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Bekämpfung von Irrlehre


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#1
1.Kor.1,30

1.Kor.1,30

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Herbert John Jantzen: Irrlehre bekämpfen!

Unser Thema ist brennend wichtig. ... Die Tatsache, dass andere Christen
Kompromisse eingehen, bedeutet für ernste Jünger Jesu oft eine Probe. Diese Probe
kann zu einer Zerreißprobe werden und zwar in zweierlei Hinsicht Sie kann Christen
auseinanderreißen, sodass sie dann getrennte Wege gehen. Sie tendiert aber auch
dazu, den einzelnen innerlich zu zerreißen. Wie geschieht das? ... Man fragt sich:
"Wenn so viele einen anderen Weg einschlagen, liege ich dann eventuell doch
verkehrt?" Da liegt die Versuchung nahe, von dem erkannten Weg zu lassen und dann
mitzugehen, damit man auch dabei ist. Oder man fragt sich: "Bin ich tatsächlich der
Einzige?" Man geht nicht mit mit den anderen, aber man kann dann doch mutlos
werden und inaktiv und so ist das Ziel des Feindes wieder erreicht worden: nämlich
uns auszuschalten. Es gibt eine dritte Möglichkeit: man bleibt dazwischen hängen,
wird einfach ungewiss und kampfuntüchtig. Man kann weder Gläubige stützen, die
noch die Stellung halten wollen für den Herrn Jesus noch kann man gegen die
Unwahrheit kämpfen. Hier sind wohl die meisten Gläubigen heute. Sie sind unfähig
geworden, andere Gläubige zu stützen und sie sind unfähig geworden, gegen die
Unwahrheit anzugehen. In der Behandlung dieses Themas will ich mit der
Besprechung einzelner grundsätzlicher Aussagen beginnen, dann mit praktischen
Hilfen abschließen.

1.
Wenn von Irrlehrern und Irrlehre die Rede ist, dann muss auch von Lehrern und
Lehre gesprochen werden. Lehrer sind solche, die mit persönlicher Autorität die
Lehre verbreiten. Aber was ist Lehre? Was bedeutet das Wort? Zunächst geht es hier
nicht um den Inhalt. Der Begriff Lehre muss vom AT her geklärt werden. Dort haben
wir es in der heiligen Schrift mit Gesetz und Propheten zu tun. Die Botschaft von
Gesetz und Propheten bleibt dieselbe. Es geht um ein Zweifaches im At. Das ganze
AT hieß Torah. Torah ist bekanntlich das Wort für Gesetz, aber auch die Proheten
heißen Gesetz oder Torah. Das Wort selbst bedeutet "Weisung" und eigentlich nicht
"Gesetz". Damit ist uns aber schon angezeigt, was Gesetz eigentlich ist: es ist
Weisung und das prophetische Wort, das dann anschließend kommt, ist dann
ebenfalls Weisung oder Lehre. In dieser Weisung Gottes geht es immer wieder um
zweierlei: Gott macht Aussagen, er stellt Fakten, Informationen, Auskunft in den
Raum, Indikative. Aber dann fordert er auch. Eer erwartet etwas von uns. Er stellt
Imperative in den Raum. Diese zwei - Auskunft und Forderung - sind dasm was die
theologischen Begriffe Dogmatik und Ethik kennzeichen. Torah oder Weisung oder
alttestamentliches Wort Gottes oder alttestamentliche Lehre ist sowohl Dogmatik als
auch als Ethik. Sowohl Auskunft als Forderung. Es geht in der Lehre um beides: um
die einfache Aussage Gottes durch heilige Menschen, Propheten: so ist es, d.h.hier
liegt die Wahrheit. Ob das die Vergangenheit betrifft, die Geschichte, ob das die
Gegenwart betrifft, die momentane Beziehung zu Jahwe oder ob das die Zukunft
betrifft, was wir normalerweise mit Prophetie bezeichnen. Der Indikativ Gottes heißt:
so ist es. Aber dann kommt der Imperativ: so hat es zu sein. Hier haben wir es mit der
Forderung Gottes zu tun. Die Hauptforderung bei Gott ist die Liebe zu ihm, die sich
dann auswirkt im Verhalten des Menschen hier in der Welt. Aber beides ist Lehre. Ob
Gott in seinem Wort sagt So ist es und uns Auskunft gibt oder ob er Forderungen
stellt und sagt: so hat es unter euch auszusehen.

