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Christsein-Beziehung nicht Regelwerk


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#1
1.Kor.1,30

1.Kor.1,30

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Der Sinn des Gesetzes





Was ist der Sinn des Gesetzes? Das man sich danach richtet!

Die unterschiedlichen Gesetze, die wir haben: Angefangen vom Grundgesetz über dem Bürgerlichen Gesetzbuch, den Steuergesetzen, der Straßenverkehrsordnung bis hin zu den Gesetzen, wo es um die Parteispenden geht. Alle Gesetze wollen unser Zusammenleben regeln und sie leben nicht davon, dass wir sie verstehen, sondern anwenden und uns danach richten. Genau das tun, was das jeweilige Gesetz anordnet.

Wenn in einer Straße das Verkehrsschild steht, dass man hier nur 30 km/h fahren darf, sind wir nicht zu einer Grundsatzdiskussion eingeladen, über den Sinn oder Unsinn dieser Geschwindigkeitsbegrenzung an dieser Stelle, sondern der Gesetzgeber fordert uns mittels dieses Verkehrsschildes schlicht und einfach dazu auf, ab jetzt und hier tatsächlich nur 30 km/h zu fahren.

Der einzige Sinn und Zweck der Gesetze ist, dass man sie anwendet und sich nach ihnen richtet, ob man sie versteht oder nicht.

Die Antwort des Paulus an die Galater lautet überraschenderweise völlig anders: Galater 3, Verse 24 bis 25 (nach Bruns: So wurde das Gesetz unser Erzieher zu Christus hin, damit wir aus dem Glauben heraus echtes Leben aus Gott bekommen könnten. Nun aber ist dieser Glaube gekommen; darum hat der "Erzieher" seine Rolle ausgespielt.

Paulus sagt, der einzige Sinn und Zweck des Gesetzes (der 10 Gebote, der 5. Bücher Mose, des Alten Testamentes, Gewissen der Heiden – Römer 2,15) ist uns auf Christus hin zu erziehen. Diesem Wort "Erzieher" oder "Zuchtmeister" bei Luther verdanken wir die heutigen Pädagogen. Ursprünglich bezeichnete dieser Begriff den Sklaven, der die minderjährigen Knaben zur Schule und von dort wieder nach Hause brachte. Dann wurde es zur Bezeichnung für den Lehrer oder Erzieher, der die minderjährigen Knaben bis zur Volljährigkeit leitete und beaufsichtigte.

Für Paulus besteht der Sinn und Zweck des alttestamentlichen Gesetzes darin, uns auf Christus hin zu erziehen, zu beaufsichtigen. Sobald Christus kam und wir Christus im Glauben annahmen, war die Aufgabe des Erziehers beendet, der Zweck des Gesetzes erfüllt.

Das ganze in einem anderen Bild: Solange es noch keine Flugzeuge gab, waren Schiffe die einzige Möglichkeit, um über den Ozean zu kommen. Seit dem es Flugzeuge gibt, spielen die Schiffe zur Überquerung der Meere kaum noch eine Rolle.

Bis Christus kam, sollte uns das alttestamentlichen Gesetz bei Gott halten. Nachdem Christus gekommen ist, brauchen wir kein Gesetz mehr, dass uns beaufsichtigt, wie unmündige Kinder.

Das meinte Jesus, als er sagte – Matthäus 5, Vers 17: Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen. Jesus hat nicht nur unsere Schuld ans Kreuz getragen. Er hat auch stellvertretend für uns das Gesetz erfüllt.



Es gibt drei gravierende Unterschiede zwischen den heutigen Gesetzen und dem alttestamentlichen Gesetz:



1. Der Gesetzgeber

- Die heutigen Gesetze sind von Menschen für Menschen erlassen.

- Das alttestamentliche Gesetz ist von Gott für Menschen erlassen.



2. Meine Stellung zum Gesetzgeber

Keiner von uns wird vom OB dafür geliebt, dass er in einer 30 km/h -Zone auch tatsächlich 30 km/h fährt.

