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Aus der Trickkiste moderner Evangelisationsmethoden


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Rolf

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Aus der Trickkiste moderner Evangelisationsmethoden




Samuel Koranteng-Pipim

"Die Torheit der Predigt" oder "Die Predigt der Torheit." - Wie sollen wir Gottes Botschaft verkündigen? Spielt die Art und Weise eine Rolle?
"Mein Volk hat zwei Sünden begangen: Sie haben mich, die Quelle des lebendigen Wassers, verlassen, und haben ihre eigenen Brunnen gegraben, die rissig sind und kein Wasser halten können... Und nun, warum gehst du. nach Ägypten, um das Wasser aus dem Sichor [Nil] zu trinken? Und warum gehst du nach Assyrien, um das Wasser aus dem Fluss [Euphrat] zu trinken? (Jer. 2,13.18 NIV).

In der ganzen biblischen Zeit und bis heute ist die klare und überzeugende Verkündigung des Wortes Gottes das wirksamste Mittel gewesen, Gottes Wahrheit bekannt zu machen. Der Apostel Paulus verweist auf diese Methode als die "Torheit der Predigt" (1. Kor. 1,21).

Heute scheinen wir uns jedoch von der einfachen bibelfundierten Predigt abzuwenden, um einige ziemlich lächerliche und manchmal absonderliche Tricks der säkularen Welt anzuwenden. Wir mögen uns einreden, dass an diesen Tricks nichts verkehrt ist. Aber aufmerksame Ungläubige könnten, wenn sie sehen, wie wir blindlings weltliche Methoden nachahmen, unsere Botschaft als Predigt von Torheit verwerfen. Ich will das erklären.

Zauberer und Magier des Evangeliums?

Kürzlich bekam ich eine dringende e-mail von einem Siebenten-Tags-Adventisten, Student an einer öffentlichen Universität in den Vereinigten Staaten. Er bat mich, ihm meine Ansichten über ein "Sorge bereitendes Problem" mitzuteilen, das in einer der örtlichen Gemeinden seiner Vereinigung aufgetreten war. Es geht um die Absicht dieser Gemeinde, für eine Gebetswoche einen "Evangeliums-Magier" als Gastredner einzuladen. Der Student formulierte seine Bedenken folgendermassen:

"Ich befürchte, wenn wir uns mit magischen Tricks einlassen (die auch von vielen weltlichen Magiern benutzt werden), verwischen wir die Linie zwischen dem, was gut ist, und dem, was nicht gut ist. Obgleich ich nicht unbedingt glaube, dass alle, die solche Kunststückchen vollbringen, irgendwelche übernatürlichen Kräfte benutzen, fürchte ich, dass das Mittel der Täuschung zur Darbietung von Wahrheiten des Evangeliums am Wesentlichen vorbeigeht und unseren Kindern nur zur Versuchung wird.

Die Brüder in der Gemeinde, von der ich sprach, glauben nicht, dass es sich um eine Sache von Schwarz und Weiß handelt. Sie meinen, dass wir, die wir gegen diese Praktiken in der Gemeinde sind (für Kindergeschichten) und in der Gemeindeschule (sowohl für gesellschaftliche Zusammenkünfte als auch für die Gebetswoche) "ultrakonservativ" sind und Böses vermuten, wo keins ist. Ich weiß nicht, ob es in dieser Sache eine sehr klare Unterscheidung zwischen Schwarz und Weiß gibt. Bis jetzt (noch hoffe ich, das weiter zu studieren) halte ich sie für Schwarz wegen der möglichen Entwicklung zum Bösen und weil sie die Linie zwischen Gut und Böse verwischt (diese Brüder behaupten sogar, dass die Bibel überhaupt keine Einwände gegen Magie enthält). Ich finde, wenn die Linie, mit der wir zu tun haben, grau ist, müssen wir uns als Gemeinde davon fern halten. Wir sollten allen bösen Schein meiden.

Ich weiß daher nicht, ob es in der Gemeinschaft eine grundsätzliche Aussage dazu gibt. Ich war genötigt, die Schriften des Geistes der Weissagung oder die Bibel anzuführen, worin diese Praktik verurteilt wird. Ich erinnerte mich, dass die Vereinigung einige Gemeindeglieder zu Seminaren und Konferenzen für Evangeliumsmagier geschickt hat. Ich habe mich auch daran erinnert, dass adventistische Evangeliumsmagier auf der Toronto Generalkonferenzsitzung dienten.
Ich suche in dem großen Meer von Informationen und Argumenten, um wenigstens einiges darin zu finden, was ich in dieser Angelegenheit anwenden kann. Ich habe darum gebeten, dass diese spezielle Gemeinde Brüder beruft, die die Materie studieren und ein Forum bilden, in dem man darüber diskutiert. Ich habe dasselbe im Schulausschuss versucht, aber die meisten Glieder dieses Ausschusses sahen nichts Verkehrtes in dieser Praktik. Ich will dem Gemeindeausschuss mein Anliegen vortragen, aber ich kann es nicht mit einfachen Argumenten ohne eine biblische Begründung machen. Kannst Du mir helfen?"

Nur wenige hätten gedacht, dass eine Versammlung der Siebenten-Tags-Adventisten eines Tages auch nur daran denken würde, geistliche Wahrheiten in einer Gemeindeversammlung durch einen sogenannten "Evangeliums Magier" verkündigen zu lassen. Doch dies ist ein weiterer Beweis für den zunehmenden Trend, biblisch-fragwürdige Formen von Gottesdienst und Evangelisation einzuführen. Das Überraschende an dieser Entwicklung ist, dass weitaus die meisten Gemeindeglieder daran nichts Verkehrtes finden. Wir hatten Gospel Rock und Lobpreis-Tanz in Anbetungs-Gottesdiensten, Gospel Puppenspiele, Gospel Clowns, Gospel Cafes / Discos und Gospel Theater / Schauspiele, um Jugendliche, junge Erwachsene und die "Nichtkirchlichen" zu erreichen.

Nun scheint es, dass wir Evangeliums-Magier für unsere Gottesdienste und Gebetswochen brauchen. Sind wir nicht, wenn wir solche "evangelistischen Tricks" gebrauchen, in der Gefahr, von der Torheit der Predigt zur Predigt der Torheit zu gelangen?
In diesem Artikel will ich zeigen, dass, insoweit evangelistische Tricks den biblischen Glauben dem Geschmack nicht wiedergeborener Herzen anpassen, solche modernen Methoden bezeugen, dass uns die weltliche Gesinnung in der Gemeinde willkommen ist. Darüber hinaus, ein Vertrauen auf solche weltlichen Methoden in der Verkündigung des Evangeliums ist irregeleitet und steht im Gegensatz zu den biblischen Lehren der Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten.

