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Jesus fordert ganze Trennung vom Ehebruch


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Jesus fordert ganze Trennung vom Ehebruch (Mt 5,27-32)





Gliederung:

a) Ehebruch fängt im Herzen an (V.27-28)
b) Der Sünde keine Nahrung geben (V.29-30)
c) Der Ehebund soll befestigt werden (V.31-32)



Einleitung


Gott ist der Begründer der Ehe und der Familie. Er möchte den Menschen dadurch ein Stück
„Himmel auf Erden“ schenken. Es ist eine wertvolle Gabe Gottes, die es zu schützen lohnt.
Und doch ist es gerade dieses Gebiet, in dem es sehr viel Unheil in der Menschengeschichte gegeben
hat und gibt. Warum? Weil Satan weiß, dass der Mensch auf diesem Gebiet besonders
schwach ist, und weil wir selbst zu wenig konsequent in dem Kampf gegen die Sünde sind. Als
Nachfolger Jesu sind wir dem Kampf berufen, aber der Sieg ist uns verheißen, wenn wir im Namen
Jesu und in der Kraft des Heiligen Geistes kämpfen.


a) Ehebruch fängt im Herzen an (V.27-28)
Das siebte Gebot in 2. Mose 20 sagt, dass wir nicht die Ehe brechen sollen. Was ist Ehebruch?
Wenn wir Ehebruch im biblischen Sinn verstehen wollen, dann müssen wir davon ausgehen, dass
die Ehe ein Bund ist, der die gegenseitige Treue der zwei Ehepartner bis zum Tod eines Partners
mit einschließt. Treu sein bedeutet nicht nur, sich nicht scheiden zu lassen, sondern auch, nur mit
dem eigenen Ehepartner Geschlechtsverkehr zu haben. Die Sexualität im Sinn von Geschlechtsverkehr
hat Gott ausschließlich für die Ehe geschaffen.
Gut, sagst du vielleicht, dann habe ich nicht gesündigt. Aber im gleichen Zusammenhang sagt uns
bereits das zehnte Gebot: „Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau.“ Schon begehren ist
Übertretung des Gesetzes Gottes und damit Ehebruch, wie Jesus bestätigt. Sünde fängt immer im
Herzen an, in den Gedanken, im Begehren usw. (vgl. Mt 15,19) Das Herz des Menschen verlangt
nach der verbotenen Frucht, die Gott verboten hat, weil er uns liebt und uns schützen möchte.
Warum verlangt unser Herz immer nach dem, was Gott verbietet? Weil das Herz grundsätzlich
verkehrt ist und von der Sünde regiert wird. Satan, der von Anfang an ein Lügner und Betrüger ist
(vgl. Joh 8,44), will uns ständig einreden, dass wir das Verbotene brauchen, um wirklich glücklich
zu sein und um Erfüllung zu finden. Sünde kann uns aber nie wirklich Erfüllung bringen, sondern
nur innere Leere. Ein Christ, der nicht verstanden hat, dass in Wirklichkeit Jesus allein uns die
innere Erfüllung geben kann, wird immer Gefahr laufen, in Sünde zu fallen. Nicht einmal der Ehepartner
kann uns das Herz wirklich ausfüllen. Wenn wir zu viel von Menschen erwarten, werden
wir immer wieder enttäuscht werden. Eine Leere bleibt zurück, die wir auf falschem Weg zu füllen
suchen.

Doch wie kann unser Herz erneuert werden und zu einer Erfüllung in Jesus Christus kommen?
Grundsätzlich müssen wir erkennen, dass es Sünde ist, wenn wir Satan mehr glauben als Gott. Wir
haben das Leben am falschen Ort gesucht. Doch Gott lässt uns nicht einfach in die Irre gehen. Er
sandte seinen Sohn Jesus, um uns aus der Macht der Sünde zu retten und uns zurück in die Gemeinschaft
mit Gott zu bringen. Jesus hat deine Schuld auf sich genommen und ist für dich gestorben.
Er will dir vergeben und dein hartes Herz verändern. Das geschieht durch die Wiedergeburt
und in der Heiligung. Wenn du Jesus offen deine Probleme und Sünden bekennst, wenn du ihn
Dr. Jacob Thiessen, STH BASEL 2 Predigt über Mt 5,27-32
einlädst, in dein Leben zu kommen und es zu führen, koste es, was es koste, dann wird dein Leben
Schritt für Schritt erneuert. Noch mehr: Gott schaut dich dann durch Jesus Christus als eine innerlich
geheilte Person an. Die Beziehung zu Gott ist geheilt. Wenn du nun Jesus vertraust, dass er
allein dein Herz erfüllen kann, nicht die Sünde, dann wirst du erleben, dass er dich nicht enttäuscht.
Die Frucht des Geistes wird dein Leben immer mehr erfüllen. Du wirst dann für andere da
sein und nicht in erster Linie das eigene Glück suchen. Für die Ehe bedeutet das, dass ich Jesus
vertraue, dass er mir Kraft schenkt, für meinen Partner da zu sein und ihn glücklich zu machen. Es
bedeutet, dass ich nicht ständig am Nachbarszaun stehe und nach der „Weide“ des Nächsten Ausschau
halte, sondern dankbar bin für das, was Gott mir gibt.
Damit ist der Sünde der Kampf angesagt, wir Jesus das im Folgenden darlegt.