2.
Unterschiedliche Auffassungen treten in der Gemeinde Jesu aus verschiedenen
Gründen auf. Wie sind sie zu erklären? Dadurch einmal, dass es immer wieder neue
Gedanken gibt. Christen sind Menschen, die auch einmal neue Ideen bekommen und
zwar im Umgang mit der unerschöpflichen heiligen Schrift. Wer seine Bibel liest,
bekommt immer wieder neue Gedanken und neue Gedanken können ab und zu
abweichen von den früheren. Und schon hat die Gemeinde es mit einer neuen
Lehrmeinung zu tun. Dann wird die Frage sein: Wie verhält man sich? Neue
Gedanken tauchen auf im Verlauf christlicher Erfahrungen. Dieselbe Heilige
Schrift, dieselbe Lehre, dasselbe Wort kann zu immer neuen Erfahrungen führen, die
dann dieses Wort Gottes immer wieder auch beleuchten. Wir können jetzt das Wort
Gottes besser verstehen. Wir sehen es im Spiegel dieser Zeit. Nicht, dass unsere
Erfahrungen das Wort ändern würden. Sondern Gott macht es uns möglich, sein Wort
besser zu verstehen und so bekommen wir neue Ideen. Dann bekommen Christen
aber auch neue Gedanken oder Ideen in der Begegnung mit der Welt, die Gott
geschaffen hat und mit dem Leben als solchem. Es kommen andere Ideen auf uns
zu und die Frage ist: "Gelten sie?" Und so gibt es immer wieder neue Ideen und
Auffassungen und viele von diesen betreffen Grundsätzliches. Ist es wirklich so, wie
ich es mir bisher dachte und habe ich immer noch so zu leben? Sind Imperativ und
Indikativ immer noch so, wie sie bisher bestanden? Und so muss man immer neu
prüfen.
Es gibt unterschiedliche Lehrauffassungen, weil es auch das Falsche gibt, nicht nur,
weil wir neue Ideen bekommen. Das Falsche gab es schon in der frühen Gemeinde
bekanntlich im Raum Korinth, auch im Raum Galatien und in Kolossä. Das sind
vielleicht die Hautbeispiele. Es wurde aber auch prophezeit, dass die falsche Lehre
später aufkommen werde. Jesus kündete es an auf dem Ölberg. als er zu seinen
Jüngern sprach: "Falsche Propheten, falsche Lehrer werden aufkommen". Paulus
sagte es den ephesischen Ältesten voraus: "Selbst aus eurer Mitte werden Männer
aufstehen, welche Dinge reden, die verkehrt worden sind, um die Jünger
wegzuziehen und hinter sich zu bekommen". Das ist das Kennzeichen falscher
Lehrer, dass von Jesus Christus weggezogen wird und dann hinter einen
Menschen her.
Petrus verhieß dasselbe: "Unter euch werden falsche Lehrer sein,
welche Parteien nebenher einführen, die zum Verderben führen und den
Alleinherrscher, der sie erkaufte, verleugnen." Paulus eröffnete der Gemeinde
seinerzeit: "Unserr Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut gerichtet, sondern gegen
die Obersten, gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen
die Geisterwesen der Bosheit im Himmlischen." An Timotheus schreibt er: "Der
Geist sagt deutlich, dass in späteren Zeiten etliche vom Glauben abfallen und
verführerischen Geistern und Lehren der Dämonen anhangen werden." Diese Geister
wollen in die Gemeinde eindringen (2.Thess 2 z.B). Sie können sogar - schreibt er an
die Korinther - "Jesus" heißen. Überraschenderweise sagt die Schrift, dass falsche
Lehre auch von Gott kommt (nach 5.Mo 13). Damit prüft er mitunter seine
Kinder und zwar: ob sie prüfen und dann ablehnen werden. Gott kann aber auch
falsche Lehrer als Gericht kommen lassen. Wie furchtbar, wenn Gläubige diesem
Gericht verfallen! Aber das hat dann seinen Grund gehabt, schrieb Paulus in seinem
Brief an die Thessalonicher (2.Thess 2).

3.