Weltlichkeit in der Gemeinde

Der ehemalige sowjetische Parteichef Nikita Chruschtschow soll die folgende Geschichte erzählt haben, um zu zeigen, wie wichtig es ist, wachsam zu sein. Zu einer Zeit, als in der UdSSR kleine Diebstähle gang und gäbe waren, so sagt die Geschichte, postierten die sowjetischen Behörden in vielen der staatseigenen Fabriken Wachen.
In einem der Sägewerke in Leningrad kannte der Wachposten die Arbeiter gut.
Am ersten Abend kam Pyotr Petrovich mit einer Schubkarre heraus, und auf dieser Schubkarre lag ein großer, sperriger Sack, der einen verdächtig aussehenden Gegenstand enthielt.
Wache: "Komm her, Petrovich, was hast du da drin?"
Petrovich: "Nur Sägemehl und Hobelspäne."
Wache: "Erzähl mir nichts. Ich bin nicht von gestern. Schütt es aus."
Petrovich tat es, und es kamen nichts als Sägemehl und Hobelspäne heraus. So durfte er alles wieder einfüllen und nach Hause gehen. Dasselbe passierte jeden Abend die ganze Woche lang, und der Wachposten war sehr frustriert. Schließlich siegte seine Neugier über seine Frustration.
Wache: "Petrovich, ich kenne dich. Sage mir, was du hier herausschmuggelst, und ich lasse dich gehen."
Petrovich: "Schubkarren."

Wir können über diese Geschichte lachen, aber wir sollten auch daran denken, dass auf dem Gebiet moderner Gottesdienste und evangelistischer Methoden über uns als bibelgläubige adventistische Christen gelacht wird. Wir haben Wachen aufgestellt, um den Geist der Welt abzuwehren, indem wir unsere eigenen Schulen, Seminare, Rundfunk- und TV-Stationen, Verlagshäuser, Buchläden etc. eingerichtet haben. Aber der Teufel hat Weltgeist und heidnisches Wesen direkt vor unseren Augen in einige dieser Institutionen unserer Gemeinschaft eingeschmuggelt. Viele sehen das nicht, und schon gar nicht, dass damit etwas nicht stimmt.

Wenn wir unsere Methode der Verkündigung von geistlichen Wahrheiten wesentlich ändern, dann verändern wir damit auch die Botschaft.

Und noch schwerwiegender ist, dass wir diese fragwürdigen Gottesdienst- und Evangelisationsmethoden aus der säkularen Welt und anderen Religionen sogar einführen und tatkräftig fördern. In einigen Fällen haben Adventisten diese Methoden an nichtadventistischen theologischen Seminaren studiert oder die Schulungs-Seminare für Gottesdienst, Seelengewinnung und Gemeindeführung in Willow-Creek und anderen interkonfessionellen, ökumenischen und charismatischen Organisation und Kirchen besucht.

Wir erkennen jedoch nicht, dass wir auch unsere Botschaft verändern, wenn wir unsere Methode der Verkündigung geistlicher Wahrheiten wesentlich ändern. Und wenn wir die Botschaft Gottes verändern, dann verändern wir auch den Gott dieser Botschaft. Weil diese Tricks die Glaubwürdigkeit unserer Botschaft gefährden, sind wir Adventisten davor gewarnt worden, die Methoden anderer Kirchen nachzuahmen.

Unsere Versuchung

Unsere ganze Geschichte hindurch waren unsere Prediger versucht, unsere Praktiken denen anderer Kirchen anzupassen. Ellen G. White warnte zu ihrer Zeit davor: "Ein neues Verhalten hat sich ins Predigtamt eingeschlichen. Man orientiert sich mehr und mehr an anderen Kirchen." (Signs of the Times, Dec. 27, 1899). Sie äusserte ihre Bedenken über den Einfluß anderer Kirchen auf unsere Prediger: "Manche Prediger nehmen die Bräuche anderer Kirchen an, indem sie ihre Gewohnheiten und Arbeitsweisen nachahmen." (ibid., May 25,1882).

Mrs. White warnte vor den Gefahren, wenn wir die Einladungen anderer Kirchen annehmen, um von ihnen zu lernen und ihre Arbeitsmethoden zu übernehmen: "Sie können den Wunsch haben, dass wir mit ihnen zusammengehen und ihre Pläne annehmen, und sie können uns für unsere Arbeitsweise Vorschläge machen, die dem Feind uns gegenüber einen Vorteil verschaffen."(General Gonference Bulletin, April 13,1891).

Wenn Adventisten Mrs. Whites Rat annehmen, behaupten sie damit nicht, dass sie allein die Wahrheit haben. Das Wort Gottes zeigt, dass jeder Mensch in Gottes Welt wenigstens ein bisschen Wahrheit hat (Joh. 1,9; Jak. 4,17), und Gott sich in der Natur, Geschichte, menschlichen Erfahrung und auf vielen anderen Wegen offenbart hat (Ps. 19; Röm. 1 + 2; Hebr. 1,1.2).

Daher glauben Adventisten, dass man etwas göttliche Wahrheit in der säkularen Welt (ob atheistisch oder materialistisch) finden kann, in heidnischen und nichtchristlichen Religionen ebenso, wie in allen christlichen Konfessionen - katholisch, orthodox, protestantisch und pfingstlerisch. Gott ist Wahrheit und der Urgrund aller Wahrheit. Wo immer wir Wahrheit finden, müssen wir sie annehmen.

Gegenwärtige Wahrheit

Adventisten behaupten jedoch, dass sie jedes Licht, das man in anderen Kirchen finden kann, auch haben, und dazu noch viel mehr. Sie glauben, dass Gott ihre Gemeinde in der Endzeit als seinen Hort der Wahrheit ins leben gerufen hat und sind der Ansicht, dass sie die gegenwärtige Wahrheit haben, das ewige Evangelium für diese letzte Zeit.
Die Frage ist daher nicht, ob andere Glaubensrichtungen oder Kirchen etwas Wahrheit haben. Die Frage ist vielmehr, ob unsere Prediger in anderen Kirchen neues Licht suchen sollten. Haben wir es nötig, wenn wir unser Selbstverständnis als Gottes Hort der Wahrheit in der Endzeit voraussetzen, in andere Kirchen zu gehen, die sich noch in geistlicher Finsternis befinden, um dort neues Licht oder zusätzliche Wahrheit zu entdecken? Wenn diese Kirchen "Babylon" sind, und wenn es wahr ist, dass "Babylon gefallen ist", wie können wir unseren Brüdern und Schwestern in "Babylon" zurufen: "Kommt heraus aus ihr, mein Volk" (Off. 18,4), wenn wir jetzt selbst nach "Babylon" zurückgehen, um von ihr Belehrung zu empfangen?

