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So ködert Scientology gezielt Jugendliche im Internet


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Rolf

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So ködert Scientology gezielt Jugendliche im Internet





Die Organisation Scientology ist verstärkt auf Facebook und YouTube unterwegs, um dort vor allem Jugendliche zu erreichen. Das hat der Verfassungsschutz in NRW festgestellt und warnt vor Nebenorganisationen wie „Jugend für Menschenrechte“ oder „Sag nein zu Drogen, sag ja zum Leben“. Die Scientology-Zentrale in Düsseldorf weist die Vorwürfe entschieden zurück.


Die umstrittene Organisation Scientology agiert zunehmend verdeckt und in Internet-Portalen wie YouTube oder Facebook, um mit „falschen Botschaften vor allem Jugendliche zu ködern“ – davor warnt Burkhard Freier, Chef des nordrhein-westfälischen Verfassungsschutzes. „Mit perfiden Videos unter Tarnnamen schafft es die Sekte, schnell und hürdenlos Zugang in den häuslichen Bereich zu bekommen, oft ohne dass die Eltern etwas davon wissen“, sagte Freier dieser Zeitung. Für ein Ende der Beobachtung von Scientology gebe es keinerlei Anlass.

Auftritt bei Jugendfestivals

„Scientology ist gefährlich“, sagte Freier. In früheren Jahren habe sich die Organisation bei Kampagnen auf Info-Stände in Fußgängerzonen oder Flugblätter beschränkt und somit schwerer gehabt, „die Menschen zu erreichen“. Seiner Behörde bereite Sorge, dass über soziale Netzwerke mit Nebenorganisationen wie „Jugend für Menschenrechte“ oder „Sag nein zu Drogen, sag ja zum Leben“ junge Leute gebunden werden sollen. So „getarnt“, trete Scientology teils auch bei Jugendfestivals auf. „Es handelt sich um eine totalitäre Organisation, die gezielt wesentliche Grund- und Menschenrechte missachtet“, so Freier weiter.

Individualrechte wie freie Entfaltung der Persönlichkeit und Gleichbehandlung würden bewusst außer Kraft gesetzt. Scientology strebe außerdem eine Gesellschaft ohne freie Wahlen an. „Die Scientologen machen ihre Mitglieder psychisch abhängig und treiben viele durch Geldforderungen für immer neue dubiose Kurse in den finanziellen Ruin“, sagte Freier. Dabei würden eigene, wirtschaftliche Interessen verschleiert“.

In Nordrhein-Westfalen steht Scientology seit dem Jahr 1997 im Blickfeld der Verfassungsschützer. Das Oberverwaltungsgericht Münster hat in einem Urteil vor fünf Jahren die Beobachtung als rechtmäßig erkannt. Die Organisation zählt bundesweit 3500 bis 4500 Mitglieder, in Nordrhein-Westfalen sind es ungefähr 500 bis 600. Scientology, das im Jahr 1954 in den USA von L. Ron Hubbard gegründet wurde, ist in Deutschland nicht anerkannt als Religionsgemeinschaft.

Claudia Uhl, Sprecherin der Scientology-Zentrale in Düsseldorf, weist die Vorwürfe entschieden zurück. Aus ihrer Sicht ist die Beobachtung durch den Verfassungsschutz völlig überflüssig. „Die finden nichts gegen uns“, sagte sie auf Anfrage dieser Zeitung. Es werde dadurch nur Steuergeld verschwendet. Auch sei die Behauptung „nicht wahr“, dass ausstiegswillige Mitglieder von der Organisation unter Druck gesetzt würden.

Drohung mit Polizei hilft

Für „angemessen und hilfreich“ hält man es dagegen beim Sekten-Info Nordrhein-Westfalen, dass der Verfassungsschutz die Scientologen im Visier hat. „Das ist ein Schutz“, sagt Sabine Riede, Leiterin der landesweiten Beratungsstelle, „Aussteiger müssen weniger Angst haben.“ Vor Beginn der Beobachtung durch die Behörde seien sie deutlich mehr bedroht und belästigt worden. Auch sie persönlich, sagt Riede, habe „Hetze“ zu spüren bekommen. Heute reiche bei unerwünschten Hausbesuchen ein Hinweis, dass man die Polizei rufe, meist schon für Ruhe.

Das Sekten-Info registrierte im vergangenen Jahr rund 120 Anfragen und 50 Beratungsfälle in Sachen Scientology, oft bei Aussteigern oder Angehörigen.

Theo Schumacher

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