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Berlin ist religiöser als gedacht


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Rolf

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Berlin ist religiöser als gedacht







Berlin (idea) – Der Berliner Senat will die 250 Religionsgemeinschaften der Hauptstadt stärker miteinander ins Gespräch bringen. Dazu wurde am 17. Januar ein „Dialog der Religionen“ mit rund 300 Teilnehmern im Roten Rathaus gestartet.

Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) sagte, die interreligiöse Begegnung diene nicht der Einebnung von Unterschieden, sondern der Selbstvergewisserung. In der Begegnung mit anderen Religionen erkenne man die Besonderheiten des eigenen Glaubens deutlicher. Mit den Gesprächen wolle man Vorurteile korrigieren, Ausgrenzung bekämpfen und die Vernetzung religiöser Initiativen fördern. Respekt und Toleranz reichten nicht aus, nötig sei vielmehr gegenseitige Akzeptanz. Der Berliner Staatssekretär für Kulturelle Angelegenheiten, André Schmitz (SPD), sagte, die deutsche Hauptstadt sei religiöser, als von vielen angenommen. Berlin sei „europaweit vielleicht die Stadt, in der sich die meisten Menschen für Religion engagieren“. Seine Vision sei es, dass aus dem religiösen Nebeneinander ein Miteinander werde.

Nicht nur „Schönwetter-Themen“ benennen

Der Erziehungswissenschaftler und Direktor der Akademie für Weltreligionen, Prof. Wolfram Weiße (Hamburg), sagte, die Annahme, dass Religion etwas für Kranke und Alte sei, habe sich als Irrtum erwiesen. Religion sei in der Regel ein positives Bindemittel für die Gesellschaft. Bisher habe die Stadt Berlin jedoch kein großes Interesse an Religion gezeigt. Umso bedeutsamer sei der jetzt begonnene Dialog. Man dürfe die Gespräche aber nicht auf „Schönwetter-Themen“ begrenzen, sondern müsse auch die Unterschiede zwischen den Religionen benennen. Kritisch äußerte sich Weiße zum konfessionellen Religionsunterricht. Kinder sollten nicht nach Bekenntnissen getrennt unterrichtet werden, sondern die verschiedenen Religionen gemeinsam kennenlernen.

Entspannungsübung für die Stadt

Der Direktor der Katholischen Akademie in Berlin, Joachim Hake, regte an, dass der Senat einen Wettbewerb ausschreibt, in dem Berliner ihre Erfahrungen mit Religion erzählen. Dies wäre „eine gute Entspannungsübung für die Stadt“. Die Bildungsreferentin der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Sandra Anusiewicz-Baer, sagte, sie sei neidisch auf die Bilder im Christentum. Es gebe wunderbare christliche Kunst. Aufgrund des Bilder- bzw. Götzenverbots dominiere im Judentum die Schrift.

Gott ist barmherziger als gedacht

Tuba Isik-Yigit, Mitglied der Deutschen Islam-Konferenz und Doktorandin am Zentrum für Komparative Theologie und Kulturwissenschaften der Universität Paderborn, sagte, sie habe im Studium der katholischen Theologie gelernt, Gott als Liebe zu denken: „Ich glaube jetzt an einen viel barmherzigeren Gott, als ich es vorher getan habe.“ Bei der Aussprache des Publikums wurde von Teilnehmern kritisiert, dass die muslimische Gemeinschaft nicht von einem offiziellen Berliner Vertreter auf dem Podium vertreten sei. Zudem nähmen zu wenige Muslime an dem Treffen teil. In diesem Jahr sind drei weitere Veranstaltungen im Rahmen des „Dialogs der Religionen“ geplant. Von den 3,4 Millionen Einwohnern Berlins sind nach Angaben von Religionsstatistikern etwa 59 Prozent konfessionslos, 19,4 Prozent evangelisch, 9,4 Prozent katholisch und 2,7 Prozent gehören einer anderen christlichen Konfession an. 7,3 Prozent bekennen sich zum Islam, und 0,6 Prozent zählen zu einer weiteren Religion. Der Rest macht keine Angaben.


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