Rissige Brunnen

Vor Jahrhunderten predigte der Prophet Jeremia gegen die Neigung des Volkes Gottes, die Eigenheiten anderer Religionen nachzuahmen. "Mein Volk hat zwei Sünden begangen: Sie haben mich, die Quelle des lebendigen Wassers, verlassen, und haben ihre eigenen Brunnen gegraben, die rissig sind und kein Wasser halten können... Und nun, warum gehst du nach Ägypten, um das Wasser aus dem Sichor [Nil] zu trinken? Und warum gehst du nach Assyrien, um das Wasser aus dem Fluss [Euphrat] zu trinken? (Jer. 2,13.18 NIV).

Ellen White erklärte, warum wir nicht aus rissigen Brunnen trinken dürfen: "Wir laufen Gefahr, in unserer Missionsarbeit grobe Fehler zu machen und nicht zu erkennen, wie wichtig das Wirken des Heiligen Geistes auf die Herzen der Menschen ist. Im Predigtamt zeigt sich ein neues Verhalten. Man hat den Wunsch, andere Kirchen nachzuahmen, und Einfachheit und Demut sind fast nicht mehr vorhanden. Junge Prediger, die originell sein möchten, führen neue Ideen und neue Arbeitsmethoden ein. Sie veranstalten Erweckungsversammlungen und bringen viele Menschen in die Gemeinde. Aber wo sind die Bekehrten, wenn die Erregung vorüber ist? Reue über die Sünde wird nicht empfunden.

Der Sünder wird aufgefordert, an Christus zu glauben und ihn ohne Berücksichtigung seines bisherigen Lebens in Sünde und Auflehnung gegen Gott anzunehmen, das Herz ist nicht zerbrochen und echte Bußfertigkeit ist nicht zu sehen. Die vorgeblich Bekehrten sind nicht an dem Felsen Christus zerschellt." (Signs of the Times, Dec. 27,1889).

Bereits nach der Enttäuschung warnte Mrs. White unsere Gemeindeglieder, nicht einmal in solchen Kirchen "neues Licht" zu suchen, die ihre Wurzeln in der Adventbewegung hatten, die neu entdeckten Wahrheiten aber verwarfen. "Die verschiedenen Gruppen von bekenntlichen Adventgläubigen haben jede etwas Wahrheit, aber Gott hat alle diese Wahrheiten seinen Kindern gegeben, die auf den Tag Gottes vorbereitet werden. Er hat ihnen auch solche Wahrheiten gegeben, die bei keiner dieser Gruppen bekannt sind noch von ihnen verstanden werden würden. Dinge, die für sie versiegelt sind, hat der Herr denen offenbart, die sehen wollen und bereit sind, zu verstehen. Wenn Gott irgend ein neues Licht mitzuteilen hat, wird er seinen Auserwählten und Geliebten das Verständnis dafür geben, ohne dass sie sich von denen belehren lassen müssen, die sich in Finsternis und Irrtum befinden."(Early Writings, p. 124, Hervorhebung von mir).

Sie fuhr fort: "Es wurde mir gezeigt, dass alle, die glauben, dass wir die letzte Gnadenbotschaft haben, sich von denen fernhalten müssen, die täglich neue Irrtümer aufnehmen. Ich sah, dass weder Jung noch Alt ihre Versammlungen besuchen sollte, denn es ist nicht recht, sie in dieser Weise zu ermutigen, während sie Irrtum verkündigen, der ein tödliches Gift für die Seele ist, und lehren, die nichts als Menschengebote sind.

Der Einfluß solcher Versammlungen ist nicht gut. Wenn uns Gott von solcher Finsternis und von Irrtum befreit hat, sollten wir in der Freiheit, mit der er uns befreit hat, fest stehen und uns der Wahrheit freuen. Es missfällt Gott, wenn wir hingehen und dem Irrtum zuhören, ohne dass wir dazu verpflichtet sind. " (ibid., pp. 124, 125. Hervorhebung hinzugefügt).
Trotz dieser Warnungen sieht eine zunehmende Anzahl unserer Gemeindeglieder und Leiter der Gemeinschaft "nichts Verkehrtes" in den modernen evangelistischen Tricks. Wir übernehmen diese weltlichen Unterhaltungs-Methoden und fördern sie eifrig in unseren eigenen Gottesdiensten und evangelistischen Versammlungen. Bedauerlicherweise werden alle, die Bedenken erheben, mit dem falschen Etikett "Ultrakonservative" versehen. Warum ist das so?

Warum wir " nichts verkehrtes sehen "

Zugegeben, viele in unseren Reihen, die zu den verschiedenen Arten von evangelistischen Tricks greifen - Gospel Rock, Gospel Clowns, Gospel Cafes, Gospel Magiern etc. - wünschen sich aufrichtig eine geistliche Erneuerung in der Gemeinde und möchten Seelen zu Jesus führen. Viele, die diese Dinge befürworten, sind überzeugt, dass Gott diese modifizierten Formen der Unterhaltung aus anderen Kirchen benutzen wird, um junge Menschen zu gewinnen und in unserer eigenen Gemeinde zu halten. Ohne über ihre Motive und ihre Aufrichtigkeit zu urteilen, möchte ich ein paar weitere Grunde anführen, warum einige von uns in diesen modernen Neuerungen nichts Verkehrtes sehen.

1. Verzweiflung

Es gibt einige unter uns, deren Zeugnis und Beispiel als Eltern und Lehrer für unsere jungen Leute nicht überzeugend gewesen sind. Die Jugendlichen haben beobachtet, dass viele von uns keine lebendige Erfahrung mit dem göttlichen Autor der Bibel haben, obwohl wir ganz richtig beteuern: "Die Bibel und die Bibel allein". Die Taufe scheint mehr eine Abschlussfeier zu sein, als der Anfang eines neuen Lebens mit Christus. Unsere Identität als Gottes Gemeinde der "Übrigen" macht uns selbstgefällig, anstatt uns zur Erfüllung unseres göttlichen Auftrags für die Welt zu inspirieren.

Wir behaupten wieder und wieder, dass wir die Wahrheit haben, aber sehr oft hat die Wahrheit nicht uns. Unsere Predigten, Unterweisungen und Evangelisationen können unseren Geist mit Informationen voll stopfen, ohne dass es zu einer gründlichen Prüfung des Gewissens und der Demut des Herzens kommt, wodurch der Charakter verändert wird. Unsere ethischen Positionen in sozialen Fragen zeigen mehr praktisches Interesse als Treue zur Schrift. Und anstatt dass unser Gottesdienst ehrfurchtsvoll und lebendig ist, neigt er dazu, langweilig und steril oder emotional und oberflächlich zu sein. Wenn unsere Jugendlichen die obigen Unstimmigkeiten und Unaufrichtigkeiten gesehen haben, werden viele von ihnen dazu getrieben, alle Verbindungen mit einem Glauben abzubrechen, den sie als heuchlerisch empfinden. Um sie in der Herde zu halten, unterstützen ihre Eltern und Lehrer in schierer Verzweiflung jede weltliche Modetorheit, auch wenn das bedeutet, dass man "Gospel Rock", "Gospel Clowns" oder "Gospel Magier" in die Gemeinde bringt.

