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Die Gaben des HEILIGEN GEISTES


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#1
Rolf

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Die Gaben des HEILIGEN GEISTES



Ein Mann besuchte das berühmte Wachsfi- gurenkabinett Madame Tussauds in London. Der Rundgang hatte ihn sehr ermüdet. Er sah einen freien Stuhl, der offensichtlich irgendeiner Wachsfigur eine Zeitlang als Stellplatz gedient hatte, und setzte sich darauf. Weil er sehr müde und die Luft so drückend war, schlief er ein. Auf einmal wachte er auf – er hörte Stimmen. Eine englische Damen-Reisengruppe stand um ihn herum und diskutierte. Man suchte offen- sichtlich eifrig in dem gedruckten Führer nach dieser seltsam liegenden Figur auf dem Stuhl und ihrer Bedeutung. Eine historische Figur konnte sie wegen der modernen Kleidung nicht sein. Um eine berühmte Figur aus dem künstlerischen oder politischen Leben konnte es sich auch nicht handeln, denn niemand kannte sie. Plötzlich vernahm der Mann die Äußerung einer der umstehenden Damen: „Das ist gewiß eine Lehrlingsarbeit. Schaut einmal, wie schlecht sie gemacht ist. Das sieht doch ein jeder, selbst wenn er schlechte Augen hätte, dass diese hier eine künstliche Wachsfigur ist. Die anderen Figuren sehen aus als lebten sie, aber diese ist völlig unnatürlich.“ Da konnte der Mann nicht mehr an sich halten. Vorsichtig öffnete er seine Augen und richtete sich auf. Mit einem Entsetzensschrei sprangen die Nächststehenden zurück und riefen: „Er lebt doch! – Er lebt doch! – Er lebt doch!“

(Quelle: Ulonska, Reinhold: Geistesgaben in Lehre und Praxis, 4. Auflage, Erzhausen (Leuchter Verlag eG) 1993, S. 7)

Genauso überrascht, wie damals die Damengruppe, sind auch heute noch Menschen, die dem lebendigen Gott begegnen. Sie stellen fest, dass Gott nicht stumm ist, so wie die Götzen. Der Gott der Bibel ist keine fiktive Figur, auch keine Religion oder Theorie. Gott redet!

Dies bezeugt auch der Herr JESUS in Johannes 10,28a: „Meine Schafe hören meine Stimme..........“

Wie spricht denn nun Gott zu uns? Der HERR spricht auf zwei Arten zu uns:

01. ER redet durch das geschriebene Wort der Heiligen Schrift zu uns

02. ER redet zu uns durch Seinen HEILIGEN GEIST.

Ich möchte mich vor allem mit dem zweiten Punkt (das Reden Gottes durch Seinen Geist) beschäftigen und hier vor allem auf die Geistesgaben eingehen.

In diesem Zusammenhang taucht immer wieder das Wort „CHARISMA“ auf. Was bedeutet dieser Begriff? „CHARISMA“ setzt sich aus zwei griechischen Wörtern zusammen:

*
„CHARIS” = „Gnade“
*
„MA“ = „Wirkung“

Wenn man den Begriff „CHARISMA“ wörtlich übersetzt, sprechen wir von „Gnadenwirkung“ oder „Gnadengabe“. Dieser Punkt ist sehr wichtig, denn „Gnadengaben“ beinhalten zwar „Geistesgaben“ (gr. „PNEUMATIKA“), beschrän- ken sich aber nicht auf diese. Weitere CHARISMATA sind beispielsweise Sünden- vergebung (Römer 5,15.16) und das ewige Leben (Römer 6,23).

Jemand erzählte mir mal voller Überzeugung, dass er in eine nicht-charismatische geht. Ob er wirklich weiß, was „nicht-charismatisch“ bedeutet?