Es gibt mehrere Arten von unterschiedlichen Lehrmeinungen. Da müssen wir auch
vorausschicken, wenn wir mit falscher Lehre fertigwerden wollen. Es gibt in der
Bibel Zentralfragen, an denen man nicht vorbeikommt, und es gibt Randfragen, bei
denen man nicht - wie Paulus sagt - richten soll. Sie sind nicht entscheidend, so
könnte man auch übersetzen, d.h. entscheidend für das Christsein. Nach Röm 14 gibt
es Dinge, bei denen man ohne schwerwiegende Folgen veschiedener Meinung sein
kann. Glaubt man aber nicht z.B., dass Jesus ins Fleisch kam, so ist man kein
Christ. Zu dieser Formulierung, die Johannes prägt, gehören dann einige zentrale
Aussagen über die Person Jesu Christi: die Jungfrauengeburt, seine körperliche
Auferstehung usw. Es gibt also verschiedene Arten von Lehrmeinungen oder
Abweichungen in Lehrfragen. Es gibt Randfragen, die nicht das Christsein, d.h. das
Heil selbst betreffen. Es gibt dann aber zentrale Fragen, die die Rechtfertigung oder
das Christsein betreffen. Aber dann muss man noch von anderen Fragen sprechen, die
dazwischenliegen, d.h. von noch nicht eingeordneten Fragen. Und hier ist die
Gemeinde Jesu herausgefordert, herauszufinden: handelt es sich hier um
Entscheidendes, was das Leben der Gemeinde selbst betrifft, oder handelt es sich
einfach um nebensächliche Fragen.

4.
Abweichende Lehrmeinungen müssen geprüft werden. Dies ist zwar nicht immer
leicht, aber Gott will nicht, dass wir in geistlichen Dingen unwissend sind. Wir dürfen
und können die Wahrheit wissen. Kriterien zur Unterscheidung sind uns in die Hand
gegeben. Wir müssen es also wagen, einen Standpunkt einzunehmen und das ist
gerade das, was viele Christen nicht den Mut haben zu tun. Der Feind will uns in
die Ungewissheit treiben, will die Auseinandersetzung bei einem Patt stehenbleiben
lassen. Aber Paulus schreibt an die Galater: Gott will nicht unsere Verwirrung. Wir
dürfen an die Möglichkeit des Lichts glauben, denn Erleuchtung in den wesentlichen
Fragen des Glaubens ist uns verheißen.
Aus welchen Gründen ist das Prüfen so wichtig? Prüfen ist notwendig, weil das
Falsche dem Wahren in hohem Maße ähnlich sein kann. Ein Freund von mir
sagte: "Viele Christen haben eine sehr naive Vorstellung von Irrlehre. Ihre
Meinung scheint zu sein, das müsste doch irgendwie klar sein. Und dass sie
falschliegen könnten, das kommt schon gar nicht in Frage. Ein Christ muss lernen
zu fragen wie die Jünger: "Bin ich es?" Man muss sich selbst immer wieder an der
heiligen Schrift prüfen. Auf die Möglichkeit der Ähnlichkeit zwischen falscher und
wahrer Lehre weist die Schrift hin, wenn sie von Verführung überhaupt spricht. Wie
wäre Verführung denn möglich, wenn das nicht der Fall wäre. Sie weist darauf hin,
wenn von Gläubigen gesprochen wird, die in die Irre gehen. Gläubige! Sie weist
darauf hin, wenn sie von Menschen spricht, die erst im letzten Gericht entdecken,
dass sie sich bei aller Religiosität geirrt hatten. Selbst wenn sie im Namen des Herrn
prophezeiten, in diesem Namen Dämonen austrieben, in diesem Namen
Kraftwirkungen hervorbrachten, Hungrige, Durstige, Gefangene, Kranke versorgten,
oder gar dieselbe Bezeichnung wie wahre Jünger trugen, und sogar dieselbe
Hoffnung auf denselben Bräutigam hatten. Sie weist darauf hin, wenn sie von einer
Gnadengabe der Geisterunterscheidung spricht. Wenn sie erzählt, wie der Verräter
von Jesus bis zum letzten Tag von den Mitaposteln unerkannt blieb und wenn sie
eröffnet, dass Satan sich in einen Boten des Lichts verwandeln kann, dass auch er die
Schrift zitieren und angeblich für die Sache Jesu sein kann und das auch falsche
Lehre christusbezogen sein kann (Mt 24,4+5). In Phil 1,14-16 erwähnt Paulus
Kollegen, die eine christozentrische Verkündigung haben. Zur gleichen Zeit aber böse
Absichten. Lukas erzählt uns von einem Mann, der mit okkulten Kräften
Erstaunliches wirkte, durch die Verkündigung des Evangeliums zum Glauben kam,
getauft wurde und starkes Interesse am Verlauf des Evangeliums zeigte. Es stellte
sich dann aber heraus, dass er unecht war. Paulus berichtet von Freude im Volk
Gottes, die aber in verkehrter Weise ausgelöst wurde, den falschen Gegenstand hatte
(in 1.Kor 10).