Obgleich einige von uns, auf die diese Beschreibung zutrifft, empfinden mögen, dass diese neuen Formen des Gottesdienstes und der Evangelisation mit biblischem Christentum unvereinbar sind, sehen wir uns außerstande, diesen Methoden zu widerstehen, weil wir in Wirklichkeit dieselben weltlichen Werte schätzen und praktisch nichts für den Herrn tun. Andererseits möchten unsere Kinder und Jugendlichen in der Gemeinde aktiv sein. Aber die einzige Methode, die sie kennen, ist die der verschiedenen Formen des weltlichen Götzendienstes.

2. Schwache Gemeindeleiter

Unglücklicherweise sind manchmal einige von unseren Pastoren und Gemeindeleitern für die Einführung von evangelistischen Tricks in die Gemeinde verantwortlich. Wir scheinen Popularität, Sicherheit des Arbeitsplatzes, gesellschaftliche Stellung und die Illusion des äußerlichen Erfolges über die Pflichten gegenüber unserem Obersten Hirten zu stellen. Wir scheinen zu befürchten, dass wir uns Feinde schaffen und die Unterstützung unserer Wählerschaft verlieren, wenn wir uns gegen diese Formen der Weltlichkeit in unseren Gemeinden wenden.

In einigen Fällen haben wir weniger getan als wir hätten tun können, um unsere Gemeinden in Richtung Erweckung und sinnvolle Evangelisation zu führen. Wir verkündigen selten biblisch fundierte Botschaften. Unsere Gemeinden sterben an nebelhaften Predigten und Lehren, die durch Ungewissheit wirkungslos geworden sind. Folglich haben wir, wenn etwas Verkehrtes im Namen von Evangelisation und Gottesdienst-Erneuerung daherkommt, bereits unser moralisches Recht verwirkt, etwas dagegen einzuwenden. Wir finden es leichter, uns der erfolgversprechenden Sache des Neuen anzuschließen, als mutig an dem festzuhalten, was wahr ist.

3. Verleugnung des Glaubens

Ein weiterer Grund, warum wir in evangelistischen Tricks nichts Unrechtes sehen können, besteht darin, dass einige von uns die liberale Höhere Kritik angenommen haben. Daher glauben wir nicht wirklich an die Kraft des Wortes Gottes, Seelen zu Christus zu ziehen und im Glauben zu erhalten. Wir glauben auch nicht, dass wir die Endzeitgemeinde der biblischen Prophetie sind, bei der Andersgläubige die Wahrheit suchen sollten. Für diejenigen unter uns mit dieser Ansicht sind wir nicht die Übrigen, sondern nur ein "Teil der Übrigen". Wenn wir auch einige Aspekte unserer Wahrheit annehmen, wie z. B. den Sabbat und die Gesundheitsreform, sehen wir doch im Innersten unseres Herzens nicht die Einzigartigkeit unserer Botschaft, die Besonderheit unserer Identität, die endzeitliche Bedeutung unserer Hoffnung und die Dringlichkeit unserer Mission. Die moralische Rechtschaffenheit sagt uns, dass wir unsere konfessionelle Tätigkeit aufgeben sollten, wenn wir den Glauben und die Gewissheit unserer Pioniere verloren haben und nicht wieder gewinnen können. Aber nicht alle von uns haben den Mut, das zu tun. (Einige veröffentlichen ihre Ansichten erst im Ruhestand). Und so, in unserem Verlangen, die "Kult- und Sekten-Etiketten" los zu werden, die oft gebraucht wurden, um Siebenten-Tags-Adventisten zu charakterisieren, importieren wir fleißig evangelistische Tricks aus der säkularen Welt wie auch aus anderen Religionen und Kirchen.

4. Nicht völlig bekehrt

Es gibt noch einen anderen Grund, warum einige von uns, die evangelistische Tricks befürworten, darin nichts Unrechtes sehen. Vielleicht haben wir uns, ohne dass es uns selbst bewusst ist, niemals völlig bekehrt. Unsere Neigungen und Gefühle sind immer noch in der Welt. Wir sind ehrlich, wenn wir sagen, dass wir in diesen biblisch-fraglichen Neuerungen nichts Unrechtes sehen. Das ist so, weil geistliche Dinge nur geistlich wahrnehmbar sind.

Wenn also die heiligen Stätten, die der Anbetung eines heiligen Gottes geweiht wurden, in Auditorien zur Anbetung des Gottes der Unterhaltung umgewandelt werden, sehen wir darin nichts Unrechtes. Wir können uns selbst beglückwünschen, dass wir endlich "ein zeitgemäßes Gemeindeprogramm haben, das die Bedürfnisse unserer Generation erfüllt". Wir merken nicht, dass uns der Gott dieser Welt verblendet hat (siehe 2. Kor. 4,4). Ohne eine echte Bekehrung haben wir keine Hoffnung, dass sich unsere Einstellung zu den weltlichen Methoden in Gottesdienst und Evangelisation ändert.

Weltliche Unterhaltung zur Verkündigung des Evangeliums?

Es wird oft behauptet, dass wir, bevor wir die Welt mit dem Evangelium erreichen können, die Methoden der Welt benutzen müssen, um Christi Wahrheit zu verkündigen. Aber dieses Argument ist aus wenigstens zwei wichtigen Gründen unhaltbar: (1) Weltliche Methoden bagatellisieren die Botschaft; (2) Weltliche Methoden sind mit der biblischen Lehre nicht vereinbar.

1. Bagatellisierung der Botschaft
Weltliche Unterhaltung zur Verkündigung des Evangeliums?
Selbst wenn wir das ewige Evangelium wirklich verkündigen, bagatellisieren und vermindern wir die Bedeutung der Botschaft, wenn wir die Unterhaltungsmethoden der Welt bei der Verkündigung der Wahrheit übernehmen. Unterhaltung ist eben Unterhaltung und wird im allgemeinen vom Publikum als Mittel zur Verkündung wichtiger Botschaften nicht ernst genommen. Wenn wir Unterhaltungselemente wie Rockmusik, Schauspiele, Clowns, Puppen und Magier übernehmen, wird unsere Botschaft keinen echten moralischen Anspruch an die Hörer stellen.

