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Bin ich sektenanfällig?


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Rolf

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Bin ich sektenanfällig?





Von Hugo Stamm


Der Mensch neigt zur Sektenhaftigkeit. Er sehnt sich nach der absoluten Wahrheit, der universalen Geborgenheit, nach Sicherheit. Er sucht nach Rezepten, die ihm die Existenzangst nehmen und er möchte sich das ewige Seelenheil sichern.

Wir sind eine Gesellschaft der Versicherten und Süchtigen. Wir investieren viel Lebensenergie, um Unsicherheiten und Ängste abzuwehren. Dabei akzeptieren wir Grenzen nur schlecht. Glauben wir, ein heilendes Ritual oder eine erlösende Heilslehre gefunden zu haben, kennen wir oft kein Mass und werden abhängig. Wir stürzen uns gern mit einem Übereifer in unser „neues Glück“ und verlieren den Realitätsbezug. Wir werden masslos wie in der ersten Wallung der Verliebtheit. (Allerdings kennen die beiden Bereiche einen grossen Unterschied: Aus Verliebtheit wird Liebe, die Glaubenseuphorie wird mit allen Tricks am Leben gehalten und kann in der Abhängigkeit enden.)

Wie halte ich es? Neige ich auch dazu, mich Hals über Kopf in ein Abenteuer zu stürzen, ohne einen Boxenstopp einzulegen? Prüfen wir uns anhand eines „Sektenbarometers“.

Neige ich dazu, charismatische Personen zu bewundern? Sonne ich mich gern in der Umgebung von Prominenten, Rollenträgern, Künstlern? Verhalte ich mich in ihrer Gegenwart eher devot? Beschleunigt sich mein Puls in solchen Situationen? Neige ich dazu, bestimmte Philosophen, Autoren, Meister als besondere Autorität zu betrachten? Sauge ich ihre Aussagen auf und rezitiere sie bei jeder Gelegenheit. Habe ich Idole?

Habe ich Mühe, nein zu sagen und mich abzugrenzen? Passe ich mich an der Arbeit, im Verein, im Freundeskreis oder in der Familie lieber an? Habe ich Angst, zu meinen Bedürfnissen zu stehen? Schweige ich lieber dem Frieden zuliebe? Habe ich Mühe, Hausierer abzuweisen? Lasse ich mich auf der Strasse gern in ein Gespräch verwickeln, wenn mich eine fremde Person anspricht? Bin ich ausgesprochen hilfsbereit? Lasse ich mich oft ausnützen? Unterdrücke ich Zweifel, weil ich glaube, die andern seien intelligenter und würden es besser wissen?

Sehne ich mich nach der absoluten Wahrheit? Glaube ich, dass es eine universelle Gerechtigkeit gibt? Glaube ich an eine höhere, lenkende Macht, die das Prinzip der Gerechtigkeit verkörpert?

Macht mir die Vorstellung Angst, dass nach dem Tod alles vorbei sein könnte? Nimmt mir die Hoffnung, dass es nach dem Tod eine Wiedergeburt oder ein zweites Leben gibt, die Todesangst? Sehne ich mich danach, nach dem Tod wieder meinen verstorbenen Eltern und Grosseltern zu begegnen?

Neige ich zu starken enthusiastischen Gefühlen? Lasse ich mich rasch begeistern? Reagiere ich oft überschwänglich?

Bin ich einsam? Hätte ich gern einen grösseren Freundeskreis?

Fühle ich mich benachteiligt? Ungerecht behandelt?

Hadere ich mit dem Schicksal oder der Gesellschaft?

Fühle ich mich oft schwach oder minderwertig? Bewundere ich Leute, die eine starke Ausstrahlung und ein gut ausgebildetes Selbstwertgefühl zeigen? Beneide ich Menschen, die in irgend einem Lebensbereich sehr erfolgreich sind?

Stelle ich mir Gott und den Himmel so vor, wie ich es im Religionsunterricht gelernt habe?
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