b) Der Sünde keine Nahrung geben (V.29-30)
Das griechische Wort dexios „Rechte“ kommt von dem Wort dechomai „aufnehmen“. Die rechte
Seite wird in der Bibel als die wichtigste Seite des Körpers dargestellt und kann als solches auch
für beide Seiten stehen.
Unser Text bezieht sich auf die Teile am Körper, wodurch die Sünde genährt und durchgeführt
wird. Das gleiche gilt nicht nur für das rechte Auge und die rechte Hand, sondern für alle Glieder
des Körpers, die uns zur Sünde führen könnten.
Sollen wir diese tatsächlich abhauen, wenn sie uns zur Sünde verführen? Das Problem würde
trotzdem existieren, weil im Grunde genommen weder das Auge noch die Hand Schuld sind, sondern
das Herz. Sünde geschieht grundsätzlich im Herzen, wird jedoch durch die Glieder des Körpers
genährt und in die Tat umgesetzt.

Was Jesus hier sagt, ist Folgendes: Wende dich konsequent von der Sünde ab. Lass den Vogel
nicht ein Nest auf deinem Kopf bauen. Spiele nicht mit der Sünde. Die Folgen sind zu tragisch,
nämlich das ewige Höllenfeuer in der ewigen Trennung von Gott. Für Jesus ist die Hölle Realität
(Wirklichkeit), wovor es zu warnen lohnt.
Hier haben wir auch eine klare Antwort auf die oft gestellte Frage, ob ein Christ verloren gehen
kann. Jesus sagt eindeutig, dass er es kann. Wenn er, nachdem Jesus ihn aus der Macht der Sünde
befreit, wieder mit der Sünde spielt und versklavt wird, wird die Sünde ihn von Christus wegbringen.
Damit verliert er auch das ewige Leben.
Nicht der Christ geht verloren, der mal in der Sünde fällt und dann wieder aufsteht (vgl. 1. Joh
2,1f.). Doch wer sein Leben nicht (vollständig) vom Heiligen Geist, sondern von der Sünde
bestimmen lässt, wird geistlich sterben (Röm 8,13). Es gibt für Christen also nur die Möglichkeit,
unter der Leitung des Heiligen Geistes der Sünde eine klare Absage zu erteilen und unser Leben
Gott zu weihen, wenn wir geistlich nicht sterben, sondern wachsen wollen.
Gerade in unserer Zeit ist es oft die „Augenlust“, die uns zur Sünde führt. Da sind die vielen pornographischen
Bilder von Frauen in Fernsehen und Zeitschriften zu erwähnen. Selbst viele verheiratete
Männer, und selbst Christen schauen diesen Dreck an. Hand in Hand damit sind die schmutzigen
Gedanken zu erwähnen, die durch solche Bilder genährt werden. Nachher wundert man sich,
wenn es tatsächlich zum Fall kommt, oder meint, dass man eben halt auf diesem Gebiet schwach
sei (vgl. Davida Ehebruch).

Oder da sind die Frauen zu erwähnen, die ihren Körper durch schlecht Kleidung zur Schau stellen.
Jesus sagt: Wende dich bewusst ab. Gehe nicht dahin, wo du versucht wirst und fallen könntest.
Oft sind es andere Christen, die uns sagen: „So genau kann es aber nicht sein.“ „Ein bisschen Spaß
Dr. Jacob Thiessen, STH BASEL 3 Predigt über Mt 5,27-32
darf man doch haben.“ Hiob sagt, dass das eine Schandtat ist, die vor dem Richter gehört (Hiob
31,9-11). Deshalb hat er mit seinen Augen einen Bund geschlossen (Hiob 31,1).
Wie ist es aber, wenn es Gemeindeschwestern sind, die durch ihren schlecht gekleideten Körper
Männerblicke fangen? Dann sollten wir sie in Liebe, aber doch offen darauf hin ansprechen. Warum
willst du als Christin deinen Körper zur Schau stellen und Männer, die schwach sind, zur
Sünde verführen? Du machst dich mitschuldig. Durch deinen Körper sollst du Gott verherrlichen.
Außerdem: Du brauchst einen Mann, der nicht nur deinen Körper begehrt, sondern dich als Person
ernst nimmt und echte Liebe zeigt. Statt mit der Sünde zu spielen, sollten wir alles tun, um die Ehe
zu fördern.

Der Ehebund soll befestigt werden (V.31-32)
Ich habe vorher gesagt, dass die Ehe nach der Bibel ein Bund auf Lebenszeit ist. Wenn ein Ehepartner
einen anderen nimmt oder mit einer anderen Person Geschlechtsverkehr hat, während der
erste noch lebt, bricht er die Ehe.
Wie ist es aber mit dem Scheidebrief, von dem Mose schreibt (5. Mose 24,1ff.)? Erlaubt das Alte
Testament doch eine Scheidung und Wiederheirat?
Wer 5. Mose 24,1-4 sorgfältig liest, wird merken, dass es dort um etwas anderes geht. Bei Mose
geht es nicht um eine Erlaubnis, sondern vielmehr um eine Einschränkung. Hat sich jemand nach
der Hochzeit von seiner Frau getrennt, weil er etwas „Anstößiges“ (wohl Geschlechtsverkehr vor
der Ehe gemeint) gefunden hat und diese Frau dann einen anderen Mann nimmt, darf sie nicht
wieder zum ersten Mann zurückkehren, weil sie durch die Scheidung und Wiederheirat unrein
geworden ist. „Denn ein Greuel ist das vor Jahwe. Und du sollst das Land, das Jahwe, dein Gott,
dir als Erbteil gibt, nicht zur Sünde verführen“ (5. Mose 24,4).
Die jüdischen Lehrer hatten diese Stelle zum Teil so umgedeutet, dass der Mann sich bereits von
seiner Frau scheiden lassen und wieder heiraten durfte, wenn die Frau das Essen anbrannte oder
wenn er eine schönere Frau sah.