Wenn es wahr ist, dass Rockmusik (verkappt als Lobpreismusik und Lobpreistanz) heute das wirkungsvollste Mittel ist, Jugendliche zu erreichen, warum führen dann die Mathematiklehrer und Chemie - Professoren für ihre Klassen keinen Heavy­ Beat und Hüftschwung-Musik ein? Warum stellen Politiker keine Clowns und Zauberer ein, um ihre politischen Botschaften zu verkünden? Der gesunde Menschenverstand sagt uns, dass diese Unterhaltungsmedien nicht die glaubwürdigsten Mittel sind, um ernste Botschaften zu verkündigen. Ein Doktor, der einer besorgten Patientin gegenüber steht, kleidet sich nicht wie ein Clown, um ihr mitzuteilen, dass sie Krebs hat. Wenn ein Doktor, der ernst genommen werden möchte, sich solcher Albernheiten nicht bedient, ist es dann nicht eine Torheit, Gottes Botschaft der Warnung und des Gerichts einer sterbenden Welt durch Unterhaltung zu verkündigen?

Jesus hat für seine Bergpredigt nicht die Unterhaltungs-Tour benutzt. Zu Pfingsten hat Petrus keine Schlagzeuge gebraucht oder Maria gebeten, einen Lobpreistanz zu veranstalten, um die Auferstehung Jesu und seine Inthronisierung im Himmel zu verkündigen. Und Paulus hat auf dem Marshügel keine Gospel-Magier eingesetzt, um die Menschen zu überzeugen. Wir betrügen uns selbst, wenn wir glauben, dass Schlagzeuge, Disco-Lichter, Kostüme, Täuschungen und lautes Geschrei dazu dienen können, einer verlorenen Menschheit die unermessliche Heiligkeit und Gnade Gottes zu vermitteln. Wer von uns zu diesen weltlichen Tricks greift, kann es nur tun, weil er einem anderen Gott dient als dem, den die Apostel angebetet haben.
Der Apostel Paulus sagt deutlich, dass die beste Methode der Verkündigung geistlicher Wahrheiten das gesprochene Wort ist. " ... gefiel es Gott wohl, durch die Torheit der Predigt selig zu machen, die daran glauben. ... Denn die Torheit Gottes ist weiser, als die Menschen sind, und die Schwachheit Gottes ist stärker, als die Menschen sind." (1. Kor 1,21.25).

2. Wider die Schrift

Wir machen einen Fehler, wenn wir denken, dass die Welt unsere Botschaft annehmen wird, wenn wir weltliche Methoden benutzen. Das Neue Testament berichtet uns, Jesus kam in die Welt, " ...aber die Welt erkannte ihn nicht" (Joh. 1,10), denn er war "nicht von dieser Welt" (Joh. 8,23). Wie können wir glauben, erfolgreich zu sein, wo es Jesus nicht war. Jesus selbst sagte, dass Christen "nicht von der Welt sind, wie auch ich nicht von der Welt bin" (Joh. 17,16; vgl. V. 9 + 14). Er erklärte nachdrücklich, dass die Werke dieser Welt böse sind (Joh. 7,7). Er sagte, dass die wahren Gläubigen nicht von der Welt sind und betete, dass sie "vor dem Bösen bewahrt" bleiben sollten (Joh. 17,14.15). Weil der Geist Gottes dem Geist der Welt entgegensteht (1. Kor. 2,12), sollte das Evangelium nicht nach den Maßstäben der Welt verkündigt werden. "Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene" (Röm. 12,2).

Wenn es wahr ist, dass Rockmusik (verkappt als Lobpreismusik und Lobpreistanz) heute das wirkungsvollste mittel ist, Jugendliche zu erreichen, warum führen dann die Mathematiklehrer und Chemieprofessoren für ihre Klassen keine Heavy-Beat-Musik ein?

Die Apostel haben auch gesagt, dass "Freundschaft mit der Welt Feindschaft mit Gott ist" (Jak. 4,4), und dass die Welt den Gläubigen "befleckt" (vgl. 1,27). Daher werden die Christen aufgefordert: "Habt nicht lieb die Welt noch was in der Welt ist. Wenn jemand die Welt lieb hat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters. Denn alles, was in der Welt ist, des Fleisches Lust und der Augen Lust und hoffärtiges Leben, ist nicht vom Vater, sondern von der Welt" (1. Joh 2,15.16).

Wir entfernen uns von der biblischen Lehre, wenn wir glauben, dass der moderne sogenannte Gospel Rock, Gospel Clowns, Gospel Magier und andere Formen evangelistischer Unterhaltung berechtigterweise eingesetzt werden können, um geistliche Wahrheiten zu vermitteln. Die Schrift sagt, dass die Welt für sich allein "ohne Hoffnung und ohne Gott" ist (Eph. 2,12). Darum werden Christen, anstatt mit weltlichen Methoden die Welt zu erreichen, wie der Apostel Paulus ausgesandt "um ihnen die Augen aufzutun, daß sie sich bekehren von der Finsternis zum Licht und von der Gewalt des Satans zu Gott." (Apg. 26,18).

Köder- und Hakenevangelisation?

Es wird oft behauptet, weil die meisten Menschen - besonders junge Leute - das Evangelium nicht hören wollen, müssen wir sie mit evangelistischer Unterhaltung und Tricks ködern. Wenn sie dann an diesen modernen Methoden Geschmack finden, können wir sie mit der wahren Botschaft "angeln". Der Belegtext, um den Gebrauch weltlicher Methoden zur Erreichung von Menschen zu rechtfertigen, ist die Aussage des Apostels Paulus: "Den Juden bin ich wie ein Jude geworden, damit ich die Juden gewinne. Denen, die unter dem Gesetz sind, bin ich wie einer unter dem Gesetz geworden - obwohl ich selbst nicht unter dem Gesetz bin -, damit ich die, die unter dem Gesetz sind, gewinne. Denen, die ohne Gesetz sind, bin ich wie einer ohne Gesetz geworden - obwohl ich doch nicht ohne Gesetz bin vor Gott, sondern bin in dem Gesetz Christi -, damit ich die, die ohne Gesetz sind, gewinne. Den Schwachen bin ich ein Schwacher geworden, damit ich die Schwachen gewinne. Ich bin allen alles geworden, damit ich auf alle Weise einige rette" (1. Kor. 9,20-22). Folglich, argumentieren einige, müssen wir alles einsetzen, was immer die Leute hören wollen, um sie zum Anhören des Evangeliums zu bewegen.