Im AT galt, 5. Mose 28, Verse 1 bis 2: Wenn du auf die Stimme des Herrn, deines Gottes, hörst, indem du auf alle seine Gebote, auf die ich dich heute verpflichte, achtest und sie hältst, wird dich der Herr, dein Gott, über alle Völker der Erde erheben. Alle diese Segnungen werden über dich kommen und dich erreichen, wenn du auf die Stimme des Herrn, deines Gottes, hörst und Vers 15: Wenn du nicht auf die Stimme des Herrn, deines Gottes, hörst, indem du nicht auf alle seine Gebote und Gesetze, auf die ich dich heute verpflichte, achtest und sie nicht hältst, werden alle diese Verfluchungen über dich kommen und dich erreichen.

Die Beziehung des Menschen zu Gott war bis Christus gesetzlich geregelt: Wenn ... dann hieß es im AT. Seit Christus heißt es: Weil ... deshalb!



3. Alle 613 alttestamentlichen Gesetze lassen sich auf die Liebe reduzieren

Matthäus 22, Verse 37 bis 40: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken. Das ist das wichtigste und erste Gebot. Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz samt den Propheten.

Ein Zeitgenosse hat es einmal so formuliert: "Liebe – und dann tu, was Du willst!" Deshalb wurde Jesus von den gesetzestreuen Pharisäern ja auch so angegriffen, weil er die Gesetze eben nicht buchstabengetreu (wie z.B. das Sabbatgebot – Markus 3, Vers 4) einhielt, sondern aus der Liebe heraus radikal anwandte.

Das war ja die Tragik der Pharisäer, dass sie zwar die Gesetze buchstabengetreu erfüllten, aber weder Gott – den Gesetzgeber – noch den Nächsten wirklich liebten. Das ist das Problem jeglicher Gesetzlichkeit. Ob bei den Galatern, oder beim Älteren Sohn aus Lukas 15: Man kann Liebe nicht durch Regeln ersetzen, wie gut, wichtig und notwendig diese Regeln auch immer sein mögen.

Das Eigentliche geht dabei verloren. Denn es geht nicht um ein buchstabengetreues Einhalten von Verordnungen, sondern um Liebe, Römer 13, Vers 10: Wer liebt, fügt seinem Mitmenschen nichts Böses zu. Also wird durch die Liebe das ganze Gesetz erfüllt.

Dort wo unsere Beziehungen zu Gott oder untereinander durch Gesetze und Ordnungen geregelt werden, verkommen unsere Beziehungen über kurz oder lang zu einer zwar äußeren durchaus richtigen Form, die aber innerlich leer und tot ist. Die Liebe lebt davon, dass sie liebt und dadurch den anderen wertvoll macht. Die Gesetzlichkeit lebt davon, dass man zuerst bestimmte Regeln erfüllt, um sich die Liebe zu verdienen.

Das war die Tragik der Galater, die Tragik des Älteren Sohnes, die Tragik jedes gesetzlichen Christen. Wie der verlorene Sohn kamen die Galater nach Hause, begannen im Glauben und vertrauten auf den Heiligen Geist. Doch kaum waren sie zu Hause, fingen sie an wie der ältere Sohn nach den Vorschriften zu leben.

begannen:


lebten jetzt:

im Glauben


nach den Werken

im Vertrauen auf den Geist


im Vertrauen auf ihr Fleisch

aus der Gnade heraus


vom Einhalten der Gesetze

mit der Gerechtigkeit, die durch Jesus allein vor Gott gilt


nach ihrer eigenen (Selbst-) Gerechtigkeit

mit Gott, dem Vater


mit Gott, dem Polizisten



Das ist das Missverständnis der Zehn Gebote. Ohne die Einleitung, 2. Mose 20, Vers 2: Ich bin der Herr, dein Gott; ich habe dich aus der Sklaverei in Ägypten befreit und eine lebendige Beziehung zu diesem Befreier werden aus den 10 Freiheiten erdrückende Forderungen.