Das ist alles möglich. In der Versuchung Jesu konnte der Feind sogar die Schrift
zitieren, und das können falsche Lehrer auch sehr gut tun. Biblische Aussagen bürgen
also nicht für Echtheit. Jesus sagte zur religiösen Führung seinerzeit: "Ihr forschet in
der Schrift, aber ihr wollt nicht zu mir kommen." Man kann also Interesse am Wort
Gottes haben und nicht echt sein. Jakobus eröffnet uns: "Selbst die Dämonen
glauben", was manche Menschen nicht tun. Böse Geister können sich also durchaus
in der Nähe des Glaubens aufhalten. Das Falsche kann also augenscheinlich für
Christus und für die Bibel sein. Prüfen ist zweitens notwendig, weil es einfach
geboten wird. In Eph 5,17 ruft der Apostel auf: "Prüft, was dem Herrn wohlgefällig
wäre" (Rö 12,1+2).
Wir sollen unseren Leib dem Herrn darbringen, damit wir fähig sind zu prüfen, was
der Wille des Herrn ist. Dazu gehört auch, dass man sich vom Wesen und Leben
der Welt abwendet. Das sind Voraussetzungen für das Prüfen.
Prüfen soll man (1.Jo 4) die Geister, die Propheten, ihre Aussagen. 1.Thess 5,21:
"prüft alles", nicht nur dort im unmittelbaren Zusammenhang das prophetische Wort.
Alles das, was getan und gesagt wird, muss unter die Lupe des Wortes Gottes
genommen werden. Diese Forderung des Prüfens setzt also die Verantwortung des
Hörers voraus. Wenn Gott sagt, wir sollen prüfen, dann bin ich als Hörer einer
Verkündigung verantwortlich dafür, zu prüfen, ob dies die Wahrheit ist oder nicht. Ich
darf nicht einfach alles so hinnehmen.
Aber diese Forderung verlangt auch, dass die Verkündiger nicht urteilsloses Hören
fordern. Der Verkünder hat nicht urteilsloses Hören und Annehmen zu fordern. Jeder
echte Verkündiger muss es zulassen, dass seine Verkündigung geprüft wird.
Ferner geht es darum, dass Gottes Ehre gewahrt wird und seine Wahrheit. Paulus
schreibt an Timotheus (1. Tim 3,14 f) "Solches schreibe ich dir in der Hoffnung, bald
zu dir zu kommen. Falls ich aber verziehe, damit du weißt, wie man sich verhalten
soll im Hause Gottes, welches die Gemeinde des lebenden Gottes ist, Pfeiler und
Grundfeste der Wahrheit. Und das bekennen wir: Groß ist das Geheimnis der
ehrfürchtigen Lebensführung. Gott wurde sichtbar gemacht im Fleisch, gerechtfertigt
im Geist, von himmlischen Boten staunend angeblickt, geheroldet unter den Völkern,
geglaubt in der Welt, aufgenommen in Herrlichkeit.

5.
