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Kritiker wirft Meisner theologische Demenz vor


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Rolf

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PID-Kontroverse

29.12.2010






Kritiker wirft Meisner theologische Demenz vor






Erzbischof Meisner vergleicht die Analyse von Embryonen auf Erbkrankheiten
mit Kindermord. Ein Theologe fordert deshalb seinen Rücktritt.

Mit seiner Kritik an der Präimplantationsdiagnostik (PID) hat der Kölner
Erzbischof Kardinal Joachim Meisner heftige Reaktionen hervorgerufen. Der
evangelische Theologe Friedrich Schorlemmer forderte den katholischen
Würdenträger im Radiosender MDR Info zum Rücktritt auf.

Schorlemmer attackierte vor allem Meisners Vergleich der PID mit dem
biblischen Kindermord von Bethlehem. Der Kardinal hatte in seiner Predigt
zum kirchlichen "Tag der unschuldigen Kinder“ im Kölner Dom gesagt, König
Herodes habe damals eine Selektion nach bestimmten Kriterien vorgenommen,
ebenso wie die Befürworter der PID heute. Zudem hatte Meisner gesagt, PID
ziehe immer Selektion und Tötung nach sich. Wer PID zulasse, sage Nein zum
Leben und damit Nein zu Gott selbst.

"Ein Mann, der so argumentiert, sollte sich aus dem Amt zurückziehen“,
sagte Schorlemmer. Er warf Meisner Herzensverhärtung und "theologische
Demenz“ vor. Der biblische Kindermord von Herodes sei ein Genozid an
gesunden Kindern, ein Vergleich mit der PID sei daher "geradezu absurd“.
Meisner diffamiere die Befürworter der PID "auf üble Weise".

Grüne unterstützen Meisner


Auch die CDU-Politikerin Heinen kritisierte Meisner scharf. Sie warf dem
Erzbischof vor, mit seinem PID-Vergleich die Notlage von Eltern, die
bereits Fehl- oder Totgeburten erlitten haben, zu verkennen. Dem "Kölner
Stadt-Anzeiger“ sagte sie, sie wünsche sich von der katholischen Kirche
eine helfende und keine abweisende Hand.

Der Grünen-Politiker Volker Beck nannte hingegen Heinens Kritik
"unverständlich“. PID ziele auf Selektion und Tötung von Embryonen. Da
könne man sich nicht über die Überbringung der schlechten Nachricht
beschweren, sondern müsse vielmehr seine eigene Position noch einmal
überprüfen.

Mit Hilfe der PID können Embryonen aus künstlicher Befruchtung vor dem
Einpflanzen in den Mutterleib auf Erbkrankheiten untersucht werden. Nur
gesunde Zellen kommen dann in die Gebärmutter, die anderen Embryonen
sterben ab. Die CDU ist gespalten in der Frage, ob die PID zugelassen
werden sollte. Ein Parteitag der Christdemokraten hatte sich im November
mit knapper Mehrheit für ein Verbot ausgesprochen. Heinen gehört jedoch zu
den Politikern, die die PID in engen Grenzen zulassen wollen.

Worum geht es bei der PID?

Mit der umstrittenen Präimplantationsdiagnostik (PID) können Gendefekte
bei einem im Reagenzglas gezeugten Embryo schon erkannt werden, ehe dieser
in die Gebärmutter eingesetzt wird. In der Regel werden am dritten Tag
nach der künstlichen Befruchtung zwei Zellen entnommen und auf Anlagen für
genetisch bedingte Krankheiten untersucht.


dapd/jw
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