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Massentaufe: Wenn Flüchtlinge Christus entdecken


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Rolf

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Massentaufe: Wenn Flüchtlinge Christus entdecken

 

 

 

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Auf der Suche nach einem neuen Gott: Im Hamburger Stadtpark sind 80 Flüchtlinge bei einer Massentaufe zum Christentum konvertiert

 
 Ellen Ivits
06. Mai 2016

 

 

 

Gleich 80 Flüchtlinge ließen sich in Hamburg in einer Massentaufe das Sakrament erteilen - sie konvertierten vom Islam zum Christentum. Schnell regt sich der Verdacht: Sie wollen bloß Asyl erschleichen. Doch der Glaubenswechsel fordert große Opfer.

 

Deutschland feiert Vatertag - oder Christi Himmelfahrt, je nachdem. Über

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leuchtet ein blauer Himmel. Sonnenanbeter, Jogger und Hundebesitzer bevölkern den Stadtpark. Mitten unter ihnen: 80 Gestalten in weißen Gewändern. Sie wollen aber weder mit einem halben Dutzend Bierchen auf die Freuden des Vaterseins anstoßen noch ihrem Teint ein wenig Sommerbräune verleihen. Was sie hergeführt hat, ist Gott.

 

Denn an diesem Tag werden sie getauft. Es sind 80 Männer und Frauen aus dem Iran und aus Afghanistan, die sich vor einer kleinen Bühne versammeln und darauf warten, dass der Pastor ihnen das heilige Sakrament erteilt. Freunde, Verwandte und Gemeindemitglieder umkreisen sie. Aufgeregte Stimmen sind zu hören, Kinder wuseln sich zwischen den Bierbänken hindurch, Frauen stecken sich Blumen ins Haar und über allem hängt der Geruch brennender Kohlen, der von Dutzenden Grillstellen aufsteigt. "Heute ist ein großer Tag für uns", sagt Mahshad voller Freude.

 

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Vor sechs Monaten ist die junge Frau zusammen mit ihrem Ehemann Amir aus dem Iran nach

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gekommen. Heute lebt das Ehepaar in einem Flüchtlingsheim in Bielefeld. Doch zu ihrer Taufe sind sie nach Hamburg gereist. Denn die "Alpha und Omega"-Gemeinde, eine persisch-christliche Gemeinschaft in Hamburg, bot ihnen nach ihrer Flucht ein erstes Zuhause. "Für uns fängt ein neues Leben an", schwärmt Mahshad.

 
Flüchtlinge antworten auf Vorurteile
"Ihr seid doch alle religiöse Fanatiker!"
 

Enttäuscht vom Islam

 

Wie Amir und Mahshad lassen sich derzeit viele hundert Flüchtlinge taufen. Deutschlandweit verzeichnen die christlichen Gemeinden einen regen Zulauf. Allein in der persischen Gemeinde in Hamburg wurden in diesem Jahr bereits 196 Afghanen und Iraner getauft, wie Pastor Albert Babajan erzählt. Bis zu 500 könnten es noch werden, denkt seine Frau Nasrin. "Das Motiv für den Glaubenswechsel ist bei vielen dasselbe: Sie sind vom

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enttäuscht", sagt Babajan.

So wie die Iranerin Shima. "Ich habe mein ganzes Leben lang nach Frieden und Glück gesucht, doch im Islam habe ich sie nicht gefunden", sagt die junge Frau. "Christ zu sein, bedeutet für mich Glück". Auch das junge iranische Ehepaar Mehdi und Solmaz hat in der christlichen Religion das gefunden, was es im Islam lange vermisst hat: Liebe. "Im Islam lebten wir stets in Angst. Angst vor Gott, Angst vor der Sünde, Angst vor der Strafe", sagt Solmaz. "Christus hingegen ist ein Gott der Liebe."

Konvertieren, um Asyl zu bekommen?

 

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Und diesen Gott feiern sie heute - mit Tamburinen, Trommeln und freudigen Gesängen. Passanten bleiben stehen und beäugen voller Misstrauen das Geschehen. "Das ist doch lächerlich. Wem wollen die hier eigentlich was vormachen", murmelt eine ältere Frau vor sich hin. Wer sich als Flüchtling taufen lässt, sieht sich schnell mit dem Vorwurf konfrontiert, dadurch bloß Asyl erschleichen zu wollen. Denn laut dem geltenden Asylrecht erhöht der Konfessionswechsel eines Asylbewerbers seine Chancen, in Deutschland bleiben zu dürfen. Für viele Konvertierte wäre eine Rückkehr in ihre Heimatländer lebensgefährlich. Im Iran und in Afghanistan droht Apostaten die Todesstrafe.

 

Doch ein Konfessionswechsel ist ein langwieriger Prozess. Und gesetzlich stellt eine Konversion nur einen subjektiven Nachfluchtgrund dar, wie es im juristischen Jargon heißt. Das sind zum Beispiel Heirat oder Konfessionswechsel. Es sind also Fluchtgründe, die vom Asylbewerber selbst nach der Ausreise geschaffen wurden. Laut Gesetz können subjektive Fluchtgründe im Erstasylverfahren nur dann zu einer Anerkennung führen, wenn sie auf einer festen, bereits im Herkunftsland erkennbar betätigten Überzeugung basieren. Zum Beispiel dann, wenn ein Flüchtling schon im Herkunftsland seinen Glauben gewechselt hat.