Es geht um das Wohl der Gemeinde, wenn wir prüfen sollen. Christen müssen vor
dem Falschen bewahrt werden. Jeder Mensch ist anfällig für das Falsche. Jeder
Mensch hat eine unendliche, unermessliche Kapazität für Verirrung. Wir dürfen
uns selbst nicht überschätzen und Gemeinde Jesu muss bewahrt bleiben. Die
Gemeinde Jesu muss augebaut werden mit der Wahrheit. Mit der Unwahrheit wird sie
abgebaut. Und es geht letztlich um das Heil von Sündern. Darauf macht Paulus
aufmerksam, wenn er an die Korinther schreibt in 1 Kor.14: "wenn in eurer
Gemeinde Ungläubige kommen, sollen sie nicht davon abgehalten werden an Jesus
zu glauben, die klare Botschaft zu hören: Nach welchen Kriterien können wir auf uns
zu kommende Lehrmeinungen überprüfen? Ich habe die Kriterien gesammelt in drei
Rubriken.
Ich nenne zuerst Kriterien für die Person. Da fragen wir zum Beispiel. Wo liegt in der
Sache die letzte Autorität. Dies ist eine sehr einfache Frage, aber es ist nicht immer
einfach, mit dieser Frage zu prüfen. Die Frage lautet hier eigentlich: wer ist für den
Redenden maßgebend. Es sind hier eigentlich zwei Fragen zu stellen: welche
Autorität gibt der Redende an, ob das in einem persönlichen Gespräch ist oder in
einer öffentlichen Rede. Manche Redende geben die Heilige Schrift als ihre Autorität
an. Aber da muss man weiter fragen. Die zweite Frage, die zu stellen ist: auf welche
Autorität kommt es jedoch letztlich an? Da muss dann geprüft werden und das
schimmert früher oder später durch. Dann muss gefragt werden nicht nur welche
Autorität vordergründig und letztlich anerkannt wird, sondern welche Verbindungen
pflegt die Person? Das ist für uns heute äußerst wichtig. Denn wir haben viele
Christen, deren Theologie eigentlich im Grunde biblisch ist, aber sie pflegen selbst
ungute Kontakte und so verbreiten sie wie der Träger eines Virus geistliche
Krankheit. Ist ferner die Person, mit der wir es zu tun haben, kontrollierbar? Nimmt
diese Person Gemeinde Jesu ernst? Jeder Christ muss so mit und vor der
Gemeinde leben, dass sein Leben einsichtig ist. Lebt er so stark abseits, dass keine
Christen in sein Leben einsehen können, wird er schon von dorther verdächtig. Ein
Christ muss für die Gemeinde einsichtig sein. Weitere Frage: ist eine Bereitschaft
da, geprüft zu werden? .... Wird Kritik untersagt, wird der Hörer gebunden, wird
das Gewissen des Hörers unter Druck gesetzt oder bleibt sein Gewissen frei zum
Urteilen? Neutestamentliche Verkündigung ist immer von der Gemeinde überprüfbar.
Zweites Kriterium ist der Inhalt: Stimmt die Sache mit der Heiligen Schrift überein?
Aber wenn Sie dieses Kriterim anwenden wollen, müssen Sie die Bibel kennen.
Dieses Kriterium ist hilflos, wenn man sich in der Schrift nicht auskennt. Nicht nur
muss man einzelne Stellen kennen, sondern auch Zusammenhänge. In welchem Maße
müssen wir fragen: stimmt die Lehre oder Meinung mit der Schrift überein? Auch
wenn die Schrift zitiert wird, denn sie will im Einklang mit der ganzen Schrift
verstanden werden. Jeder Teil ist ernst zu nehmen, nicht nur ein Teil hier oder
dort, z.B. Hebr 13,8: "Jesus Christus ist derselbe, gestern, heute und in Ewigkeit."
Dieser Satz wird sehr schnell zitiert, um heute Wunder zu fordern. Dabei vergisst
man, dass Gott sich nicht immer wiederholen muss. Und man hat bereits, wenn man
überhaupt den Anfang des Buches gelesen hatte, dann Hebr 2 bereits vergessen oder
außer acht gelassen.
Der Maßstab für die Prüfung unterschiedlicher Lehrauffassungen kann nur die
göttliche Offenbarung sein, die uns in der Heiligen Schrift entgegentritt. "Ich
beschwöre dich: predige das Wort - sei es zur Zeit oder Unzeit. Es wird eine Zeit
kommen, dass sie die gesunde Lehre nicht ertragen." Die Schrift ist Gottes Wort und
dieses ist die gesunde Lehre. An dieser gesunden Lehre ist die kranke zu messen.
