geschlechtsneutrale Umformulierung des Textes der Bayernhymne. | Foto: PZ-Archiv
 

NÜRNBERGER LAND — Die Debatte um eine gendergerechte geschlechtsneutrale Nationalhymne hat das Nürnberger Land erreicht. Die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises, Anja Wirkner, hat in einem Radiointerview nämlich gefordert, auch den Text der Bayernhymne „Gott mit dir, du Land der Bayern (und Bayerinnen)“ frauenfreundlich zu überarbeiten. Und provozierte dafür auch gleich mächtig Widerspruch – von Frauen: Bundestagsabgeordnete Marlene Mortler und Landratsstellvertreterin Cornelias Trinkl (beide CSU) fragen, ob es denn angesichts des Weltfrauentages keine anderen Probleme in Sachen Gleichberechtigung gebe.

 

Auslöser der Diskussion war ein Gespräch mit Wirkner auf Antenne Bayern, das der Münchener Merkur dann in einem Artikel aufgegriffen hat und es so weiterverbreitete. „Naja, das ist die einzig logische Konsequenz, wenn wir unsere Nationalhymne endlich geschlechtergerecht umformulieren, dann muss es auch die Bayern-Hymne sein“, wird Anja Wirkner, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Nürnberger Land, zitiert. Sie beruft sich dabei auf einen Vorstoß der Bundesfrauenbeauftragten Kristin Rose-Möhring (SPD).

 

Bereits deren Idee, die 1841 gedichtete deutsche Nationalhymne umzuschreiben, schien in der Bevölkerung aber alles andere als gut anzukommen. In den Sozialen Netzwerken reagierten die User mit Empörung und auch Kanzlerin Merkel und Bundespräsident Steinmeier halten gar nichts von dieser Idee.

 

Die Melodie der Hymne hat Konrad Max Kunz im Jahr 1860 komponiert – seit 1980 gilt nach der Bekanntgabe vom damaligen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß der aktuelle Text.

Für Anja Wirkner handelt es sich bei dem Vorschlag aber um ein ernstes Thema – es sei ein Ziel der bayerischen Gleichstellungspolitik, Wandel in der Gesellschaft zu erreichen, sagt sie im Interview. „Bewusstseinswandel passiert eben auch durch Sprache oder gerade durch Sprache.“

Neben dem „Land der Bayern und Bayerinnen“ zu Beginn der Bayernhymne macht die Gleichstellungsbeauftragte weitere ganz konkrete Vorschläge für ein gendergerechtes offizielles Lied des Freistaats: „Die Strophen, die sich auf das Vaterland beziehen, könnte man zum Beispiel durch ‚Heimatland‘ ersetzen oder ‚Brüderstämme‘ könnte man auch verändern durch ‚Geschwisterstämme‘.“

 

„Natürlich gibt es immer viele dicke Bretter, die noch zu bohren sind zum Thema Gleichstellung, also Lohngleichheit … aber auch geschlechtergerechte Sprache gehört eben zur Gleichstellung“, so die Gleichstellungsbeauftragte.

 

Ganz allein steht Wirkner mit ihrer Forderung nicht. Auch die SPD-Landtagsabgeordnete Simone Strohmayr textet die Bayernhymne um. Ihr liegt allerdings sehr am Herzen, die „weibliche Seite Bayerns“ zu betonen: Anlässlich des Weltfrauentags will die Politikerin, die auch Vorsitzende der AsF (Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen) ist, eine CD mit einer überarbeiteten Bayernhymne veröffentlichen. Neben dem Satz „Gott mit dir, du Land der Bayern, Heimaterde – Mutterland“ sollen in der auf Frauen bezogenen Fassung auch folgende Zeilen vorkommen:„Dass die Frau nicht nur am Herd steht, dafür ist es höchste Zeit, wir wollen endlich sorgen für ein gleichberechtigt Weib.“ Die CD mit der Hymne stellt die Politikerin am 11. März in Aichach vor.

Gender-Debatte ad absurdum

Entrüstet widerspricht Landratsstellvertretern Cornelia Trink auch im Namen der CSU-Kreistagsfraktion der eigenen Gleichstellungsbeauftragten. Sie solle sich „auf eigentliche Aufgaben konzentrieren und die Gender-Debatte nicht ad absurdum führen“, heißt es in einer Pressemitteilung zu Wirkners Vorschlag.

 

„Mit Verwunderung nehmen wir die Aussagen der Gleichstellungsbeauftragten zur Kenntnis. Nach derartigen Aussagen frage ich mich schon, ob wir – gerade heute am Weltfrauentag – keine anderen Probleme haben, um die es sich zu kümmern gilt“, so Cornelia Trinkl. „Gleiches Gehalt für gleiche Arbeit, Flexibilität bei der Kinderbetreuung – das sind die Themen, mit denen sich die Politik beschäftigten sollte.“ Dieser Vorstoß aus dem Nürnberger Land war bis zum heutigen Tag mit keinem Kreisgremium abgesprochen. Frau Wirkner sollte sich auf ihren Wirkungskreis im Landratsamt und im Nürnberger Land konzen­trieren. Wir müssen aufpassen, dass wir die Gender-Debatte nicht ad absurdum führen.“

 

Für die CSU-Bundestagsabgeordnete aus Dehnberg, Marlene Mortler, „geht der Vorschlag von Anja Wirkner völlig an der Lebenswirklichkeit von Frauen vorbei. Anstatt eine kleinteilige Gender-Debatte zu führen, sollten wir die wirklich wichtigen Fragen in unserem Land angehen. Welchen Beitrag zur Gleichberechtigung soll denn bitte eine Umformulierung der Bayernhymne leisten? Ich finde mich sowohl in der Nationalhymne als auch in der Bayernhymne wieder.“

Wichtig ist die Realität

Mortler fordert passende Rahmenbedingungen, damit Chancengleichheit zwischen Männern und Frauen auch in der Realität funktioniere. Dazu gehört die Förderung von Familien – ein Punkt, den sich die CSU groß auf ihre Fahne geschrieben habe. „Beim Thema Familienfreundlichkeit, der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie der gleichen Bezahlung für gleiche Arbeit, sind unsere Unternehmen schon auf einem guten Weg.“ Frauen wie Männer seien selbst gefragt, gegen gängige Klischees etwas zu tun, zum Beispiel, indem sie Berufe wählen, die nicht typisch für ihr Geschlecht seien.

 

 

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Clemens Fischer

 


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