Aber der Zusammenhang des Textes zeigt, dass Paulus von der Predigt sprach (siehe V. 16 ff.), und nicht von dem Gebrauch weltlicher Missions-Methoden. Der Apostel erklärte, dass er bei Predigt und Zeugnis seine Botschaft immer der Verständnisebene seiner Hörer anpasste. Mit anderen Worten, er sprach immer so, dass ihn die Menschen verstehen konnten. Daher bedeutet 1. Korinther 9 nicht, dass Paulus die "Köder- und Hakenmethode" für die Evangelisation benutzte oder empfahl. Im Gegenteil, er überzeugte die Menschen aus dem Wort Gottes, und die Predigt war seine Methode. Außerdem, Gott hat seiner Endzeitgemeinde das ewige Evangelium anvertraut. Das ist ein großes Vorrecht. Aber es ist auch eine ernste Verantwortung. Denn "Nun fordert man nicht mehr von den Haushaltern, als dass sie für treu befunden werden" (1. Kor. 4,2). Die Treue, zu der die Gemeinde gerufen ist, nötigt uns, die Unversehrtheit der Botschaft zu bewahren, indem wir die Methode bewahren, die wir für die Verkündigung einsetzen.

Der Apostel Paulus bittet uns darum dringend, nicht den Versuch zu machen, die Menschen mit dem Unterhaltungs - "Köder" zu "fangen", um sie dann mit dem Evangelium zu "angeln". Er schreibt: "Denn unsre Ermahnung kam nicht aus betrügerischem oder unlauterem Sinn, noch geschah sie mit List, sondern weil Gott uns für wert geachtet hat, uns das Evangelium anzuvertrauen, darum reden wir, nicht, als wollten wir den Menschen gefallen, sondern Gott, der unsere Herzen prüft. Denn wir sind nie mit Schmeichelworten umgegangen, wie ihr wisst, noch mit versteckter Habsucht - Gott ist Zeuge" (1. Thess. 2,3-5).

Beachten wir die folgenden zwei Tatsachen in diesen Versen.

Erstens, das griechische Wort, das mit "betrügerischem Sinn" (plane) übersetzt ist, bedeutet Irrtum. Der wichtigste Punkt bei jedem Thema sollte immer die Wahrheit sein. "Das Evangelium ist entweder wahr oder nicht. Paulus setzt für die Wahrheit des Evangeliums sein ganzes Leben ein. Wir sind heute geneigt, die Werte mit den falschen Maßstäben zu messen. ,Funktioniert es? ' wird öfter gefragt als ,Ist es wahr?' Der Prüfstein für die Gültigkeit des Evangeliums ist Wahrheit. Dass bei der Predigt die Gefahr besteht, auf die Hörer anziehend wirken zu wollen, ist offenbar. Sie wird allzu leicht verschleiert, um Lösungen zu bringen, die funktionieren, anstatt Wahrheit, der widersprochen werden kann. Die Nagelprobe für jede Predigt oder Bibelstunde muss sein: Ist es wahr? Wenn Jesus [nur] als jemand dargestellt wird, durch den man erfolgreich, glücklich oder sonst was werden kann, begehen wir Verrat am Evangelium Gottes. Dann sind wir des Betruges und Irrtums schuldig, auch wenn wir erfolgreiche Seelengewinner sein mögen.

Zweitens, das griechische Wort dolos, das in 1. Thess. 2,3 mit "List" übersetzt ist, bedeutet "Trick" oder "Köder" (oder "Geschicklichkeit", "Spitzfindigkeit", oder "Falle"). In der Predigt des Evangeliums ist kein Platz für Tricks und Manipulation. Deshalb übersetzt die NIV den Text so: "Denn unsere Ermahnung kommt nicht aus Irrtum oder unreinen Motiven, noch versuchen wir, euch zu betrügen" (Hervorhebung hinzugefügt).

Wir dürfen uns in der Verkündigung des Evangeliums nicht der Täuschung bedienen. Unsere Botschaft muss die Methode bestimmen. Paulus sagt uns in 1. Kor. 1, wenn die Juden Wunder sehen und die Griechen weltliche Weisheit hören wollten, entsprach er ihrem Geschmack und ihren Wünschen nicht, weil ihm Gott geboten hatte, das Evangelium zu predigen. Die eindrucksvolle Predigt ist immer die beste Methode der Verkündigung des Evangeliums.

Förderung der Mitarbeit Jugendlicher

Wir hören manchmal, der Gebrauch dieser modernen Unterhaltungsmethoden sei die einzige Möglichkeit, junge Leute in das Gemeindeleben einzubinden. Die Befürworter behaupten, weil junge Leute viele wunderbare Talente und Fähigkeiten haben, muss die Gemeinde ihnen "ein Stück von der Torte" geben - so wie es bei unseren jugendlichen adventistischen Pionieren war. Sie behaupten ferner, wenn wir ihnen nicht erlauben, ihre besonderen Gaben in den Gottesdienst und evangelistische Aktivitäten einzubringen, werden sie das Interesse an der Gemeinde verlieren. Das Argument stimmt aber nicht ganz, noch ist es biblisch. Es ist wahr, dass viele unserer Advent-Pioniere junge Leute waren. Z. B. begann James White mit 23 zu predigen, und Ellen White gab ihre Visionen mit 17 öffentlich bekannt. J.N. Andrews hielt evangelistische Versammlungen im Alter von 21, und mit 24 Jahren hatte er 35 Artikel veröffentlicht. Uriah Smith wurde Herausgeber des Review im Alter von 23, als er bereits ein 35 000 Worte fassendes Gedicht mit dem Titel "Der Warnruf der Zeit und Prophetie" geschrieben hatte, das der Review im Jahr zuvor in Fortsetzungen gedruckt hatte.

Was diese jungen Pioniere von vielen unserer heutigen Jugendlichen unterscheidet, ist, dass sie bekehrt waren und fleißig in der Bibel lasen. Darum konnten sie sich nicht dazu entschließen, weltliche Unterhaltungsmethoden im Dienst des Herrn zu benutzen.

Viele unserer heutigen jungen Leute haben besondere Gaben und Fähigkeiten. Aber Begabung in der Verrichtung bestimmter Tätigkeiten bedeutet nicht notwendigerweise, dass diese Fähigkeiten in Gottesdienst und Evangelisation eingesetzt werden müssten.

Die Tatsache, dass jemand Schlagzeug spielen kann, oder tanzen, oder Zaubertricks und akrobatische Kunststücke vorführen, heißt doch nicht, dass wir Gospel Rock, Gospel Tanz, Gospel Magier oder Gospel Akrobaten in der Gemeinde brauchen. Wenn das der Fall wäre, müssten wir darauf bestehen, dass Gospel Fußballer und Gospel Baseballspieler ihre besonderen Gaben in Gottesdiensten einbringen. Stattdessen müssen wir versuchen, unsere wirklich bekehrten jungen Leute zu ermutigen, ihre Gaben in einer Weise einzubringen, die der Anbetung des Heiligen Gottes entspricht, wobei wir sie nicht in Positionen bringen, in denen sie zu früh der Gefahr des geistlichen Hochmuts und der Überheblichkeit ausgesetzt sind (siehe 1. Tim. 3,6).