Sagen wir, die Schrift ist der Maßstab, dann heißt das auch: nicht nach meiner
Meinung, sondern nach dem Willen Gottes, der zu meinem Ohr und Denksinn
spricht. Ein führender Mann einer neuen Bewegung sagte bei einem Treffen,
nachdem er seinen Bibeltext gelesen hatte: "ich weiß, wir werden uns über die
Bedeutung dieses Abschnittes nicht einigen können. Deshalb" - und er schlug die
Bibel zu - "erzähle ich Ihnen mein Zeugnis und dann werden wir etwas Solides
haben, wonach wir uns richten können." Keines Erlebnisses bedurfte es, sondern nur
einiger Schriftstellen, um die Lehre dieses Mannes zu widerlegen.
Wenn wir nach dem Inhalt fragen, genügt es aber nicht nur zu fragen nach der
heiligen Schrift, sondern nach dem Thema der heiligen Schrift. Ich habe es schon
gesagt: sie muss im Zusammenhang verstanden werden. Die Frage ist hier: Steht das
Heil auf dem Spiel? Christsein heißt: mit Christus, dem Haupt der Gemeinde der
Erlösten verbunden zu sein. Nur durch ihn kommt man zum Vater. Die Schrift ist ein
Heilsbuch. In ihr geht es um Heil oder Unheil. Wahrheit ist hier also eine Beziehung
zum Heiland und über ihn zm Vater und zum Geist. Deshalb fragen wir bei einer
Lehre auch nach dem Verständnis des Dreieinigen und des Heilsweges zu ihm.
Dies ist der Zusammenhang von 1.Kor 12,1.-6. Im Heiligen Geist, dem Geist Gottes,
des Vaters, bekennt man, nicht nur mit Lippen, sondern "von ganzem Herzen" (Rö
10,9). Jesus ist Herr, Jesus sei Herr, mein Herr, Herr von allem. Es ist bei einer
Begegnung darauf zu achten, auf wen die Aufmerksamkeit gelenkt wird. Denn es
ist die Rolle des Geistes ihn zu bezeugen und zu verherrlichen. Wie verhält man sich
in der Begegnung mit unbiblischer Lehre? Man hört zu. Beim Hören fragt man sich,
was ist biblisch, was nicht?
Man muss aber wissen: aus demselben Munde kann Biblisches und Unbiblisches
kommen! Wenn Unbiblisches kommt, vergesse man dieses nicht! Das Tückische,
Verführererische ist, dass dann anschließend lange Zeit eine ganz Menge Biblisches
kommen kann und in dieser Strecke habe ich schon vergessen, was unbiblisch war.
Das darf nicht geschehen! ...
Dann kommt noch das Kriterium der Frucht: welche Frucht wird gezeitigt? Wird hin
zur Wahrheit, hin zu Gott geführt oder weg von Gott. Falsche Lehre ist eine Sache
der Verführung, der Irreführung, also der Führung und zwar weg von Gott. Frucht
braucht aber Zeit und deshalb brauche ich manchmal Zeit, an dieser Stelle zu prüfen.
Die Frage wird dann sein: wird Gemeinde Jesu hier mit der Zeit abgebaut,
zersplittert oder nicht? Was ist die Frucht? ....
Wie verhält man sich nun bei Meinungsverschiedenheiten grundsätzlicher Art.
Manchmal hat man eine gnädige Haltung einzunehmen. Es ist in Liebe und
Sanftmut nach 2.Tim 2 zu informieren. Denken wir auch an 1.Kor 1, wo Paulus
das tut. Es sollte dann in der Behandlung zwischen dem Häretiker und dem Skeptiker
unterschieden werden, was allerdings Zeit und Gespräch notwendig machen kann.
Der Erste, der Häretiker ist einer, der sich der Wahrheit verschlossen hat. Der zweite,
der Skeptiker, hat noch Fragen und wenn er wirklich Gottes Willen tun will (Joh
7,17), so wird er die Wahrheit erfahren. Diesen begleite man also weiter. Bei keinem
sollte man aber die Hoffnung auf Umkehr aufgeben (2.Tim 2). ...