Die Bibel erwähnt folgende Gaben:


*
DOMA (Mt. 7,11; Lk. 11,13; Eph. 4,8; Phil. 4,17). Eine Gabe, die jemand als Liebes- oder Werbegeschenk gibt
*
DOREA und DORON (Apg. 2,38 = Hl. Geist; 2. Kor. 9,15; Eph. 2,8). Diese Gabe, gibt ein Niederer einem Höheren, um sich ihm nahen zu können. Es ist eine große Gnade unseres HERRN, dass Gott sich selbst für die Menschen gibt und bei ihnen wohnt.
*
DOSIS (Jak. 1,17) Hier ist von einer Zuteilung die Rede, d. h. etwas mit Maß geben. Diesen Begriff kennen wir aus der Medizin.
*
CHARISMA (= 17 x im NT)
o
a) unverdientes Geschenk, in der Antike war es das Gegenteil zu Lohn und Sold
o
B) Geschenk zur Lebensrettung, -erhaltung, -förderung (2. Kor. 1,11; 1. Kor. 7,7).

CHARISMATA sind also keine Werbegeschenke ( wie z. B. eine Schachtel Pralinen), auch kein Spielzeug oder Hobby.

CHARISMATA sind l e b e n s n o t w e n d i g e G a b e n ! !

Charisma hat immer etwas mit Leben zu tun!

Schauen wir uns jetzt die Bibelstelle 1. Korinther 12, 1-7 an und erarbeiten uns systematisch den Text.

Vers 4: „Unterschiede” (Rev. Elberfelder);

„Verschiedene Arten“ (Menge)

„Verschiedene” (Luther)

Dieser Ausdruck bedeutet ursprünglich „das Verteilen der Siegesbeute” (nur hier im NT). Durch das Praktizieren der Geistesgaben wird der Sieg JESU über den Teufel proklamiert und das ist eine schallende Ohrfeige für den Feind. Das ist einer der Gründe, weshalb Satan soviel Verwirrung in die Gemeinden bringt in bezug auf die Geistesgaben.

In diesem Zusammenhang ist die Stelle in Markus 16,17 wichtig. Hier ist von den „begleitenden Zeichen“ der Jünger die Rede.

Diese „begleitenden Zeichen“ sind ein Bild aus dem höfischen Leben: Der König und sein Gefolge, das die Ehre des Königs bezeugt. Diese Zeichen sollen Jesus verherrlichen, wie damals die Gefolge den siegreichen König gefeiert hatte.

V. 7: „Nutzen” = („SYMFERON” = wtl. „Zusammen- tragen”). Durch die wörtliche Übersetzung wird hier das Ziel der Geistesgaben deutlich: Nämlich Stein auf Stein legen, damit die Gemeinde gebaut nach Gottes Plan gebaut wird.

Wenn die Geistesgaben so wichtig sind, warum gibt es dann so viele Christen, die die Geistesgaben ablehnen? Ich denke, dass die Ursachen mannigfaltig sind und möchte die wichtigsten Ursachen kurz ansprechen. Diese Aufzählung erhebt nicht den Anspruch vollständig zu sein und der Reihenfolge liegt keine Wertigkeit zugrunde.

