Von Atze am 14. Februar 2014
Format: Kindle Edition Verifizierter Kauf
Die Ökumene hält die Gemeinden fest im Griff im Gegensatz zu dem was uns die Schrift und Ellen White zu den Arbeitsgemeinschaften sagt. In diesem Werk werden die Gründe und Argumente sehr gut dargelegt warum die Verbrüderung von Kirchengemeinden ins Verderben führt und wie die dahinterstehenden Organisationen arbeiten.
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Dazu gab es eine negative Bewertung. Diese stammt vom adventistischen Vorsteher der Hansa Vereinigung, Dennis Meier.. Inhaltlich reagiert der Mann beleidigt und zeigt, dass man weiterhin bei den Adventisten unfähig zur Selbstreflektion.
Mehr Abrechnung als Abhandlung,
3. November 2015
Rezension bezieht sich auf: Der Adventismus in der Falle des Antichristen: Wie die Gemeindewachstumsbewegung den Evangelikalismus unterwandert am Beispiel der Siebenten - Tags - Adventisten (Kindle Edition)
In acht Kapiteln zieht der Autor einen Vergleich zwischen modernen christlichen Ausdrucksformen und ihren Auswirkungen auf die Adventgemeinde. Fragt man, was „Natürliche Gemeindeentwicklung“, Willowcreek, Alphakurs, Rick Warren, „Die Hütte“, ACK, Emerging Church, Gender Mainstreaming u.v.m. gemein haben, so muss man Wiesenhütters Antwort zusammenfassen: sie sind unbiblisch, eine Verführung und der Ausverkauf des christlichen Glaubens, kurzum: antichristlich. Da macht es verständlicherweise Sorge, wenn man (so der zweite Teil des Buches) Materialien, Impulse oder Gedanken dieser verführerischen Gruppierungen in der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten antrifft. Sie sind ja unzweifelhaft nachweisbar.
Auffällig dabei ist, dass, obschon Wiesenhütter sich als Apologet bezeichnet, seine Methode nicht apologetisch ist, sondern Fehlersuche, ein gewaltiger Unterschied. Ein Apologet wird immer versuchen, die Gegenposition fair darzustellen und zwar so fair, dass der/die Beschriebene immer wird sagen können: das ist eine korrekte Darstellung meiner Position (da Wiesenhütter sich im Umschlagtext als in der Sektenaufklärung tätig beschreibt, wundert das Vorgehen doppelt). Erst dann, und das gebietet ja schon die Höflichkeit und akademische Integrität, darf man zur scharfen Nachfrage und Kritik fortschreiten und das Gehörte gegen das eigene Verstehen des Textes der Bibel halten. So eine Methode wäre auch für die Freikirche der STA wichtig und interessant, denn eine gute Kritik der genannten Personen und Gruppen ist natürlich eine wichtige Orientierungshilfe.
Eben an diesem Punkt ist die Methode Wiesenhütters Fehlersuche und gerade nicht Apologetik. Wer nur nach Fehlern sucht, wird immer fündig werden, und das nicht zu knapp. Der Musikkritiker, der einer Orchesteraufführung nur die handwerklichen Fehler von Dirigent und Musiker vorrechnet, mag Recht haben, aber hat er das Werk wirklich gehört?
Zum echten Kritisieren gehört nämlich angestrengtes Hinhören und Verstehen-Wollen. Das ist Wiesenhütter auf keiner Seite abzuspüren. Es wird in einem durch bewertet, angeklagt, verdammt und diskreditiert. Als Rechtfertigungsmethode dient das prooftexting, also das Gegenhalten von Bibeltexten aus dem einzigen Grund, dass sie zu passen scheinen. Auch hier gibt es kein Suchen nach dem Verstehen des Textes in seinem Werden und Sein. Würdigung findet ausschließlich dort statt, wo eine Haltung oder Äußerung der Meinung des Autors entspricht. Das Wahrnehmen der Möglichkeit theologischer Meinungsverschiedenheiten fehlt vollständig, denn es geht immer um die (vermeintliche) Wahrheit.
Der interessierte und offene Leser begreift schnell, dass hier eine ermüdende Aneinanderreihung von Themen stattfindet, die alle monoton auf die gleiche Bewertung hinauslaufen. Nur der völlig vom Adventismus distanziere oder im Adventismus frustrierte Leser, der Gefallen an der Kasteiung der Kirchenleitung und aller Innovationen der letzten 50 Jahre hat, findet hier laufend Bestätigung. Die Zielgruppe dürfte klein und notorisch sein. Die breite Basis erreicht man durch diese Vorgehensweise nicht, die Leitung noch weniger.
Wenn schon die Struktur der Arbeitsweise der Freikirche auf der ersten Seite des Buches sachlich falsch dargestellt wird (Pastoren werden nicht, wie dargelegt, durch die Leitung zur Beglaubigung vorgeschlagen, sondern vom Kirchenvolk), stellt sich die berechtigte Frage, ob der Rest des Buches ähnlich hemdsärmelig recherchiert wurde, vor allem, nachdem der Autor sieben Jahre der Adventgemeinde angehörte.
So ist es konsequent, dass die Karawane Wiesenhütters nach der Station Adventgemeinde nun weiterzieht auf der Suche nach der Oase, an der die reine Gemeinde zeltet. Dazu ist ihm Gottes Segen zu wünschen.
Mir liegt es völlig fern, eine Abrechnung mit der STA aufzumachen. Es ging mir ausschließlich darum, die Finger in eine Wunde zu legen, die sich schnell entzünden und und schlimme Folgen haben kann. Inhaltlich habe mich auf Tatsachen beschränkt, die umfassend mit Quellenangaben, Bibelstellen und biblischen erläuterungen versehen sind. Innerhalb der STA habe ich die erfahrung gemacht, dass nahezu diktatorisch von der Leitungsebene vorgeschrieben wird was zu glauben ist. Abweichler von der vorgegebenen Linie, und sei sie noch so unbiblisch, werden reglementiert, abgestraft und schließlich entlassen. Innerhalb der STA gibt es eine Regelung, dass alle Pastoren alle fünf Jahre neu beglaubigt werden müssen. Wer sich also die Vorgaben der Leitung nicht aufzwingen lässt, bekommt keine Beglaubigung mehr und ist damit aus dem Pastorendienst entlassen. In einem persönlichen Gespräch mit einem dieser entlassenen Pastoren erzählte mir dieser, dass er Angst hatte in die Pastorentagungen zu gehen, weil er dort erlebte, die die Richtungsweisung dort durchgesetzt wird. Christliche Freiheit geht anders.