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Sarrazin: das richtige Thema, die falsche Diskussion


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Sarrazin: das richtige Thema, die falsche Diskussion





von Yoav Sapir,


20. September 2010


Auch wenn mein schon seit Wochen vorbestelltes Buchexemplar noch immer
nicht eingetroffen ist, möchte ich zum Thema Sarrazin eine Kleinigkeit
bemerken.

Stellen wir uns vor, man würde das Angebot machen, es sollen 300.000
höchstqualifizierte, bestens ausgebildete Chinesen nach Israel zuwandern
und die dortige Wirtschaftslage umso mehr verbessern. Das Angebot würde
ich nichtsdestoweniger dankend ablehnen. Denn bei auffälligen
Prozentsätzen geht es nicht mehr um die Wirtschaft, sondern auch um den
Charakter des Landes.

Wirtschaftlich gesehen, lohnt es sich wohl nicht, ein jüdisches Land zu
verteidigen. Wozu jüdische Bauern zu subventionieren, wenn man im Ausland
Bankier sein kann? Doch ein Volk, das sich nur noch wegen Geld Gedanken
macht, ist zu nationaler Selbstentfaltung nicht (mehr?) fähig; ein Volk,
das alles von der Wirtschaft abhängig machen lässt, ist eines, das auf
sein Geistesleben verzichtet hat.

Die ganze Diskussion um die von Sarrazin zitierten Statistiken erscheint
mir darum recht nebensächlich. Sagen wir mal, alle türkischen und
arabischen Muslime in Deutschland wären ausnahmslos Spitzentechniker und
zu 0% an Kriminalität beteiligt. Na und? Dem seit Jahrzehnten andauernden
Kreislaufstillstand des deutschen Geistes - von der deutschen Politik ganz
zu schweigen - wäre damit nicht geholfen.

Es ist nicht so, dass die Islamisierung am klinischen Geistestod schuld
wäre; vielmehr ist es die geistige Hilflosigkeit, die den Weg zu den
heutigen Problemen erst recht gebahnt hat. Andersrum formuliert: Ich habe
überhaupt nichts gegen Chinesen, die ein sehr altes Volk sind, reiche
Traditionen haben und zu den Juden ein seltenes Pendant darstellen; nur
würden sie im jüdischen Ländle nichts verloren haben.*

Wie ich hier schon öfter geschrieben habe, sind die Migrations- und
Integrationsprobleme nur Symptome, hinter denen das Eigentliche steckt:
die Kultur- und Identitätskrise Deutschlands und des (vornehmlich
nichtjüdischen) Abendlandes schlechthin.

Zum Abschluss möchte ich die medienbezogene Studie zum Fall Sarrazin
empfehlen, die das Institut für Staatspolitik erarbeitet und herausgegeben
hat. Judenneid hin oder her, den "Kubitschekisten" ist hiermit eine
Analyse des eigentlich Interessanten gelungen: des
Entmündigungsmechanismus und seines Scheiterns.



* Aus diesem Grunde bin übrigens ich gegen die fortlaufende Überfremdung
des ohnehin überforderten Israel und für die regelmäßige Abschiebung von
Gastarbeitern samt Familien, ganz egal, ob diese nun aus Afrika, Osteuropa
oder Asien stammen. Bei uns ist das zurzeit ein brennendes Thema und da
sagen manche, wir sollten aufhören, immer neue Gastarbeiter zu
importieren, und dafür die alten bei uns bleiben lassen. Das wäre aber m.
E. das perfekte Rezept, um das Problem nur noch mehr zu verschlimmern: Wer
nicht für eines oder zwei Jahre nach Israel kommt, sondern bei uns zehn
oder zwanzig Jahre bleibt, gründet dann mit Sicherheit eine Familie und
geht nimmer wieder nachhause
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