Jesus hat bereits klargestellt, dass schon der begehrliche Blick Sünde ist. Nun geht es weiter und
erklärt, dass Scheidung unter einer Ausnahme (wegen Hurerei, wobei man damals wohl gezwungen
war, sich scheiden zu lassen) für seine Nachfolger nicht in frage kommt und dass Wiederheirat
überhaupt nicht infrage kommt. Wiederheirat, während der erste Partner noch lebt, ist immer (!)
ein Bruch des ehelichen Bundes und deshalb Ehebruch.
Wenn das so ist, dann lohnt es sich, für die Erhaltung der harmonischen Ehe zu kämpfen. Harmonisches
Eheglück kommt nicht von selbst. Manchmal müssen wir dafür sogar sehr hart kämpfen.
Der erste Gegenstand des Kampfes bin immer ich (bzw. mein ICH). Ich muss mir meinem Stolz,
meinem Egoismus, meiner Hartnäckigkeit, meiner Unversöhnlichkeit usw. kämpfen. Nur wenn ich
diesen Kampf in der Kraft des Heiligen Geistes und ein festes Vertrauen auf den Sieg Jesus über
die Sünde führe, kann ich gewinnen.

Hier einige Hinweise, wie wir unsere Ehe schützen und fördern können:
- Wir sollten konsequent negative Gedanken über den Partner bekämpfen und nicht den Partner
ständig mir anderen Personen vergleichen. Vielmehr müssen wir lernen, ihn so anzunehmen,
wie er ist, aber auch offen über schwache Seiten zu reden. Dabei sollten wir bestrebt sein, keine
Worte zu gebrauchen, die den Partner verletzen.
- Wir sollten bereit sein, bedingungslos zu vergeben, auch wenn es schwer fällt. Denken wir
daran, dass Christus uns viel mehr zu vergeben hat, als wir zu vergeben haben. Das griechische
Wort „Vergebung“ bedeutet wörtlich „Loslassen“. Was wir wirklich vergeben haben, werden
wir nicht bald schon wieder in Erinnerung rufen.
- Wir sollten bereit sein, geduldig zu zuhören, selbst wenn mein Partner mich auf Schwachstellen
hinweist. Sich nicht gleich selbst rechtfertigen oder sogar den Partner angreifen, sondern
versuchen, zu verstehen in der unbedingten Bereitschaft, sich selbst von Jesus Christus verändern
zu lassen.

- Wir sollten weiter Worte brauchen, die den Partner nicht verletzen. Frauen sind vor allem empfindlich,
wenn über ihr Äußerliches, bzw. ihren Körper etwas Negatives gesagt wird, Männer,
wenn sie in ihrem Hauptsein nicht respektiert werden bzw. wenn sie wie unmündige Kinder
behandelt werden. Wenn wir verletzt sind, sollten wir offen, aber in Liebe darüber sprechen.
- In Hoh 2,15 lesen wir: „Fangt uns die kleinen Füchse, die die Weinberge verderben!“ Oft denken
wir, dass die Sache so klein sei, dass es sich nicht lohne, sich deswegen aufzuregen. Dazu
kommt noch eine Kleinigkeit, und noch eine, und noch eine …, bis man gar nicht mehr mit
einander vernünftig reden kann und sich nur noch gegenseitig verletzt. Sprecht über kleine
Dinge, die euch verletzen, und tragt nicht nach, sondern vergebt von ganzem Herzen! Das allein
bewahrt uns vor einer Kluft, die kaum mehr zu überwinden ist.
- Versuchen wir, mit Gottes Hilfe immer wieder über den eigenen Schatten zu springen und auf
die Wünsche des anderen einzugehen, auch wenn wir verletzt sind. Wir werden die Frucht selber
genießen.

Zusammenfassung

Jesus zeigt uns sehr deutlich, dass Sünde immer im Herzen anfängt, ebenso auch der Ehebruch
(vgl. Mt 15,19). Das Herz ist nach der Bibel vor allem der Sitz der Gedanken. Sündhafte Gedanken
sind deshalb nach der Bibel genauso Sünde wie die sündhafte Tat. Das Grundproblem besteht
darin, dass der Mensch in seinem Herzen Satan mehr glaubt als Gott. Wo doch Gott allein unser
Leben erfüllen und uns wirklich glücklich machen kann, glaubt der Mensch, dass er durch die
Sünde zu einem erfüllten Leben gelangen könne – ebenso auch in der Sexualität. Gott hat dem
Menschen die Sexualität als gute Gabe gegeben, damit er in der Ehe den Partner beschenken kann.
Doch sucht der Mensch grundsätzlich eine egoistische Selbstbefriedigung, was aber nie zur inneren
Erfüllung und Befriedigung führen kann, weil der Mensch nur durch Jesus Christus und den
Gehorsam dem Wort Gottes gegenüber zu einer wahren Erfüllung seines Lebens kommen kann.