Die Torheit der Predigt, nicht die Predigt der Torheit.

Die klare Verkündigung des Wortes Gottes ist immer die wirksamste Methode gewesen, Gottes Wahrheiten bekannt zu machen. Weil diese Methode im Gegensatz zu den evangelistischen Tricks seiner Zeit stand, bezeichnet sie der Apostel Paulus als "die Torheit der Predigt". Der adventistische Evangelist Carlyle B. Haynes hat den Unterschied zwischen der Predigt aus dem Wort Gottes und der Predigt mittels weltlicher Methoden treffend illustriert:

Evangelistische Tricks

Er schrieb über eine Ansprache, die er vor einigen Jahrzehnten vor jungen Predigern hielt:
"Ich besuchte einmal eine Versammlung eines sehr bekannten adventistischen Evangelisten, der sich einen hervorragenden Ruf erworben hatte, und den viele junge Prediger zu Rate zogen, um ihre Arbeit zu vervollkommnen. Einige ahmten die Art und Weise seines Vortrags eifrig nach.

Begabung in der Verrichtung bestimmter Tätigkeiten bedeutet nicht die Notwendigerweise, dass diese Fähigkeiten in Gottesdienst und Evangelisation eingesetzt werden müssten.
Ich bin fünf Jahre außerhalb meiner Heimat in der Mission tätig gewesen. Ich hörte Berichte über diesen Mann, der als erfolgreicher Seelengewinner angesehen wurde. Seine Methoden, die in unserer Gemeinde wirklich als Neuerungen gelten mussten, waren Gegenstand vieler Diskussionen.

Ich war gespannt, den Mann und seine Techniken selbst kennen zu lernen. Durch meine Termine kam ich in die Stadt, in der er einen evangelistischen Feldzug durchführte, und ich nahm mir vor, ihn bei seinem Einsatz zu hören und zu beobachten. In der Menge der Menschen, die in die Versammlung strömten, fand ich in der Mitte einen Platz, wo ich ohne Schwierigkeiten alles sehen und hören konnte.

Der Raum war gut beleuchtet und dekoriert. ... An den Dachsparren über dem Podium hingen viele Lampen, und von jeder Seite des Podiums richteten sich zwei Scheinwerfer auf den Prediger. Es gab Musik, viel Musik - Instrumentalmusik, Gesang, Choräle, Soli, Duette, Quartette, und zwei kleine Knirpse, die ein lustiges Liedchen sangen, worauf es eine Lachsalve gab und ein Händeklatschen oder auch zwei. Dann wurde so etwas wie eine eindrucksvolle Kennmelodie gesungen, die vielen bekannt zu sein schien, die ich aber noch nie gehört hatte. Als sie endete, erschien der Prediger in einer Ehrfurcht gebietenden Weise.

Er erregte jedermanns Aufmerksamkeit, auch meine. Ich war darauf nicht ganz gefasst. Er musste meine Aufmerksamkeit fesseln. Man hatte anscheinend bei allen Vorbereitungen genau das im Sinn gehabt. Er war in fleckenlosem Weiß gekleidet, mit einer weißen Krawatte, weißen Socken und weißen Schuhen. Selbst die Bibel in seiner Hand hatte einen weißen Einband. Eine Frau hinter mir sagte ausser Atem zu ihrer Begleiterin: ,Ist er nicht ein Schatz?', und ich musste zustimmen. Das war er wirklich. Von diesem ersten Moment an war er das Zentrum der Aufmerksamkeit. Niemand konnte etwas anderes hören und sehen, oder an etwas anderes denken als an diesen "Schatz" von einem Prediger. Seine Worte wurden kaum beachtet, aber niemand wandte seine Augen von dem Sprecher, und alle Köpfe drehten sich ihm zu, wenn er im grellen Licht der Scheinwerfer stand oder umher ging...

Ich hörte nicht zu, aber ich schaute hin. Ich konnte nicht anders. Es war eine eindrucksvolle Vorstellung. Was er sagte, weiß ich nicht; aber ich erinnere mich noch daran, was er tat, als er sich auf dem Podium gekonnt bewegte...
Auf dem Weg zu meinem Hotelzimmer versuchte ich mir in Erinnerung zu rufen, was er aus der Bibel gelesen haben könnte. Ich konnte mich nicht erinnern, ob er diese schöne weiße Bibel überhaupt einmal geöffnet hatte. Ich bin eigentlich sicher, dass er es getan haben muss, aber ich habe es nicht bemerkt. Das Letzte, was mir nach meiner Erinnerung durch den Kopf ging, bevor ich einschlief, war: ,Er ist wirklich ein Schatz'.

Als ich danach einige Monate durch das Land reiste, traf ich auf eine beträchtliche Anzahl weiße Anzüge und Scheinwerfer. Sie waren auf einmal überall, wie eine Epidemie. Die Nachahmung machte ihren Weg, wie es Epidemien an sich haben, und verlor sich dann - so hoffe ich.

Ich erwähne dieses Ereignis nur, weil ich es einer anderen Erfahrung, die ich zu meiner Zeit als Pastor in New York hatte, gegenüber stellen möchte. Einige Jahre lang hatte ich von der Tätigkeit eines großen britischen Bibelauslegers gehört, George Campbell Morgan, Pastor der Westminster Kapelle in London. Er war jährlich zu Bibelkonferenzen nach Amerika gekommen, aber ich hatte ihn nie gehört. Ich hatte aber alle seine Bücher gelesen ..."

Biblische Predigt

Haynes setzte seine Unterweisung der Prediger fort: "Als ich erfuhr, dass Morgan in New York zwei Wochen lang in der Fifth Avenue Presbyterian Church eine Studienreihe durchführen würde, freute ich mich, diesen großen Prediger hören zu können und richtete meinen Terminkalender so ein, dass ich diese abendlichen Versammlungen alle besuchen konnte. Sie sollten an einem Montag Abend beginnen, was ich für eine ungünstige Anfangszeit hielt.

Ich war eine halbe Stunde vor dem Beginn der Versammlung an der Kirche. Da ich wusste, dass die Kirche mehr als 2.500 Sitzplätze hatte, machte ich mir keine Gedanken darüber, ob ich auch einen Platz finden würde. Aber ich hatte mich geirrt; die Plätze waren alle besetzt. Die Platzanweiser führten mich auf die Empore, wo glücklicherweise noch ein Platz frei war. Ich setzte mich mit einem Seufzer der Erleichterung, sehr erstaunt darüber, dass an einem Montag Abend 2.500 Menschen gekommen waren. Der Pastor und Dr. Morgan gingen ruhig aufs Podium und setzten sich. Die Gemeinde sang ein altes Lied, und ich sah mir dabei den berühmten Prediger genau an.

