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Deutschland soll zu Gott umkehren


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33 Antworten in diesem Thema

#1
Rolf

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Deutschland soll zu Gott umkehren






Der Seelsorger und Buchautor Christoph Häselbarth. (idea)

– Mehrere Redner einer charismatisch geprägten Konferenz für christliche Führungskräfte haben eine geistliche Umkehr Deutschlands angemahnt.

Wie der Seelsorger und Buchautor Christoph Häselbarth (Strittmatt/Südschwarzwald) in einer Predigt vor über 300 Besuchern der „Ermutigungskonferenz“ am 9. Oktober in Düsseldorf sagte, sei Deutschland „weitgehend säkularisiert und unchristlich“. Voraussetzung für eine Veränderung sei die Sehnsucht, „das Land zu einem Wohnort für Gott zu machen“. Christen in Deutschland sollten auf Gottes Willen hören, um das Land zu erneuern. Laut Häselbarth können Gebete dazu beitragen, eine Nation zu verändern. So habe in Kanada vor zehn Jahren eine Gruppe engagierter Christen für eine „Heilung“ ihrer Nation gebetet. Darum hielten heute christliche Werte Einzug in das politische Tagesgeschäft. Auch habe eine Versöhnung zwischen den englisch- und den französisch-sprachigen Landesteilen stattgefunden. Es gelte, auf den Heiligen Geist zu hören und um Vergebung für die Sünden Deutschlands zu bitten. Häselbarths Appell richtete sich an die Gläubigen aller Konfessionen: „Das Land wartet darauf, dass Christen ihren Platz einnehmen; jeder Einzelne ist wichtig.“ Auch der Unternehmensberater und Referent Johannes Grassl (Blaibach/Bayerischer Wald) forderte eine „Neuorientierung an den christlich-biblischen Werten, die uns groß gemacht haben“. Besonders in Politik und Wirtschaft gehe es um „Integrität und Wiederherstellung der Königsherrschaft Jesu Christi“. Zu der Veranstaltung hatten der neu gegründete Verein „NetworKing“ (Ostfildern bei Stuttgart) und die Eventagentur „Connection“ (Essen) eingeladen. Ziel von „NetworKing“ ist es, Christen miteinander zu vernetzen.
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#2
Guest_Matthes_*

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Dass dieses Event statt gefunden hat, ist eine erfreuliche Nachricht, die ich erst jetzt las. Matthes.
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#3
Guest_Cornelia_*

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Es ist eine falsche Annahme, dass eine Gruppe für die Sünden eines ganzen Landes um Vergebung beten kann. Was ist das für ein Quatsch!?

Wo steht das im NT? Wir kennen dieses zwar von Daniel, aber da ging es um das Volk der Juden und Daniel hatte eine Stellung bei Gott.

Für uns heute gilt, bekenne DU Deine Sünden vor Gott, tue Buße und "sündige hinfort nicht mehr".

Zitat: „Das Land wartet darauf, dass Christen ihren Platz einnehmen; jeder Einzelne ist wichtig.“ Diese Leute kennen ihre Bibel nicht! Bis zum Ende wird es Kriege geben, die Liebe wird in vielen erkalten und die Nationen erwartet das Gericht Gottes, auch Deutschland, weil es gottlos ist!

Wenn mir einer erzählen will, dass Gott unsere Nation heilen möchte, dann soll er mir das mit der Bibel beweisen. Das ist Gedankengut, dass nicht auf der Bibel beruht, sondern ein Ablenkungsmanöver des Feindes ist, damit sich die sogenannten Christen (in der Wirtschaft oder sonstwo) als gut, sozial und geistlich darstellen können.

"Ja, wir sind wer! Ja, wir können etwas bewegen! Gott braucht uns! Ohne uns kann ER hier nichts tun! Wir sind seine Hände und seine Füße und sein Mund!" Das sind Zitate von selbst ernannten "Propheten" aus USA und Deutschland!

Aber in Wirklichkeit ist es Blasphemie und totale Selbstüberschätzung!

Unsere Aufgabe ist es, Menschen die Frohe Botschaft von Jesus Christus zu bringen und sie dem Teufel zu entreissen. Mt. 7,13-14 (ff) sagt uns ja, wie es sein würde, also helfen wir doch Menschen, die schmale Tür zu finden!
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#4
Rolf

Rolf

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Kennst du Häselbarth nicht? Das ist charismatischer Quatsch. Die vorstellung, man könnte durch sog. "Proklamation" ganze Landstriche vom Bösen befreien.

Die Wahrheit ist aber: Gott hat keine Enkel, er hat nur Kinder. Das bedeutet, dass es keine Stellvertretervergebung oder Stellvertretererlösung gibt.

Jeder muss vor Gott selbst seine Knie beugen und in Reue und Buße zu ihm kommen.