Wer Jesus in sein Herz aufgenommen und durch ihn die Wiedergeburt erlebt hat, der hat die Voraussetzung,
innerhalb der göttlichen Grenze der Ehe die Sexualität als segensreiche Gabe Gottes
zu erleben und weiterzugeben. Dabei sind wir als Chrisen aufgefordert, immer wieder gegen unseren
Egoismus zu kämpfen, damit wir die Fülle des göttlichen Segens immer mehr und tiefer erleben
können.


Dr. Jacob Thiessen, Rektor und Neutestamentler an der STH BASEL (www.sthbasel.ch)
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Prof. Dr. Werner Gitt

Ein Auszug aus dem Buch: „Fragen, die immer wieder gestellt werden“

16. Auflage



Dürfen unverheiratete Paare nach der Bibel zusammenleben? Ab wann ist ein Paar verheiratet: Nach der Entscheidung des Paares, zusammenbleiben zu wollen? Nach dem ersten Intimverkehr? Nach der standesamtlichen oder kirchlichen Trauung?



Zur Klärung dieser in unserer Zeit immer brennender werdenden Fragen sollen fünf Punkte biblischer Leitlinien vorangestellt werden. Wir wenden hier einen biblischen Auslegungsgrundsatz an, bei dem die Problemlösung nicht auf einen einzigen Vers zu fixieren ist, sondern sich erst im Kontext mehrerer Grundaussagen ergibt (siehe Auslegungsgrundsätze A5 und A6 im Anhang, Teil II):



Ehe und Geschlechtlichkeit: Gott hat in seiner Schöpfungsordnung die Ehe gestiftet. Sie ist sein Wille und seine gute Idee: „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei“ (1. Mose 2, 18). Sie ist als lebenslängliche Gemeinschaft angelegt (Matthäus 19, 6), die darum nach der Trauformel solange gilt „bis dass der Tod euch scheide“. Beim Einsetzen dieser von Gott gestifteten Gemeinschaft von Mann und Frau hatte der Schöpfer gesagt: „Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seiner Frau hangen, und sie werden ein Fleisch sein“ (1. Mose 2, 24). Das „Ein-Fleisch-Sein“ meint zunächst die leibliche, geschlechtliche Gemeinschaft. Diese Kurzformel umfasst jedoch den ganzen Menschen und somit auch Seele und Geist. Zwei Menschen mit unterschiedlichen bisherigen Lebenswegen finden zu der innigsten Gemeinschaft, die es gibt. Sie werden eins in ihrem Empfinden und Denken sowie in geistlicher und leiblicher Beziehung. Die Geschlechtlichkeit ist ein Geschenk Gottes, und der eheliche Verkehr dient nach biblischer Sicht nicht nur zum Kinderzeugen: „Entzieht euch einander nicht, höchstens auf Grund beiderseitigen Einverständnisses für eine bestimmte Zeit, um euch ungestört dem Gebet zu widmen“ (1. Korinther 7, 5; Menge). „Dein Brunnquell möge gesegnet sein, dass du an der Frau deiner Jugend dich erfreuest! Das liebreizende Reh, die anmutige Gazelle – ihr Busen möge dich allezeit ergötzen, in ihrer Liebe sei immerdar trunken!“ (Sprüche 5, 18-19; Menge). „Genieße das Leben mit deiner Frau, die du liebgewonnen hast“ (Prediger 9, 9; Menge). Die Bibel zeigt uns den rechten Umgang mit der Sexualität. Sie grenzt sich ab sowohl von Prüderie (Hoheslied 4) als auch von Wollust (Jeremia 5, 8); Liebe und Achtung sind die bestimmenden Randbedingungen (Kolosser 3, 19; 1. Petrus 3, 7).


Ehe und Gemeinde als Stiftung Gottes: In dieser Welt gibt es viele Formen der menschlichen Gemeinschaft, von denen Ehe und Familie, Gemeinde und Staat (Römer 13, 1-7) nach dem Willen Gottes sind. Die Gemeinde Jesu Christi und die Ehe aber sind zwei besondere Stiftungen Gottes und damit entgegen mancherlei Meinung keineswegs menschliche Erfindungen: Beide Gemeinschaften sind darum in einer gottlosen Welt angefochten (1. Timotheus 4, 3; Offenbarung 2, 9). Seit der Schöpfung gibt es keine menschliche Kultur ohne Ehe. Sie hat sich nie überholt und wird trotz ehefeindlicher Zeitströmungen und trotz menschlichen Fehlverhaltens alle Zeiten überdauern, weil sie in der Fürsorge Gottes für den Menschen begründet liegt. Ebenso wird die Gemeinde nach der Verheißung Jesu selbst von den Pforten der Hölle niemals überwältigt werden können (Matthäus 16, 18).


Die Ehe als Gleichnis: Die Bibel umschreibt oft den Glauben und die Beziehung zwischen Gott und Mensch mit dem innigsten Vertrauensverhältnis, das zwischen Menschen denkbar ist, mit der Ehe. „Denn wie ein Mann eine Frau lieb hat,… und wie sich ein Bräutigam freut über die Braut, so wird sich dein Gott über dich freuen“ (Jesaja 62, 5). Darum wird auch die Ehe als Gleichnis (griech. mystaerion = Geheimnis) für das Verhältnis Christi zu seiner Gemeinde gewählt: „…gleichwie auch Christus geliebt hat die Gemeinde und hat sich selbst für sie gegeben,… so sollen auch die Männer ihre Frauen lieben“ (Epheser 5, 25+28). Von dieser Analogie sagt uns Gottes Wort: „Dieses Geheimnis ist groß!“ (Epheser 5, 32). Schon aus dem Gleichnischarakter der Ehe für die ewige Gemeinschaft mit Christus ist ableitbar, dass Ehe eine Gemeinschaft auf die ganze Lebenszeit ist. Jede geschiedene Ehe produziert ein Zerrbild der Vorstellungen Gottes und zerstört das Gleichnishafte. So wird auch Jesu kompromisslose Haltung in der Scheidungsfrage einsichtig (Matthäus 19, 6-9).