Niemals hatte ich einen Mann am Pult gesehen, der eine so wenig anziehende Erscheinung war. Er war groß, schlaksig, unbeholfen, und ich dachte, ich könnte seine Knochen klappern hören, wenn es nicht so viel Geraschel durch das Publikum gäbe. Seine Kleidung war einfach und es gab nichts Auffälliges an ihm.
Nach dem Gebet des Pastors und einer einfachen Einführung ging Dr. Morgan zum Pult, öffnete seine Bibel- es war keine weiße - und las mit angenehmer Stimme ohne theatralische Effekte den Schrittabschnitt und begann sofort mit der Erklärung. Ich bin froh, dass ich ihn mir vor seiner Ansprache angesehen hatte, denn ich habe ihn in der ganzen folgenden Stunde nicht mehr wahrgenommen. Dafür war ich fasziniert und entzückt von dem, was er aus dem Schatzhaus des Wortes Gottes darlegte. Es war eine der aufregendsten Stunden meines Lebens. So etwas hatte ich bisher nicht erlebt. Und das wiederholte sich allabendlich zwei Wochen lang.

Dr. Morgan waren keine anmutigen Gesten eigen, auch keine Aufsehen erregende Vortragsweise oder Beredsamkeit im üblichen Sinn. Er benutzte keine grafischen Darstellungen, keine Tafel, keine Bilder, keine Leinwand und keinerlei Geräte. Nichts in seinem Vortrag, in seinen Bewegungen, in seiner Kleidung und in seinem Benehmen zog die Aufmerksamkeit auf ihn selbst oder lenkte die Aufmerksamkeit von der Bibel ab. Seine enorme Kraft lag in dem, was er mit und durch das Wort Gottes tat.

Ich war in fünf Minuten in einer anderen Welt, nicht wegen seiner Vortragskunst oder rhetorischen Fähigkeit. Er sprach ganz zwanglos, im Plauderton, und las mit großer Ehrfurcht und in eindrucksvoller Weise die Schrittabschnitte, die er auslegen wollte. Ich vergaß die Menschen um mich herum, die Kirche, den Sprecher, ich vergaß alles, ausgenommen die wunderbare Welt, in die er mich hineingeführt hatte. Ich ging heim und war benommen vor Staunen über die Wirkung der Bibel als alleinige Grundlage für eine gute Predigt.

Ich möchte euch ans Herz legen, dass es jedem von euch möglich ist, so zu predigen, so kraftvoll wie es ein Mensch nur kann. Vergesst alle eure Hilfsmittel, verzichtet auf Grafiken und Bilder, hört auf mit euren Darbietungen und Anspielen, verlasst euch nicht mehr auf Unterhaltung und Theater - Vorführungen, und kehrt wieder zur einfachen, klaren und kraftvollen Auslegung des Wortes zurück.
Als ich am Abend nach dem ersten Vortrag Dr. Morgans heimkam, war das Gebet, das aus meinem tief bewegten Herzen kam: "Mach aus mir einen Prediger deines göttlichen Wortes, und hilf mir, daß ich mein Vertrauen niemals auf etwas anderes setze."

Möge das auch unser Gebet sein.

Anmerkungen:


1. Gary. W. Demarest, The communicator's Commentary Series, Volume 9, 1, 2 Thessalonicher, 1, 2 Timotheus, Titus ryvaco, Texas: Ward Books 1984), p. 54.

2. Carlyle B. Haynes, Carlyle B. Haynes speaks to Youn9 Ministers (Nashville, Tenn.: Southern Publishing Association, 1968), pp. 31-36.

Dieser Artikel ist ein Kapitel aus dem Buch des Autors: Must We Be Silent? Issues Dividing Gur Church.

Samuel Koranteng-Pipim Direktor, Public Campus Ministries, Michigan Vereinigung der STA, Autor von "Must we be silent?" (Müssen wir
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#2
Wahrheit minus eins

Wahrheit minus eins

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1.Kor.2,
1 Und ich, als ich zu euch kam, Brüder, kam nicht, um euch mit Vortrefflichkeit der Rede oder Weisheit das Geheimnis Gottes zu verkündigen.
2 Denn ich nahm mir vor, nichts anderes unter euch zu wissen als nur Jesus Christus, und ihn als gekreuzigt.
3 Und ich war bei euch in Schwachheit und mit Furcht und in vielem Zittern;
4 und meine Rede und meine Predigt bestand nicht in überredenden Worten der Weisheit, sondern in Erweisung des Geistes und der Kraft,
5 damit euer Glaube nicht auf Menschenweisheit, sondern auf Gottes Kraft beruhe.


Lieber Rolf,
zunächst danke für die Information. Seit einigen Jahren bereits stelle ich fest, dass in vielen Gemeinden und Zusammenkünften die Angst vor der Torheit des Kreuzes zunimmt. Die in dem obigen Beitrag genannten Zustände sind Ausdruck dieser Erscheinung. Es genügt anscheinend nicht mehr, das einfache Wort vom Kreuz zu verkünden und die Wirkung der Worte dann dem hl.Geist zu überlassen, nein man meint, dem hl. Geist auf die Sprünge helfen zu müssen. Und so macht man eine rote Schleife ums Evangelium und verkündet das beste P....., das es je gab. Wir kaufen teures "Geschenkpapier" und wickeln die Verkündigung darin ein, damit die Leute auch ja nicht merken, wie vermeintlich erbärmlich das Wort vom Kreuz ist. Es scheint, dass viele Gemeinden und deren "Verkündiger" sich des Wortes vom Kreuz schämen.

Und so feiern sie wahre "Verkündigungsfeste" mit Schwarzlicht, Tanzdarbietungen, mit viel Technik und Schnickschnack und als "Highlight" nimmt sich die "Verkündigung" der vom Publikum Tage zuvor gewünschten Themen an. Ja man geht sogar soweit, dass Wortverkündigung oder Gottesdienst aus dem Vokabular gestrichen sind, dafür tragen diese Ereignisse dann englische Bezeichnungen, gerade so als ob das Wort "Gottesdienst" die Scharen abschrecken würde.

"Wir wachsen, siehst du nicht dass alle Plätze belegt sind, oft müssen die Gäste sogar stehen!" erklärte mir einer der "Verkündiger".

"Ich schäme mich des Wortes vom Kreuz, denn es ist uns eine Torheit geworden", wenn sie ehrlich wären, müssten sie es so sagen! Aber sie berauschen sich an den steigenden "Zuschauerzahlen", am Zuspruch. Und in diesem "Höhenrausch" merken sie nicht mehr, dass es immer weiter bergab geht.

HERR erbarme dich
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