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Depression


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Rolf

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Depression



Bibelstellen: Psalm 77,1-21

Eines der Dinge, die die Psalmen so anziehend machen, ist die Art und Weise, wie sie uns Wahrheit nahebringen, die auf Erfahrungen gegründet ist. Uns wird ein Einblick gewährt, wie die Wahrheit im Erleben der Heiligen aus alten Zeiten praktisch wirkte. Demzufolge können wir, ungeachtet was unsere Erfahrungen sind, in den Psalmen immer irgendeinen Hinweis auf ähnliche Gefühle finden. Sie vermitteln uns den Eindruck, dass unsere Erfahrungen letztlich nicht völlig einzigartig sind und dass es andere gibt, die Gleiches erlebt haben.

Psalm 77 ist darin keine Ausnahme. Wie man sieht, ist es ein Psalm von Asaf. Es gibt eine Reihe solcher Psalmen, die alle von dem gleichen lieblichen Sänger geschrieben wurden. Psalm 73 macht den Anfang. Das zweite Buch der Psalmen endet mit jenem großartigen Psalm über das Tausendjährige Reich, Psalm 72, welcher uns einen so wunderbaren Blick auf die Herrlichkeiten des kommenden Königreichs unseres Herrn Jesus Christus schenkt, angesichts dessen der Psalmist selbst nichts mehr fand, wofür er noch hätte beten können. Er sah die Vollendung aller seiner Wünsche am Tag des kommenden Königs. Der flüchtige Blick, den ihm der Heilige Geist auf das kommende Königreich gewährte, war so befriedigend, dass er ihn ohne ein Gebet auf den Lippen zurückließ. Der nächste Psalm beginnt mit einer ganz anderen Anspannung. Es ist die Ratlosigkeit Asafs, des frommen Mannes, angesichts des offensichtlichen Erfolgs des Bösen auf der Erde. Das konnte er nicht verstehen. Die Frommen schienen verwirrt und geplagt und die Bösen mit Erfolg gekrönt. Er fühlte sich versucht, sich von all seinem Glauben an Gott völlig abzuwenden und war nahe daran zu fallen. Aber schließlich ging er ins Heiligtum Gottes und dort, in der Gegenwart Gottes (soweit er diese in jener Zeit erfahren konnte), fand er die Lösung des Problems.

Ich denke, man kann eine deutliche Entwicklung in diesen Psalmen feststellen. Psalm 74 ist eine Klage. Es ist die Art von Klage, die in der Zukunft auf den Lippen der gottesfürchtigen Juden liegen wird, wenn sie auf die Verwüstung blicken, die die Mächte des Bösen unter der Führung des Antichristen über die Erde gebracht haben. Dann kommen wir zu Psalm 75, der Gottes Gericht ankündigt, und Psalm 76, der den göttlichen Triumpf zu Beginn des Zeitalters des Tausendjährigen Reiches voraussieht, wenn Folgendes eintritt: „Beraubt stehen da die Starkherzigen, sie schlafen ihren Schlaf; und keiner der starken Männer findet seine Hände.“ Diese Prophetie fand wohl bereits eine vorläufige Erfüllung in der großen Erlösung in den Tagen Hesekiels, doch vollständig wird sie sich erst an jenem kommenden Tag erfüllen. Dies wird die Zeit sein, von der der zehnte Vers spricht, „als Gott aufstand zum Gericht, um zu retten alle Demütigen auf Erden“, um die Wahrheit, die Asaf seinen Worten in Psalm 73 nach im Heiligtum Gottes erfuhr, in ihrer Gesamtheit vor den Menschen zu offenbaren.

Seelische und geistliche Schwierigkeiten

Im Psalm 77 enthüllt uns Asaf die seelischen und geistlichen Schwierigkeiten, die er durchmachte. Er ging durch eine Zeit großer Depressionen und Versuchungen und macht uns gleich zu Beginn darauf aufmerksam: “ meine Stimme ist zu Gott, und er wird mir Gehör schenken.” Ein Heiliger schreit niemals zu Gott, ohne gehört zu werden.

In den Versen 2 bis 6 beschreibt uns Asaf seine Gemütsverfassung, nämlich dass er einem schlimmen Anfall von Selbstprüfung erlegen war. Kurz gesagt: er war mit sich selbst beschäftigt. Manche von uns können in diese Beschäftigung mit sich selbst geraten, weil sie von Natur aus eine solche Veranlagung haben und dazu neigen, in sich zu gehen. Wie Asaf denken wir, dass wir auf diese Weise den Herrn suchen: “Am Tage meiner Drangsal suchte ich den Herrn.” Tatsächlich aber suchte er einen Ort der Ruhe und des Trostes in sich selbst, denn weiter sagt er: “meine Hand war des Nachts ausgestreckt und ließ nicht ab. Meine Seele weigerte sich, getröstet zu werden. Ich gedachte Gottes, und ich stöhnte.” Man stelle sich das vor! Man könnte erwarten, dass ein Heiliger nicht an Gott denken kann ohne ein Lied auf seinen Lippen. Aber nein, er denkt an Gott und stöhnt, denn obwohl er an Gott denkt, waren die Augen seiner Seele nur auf ihn selbst gerichtet: “ich sann nach und mein Geist ermattete.”