Die Hurerei als Gleichnis: Wenn eine in Liebe und Treue geführte Ehe als Bild für das Verhältnis Gottes zu seinem Volk steht, so bezeichnet die Bibel in Konsequenz den Abfall von Gott und die Anbetung fremder Götter und Götzen als Ehebruch oder Hurerei: „Hast du auch gesehen, was Israel, die Abtrünnige, tut? Sie ging hin auf alle hohen Berge und unter alle grünen Bäume und trieb daselbst Hurerei. Und von dem Geschrei ihrer Hurerei ist das Land verunreinigt; denn sie treibt Ehebruch mit Stein und Holz“ (Jeremia 3, 6+9). „Denn ich habe gesehen deine Ehebrecherei, deine Geilheit, deine freche Hurerei, ja deine Greuel auf Hügeln und auf Äckern“ (Jeremia 13, 27).


Was ist Hurerei? Für die beiden deutschen Wörter Hurerei und Unzucht gibt es in der Sprache des NT nur einen Ausdruck (griech. porneia), den wir in dem Wort Pornographie wiederfinden. Das Wort „Unzüchtiger“ (griech. pornos) wird im NT einerseits neben Ehebrechern und Homosexuellen gebraucht (z. B. 1. Korinther 6, 9) andererseits aber auch als Oberbegriff für jede Befriedigung des Geschlechtstriebes außerhalb der von Gott gesetzten Ehegemeinschaft (z. B. 1. Korinther 6, 18; 1. Thessalonicher 4, 3). Hierzu gehören


voreheliche sexuelle Gemeinschaft (5. Mose 22, 28)
Intimgemeinschaft mit einer anderen Frau als der Ehefrau (3. Mose 18, 20; Jeremia 5, 8-9; Matthäus 5, 32)
Homosexualität (1. Mose 19, 5; Römer 1, 26-27; 1. Timotheus 1, 10)
Blutschande (1. Korinther 5, 1)
Vergehen mit dem Vieh (3. Mose 18, 23).


Diejenigen, die Hurerei (Unzucht) treiben, stehen unter einem schweren Urteil Gottes: „Weder die Unzüchtigen noch die Götzendiener noch die Ehebrecher noch die Weichlinge noch die Knabenschänder werden das Reich Gottes ererben“ (1. Korinther 6, 9-10). „Die Unzüchtigen und die Ehebrecher wird Gott richten“ (Hebräer 13, 4). „Draußen (in der Verdammnis) sind die… Unzüchtigen und die Totschläger und die Götzendiener und jeder, der Lüge lieb hat und tut“ (Offenbarung 22, 15). Folgerungen: Nach diesen biblischen Grundlagen liegen die gesuchten Antworten auf der Hand. Das Zusammenleben unverheirateter Paare ist somit ebenso wie vor- oder außerehelicher Geschlechtsverkehr nach der Bibel als Hurerei zu bezeichnen und schließt vom Reiche Gottes aus, es sei denn, die Betreffenden wenden sich von diesem sündigen Leben ab und kehren um (vgl. Anhang, Teil I, Pkt. 10). Ab wann aber ist ein Paar verheiratet? Mit der zunehmenden Entfremdung unseres Volkes von den Geboten Gottes beobachten wir mehr und mehr, dass unverheiratete Paare zusammenziehen und in einem „eheähnlichen“, aber unverbindlichen Verhältnis leben. Sie sind dennoch nicht verheiratet, auch wenn manche keinen Unterschied zwischen ihrer Lebensgemeinschaft und einer Ehe sehen. Wie Gott solche Verhältnisse beurteilt, haben wir im vorangegangenen Punkt 5 bereits ausgesagt. Aus dem Zeugnis der Bibel entnehmen wir, dass die Ehe nicht damit beginnt,



· wenn ein Paar beabsichtigt, den gemeinsamen Lebens weg zu gehen: Jakob wollte Rahel zur Frau haben. Als die vereinbarten sieben Jahre bis zur Heirat vorbei waren, sagte Jakob zu seinem Schwiegervater Laban: „Gib mir nun meine Braut, denn die Zeit ist da, dass ich zu ihr gehe“ (1. Mose 29, 21). Hiermit war die Geschlechtsgemeinschaft angesprochen. Zweierlei geht aus dem Textzusammenhang hervor: Vor der Ehe hat Jakob nicht sexuell mit Rahel verkehrt, und die Ehe galt ab dem öffentlichen Fest der Hochzeit.

· wenn ein Paar Intimverkehr gehabt hat: Wenn in Israel ein Mann mit einem Mädchen geschlafen hatte, musste er es auch heiraten und – wie damals üblich – den Brautpreis zahlen (5. Mose 22, 28-29). Intime Beziehungen waren bis zur offiziell geschlossenen Ehe nicht erlaubt.