*
Unkenntnis und mangelnde Belehrung: In vielen Gemeinden wird dieses „heiße Eisen“ um des lieben Friedens nicht angefasst.
*
Unbiblisches Praktizieren der Geistesgaben: Hier müssen sich viele Pfingstler bzw. Charismatiker an die eigene Nase fassen. Die Dinge, die vielerorts als Geisteswirken verkauft werden, schreien zum Himmel. Geistesgaben sind uns nicht gegeben, um ein bisschen „Halli-Galli“ zu machen. Ein wichtiges Prüfkriterium ist, ob der Name JESUS verherrlicht und die Gemeinde aufgebaut wird. Wenn ein Prediger nur an seinen Namen bzw. an seinen Geldbeutel (oder beides) denkt, ist allerhöchste Vorsicht geboten.
*
Geistliche Selbstgenügsamkeit und Hochmut. Hierbei denke ich an die Gemeinde zu Laodicea, die sagt: „Ich bin reich, ich bedarf nichts mehr”.
*
Angst vor Fehlern: Dieser Punkt erinnert mich an folgendes Erlebnis: Am Anfang meines Predigtdienstes wurde ich in eine Freikirche zum Predigen eingeteilt. Ich befand mich zum ersten Mal in dieser Gemeinde. Nach der Einleitung und der Anbetungszeit wurde ich nach vorne zur Kanzel gebeten. Ich schlug meine Bibel auf, um das Predigtmanuskript herauszuholen und stellte erschreckt fest, dass ich das Manuskript zu Hause vergessen hatte. „Was mache ich jetzt nur?“ überlegte ich. Die vorbereitete Predigt konnte ich nicht auswendig und vor lauter Aufregung hatte ich sogar die Bibelstellen vergessen. Um erst einmal Zeit zu gewinnen, grüßte ich sehr ausführlich von meiner Heimatgemeinde. Dabei fiel mir ein, dass ich eigentlich nur eine Predigt auswendig konnte (das Thema war „Geistesgaben“). Ich versuchte die Predigt auswendig zu reproduzieren und verlor währenddessen mehrmals den „roten Faden“, weil ich plötzlich über Dinge predigte, die in meinem Manuskript gar nicht standen. Wenigstens konnte ich mich noch an die Bibelstellen erinnern. Während der Predigt nahm meine Mundtrockenheit immer mehr zu und ich fing an zu schwitzen. Die Schweißperlen standen mir auf der Stirn und mein Taschentuch war nach einigen Minuten völlig durchnässt. Ich hielt mich an den alten Leitspruch: Du darfst über alles predigen, nur nicht über dreißig Minuten. Für mich waren das allerdings die längsten dreißig Minuten meines Lebens. Am Ende meiner konfusen Predigt war ich völlig verwirrt. Nachdem der Gemeindeleiter den Gottesdienst beendet hatte, stürzte ich Richtung Ausgang. Ich wollte nur noch weg. Ich hatte es auch fast geschafft, da stellte sich ein Bruder mir in den Weg und sagte mir, dass er mit mir über meine Predigt reden wolle. Da waren sie wieder, meine zwei Probleme: Die Mundtrockenheit und die Schweißperlen. Der Bruder erzählte mir, dass am letzten Sonntag ein Gastprediger da war, der ebenfalls über die Geistesgaben predigte. Der Prediger riß mehrere Bibelstellen aus dem Zusammenhang und das Fazit seiner Predigt war, dass die Geistesgaben vom Teufel stammen. Der Bruder betete, dass der Prediger am nächsten Sonntag (das war ich) ebenfalls über die Geistesgaben spricht und die falschen Aussagen korrigiert. Jetzt wusste ich auch, weshalb ich mehrmals den Faden verloren hatte. Der HERR korrigierte die Dinge, die vor einer Woche falsch verkündet wurden. Plötzlich hatte ich zwei Probleme weniger – Du weißt schon......

Die Quintessenz aus diesem Erlebnis ist, dass wir ruhig Fehler machen dürfen – der HERR bringt die Dinge wieder in Ordnung. Das gilt natürlich auch für die Geistesgaben. Hier gilt die Maxime: Besser Geistesgaben prakti- zieren und Fehler machen, als keine Geistesgaben auszuüben.

*
Verabsolutierung des menschlichen Verstandes: Hier wird nach dem Prinzip verfahren, dass alles was unseren Verstand übersteigt als falsch betrachtet wird.
*
Unglaube: Es wird mehr auf eigene Erfahrungen vertraut, als auf Gottes Wort.
*
Welche Folgen kann es für eine Gemeinde haben, die Geistesgaben ablehnt? Diese Frage erinnert mich an ein Folterinstrument, das aus dem Altertum bekannt ist: Der Häftling durfte sich eine Wunschmahlzeit aussuchen. Zunächst klingt das nicht wie ein Folter. Allerdings bekam er diese Mahlzeit jeden Tag (morgens , mittags, abends und zur Kaffeezeit). Was passierte mit den Menschen? Irgendwann offenbarte sich die Mangelernährung mit schrecklichen Entwicklungsstörungen. Die Mangelernährung kam zustande, weil dem Körper wichtige Nährstoffe (wie z. B. Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente) vorenthalten wurde. Genau das findet auch im Leib Christi (d. h. der Gemeinde) statt. Durch einseitige geistliche Ernährung kommt es zu Entwicklungsstörungen und schlimmen Krankheitssymptomen. Kirchen, die sich in einem fortgeschrittenen Stadium des geistlichen Zerfalls befinden, zeichnen sich nur noch durch eine tote Orthodoxie aus.



