Zum Inhalt wechseln

Welcome to Irrglaube und Wahrheit
Register now to gain access to all of our features. Once registered and logged in, you will be able to create topics, post replies to existing threads, give reputation to your fellow members, get your own private messenger, post status updates, manage your profile and so much more. If you already have an account, login here - otherwise create an account for free today!
Foto

Lübeck: Schwuler Priester darf nicht mehr predigen


  • Bitte melde dich an um zu Antworten
Keine Antworten in diesem Thema

#1
Rolf

Rolf

    Administrator

  • Administrator

  • PIPPIPPIP
  • 34215 Beiträge
  • Land: Country Flag

Please Login HERE or Register HERE to see this link!







Lübeck: Schwuler Priester darf nicht mehr predigen





Lübeck – Die Katholische Kirche beurlaubt homosexuellen Geistlichen wegen „priesterlicher Verfehlung“. Kritiker sprechen von Doppelmoral.

Die Katholische Kirche in Lübeck hat einen schwulen Pastor bis auf Weiteres aus dem Dienst entfernt. Der 40-jährige Kirchenmann hatte sich in einschlägigen Internet-Foren offen zu seiner Neigung bekannt.

Die Messen in der kleinen St.-Vicelin-Gemeinde werden derzeit von Propst Franz Mecklenfeld gelesen. Denn die Kirche hat dort ein personelles Problem. Seit dem Sommer fehlt Matthias T. (40). Der Priester ist vom Hamburger Erzbischof Werner Thissen beurlaubt. Die Kirche will die Personalie nicht an die große Glocke hängen. Bei den Kirchenmitgliedern aber schießen die wildesten Gerüchte ins Kraut. „Es ist niemandem ein Schaden entstanden, weder körperlich noch materiell“, stellt Gemeindereferent Werner Schröder klar. Weitere Auskünfte will er nicht geben.

Matthias T. ist homosexuell. Damit macht er sich auch in der Katholischen Kirche keineswegs strafbar – solange es seine Privatangelegenheit bleibt. Schwule dürfen zwar keine Priester werden, wie der Vatikan erst jüngst wieder offiziell betont hat. Wird ihre Neigung aber erst im Amt entdeckt, duldet die Kirche das oft stillschweigend – solange die Betroffenen sich nicht outen. T. aber war in einem einschlägigen Internet-Foren (gayromeo.com) unterwegs, hat sich dort öffentlich zu seiner Homosexualität bekannt und wohl auch Kontakte in der Homo- Szene angebahnt. Auf der ultrakonservativen Seite

Please Login HERE or Register HERE to see this link!

wird der Fall kontrovers im Netz diskutiert. Kritiker sprechen von der „Prostitution eines Geistlichen“.

„Es handelt sich um eine priesterliche Verfehlung“, heißt es einsilbig aus dem zuständigen Erzbistum Hamburg. „Unsere Personalabteilung beschäftigt sich mit dem Fall“, bestätigt Bistumssprecher Manfred Nielen. Seit dem 6. Juli sei dem Geistlichen die Ausübung sämtlicher priesterlicher Vollmachten verboten. Strafrechtlich relevante Vorgänge, wie in der Gemeinde spekuliert, lägen gegen den 40-Jährigen nicht vor.

Der Pastor hat Lübeck inzwischen verlassen, nachdem er seine Wohnung hatte räumen müssen. Pikant: Matthias T. war vom Hamburger Erzbischof zum Lübecker Studentenseelsorger berufen worden. Die Stelle ist aktuell vakant. T. war auch in der Beicht- und Kommunionsvorbereitung von Kindern tätig.

„Wir mussten unserer Verantwortung gerecht werden“, erklärt Propst Mecklenfeld. Christian Weisner, Vorstandsmitglied der Volksbewegung „Wir sind Kirche“, sagt dagegen: „Immer mehr Schwule wollen kein Doppelleben mehr führen, sind die Heimlichkeiten satt.“ Die Doppelmoral der Katholischen Kirche setze die Betroffenen ungeheuerlich unter Druck. Viele Geistliche zerbrächen daran.

Homosexualität bleibt für die Katholische Kirche ein Rotes Tuch. In dem soeben in Rom vorgestellten Buch wird der Papst mit dem Satz zitiert: „Sie (die Homosexualität) bleibt etwas, das gegen das Wesen dessen steht, was Gott ursprünglich gewollt hat.“ Nach Schätzungen von „Wir sind Kirche“ sind mindestens 20 Prozent aller katholischen Geistlichen schwul. In der römisch-katholischen Kirche versprechen Priester die Ehelosigkeit (Zölibat).

In der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche (NEK) ist Homosexualität weder für die Ordination noch für die Ausübung eines geistlichen Amtes ein Hindernis. Bereits 1986 hatte sich die NEK-Synode gegen die Diskriminierung homosexueller Menschen ausgesprochen. „Es gibt mittlerweile eine Reihe von Pastorinnen und Pastoren, die auch in homosexuellen Partnerschaften leben“, erklärte Vize-Kirchensprecher Thomas Kärst.

Von Curd Tönnemann
  • 0