Paulus versucht die Christen in Galatien wieder auf den Weg des Glaubens zu bringen, indem er in den Versen 6 bis 25 mit ihnen über den Sinn und Zweck des Gesetzes ins Gespräch kommt. Übertragen für uns Heute stellt er ihnen vier Fragen:



1. Woher komme ich?

Verse 6 bis 9: Erinnert euch einmal daran, was von Abraham gesagt wird: «Abraham hat Gott geglaubt, und deswegen hat er bei ihm Anerkennung gefunden.» Das bedeutet doch: Gottes Volk, die wirklichen Kinder Abrahams, sind alle, die an Gott und an Jesus Christus glauben und ihm vertrauen. Die Heilige Schrift selbst hat schon längst darauf hingewiesen, daß Gott auch die anderen Völker durch den Glauben retten wird. Gott verkündigte schon Abraham die Frohe Botschaft: «Durch dich sollen alle Völker gesegnet werden.» Mit Abraham, der unerschütterlich Gott vertraute, werden alle gesegnet, die ebenso glauben wie er.

Woher komme ich, das ist die Frage nach meinem HINTERGRUND - Wo liegen meine Wurzeln?

- Für die Juden war die Abstammung von Abraham entscheidend?

- Für den Älteren Sohn war das Feld entscheidend! (Lukas 15, 25: Aber der ältere Sohn war auf dem Feld.)

- Was ist für uns entscheidend?

- Frommes Elternhaus

- Tradition

Und Paulus sagt: Schaut euch die Basis eurer Wurzeln doch einmal genau an: Es stand und fiel doch alles mit dem Glauben an Christus. Wenn ihr euch auf eure frommen Eltern beruft, wenn ihr die Tradition fortführen wollt, wenn ihr euch auf Abraham beruft, dann glaubt!



2. Was trägt mich?

Verse 10 bis 14: Wer dagegen darauf vertraut, von Gott angenommen zu werden, weil er das Gesetz erfüllt, der steht unter einem Fluch. Die Heilige Schrift sagt ganz klar: «Jeden soll der Fluch treffen, der nicht in allen Punkten Gottes Gesetz erfüllt.» Daß aber niemand durch das Gesetz Anerkennung bei Gott finden kann, ist klar. Denn schon der Prophet Habakuk sagt: «Nur der wird Gottes Anerkennung finden und leben, der ihm vertraut.» Das Gesetz aber fragt nicht nach dem Glauben. Hier gilt: «Nur wer seine Forderungen erfüllt, wird leben.» Von diesem Fluch des Gesetzes hat uns Christus erlöst. Als er den Tod am Kreuz starb, hat er diesen Fluch auf sich genommen, so wie es vorausgesagt war: «Wer am Kreuz hängt, der ist verflucht.» Der Segen, den Gott Abraham zugesagt hatte, sollte durch den Tod Jesu am Kreuz allen Völkern geschenkt werden. Und durch diesen Glauben sollten sie alle den Heiligen Geist empfangen, wie Gott es zugesagt hatte.

Was trägt mich, das ist die Frage nach meiner GRUNDLAGE – Worauf gründe ich mich?

- Auf das Einhalten der Gesetze oder auf den stellvertretenden Tod Jesu

- Der Ältere Sohn gründete sich auf das, was er tat! (15, 29: Siehe, so viele Jahre diene ich dir und habe dein Gebot noch nie übertreten)

- Worauf sind wir gegründet?

Der Glaube hängt allein an Christus, sagt Paulus. Beim Gesetz kommt alles auf mich an.



3. Was zählt für mich?

Verse 15 bis 18: Liebe Brüder! Ich möchte einmal ein ganz alltägliches Beispiel gebrauchen. Ist ein Testament ausgefertigt und rechtsgültig, dann kann niemand etwas hinzufügen oder gar das Testament selbst für ungültig erklären. Sehen wir uns die Zusagen Gottes an Abraham genauer an, dann stellen wir fest: Gott gab sein Versprechen Abraham und seinem Nachkommen. Es heißt nicht: Abraham und seinen Nachkommen. Gottes Zusagen gelten demnach ganz eindeutig einem einzigen und nicht den vielen Nachkommen Abrahams. Dieser eine ist Christus. Ich will damit sagen: Gottes Verheißung ist wie ein Testament rechtsgültig, und das Gesetz, das erst vierhundertdreißig Jahre später gegeben wurde, ändert daran nichts. Gottes Versprechen an Abraham wird deshalb nicht ungültig. Würde Gott jetzt seine Zusage von der Erfüllung des Gesetzes abhängig machen, so wäre seine frühere Verheißung aufgehoben. Aber Gott hat Abraham seine Zusage ausdrücklich ohne jede Bedingung gegeben.