Exkurs: Studie über 1. Kor. 13,8-10

Wie sieht es mit 1. Kor. 13, 8-10 aus? Einige Ausleger meinen, dass mit dem „Vollkommenen“ die Vollendung des NT gemeint sei und dass es deshalb heute keine Geistesgaben mehr gibt.

Schauen wir uns den Bibeltext genauer an:



Der Begriff in V. 9: „das Vollkommene“ (gr. „TELEIOS”) hat folgende Bedeutungen:

*
das Ende erreicht habend
+
o Vollkommen zum Ende oder Ziel gebracht,
+
o vollendet; vollständig (d.h. nichts mehr brauchend zur Vollendung). Bsp.: Mt. 5,48; Röm. 12,2; 1Kor. 13,10; Hebr. 9,11; Jak. 1,4; 3,2; 1Jo 4,18 u. a.
*
erwachsen – ein Mensch, dervollendet ausgewachsen ist: reif, mündig und volljährig. 1Chr 25,8; 1Kor 2,6; 14 ,20; Eph 4,13; Phil 3,15; Kol 1,28; Hebr 5,14


#
Das Nomen „telos“ wird abgeleitet von einer Wurzel „tel“, die herumdrehen bedeutet (z. B. das Steuer) und meint ursprünglich den Drehpunkt, das Scharnier, den Kulminationspunkt, an dem das eine Stadium endet und das andere beginnt; später das Ziel, das Ende. Von Bedeutung ist noch die Aussage über Gott als „ARCHE KAI TELOS“, Anfang und Ende aller Dinge; nur Er fasst Anfang und Ende zusammen.



*
In 1. Kor.13,10 steht „TO TELEION (Neutrum mit Artikel). im Gegensatz zu „TO EK MEROUS“ („das was stückweise ist“). Hier auf der Erde, in dieser gefallenen Schöpfung gibt es nur eine teilweise Vollkommenheit, während das eigentliche Ziel im Himmel ist (Hebräer 9 ,11). So wird sich das vollkommene Gesetz der Freiheit erst in Gottes neuer Welt voll entfalten (Jakobus 1,17).

*
Wenn dieser Vers sich auf die Vollendung des NT beziehen würde, hätte der Apostel den Begriff „HOLOKLEROS“ („alle Teile habend“; „ganz“; „alles“). Denn dieser Ausdruck bezeichnet das, was alles ihm Zugeteilte enthält und dem nichts mehr zur Vollständigkeit fehlt bzw. nach Verlust der Vollständigkeit diese wieder zurückge- wonnen hat (kommt im NT nur in 1. Thessalonicher 5,23 und Jakobus 1,4) vor.



o
Der in 1. Korinther 13,10 mit "Vollkommene" übersetzte Begriff „TELEION“ ist im Epheserbrief 4 ,13 mit "vollen Mannesreife“ (Rev. EÜ) wiedergegeben und als das Erreichen "des Vollmaß des Wuchses der Fülle Christi" definiert. In diesem Zustand werden wir ganz sicher erst bei der Wiederkunft Christi sein.

o
Ein zweiter Punkt ist ganz wesentlich, nämlich der Kontext. In 1. Kor. 13,8 schreibt Paulus, dass nicht nur Weissagungen, Sprachen, sondern auch Erkenntnis (gr. „GNOSIS“) weggetan werden. „GNOSIS“ meint nicht das „Wort der Erkenntnis“ („LOGOS GNOSEOS“), sondern bezeichnet u. a. die Erkenntnis des wahren Gottes und Seines Christus (Röm. 15,14; 1. Kor. 1,5; 2. Kor. 2,14; 4,6; 6,6; 8,7; 10,5; Eph. 3,19 u.a.) und darüber hinaus Verstand, Einsicht und Vernunft (1. Petr. 3,7). Wenn man die Meinung dieser Ausleger konsequent zu Ende denkt, wäre mit Vollendung des NT die Erkenntnis Gottes, sowie Verstand, Einsicht und Vernunft beseitigt worden. Ist das wirklich die Botschaft der Heiligen Schrift?