Definition für Ehebeginn: Eine Ehe gilt erst dann – auch vor Gott – als geschlossen, wenn sich Mann und Frau dem in der jeweiligen Gesellschaft üblichen offiziellen Ritual der Verheiratung unterzogen haben. Diese Definition ist an allen biblischen Beispielen von Hochzeiten nachvollziehbar. Hier finden wir folgendes biblische Auslegungsprinzip: Aus einer Fülle von Einzelereignissen wird das allen gemeinsame als eine biblische Lehre extrahiert. Ebenso ist diese Definition auf jeden entlegenen Stamm mit seinen eigenen, innerhalb dieser Gemeinschaft anerkannten Riten anwendbar wie auch für unseren Kulturkreis mit der Einrichtung des Standesamtes. Wichtig ist in allen Fällen, dass die Menschen der Umgebung in eindeutiger und offizieller Weise darum wissen, dass hier zwei Menschen in einer Ehe verbindlich zusammengehören. Sie stehen damit anderen nicht mehr zur Partnerwahl zur Verfügung. Wenn ein Mann eine verheiratete Frau (oder ein verheirateter Mann eine andere Frau und umgekehrt) ansieht, um sie (ihn) zu begehren, so wird er (sie) nach der Bergpredigt Jesu zum Ehebrecher (Matthäus 5, 28). Der Frau am Jakobsbrunnen sagte Jesus, dass der Mann, den sie hatte, nicht ihr (Ehe-) Mann war (Johannes 4, 18). Wäre sie durch öffentlichen Eheschluss mit ihm verheiratet gewesen, hätte Jesus nicht in dieser Weise mit ihr geredet. Die Bibel legt nirgends die äußere Form der Eheschließung fest, dennoch gibt es einen definierten Tag der Hochzeit, von dem an Mann und Frau offiziell zusammengehören. Zur Zeit Abrahams geschah dies anders (1. Mose 24, 67) als bei Simson (siebentägige Hochzeitsfeier: Richter 14, 10-30) oder zur Zeit Jesu (Hochzeit zu Kana: Johannes 2, 1-11). In der Bundesrepublik ist allein die standesamtliche Trauung die öffentlich-rechtlich anerkannte Form des Ehebeginns, die gemäß obiger biblisch abgeleiteter Definition auch vor Gott als Ehe gilt.
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Unzucht
Moralisch sauber– macht das heute noch Sinn?






„Im Übrigen, Brüder, … alles, was rein … ist, dies erwägt“ (Phil 4,8). Wir leben heute in einer Gesellschaft, die durch das Motto geprägt ist: „Tu das, was dir Spaß macht. Und das intensiv!“ Nicht nur das Recht über den „eigenen Bauch“, sondern Freizügigkeit in jeder Hinsicht wird groß geschrieben.

Es wäre unredlich zu leugnen, dass diese Geisteshaltung nicht auch auf Christen abfärbt und bereits Einstellungsänderungen bewirkt hat. Wie viele junge Christen warten noch bis zur Ehe, bis sie Geschlechtsverkehr mit ihrem „Partner“ haben?

Warum warten?

Vielleicht antwortest du: ‚Es lohnt sich nicht zu warten. Denn einerseits tut das ja sowieso fast keiner. Und die Eheschließung ist ja doch nur ein formaler Akt.‘ Auch wenn diese „nur“ eine solche formale Handlung darstellt, so ist sie für die Ehe notwendig, nämlich um dem Zusammenleben von Mann und Frau einen öffentlichen Beginn zu geben. So wird es in der Bibel immer erwartet, ob mit oder ohne Standesamt1.

Vielleicht bildest du dann eine Ausnahme in deinem Umfeld und Bekanntenkreis. Aber ist dir nicht die Wertschätzung Gottes wichtiger, die nicht nur für ein paar Minuten oder Tage mit Freude erfüllt, sondern Auswirkungen bis in die Ewigkeit hat? Gott möchte es jungen und alten Christen nicht schwer machen, sondern er hat unser Gutes im Sinn. Und diejenigen, die bis zur (bürgerlichen) Eheschließung mit Geschlechtsverkehr gewartet haben, werden wohl bestätigen, dass es für die eheliche Beziehung gut war. Gott möchte eine Beziehung nicht über die körperliche Vereinigung beginnen lassen, sondern stellt die Verbindung des Geistes und der Seele an den Anfang. Wenn diese Beziehung tragfähig ist, dann kommt es in der Ehe zur vollständigen Verbindung, die auch den Körper mit einschließt. Gott hat uns die Freude der Sexualität geschenkt – aber für die Ehe!

Was wir in der Bibel lesen

Gott gibt uns in seinem Wort, der Bibel, eindeutige Hinweise, was Er in moralischer Hinsicht als Sünde bezeichnet. Wir wollen uns einige Begriffe, die wir dazu im Neuen Testament finden, kurz ansehen, um unser Gewissen auch in solchen Fragen zu schärfen. Vielleicht denkst du, dass ein solches Thema nicht besonders erbaulich ist. Es mag sein, dass es „schönere“ Gedanken in der Bibel gibt. Aber ganz offensichtlich haben wir es nötig, diese sündigen Taten und Herzenszustände vorgestellt zu bekommen, um davon abgeschreckt zu werden, ihnen nachzugehen. Denn wir finden diese Sünden in der Bibel ausdrücklich genannt!