 

Den Glauben vor Gericht beweisen

 

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Der Asylbewerber muss aber unter Umständen seinen Glauben nicht nur vor Gericht beweisen, sondern sich auch vor den Augen seiner Gemeinde bewähren. Einer Taufe geht in der persischen Gemeinde etwa ein mehrmonatiger Glaubenskurs voraus. Und der sei noch lange keine Garantie für eine Aufnahme in die christliche Gemeinschaft. "Wenn ich den Eindruck habe, dass jemand nicht von Herzen glaubt, dann taufe ich ihn auch nicht", sagt Pastor Babajan. "Ich frage keine auswendig gelernte Psalmen oder Gebete ab", hebt er hervor. "Ich frage die Menschen, wie sich ihr Leben verändert hat. Denn der christliche Glaube verändert die Denkweise, die Weltsicht. Wenn mir jemand dann erzählt, dass er nachts wieder schlafen kann oder einem alten Feind vergeben konnte, dann weiß ich, dass er auch in seinem Herzen Christ ist", so der 64-Jährige.

 

"Wer nicht glaubt, der wird nicht getauft"

 

Doch es gebe auch viele, die zu ihm kommen, weil sie sich durch eine Konversion höhere Chancen auf Asyl versprechen, gibt der gebürtige Armenier zu. "Es sind vielleicht 20 oder 30 Prozent, die wirklich das Evangelium hören wollen. Denjenigen, die nur einen Schein haben wollen, muss ich die Tür weisen. Öfter bekomme ich dann erboste Nachrichten, wenn ich jemandem die Taufe verweigere. Aber es ist ganz einfach: Wer nicht glaubt, der wird nicht getauft."

Dabei bewahrt ein Glaubenswechsel noch lange nicht vor einer Abschiebung. "Etwa zehn Prozent unserer Konvertiten wurden wieder abgeschoben", erzählt Babajan.

 

Muslimische Flüchtlinge bedrohen Christen

 

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Doch Pastor Babajan ist nicht die einzige Hürde, die die Täuflinge überwinden müssen, wenn sie konvertieren. Denn diejenigen, die sich vom Islam abwenden, müssen auch in Deutschland oft um ihre Sicherheit bangen. Amir und Mahshad trauen sich etwa nur in Jogginganzügen aus ihrem Flüchtlingsheim, wenn sie sonntags einen Gottesdienst besuchen wollen. "Wir tun so, als ob wir ins Fitnessstudio gehen", berichtet Mahshad. Die hübsche Frau und ihr Mann fürchten sich vor ihren muslimischen Mitbewohnern. "Es hat sich gezeigt, dass wir uns selbst in Deutschland nicht offen zum Christentum bekennen können. Auch hier sind die Moslems stärker als die Christen", sagt sie voller Wut.

 

In ihrem Flüchtlingsheim würden alle dazu gezwungen, sechsmal am Tag zu Allah zu beten. Wer dies nicht tue, werde bedroht und eingeschüchtert. "Es ist genau dieser Islam, vor dem wir geflüchtet sind", so Mahshad. Sie und ihr Mann hätten bereits Morddrohungen erhalten. "Doch Beschwerden bringen nichts. Die Übersetzer und die Wachmänner in unserem Flüchtlingsheim sind ebenfalls Muslime. Und sie decken ihre Glaubensbrüder", sagt die 23-Jährige resigniert.

 

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Auf der Suche nach einem neuen Gott: Im Hamburger Stadtpark sind 80 Flüchtlinge bei einer Massentaufe zum Christentum konvertiert

 
Ellen Ivits

Auch Soma fürchtet sich vor ihren Mitbewohnern. Die 24-Jährige Afghanin lebt in einer Hamburger Asylbewerberunterkunft. Dort sehe sie sich ständigen Übergriffen und sexueller Belästigung ausgesetzt. "Die Zustände sind furchtbar", sagt die junge Frau. Und die Bedrohung gehe nicht nur von anderen Flüchtlingen aus, sondern auch vom Security-Personal.

 

Konvertiten werden zu Ausgestoßenen

 

"Von meinen Gemeindemitgliedern höre ich oft, dass sie in den Flüchtlingsheimen bedroht werden. In den letzten Monaten gab es auch Fälle, wo aus den verbalen Anfeindungen körperliche Gewalt wurde", berichtet der Pastor Babajan. Mehrere Flüchtlinge, die zum Christentum übergetreten sind, seien zusammengeschlagen worden, einer sogar mit einem Messer schwer verletzt.

 

So werden Konvertiten aus dem Islam oft zu Ausgestoßenen. Nicht selten werden sie von ihren eigenen Familien verstoßen, so wie Mahshad und Amir. Die Abkehr von Allah gilt in ihrer Heimat als todeswürdig. Auch die Iranerin Shima erfährt von ihren Landsleuten oft Ablehnung und Feindseligkeit. "Wenn meine alten Freunde hören, dass ich konvertieren will, wollen sie nichts mehr mit mir zu tun haben", klagt sie. Und doch: Als sie im Hamburger Stadtpark in den See steigt, um ihre Taufe zu empfangen, stehen ihr Freudentränen in den Augen.

 

Und sie ist nicht die einzige. Zitternd vor Kälte steigen die 80 Täuflinge einer nach dem anderen ins Wasser. Die Aufregung, Freude und Angst vor dem kurzen Tauchgang stehen ihnen ins Gesicht geschrieben. Es sind seltsame Bilder: Auf dem See wimmelt es von Booten und Kanus. Die Hamburger lassen sich die Sonne auf die weißen Bäuche scheinen und geben Helene-Fischer-Schlager zum Besten. Staunend paddeln sie langsam an den Täuflingen vorbei, die vom Ufer aus mit Musik und Gesang angefeuert werden. Doch die frisch getauften Christen lassen sich von den Schaulustigen nicht verwirren. Auch nicht, als einer der Gaffer rüberplantscht, sein Bier ausschüttet und vor ihnen ins Wasser spuckt. "Who cares", kommentiert bloß eines der Gemeindemitglieder.


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