Fazit: Wenn man diese Fakten berücksichtigt wird deutlich, dass mit dem Vollkommenen unmöglich die Vollendung des NT gemeint sein kann. Denn diese Lehre widerspricht sowohl dem Grundtext als auch dem Textzusammenhang. Es gibt für diese Hypothese keinen einzigen biblischen Anhaltspunkt. Vielmehr meint die Heilige Schrift mit dem „Vollkommenen“ das Endgültige, das Ziel des Heilsplanes Gottes, die Wiederkunft Jesu Christi und das vollendete Gottesreich. Unsere Erwartung des „Vollkommenen“ ist eine Person: Der Herr JESUS selbst.

Warum ist es wichtig, sich mit dieser Exegese zu befassen? Ich möchte auf diese Frage mit einer Geschichte antworten, die ich einmal gelesen hatte:

Ein Mann entdeckte in einem Schuppen Ratten. Er ging in ein Fachgeschäft und besorgte sich Rattengift. Nach einigen Tagen schaute er nach, ob die Ratten von dem Gift gefressen hatten. Zu seiner Überraschung hatten nicht nur die Ratten von dem Gift gefressen, sondern auch seine Katze. Er war verwundert, dass solch ein geschickter Jäger auf das Gift hereingefallen war. Diese Tatsache ließ ihm keine Ruhe und er erkundigte sich darüber in dem Fachge- schäft. Der Verkäufer erklärte ihm, dass das Rattengift aus 90 % guter Nahrung besteht und aus 10 % Gift, weil sonst die Ratten das Gift nicht anrühren würden. Die Katze konnte zwischen guter Nahrung und dem Gift nicht unterscheiden.

Für mich ist diese Geschichte auch auf den geistlichen Bereich über- tragbar. Auch hier gibt es geistliches Rattengift, das zu 90 % aus guter geistlicher Nahrung besteht und zu 10 % aus Gift. Wie leicht sind die Irrlehren der Sektierer zu erkennen, weil sie völlig der Bibel wider- sprechen. Wie schwer sind aber die Irrlehren zu erkennen, die umgeben sind von biblischen Wahrheiten. Wie viele Menschen sind geistlich gestorben, weil sie von dem geistlichen Rattengift gegessen haben. Deshalb ist es wichtig, sich auch mit falschen Lehren zu beschäftigen und sie anhand der Bibel öffentlich zur Schau zu stellen.

Doch jetzt zurück zu den Geistesgaben:

Ich hatte oben erwähnt, dass es Christen gibt, die unbiblisch mit Geistesgaben umgehen. Deshalb ist es wichtig, sich mit dem biblischen Umgang mit Charismen vertraut zu machen.



Regeln für den Umgang mit Geistesgaben:

*
Sie sind entwicklungsbedürftig (1 Tim 4,14-15)
*
Sie sind Dienstgaben (1 Petr 4,10-11)
*
Sie sind ergänzungsbedürftig (Bruchteil) (l Kor l3,9-10)
*
Sie sind prüfungsbedürftig (1 Thess. 5,20)
*
Die Gemeinde soll alle Charismen reichlich haben (1 Kor 14,12)

Wenn man in 1. Kor. 14,1 den Ausdruck „Eifert” (gr. „ZÄLOUTE”) wörtlich übersetzt, bedeutet er „siedend eifernd” (vom kochen und sieden). Er beschreibt eine „ „glühende Inbrunst” bzw. ein „verzehrendes Verlangen”, d. h. es ist ein höchst aktives Verlangen.