Er war völlig am Ende seiner Kräfte. Nachts konnte er nicht schlafen, und es schien, als konnte er tagsüber mit niemandem reden (Vers 4). Man könnte gut fragen: “Asaf, worüber hast du nachgesonnen?” Wenn wir voller Freude sein wollen, dann müssen wir über freudige Themen nachsinnen. Wenn wir jemandem begegnen, der immer über unangenehme Themen nachsinnt, dann erscheint uns diese Person auch sehr unangenehm. Eine Person, die immer über trübsinnige Themen nachsinnt, geht unweigerlich mit einem langen Gesicht durch die Gegend. Vielleicht sagst du: “Ich werde aber immer so deprimiert und niedergeschlagen.” Hänge nicht ständig trüben Gedanken nach. Ist es nicht möglich, mit dem Auge deines Herzens zu den positiven Dingen aufzublicken?

In den Versen 5 und 6 beschreibt Asaf die Dinge, die seine Gedanken gefangen nahmen: “Ich durchdachte die Tage vor alters, die Jahre der Urzeit.” Ich habe an vergangene Zeiten gedacht. Alte Christen neigen oft dazu, sich damit zu belasten. Sie denken, dass die früheren Zeiten weit besser waren als die gegenwärtigen. Zweifellos ist es so, dass es vor 25 Jahren noch mehr Interesse unter den Heiligen Gottes und an dem Werk Gottes gab. Wir schauen zurück und denken: “Ach, diese wunderbare Zeit damals vor 25 oder 30 Jahren.” Wie wir sehen, hatte Asaf persönlich schon fröhlichere Zeiten erlebt, sowohl was seine Umstände als auch was sein Seele betraf. “Ich gedachte meines Saitenspiels in der Nacht”. Ich war so glücklich. Ich erinnerte mich, wie ich wach liegen und zu Gott singen konnte. “ich sann nach in meinem Herzen, und es forschte mein Geist.” Ja, aber in welche Richtung? Offensichtlich nach innen.

Das ist eine äußerst deprimierende Beschäftigung, wie einige von uns erlebt haben. Einige von uns sind heute vielleicht nicht so fröhlich, wie wir es hätten sein können – auf Grund dieser Angewohnheit, in sich hineinzuschauen. Wir befragen unsere eigenen Gefühle und sind von uns selbst und unseren Umständen eingenommen. Auf Grund dieser Angewohnheit werden viele Kinder Gottes ihres Geburtsrechtes auf geistliche Freude, Glück und Vollmacht beraubt. Diese Angelegenheit ist so raffiniert, dass sie uns zum Zweifeln bringt, aber nicht an uns selbst – sie macht uns nicht unsere eigene Wertlosigkeit bewusst, dass wir sagen, unser Selbst ist es nicht mehr wert, gepflegt zu werden –, sondern sie lässt uns an Gott zweifeln.

Diese Wirkung zeigte sich bei Asaf und löste eine ganze Reihe von Fragen aus, jedoch nicht über ihn selbst, sondern über Gott. Er sagt: “Wird der Herr auf ewig verwerfen und hinfort keine Gunst mehr erweisen? Ist zu Ende seine Güte für immer? Hat das Wort aufgehört von Geschlecht zu Geschlecht? Hat Gott vergessen, gnädig zu sein? Hat er im Zorn verschlossen seine Erbarmungen?” Das sind sechs Fragen, die alle ein gewisses Bild von Gott vermitteln und den Geist der Welt um uns wiederspiegeln. Das ganze Unheil, das die zivilisierte Welt befallen hat, wird aufgegriffen und als Vorwand herangezogen, um Gott anzuklagen. Tatsächlich zweifelt Asaf hier am Herrn. Einige von uns haben vielleicht ebenfalls eine solche Erfahrung gemacht bis dahin, dass sie fast an Gott selbst gezweifelt haben.

Dann kommt dieses kleine Wort “Sela” - Pause, stopp! Es ist an der Zeit, dass wir innehalten, wenn wir tatsächlich die Gnade und Barmherzigkeit Gottes in Frage stellen können.

In Vers 10 erscheint Asaf endlich wie ein Mann, der aus einem Schlaf erwacht, und er spricht: “Das ist mein Kranksein”. Vielleicht hatte er zuvor gedacht, dass diese ganze Beschäftigung mit sich selbst und die damit verbundene Trübsal sehr fromm und richtig war. Es gibt liebe Christen, die sich in einem Zustand inneren Elends befinden und in gewisser Weise stolz darauf sind, dass es ihnen so geht. Fakt ist, dass all dies unser Kranksein ist. Es ist gut, wenn wir die Dinge bei ihrem richtigen Namen nennen. Das ist KRANKSEIN und keine Frömmigkeit!