Herzliche Grüße


Rolf
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#5
Guest_Cornelia_*

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Richtig!

So sehe ich es auch!
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#6
Guest_Matthes_*

Guest_Matthes_*
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Ich dachte nur, wenn Abraham für Sodom und Gomorrha betete, kann auch ein Christ für sein Land beten. Jesus äußerte, dass "der Kleinste im Reiche der Himmel größer ist als er [Johannes der Täufer, der, wie Jesus vorher sagte, der Bedeutendste der Zeit vorher war]". Ein Christ darf sich nicht überheben, aber er darf beten.
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#7
Rolf

Rolf

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Das stimmt. ein Christ darf für sein Land beten. Die Bibel lehrt uns auch für unsere Regierung zu beten. Er kann aber nicht dafür beten, dass Gott z.B. einer ganzen Stadt die Sünden vergibt, in der niemand nach ihm fragt.


Herzliche Grüße


Rolf
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#8
Guest_The Fool's Apologist_*

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Ich habe Herrn Häselbarth im Sommer 2003 ebenfalls vor vielen Menschen sprechen hören. Die Stimmung war charismatisch aufgeheizt. Er meinte, Gott hätte ihm gesagt, dass er Deutschland erwecken würde in einer unvorstellbaren Weise. Er - Häselbarth - wolle keine genaue Zahl nennen (tat das aber gleich anschließend doch, indem er hinzufügte er) habe aber den Eindruck, dass die Größenordnung etwa bei 50% der deutschen Bevölkerung - also etwa 40 Millionen - liegen könnte.

Damals waren wir natürlich begeistert... ;-)

Dass dieser Schmarren immer noch erzählt wird, zeigt nur, wie geistlich absolut verpeilt und festgefahren diese Leute sind.
Auch mit der so genannten "Väterbewegung" - deren Initiator ebenfalls Herr Häselbarth ist und die in der Gemeinde, der ich damals angehörte, von den "Großkopferten" nach propagiert wurde (hieß im Klartext: Unterordnung unter die Väter wurde eingefordert, für persönliche Entwicklungen musste Rechenschaft abgegeben werden, der Vater hatte das Recht, "in das Leben hineinzusprechen") - also auch mit eben dieser Bewegung habe ich zu fast 100% negative Erfahrungen gemacht:

- reales Desinteresse bei geheucheltem Engagement
- zunächst Forderungen erheben
- aktive Mitarbeit in der Gemeinde unterbinden
- Überwachungs- und Auskundschaftungstendenzen usw.

Insofern - wenn ich etwas von diesem Mann höre weiß ich, dass das irrelelevant ist.
Denn bevor Relevanz eintreten kann, ist Umkehr und Buße notwendig.

That's ist.


TFA
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#9
Guest_Matthes_*

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1 Themen und Referate Dr. Christoph Häselbarth
Dr. Christoph HäselbarthNach langjähriger Tätigkeit als Projektleiter in der Entwicklungshilfe rief Gott das Ehepaar Christoph + Utta Häselbarth 1980 sehr deutlich in seinen geistlichen Dienst. 1989 gründeten sie in Strittmatt im Schwarzwald den Josua-Dienst e.V., ein Werk zur geistlichen Zurüstung von Christen, insbesondere von Leitern + Pastoren. Neben der Seminararbeit in Strittmatt sprechen + dienen Häselbarths in Gemeinden, bei Tagungen + auf Kongressen. Eines ihrer Hauptanliegen ist der Versöhnungsdienst, neben Lehre + geistlicher Zurüstung von Christen.

Ende der 1990er-Jahre gründete er zusammen mit seiner Frau Utta und dem Ehepaar Wustl den PHILIPPUS-DIENST e.V., den er seit 1999 als Vorstand leitet. Utta und Christoph dienten in den zurückliegenden Jahren mehrfach in israelischen Gemeinden. Dadurch war es ihnen möglich zwei Treffen von geistlichen Leitern zu initiieren, die entscheidende Anstöße zur Versöhnung im Leib Jesu zwischen Deutschen, Juden und Arabern bewirkten.

2 Dr. Christoph Häselbarth Seelsorger für Führungskräfte - (Jg. 1937) studierte Agrarwirtschaft. Nach mehrjähriger Projektleitertätigkeit im Ausland (Entwicklungshilfe) gründete er mit seiner Frau Utta vor über 20 Jahren den Josua-Dienst im Südschwarzwald, der Seminare für Pfarrer, Pastoren und andere geistliche Leiter anbietet. Heute tritt Christoph Häselbarth als Sprecher auf christlichen Konferenzen im In- und Ausland auf. Er hat eine Reihe von Büchern geschrieben und veröffentlicht.
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#10
Guest_The Fool's Apologist_*

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@ Matthes

Ein unglaublich toller, informativer und sehr wichtiger Beitrag.