Stellen wir uns einmal einen Heiratsantrag vor. Nachdem der potentielle Bräutigam der Frau versprochen hat, die Sterne vom Himmel zu holen, fährt er fort: „.......deshalb mach ich dir einen Heiratsantrag. Wenn du nicht willst, ist das nicht schlimm – andere Mütter haben auch schöne Töchter“. Wie wird sich wohl diese Frau fühlen? Und wie wird Gott sich fühlen, wenn wir in bezug auf die Geistesgaben uns genauso verhalten, nach dem Motto: „Herr, wenn Du mir Geistesgaben geben willst, ist das o.k.; wenn nicht ist das auch in Ordnung. Nein, der HERR möchte, dass wir genauso eine Hingabe haben, wie ein junger Mann, der eine Frau liebt. Er kann nicht schlafen, isst kaum etwas, bis beide wieder zusammen sind. Die Minuten bis dahin kommen ihm wie Stunden vor, weil er sich vor Sehnsucht verzehrt. Genauso sollen wir uns um die Geistesgaben bemühen.

Zum Schluß möchte ich noch kurz berichten, wie ich die Taufe im Heiligen Geist empfangen habe:

Zum Glauben gekommen bin ich durch eine Schwester, die eine Brüdergemeinde besucht. Da sie einige hundert Kilometer von mir entfernt wohnt, betreute sie mich durch briefliche Kontakte (das war 1979, E-Mails gab’s damals noch nicht). Irgendwann liefen mir ein paar Pfingstler über den Weg. Ich schrieb ihr einen Brief und wollte wissen, was denn das für Leute sind. Postwendend kam die Antwort, dass diese Leute okkult belastet sind und merkwürdige Sonderlehren (z. B. Geistestaufe) haben. Als ich den Brief gelesen hatte, hielt ich einen „Sicherheitsabstand“ zu den Pfingstlern. Aber der HERR ließ es immer wieder zu, dass ich solchen Leuten begegnete. Ich führte mehrere Gespräche mit dem Pastor der Pfingstgemeinde und der brachte mich zur Weißglut, weil er ständig das letzte Wort haben musste. Ich argumentierte mit theologischen Theorien, er antwortete mit Bibelstellen. Mich beeindruckte aber ihre Ausstrahlung und ihr kindliches Vertrauen Gott gegenüber. Und ich kam langsam ins Grübeln: Wieso hatte ich nicht diese Ausstrahlung, obwohl ich doch auch ein Kind Gottes bin? Dazu kam noch, dass der HERR mit einer einzigen Bibelstelle (Lukas 11,9-13) mein ganzes theologisches Gedankengebäude zusammenstürzen ließ. Zwei Schwestern, die die Pfingstgemeinde in Marktheidenfeld (bei Würzburg, ca. 40 km von meinem Wohnort entfernt) besuchten, fuhren alle 14 Tage in diese Gemeinde, weil sie noch einen anderen Dienst zu erledigen hatten. Ich arbeitete zu diesem Zeitpunkt jedes zweite Wochenende im Krankenhaus. Immer an meinem Dienstwochenende fuhren sie nach Marktheidenfeld und so konnte ich nie mitfahren. Ich betete zum HERRN, wenn es wirklich sein Wille war, dass ich zur Pfingstgemeinde, sollen die Schwestern doch ihren Zeitplan ändern. Am nächsten Freitag (vor meinem freien Wochenende) rief ich die beiden Schwestern an und fragte sie, ob sie am Sonntag nach Marktheidenfeld fahren. Sie erklärte mir, dass sie ihren „Fahrplan“ geändert hatten und am Sonntag zu ihrer Gemeinde fahren. Sie fragten mich, ob ich denn mitkommen wolle. Jetzt konnte ich ja schlecht nein sagen und ich sagte zu. In der Gemeinde ange- kommen, setzte ich mich gleich neben dem Ausgang auf einen Stuhl, damit ich schnell verduften konnte, falls sich die Pfingstler in Ekstase bringen. Während der Anbetungszeit sangen und klatschten alle Anwesenden (außer mir) und ich beäugte die Veranstaltung mit sehr kritischen Augen. Nach dem Gottesdienst wurde noch eine Zeit für persönliche Gebetsanliegen angeboten. In mir war eine Stimme: „Geh nach vorne und laß mit dir um Taufe im Heiligen Geist beten“. Eine andere Stimme war in mir: „Bleib bloß sitzen, das ist alles vom Teufel“. Ich wurde innerlich hin und hergerissen, nach außen mimte ich jedoch den Coolen. Nachdem der innere Kampf immer weiter ging, betete ich zum HERRN (in Gedanken, so dass es niemand mitbekam): „Wenn Du willst, dass ich nach vorne gehe und mir um die Gabe des Heiligen Geistes beten lasse, dann wirke erst ein Wunder“. Im Hinterkopf hatte ich den Gedanken, dass Gott bestimmt kein Wunder tut und ich so locker aus der Nummer herauskomme. Kurze Zeit später hörte der Pastor auf zu beten und sagte, dass Gott ihm eine Vision gezeigt hatte. Er sah einen Topf voller Suppe, die immer kälter wurde. Er sprach weiter, dass sich hier eine Person im Raum befindet, die um ein Wunder gebeten hat. Der HERR sagt dieser Person, dass Er kein Wunder tun wird, weil der Er bereits deutlich zu dieser Person gesprochen hat. Mich traf dieses Auslegung wie ein Keulenschlag. Ich ging nach vorne und bat darum, dass die Brüder mit mir um die Taufe im Heiligen beten – da fiel erst mal dem Pastor die Kinnlade runter. Die Brüder legten mir die Hände auf und ich empfing das „Reden in neuen Zungen“ (Apg. 2,4).