Gott hasst die Sünde, und Er macht uns an verschiedenen Stellen in seinem Wort deutlich, dass Menschen, die die nun folgenden Sünden begehen, keinen Platz im Reich Gottes haben können (1. Kor 6,9-10). Wie könnten wir dann solchen Dingen „nachgehen“?

1. Korinther 6,9.10
◦Hurer: Ihn kennzeichnet das Ausleben der von Gott gegebenen Sexualität außerhalb der Ehe. Somit handelt es sich bei diesem Begriff um einen außerordentlich weit gespannten Themenkreis.2 Hierunter zu fassen sind z.B. das Zusammenleben von einem Mann und einer Frau vor der Ehe, übrigens auch ein einmaliger Geschlechtsverkehr außerhalb der Ehe, die Verbindung eines Mannes mit einer anderen verheirateten Frau und umgekehrt, Homosexualität, lesbische „Liebe“. Das sind nur Beispiele, und leider gibt es ausreichend Möglichkeiten, um das sündige Herz eines Menschen auf diese Weise zu befriedigen. Das bei uns verwendete Wort „Pornografie“ hängt übrigens mit dem hier gebrauchten griechischen Wort eng zusammen! Guckst du vielleicht schon mal in solche Hefte, oder klickst du im Internet auf die „falschen“ Seiten und Banner (Werbungen)? Dann lass dir vom Herrn die Kraft schenken, um die Hurerei zu fliehen (1.Kor 6,18)! Joseph entging den Verlockungen durch Flucht. Das sichtbare Ergebnis war, dass er ins Gefängnis geworfen wurde. Das unsichtbare und bleibende Resultat war jedoch die Wertschätzung Gottes, die zum Aufschreiben dieser großartigen „Tat“ in das ewige Wort Gottes führte.

◦Götzendiener: Vielleicht denkst du, dass es buchstäblichen Götzendienst in einer christlichen Welt nicht mehr gibt. Tatsächlich staunt man jedoch, wie viele Glücksbringer wirklich angebetet werden. Dazu gehört auch, in Kirchen eine Kerze anzuzünden oder vor einem Marienbild oder einer anderen Statue auf die Knie zu gehen. Das bedeutet – wenn man von der übertragenen Bedeutung absieht, dass wir unser „Ich“ verehren und in vielen Punkten andere Personen oder Dinge vor die Sache unseres Herrn stellen – moderner Götzendienst, der immer stärker wächst.

◦Ehebruch: Dies ist eine spezielle Form dessen, was die Bibel mit Hurerei bezeichnet. Hier geht es speziell darum, dass eine verheiratete Person mit einem Liebhaber oder einer sonstigen Person Geschlechtsverkehr hat, obwohl sie verheiratet ist. Das wird verniedlichend „Seitensprung“ genannt.

◦Weichlinge: Wahrscheinlich ist mit dieser Bezeichnung eine Person gemeint, die sich (möglicherweise auf eher passive Weise, vielleicht aber auch durch entartete Neigungen zum anderen Geschlecht) in homosexuelle Verbindungen ziehen lässt. Damit wird deutlich, dass nicht nur Verführer, sondern auch Verführte für ihre Taten vor Gott verantwortlich sind.

◦Knabenschänder: Dieser Ausdruck bezeichnet wahrscheinlich die Sünde der Homosexualität, wobei hier im Gegensatz zum vorherigen Ausdruck der Aktive in diesem schrecklichen Akt angesprochen wird.
Darüber hinaus müssen wir jedoch auch an folgendes denken: Immer häufiger lesen wir in Zeitungen, übrigens auch in christlichen Magazinen, dass insbesondere Männer an Kindern Missbrauch betreiben. Sowohl im Alten wie auch im Neuen Testament macht uns die Bibel unmissverständlich klar, dass diese Taten ein Gräuel in den Augen Gottes sind. Nicht die Opfer, sondern die Täter machen sich vor Gott schuldig! Diese Tat ist daher besonders schlimm, weil häufig ein von Gott gegebenes Vertrauensverhältnis (Vater-Kind) oder sonstige Respektverhältnisse missbraucht werden, und zwar auf eine Weise, die bei den Kindern oft jahrzehntelange traumatische Erinnerungen und Verletzungen zur Folge haben. Es ist klar, dass man in dieser Bedeutung des Wortes nicht nur an „Knaben“, sondern auch an Mädchen denken muss – in der Bibel sind ja bei dem Hinweis auf eine „männliche“ Gruppe häufig zugleich die „weiblichen“ Personen mit inbegriffen. Beim Kindesmissbrauch geht es sogar vornehmlich um junge Mädchen.
◦Diebe: Wie leicht lässt ein Mensch „etwas mitgehen“. Man muss sich bestimmte Dinge ja einfach „organisieren“. Gott macht an dieser Stelle deutlich, dass jede Art des Stehlens eine moralische Sünde ist.

◦Habsüchtige: Geld und Ansehen gehören heute zu den entscheidenden Dingen des Lebens. Ehrgeiz führt dabei leicht dazu, dass ich beides zu „scheffeln“ versuche. Als Unternehmer ist man in der Gefahr, die Angestellten und Vertragspartner zu „knebeln“. Als Angestellter stellt man vielleicht horrende Gehaltsforderungen und „erpresst“ den Arbeitgeber mit Konkurrenzangeboten. Vielleicht stiehlt man darüber hinaus („Dieb“), weil man seine Bibliothek, sein Haus und seinen Besitz schöner und größer machen möchte. Verzichten will man auf nichts. Habsucht kann sich daher auf viele Bereiche des Lebens beziehen. Man stellt z.B. in Rechnung, was einem nicht zusteht, oder stellt anderen, die auf einen angewiesen sind, unverschämt hohe Rechnungen, nur um reich oder noch reicher zu werden.