Was zählt für mich, das ist die Frage nach der WAHRHEIT – Worauf kann ich mich verlassen?

- Für die Galater zählte das, was sie taten! Sie verließen sich auf sich selbst!

- In Wahrheit zählte für den Älteren Sohn nur das Mastkalb! (15, 29b: Nun aber, da dieser dein Sohn gekommen ist, der dein Hab und Gut mit Huren verpraßt hat, hast du ihm das gemästete Kalb geschlachtet.)

Es ist nicht leicht, sich allein auf den Glauben zu verlassen. Wir haben nichts in der Hand und können niemanden etwas vorweisen, als allein Christus, der für uns am Kreuz hing. Aber er reicht völlig aus und es ist unendlich befreiend!



4. Wo bleibe ich?

Verse 19 bis 25: Was aber soll dann noch das Gesetz? Gott hat es zusätzlich gegeben, damit wir das Ausmaß unserer Sünden erkennen. Dieses Gesetz - von den Engeln durch den Vermittler Mose zu uns gebracht - sollte gelten, bis der Nachkomme Abrahams da war, an dem Gott sein Versprechen erfüllen wollte. Bei dieser Zusage war kein Vermittler notwendig, sondern Gott, der Eine, hat selbst zu Abraham gesprochen. Soll man nun daraus schließen, daß die Verheißung Gottes und das Gesetz einander widersprechen? Natürlich nicht. Das wäre nur der Fall, wenn es ein Gesetz gäbe, das uns neues Leben schenkt, indem es uns von unserer Schuld freispricht. Dann allerdings käme unsere Anerkennung vor Gott tatsächlich aus dem Gesetz. Aber in der Heiligen Schrift heißt es eindeutig, daß wir alle Gefangene der Sünde sind und daß wir allein durch den Glauben an Jesus Christus befreit werden können. Denn in Christus hat sich die Verheißung Gottes erfüllt. Das Gesetz hielt uns gefangen, bis Christus kam, der von Gott schon lange versprochene Retter. Bis dahin hatte das Gesetz für uns die Funktion eines strengen Erziehers. Seitdem aber Christus gekommen ist und wir durch den Glauben an ihn Gottes Anerkennung gefunden haben, sind wir dem Gesetz, diesem strengen Erzieher, nicht mehr unterstellt.

Wo bleibe ich, das ist die Frage nach dem SINN – Was habe ich davon?

Das ist die Katastrophe, wenn die Basis nicht hält, was sie verspricht!

- Der Ältere Sohn zieht Bilanz: Kein Ziegenbock und keine Feier! (15, 29b: du hast mir nie einen Bock gegeben, dass ich mit meinen Freunden fröhlich gewesen wäre.)

Paulus versucht den Galatern deutlich zu machen, dass das Gesetz bis Christus kam eine wichtige Erziehungsfunktion hatte. Aber eine Christusbeziehung lässt sich nicht gesetzlich regeln. Denn man kann eine Liebesbeziehung nicht durch Gesetze regeln, sondern nur lebendig gestalten.



Seitdem es Flugzeuge gibt, brauchen wir das Schiff nicht mehr, um über dem Ozean zu kommen. Seit Christus brauchen wir keine Regeln, Gesetze, Vorschriften oder Ordnungen mehr, sondern wir können aus und durch Christus das leben, worum es bei allen 613 alttestamentlichen Gesetzen im Kern geht: Die Liebe! Nur die Liebe lässt uns leben!

aus:http://siegiochs.de/gal05.htm
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Guest_Peter Wiem_*

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