Das Heilmittel

Was ist das Heilmittel? Ich fürchte, unsere Umstände haben unsere Gedanken zu einem großen Teil beschlagnahmt und wir können daraus keine Kraft schöpfen. Sieh dir den Gegensatz in Vers 10 und 11 an: “Der Jahre der Rechten des Höchsten will ich gedenken”. Hier haben wir etwas, das weit über den kurzen Geschichtszeitlauf hinausgeht. Asafs Gedanken wurden zu Dingen jenseits der Sterne erhoben. Er ließ sich selbst mitsamt seinem Elend und seiner Kleinheit hinter sich, als er begann, der Jahre der Rechten des Höchsten zu gedenken. “Ich will gedenken”, spricht er, “der Taten des Jah; denn deiner Wunder von alters her will ich gedenken.” Er spricht von dem Gott, der durch die Umstände marschiert. “Ich werde von all deinem Tun erzählen.”

Geschwister, stellt euch vor, wir könnten ein bisschen in Asafs Fußspuren wandeln – was für eine Verwandlung würde das hervorbringen! Angenommen, wir würden das Auge unseres Herzens nicht auf die sichtbaren Dinge, nicht auf das Versagen unserer Geschwister und die seltsamen Dinge, die sie tun oder sagen, sondern auf den Gott richten, der durch die Umstände marschiert, der Seinen souveränen Willen wirkt, der Sich Selbst in dem Herrn Jesus Christus offenbart hat, der die Rechte Seiner Macht auf eine Art und Weise sichtbar machen wird, wie wir es nie zuvor gesehen haben: wir müssten verwandelt werden! Es könnte keinen größeren Kontrast geben zwischen der Stimmung dieser ersten Verse des Psalms und der Stimmung von Vers 13. Er sagt, ich werde meiner Seele die Werke des Herrn vorhalten. “Gott, dein Weg ist im Heiligtum; wer ist ein großer Gott wie Gott?” Dieser Mann beginnt zu triumphieren. Mit den Worten aus Römer 7 gesprochen, sagte er zuvor: “Ich elender Mensch!”, während er jetzt spricht: “Wer ist ein großer Gott wie Gott?” Wir sehen hier die Veränderung, die in einem Menschen bewirkt wird, wenn er das Auge seines Herzens von den Umständen ab- und zu Gott hinwendet. Es ist wie in Psalm 73, als Asaf in das Heiligtum ging und eine Lösung für die Probleme und Schwierigkeiten fand. Deshalb spricht er: “dein Weg ist im Heiligtum”. Wenn wir Gottes Gegenwart suchen, dann werden wir Seinen Weg verstehen. Dann sagt er uns, dass Gottes Weg ein Weg der Erlösung ist: “Du hast dein Volk erlöst mit erhobenem Arm, die Söhne Jakobs und Josephs. Im Meere ist dein Weg, und deine Pfade in großen Wassern, und deine Fußstapfen sind nicht bekannt.”

Lasst uns das zu Herzen nehmen. Gottes Weg ist im Meer. Mitten in den Massen der Menschheit, mitten im Poltern und Streit der verschiedenen Rassen, die Europa bevölkern – wie das Meer, das Menschen in Unruhe und Anarchie repräsentiert – Gottes Weg ist dort. Sein Pfad ist in den großen Wassern. Wenn die Menschen aufgewühlt sind und sich in Bewegung setzen, ohne die geringste Ahnung, wohin sie gehen, dann bewegt sich Gott durch den Konflikt. Seine Fußstapfen sind nicht bekannt. In anderer Weise sind sie bekannt, denn Er hat Sein Volk geleitet “wie eine Herde durch die Hand Moses und Aarons.” Der Hebräerbrief sagt uns, dass Mose und Aaron abgelöst worden sind durch den Einen, der unendlich größer als Mose und Aaron ist, den Apostel und Hohenpriester unseres Bekenntnisses, Christus Jesus. Er ist der wahre Mose, der wahre Offenbarer, und der wahre Aaron, der wahre Priester, der Sein Volk aufrichtet und es führt.

Dies sind Seine Fußspuren durch die stürmenden Wogen des heutigen Europas. Während Sein Volk hier ist, führt Er es. Wenn du und ich in das Heiligtum Gottes kommen, wenn wir unsere Augen auf Gott und seine Dinge – ewige Dinge – richten, dann werden wir deutlicher sehen, was sein Weg ist. Wir werden Seine Stärke kennenlernen, die uns mit der Kraft ausrüstet, die wir brauchen.

[übersetzt von Peggy Hindemit]




F.B. Hole
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