◦Trunkenbolde: Wie viel Schaden ist schon durch den Alkohol angerichtet worden. Zunächst mag er eine Art Ersatz für erlittene Demütigungen oder eine Ablenkung von Sorgen sein. Andere lieben es, abends in die Kneipe zu gehen und sich einen zum Spaß oder gegen den Ärger „reinzukippen“. Wie schnell kommt es dann dazu, dass man ständig trinkt und sogar abhängig wird. Hier macht Gott deutlich, dass dies eine schlimme Sünde ist. In diese Kategorie der Suchtmittel gehört übrigens unter anderem auch das Thema Drogen! Man gibt sich z.B. auf Technoparties Drogen bis „zur Kante“ (d.h. bis man umfällt) und konsumiert zusätzlich noch eine „Freizeitdroge“.
In biblischer Zeit gab es sicher noch keine Zigaretten. In welche Kategorie würde diese Sucht aus der Sicht Gottes fallen?
◦Schmäher: Wir neigen vielleicht dazu, die „Schmähung“ besonders auf Gott zu beziehen, der von vielen Menschen gelästert wird. Aus 1. Korinther 4,13 können wir jedoch ersehen, dass es sich um eine beleidigende und gewalttätige Sprache gegen andere Menschen handeln kann. Es geht also um gehässige Schwätzer, die den Ruf von anderen – häufig hinter deren Rücken – in den Dreck ziehen oder sogar vernichten wollen.

◦Räuber: Räuber sind solche Menschen, die das, was ihnen nicht zusteht, für sich reklamieren und ergreifen und dabei häufig gewalttätig vorgehen. Oft geht es hier ganz „schlicht“ um Geld. Und dieses beschafft man sich, indem man andere mit Gewalt bedroht (z.B. räuberische Erpressung). Leider gibt es auch Christen, die dieses Mittel benutzt haben und deshalb sogar ins Gefängnis mussten.

◦Vaterschläger/Mutterschläger (1. Tim. 1,10): Hier geht es um Kinder (die im Übrigen nicht im Kleinkindalter sein müssen), die gewalttätig gegen ihre Eltern vorgehen. Das ist ein direkter Verstoß gegen das alt- und neutestamentliche Gebot, die Eltern zu ehren, das von Gott mit einem ganz besonderen Segen verbunden wurde.
◦Lügner: Menschen, deren Leben und deren Worte Lüge sind, werden nach Offenbarung 21,8 im Feuersee, im ewigen Gericht enden. Gott sucht Wahrheit bei uns, und wenn ein Mensch durch die Lüge gekennzeichnet ist, hat er kein Teil mit dem Herrn Jesus.

Das Gesetz von Saat und Ernte

Die hier genannten Sünden sind letztlich nur ein „Ausschnitt“ aus dem Katalog der moralischen Verfehlungen, über die das Wort Gottes spricht und vor denen es uns eindrücklich und ausdrücklich warnt. Wenn ein Christ meint, diese Dinge wären nicht so schlimm, stellt er sich direkt gegen die Heiligkeit Gottes. Und auch heute noch gilt: „Was irgend ein Mensch sät, das wird er auch ernten“ (Gal 6,7). Gott lässt sich nicht spotten!

Vielmehr sollten wir die Worte des Apostels im Anschluss an die Aufzählung dieser Sünden in 1. Korinther 6 beherzigen: „Aber ihr seid abgewaschen, aber ihr seid geheiligt, aber ihr seid gerechtfertigt worden in dem Namen des Herrn Jesus und durch den Geist unseres Gottes“ (Vers 11). Wenn wir uns bewusst sind, dass wir durch das Werk des Herrn Jesus nicht mehr zu dieser Welt gehören und alle Verunreinigungen abgewaschen worden sind, so dass wir ganz auf der Seite Gottes stehen, werden wir uns dieser moralischen Sünden enthalten, sie fliehen. Ganz praktisch bedeutet das, ein Leben zu führen, das für Gott ist und sich von der Welt und ihren Gedanken sowie Gesinnungen trennt.

Macht es heute noch Sinn, moralisch sauber zu leben? Ja! Wenn du deinem Retter treu bleiben willst, dann wird sein Segen dich begleiten. Dafür lohnt sich Verzicht!

Falls Du in solchen Sünden verstrickt bist, dann kannst Du umkehren. Wenn Du keinen Weg aus solch einer Situation siehst und Fragen hast, dann wende Dich an uns – wir versuchen, Dir eine Hilfestellung zu geben oder Dir jemand zu nennen, der einigermaßen in Deiner Nähe ist, um Dir konkrete Vorschläge und eine Begleitung anzubieten.

1 Im AT z.B. gab es zwar kein Standesamt, sehr wohl aber eine öffentliche Feier. Von dem Augenblick an galten Mann und Frau als Ehepaar.

2 Heute wird der Begriff „Hurerei“ praktisch nur noch auf den geschäftlichen Verkauf von Sexualität – Männer und Frauen, die sich anderen gegen Bezahlung anbieten – verwendet. Die Bibel verwenden dieses Wort jedoch in wesentlich weit gehenderer Weise.

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