Ist ein falscher Geist vorhanden, so dürfen wir mit unser vollmächtigen Stellung in
Christus rechnen (Eph 1, Kol 2). Es ist die Aufgabe der Gemeinde zu verwarnen
und bei Nichtbeachtung sich vom Falschen zu trennen (Rö 16,17-18). Man muss
also manchmal eine sehr feste Haltung einnehmen. In Spr 27,6 heißt es: "Die
Schläge des Liebenden meinen es gut" und die Ausführungen des Apostels in Rö 16
meinten es auch gut. Dort lesen wir in Vers 17: "ich rufe euch aber auf, Brüder, auf
die zu achten, die Zwiespalt und Anlass zum Fall anrichten entgegen der Lehre, die
ihr als Jünger lerntet, und wendet euch von ihnen ab, denn solche leisten nicht
Sklavendienst unserem Herrn, nämlich Jesus Christus, sondern leisten Sklavendienst
ihrem eigenen Bauch und durch schöne salbungsvolle Worte verführen sie gänzlich
die Seelen der Unschuldigen. Denn euer Gehorsam ist überall bekannt geworden"
usw. Wie verhalten wir uns, wenn andere Christen in unserer Umgebung
Kompromisse machen mit Irrlehren? Hier geht es um die Herrschaft Jesu Christi. Die
Frage ist: wer ist Herr in meinem Leben? Wer hat das Sagen? Es gibt manche
Christen und hat es wohl immer gegeben, die sind scheinbar typisch innerlich auf
Menschen ausgerichtet. Darauf wurde ich kürzlich wieder aufmerksam gemacht, als
wir über gemeinsame Freunde sprachen. Der, der am besten Eindruck macht, der ist
dann das jeweilige Idol. Wer ist Herr in meinem Leben, wer hat das Sagen? Nach
wem richte ich mich aus? Und weiter: wen liebe ich wirklich? Was liebe ich? Bei
manchen Christen wird diese Frage nie so richtig geklärt. Wo ist mein Herz?
In Offb 2 und 3 haben wir zwei Kapitel mit sieben Briefen unseres Herrn an die
Gemeinden jener Zeit, die manchmal missverstanden werden und von solchen zitiert
werden, die meinen, eine Gemeinde darf und sollte Ungläubige bzw. falsch stehende
Christen und echte zusammen dulden. Das ist doch der Fall, den wir dort haben. Das
war für mich eine Herausforderung, als ein gläubiger Pfarrer das noch einmal sagte.
Dann bin ich direkt zu den Briefen gegangen und habe sie sorgfältig gelesen und
festgestellt, dass zwischen "ihnen" und "ihr" sorgfältig unterschieden wird. Jesus
spricht die Gemeinde und die Gemeindeführung mit "Du" an, mit "ihr". Aber wenn er
von den Falschen spricht, die in der Gegenwart dieser Leute sind, dann sagt er "sie".
Sie gehören nicht dazu und wir sollten sie auch nicht dazu gehören lassen. Wenn
wir nichts ausrichten können, ist es wohl am Platz, dass wir uns entfernen. Wir
erinnern uns daran, dass Paulus sagt in Gal 5,9: "Ein wenig Sauerteig kann den
ganzen Teig versäuern".


Einige Schlussbemerkungen. Falsche Lehre muss bekämpft werden, sonst wird sie
geduldet werden. 2.Kor 10, 3-6: "Wobei wir im Fleisch wandeln, kämpfen wir nicht
nach dem Fleisch, denn die Waffen unserer Kriegsführung sind nicht fleischlich,
sondern kräftig durch Gott zur Stürzung von Festungen, wobei wir Vernunftschlüsse
und jede Höhe, die gegen die Erkenntnis Gottes erhoben wird und jeden Gedanken
gefangennehmen in den Gehorsam Christi." Auseinandersetzung mit anderer Lehre
sollte die Gemeinde Jesu jedoch nicht vom Gleis abbringen. Darin sollte man einen
Aufruf sehen, sich erneut der Evangelisation und der Befestigung der Gläubigen zu
widmen. Da Wölfe es bekanntlich besonders auf die Lämmer abgesehen haben (2.Pe
2), sollte man sich der Jungbekehrten in besonderer Weise annehmen. Uns allen gilt
zusammenfassend das folgende Wort: "Nun übergebe ich euch Gott und dem Wort
seiner Gnade, welches imstande ist, euch zu bauen und das Erbe zu geben unter allen
Geheiligten".


aus: www.die-bibel-spricht.de
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