Ich wünsche dir aufrichtig, dass du nicht so eine „lange Leitung“ hast wie ich damals, sondern dass du ein verzehrendes Verlangen hast nach dem lebendigen GOTT und Seinen Gaben.
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#2
Steff

Steff

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„Wenn Du willst, dass ich nach vorne gehe und mir um die Gabe des Heiligen Geistes beten lasse, dann wirke erst ein Wunder“. Im Hinterkopf hatte ich den Gedanken, dass Gott bestimmt kein Wunder tut und ich so locker aus der Nummer herauskomme. Kurze Zeit später hörte der Pastor auf zu beten und sagte, dass Gott ihm eine Vision gezeigt hatte. Er sah einen Topf voller Suppe, die immer kälter wurde. Er sprach weiter, dass sich hier eine Person im Raum befindet, die um ein Wunder gebeten hat. Der HERR sagt dieser Person, dass Er kein Wunder tun wird, weil der Er bereits deutlich zu dieser Person gesprochen hat. Mich traf dieses Auslegung wie ein Keulenschlag. Ich ging nach vorne und bat darum, dass die Brüder mit mir um die Taufe im Heiligen beten...


Wie oft hab ich dieses schon gelesen...

Jedem seine freie Meinung und darum auch meine: Wieviele Menschen in einer Gemeinde, sei sie Evangelisch oder Erz-Katholisch oder sonst eine, wünschen sich ein Wunder!? Wie einfach ist es doch zu sagen:

"...dass sich hier eine Person im Raum befindet, die um ein Wunder gebeten hat. Der HERR sagt dieser Person, dass Er kein Wunder tun wird, weil der Er bereits deutlich zu dieser Person gesprochen hat."



und jeder fühlt sich dann persönlich angesprochen! Ach wie groß ist doch das Ego und wie klein der Verstand! Warum glaubt der Mensch er wäre der Einzige auf dieser Welt!

"Mich traf dieses Auslegung wie ein Keulenschlag."


Mich trifft diese Auslegung auch wie ein Keulenschlag. Da sich die betreffende Person ja selbst schon die Antwort gegeben hatte:

Er ging in ein Fachgeschäft und besorgte sich Rattengift.


Kein individuelles Gift für eine individuelle Ratte sondern ein allgemeines, dass da nicht nur Ratten tötet!

Folgt den wohltuenden Klängen des Rattenfängers von Hammel. Doch gebt ihr nicht was er fordert, so nimmt er fort eure Kinder.

LG

Steff
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