TFA
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#11
Guest_Matthes_*

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1. VÄTER UND SÖHNE – zur geistlichen Entwicklung in Deutschland

Gott hat uns einen Weg geführt

Seid einiger Zeit haben wir von David Demian und anderen viel über Gottes Plan gehört, aufzustehen und als geistliche Väter und Mütter Verantwortung für unser Land einzunehmen. David Demian sprach über dieses Anliegen Gottes, der ein Gott der Generationen ist:

• Auf einem Seminar im JOSUA Dienst in Strittmatt 2002

• Auf einer Väterkonferenz in Kassel 2003

• Auf einer Vaterlandskonferenz in Leipzig 2003
(von diesen Anlässen sind Kassetten erhältlich)

• Barbara und Berthold Becker , von Fürbitte für Deutschland, sprechen seit Jahren über das Thema Gottes: Vaterschaft und über geistliche Väter und Mütter

• Zwei Booklets von David Demian und anderen Autoren behandeln dieses Thema:
1. „Gott vereint Herzen, der Väter und Mütter, der Söhne und Töchter“
2. „Gott ruft Väter und Mütter zur Heilung des Landes“

(zu erhalten im JOSUA-Dienst, Strittmatt 49, 79733 Görwihl, Tel: 07754-7623, e-Mail: info@josua-dienst.com)

In einigen Städten und Regionen unseres Landes kommen geistliche Väter und Mütter regelmäßig zu Austausch und Gebet zusammen.
Eine ganze Anzahl von Christen aller Konfessionen und Richtungen haben die Notwendigkeit erkannt, ihre Berufung als geistliche Eltern anzunehmen und sich für Versöhnung zwischen den Generationen und für weitere Aufgaben einzusetzen. Wir wollen hier einige weiterführende Gedanken über geistliche Elternschaft und ihre praktische Umsetzung darlegen.

Die göttliche Vorplanung
Wenn Gott einen neuen geistlichen Aufbruch plant, sucht er erst geistliche Väter und Mütter die versöhnend, väterlich beratend, tragend und fördernd hinter der nächsten Generation stehen.
Die geistlichen Väter und Mütter in Deutschland stehen auf, nehmen ihren Platz ein, sammeln sich und beten für die nächste Generation. Geistliche Väter und Mütter sind bereit, mit den nächsten Generationen einen neuen geistlichen Anfang zu machen.

Die Versöhnung der Generationen
Als geistliche Väter unserer Tage bitten wir euch, die mittlere und die jüngere Generation um Vergebung, wo wir als Väter und Mütter nicht genügend hinter euch gestanden, euch nicht genügend geliebt und bestätigt haben. Wir haben sogar Ende der 60er Jahre schlechte Saat der Rebellion gesät und waren euch ein schlechtes Vorbild – bitte vergebt uns. Der Plan und Wille Gottes ist Versöhnung und Einheit mit euch und wir wollen es auch.

Indem wir, die geistlichen Väter und Mütter als ein kleiner heiliger Rest, Gott und euch, die Söhne und Töchter um Vergebung bitten für unser Versagen im Bereich gegenseitiger Annahme und Herzensbeziehungen, wird Gott Gnade schenken und die Herzen zwischen den Generationen wieder versöhnen und vereinen. Wir wollen euch nicht einengen und euch nicht in kirchliche Wohlanständigkeit hinein beschneiden, sondern wir ermutigen euch: „Lebt euren Stil, seid radikal und klar und nehmt das Land in Besitz, das Gott euch gibt. Lasst euch durch nichts daran hindern euren eigenen Weg zu finden.“
Wir haben zusammen mit euch als den nächsten Generationen den Auftrag von Jesus, die Nation zu Jüngern zu machen. In Einheit und mit Gottes Gnade wird das möglich sein.

Der gemeinsame Auftrag der Generationen
Wir möchten vor euch Söhne und Töchter, als geistliche Väter und Mütter ausdrücklich sagen: „Wir sind bereit, mit euch alte Konfessionsgrenzen zu überschreiten – wir gehören zusammen und nehmen gemeinsam als Eltern und Kinder das Land für Jesus ein. Es geht nicht mehr um konfessionelle Kritik an einander. Wir lassen uns auch nicht mehr lähmen durch ermüdende Glaubensdiskussionen – sondern wir glauben, dass Deutschland vor einer Ausgießung göttlicher Gnade und Erweckung steht.“

Wir freuen uns darauf, als geistliche Eltern zusammen mit den nächsten Generationen für eine geistliche Wende im Land eintreten zu dürfen.
Die Christen aller Generationen werden diese göttliche Gnadenzeit nutzen, um Erweckung in Deutschland voran zu bringen. Jesus und seine Herrlichkeit wird wieder in unserem Land Wohnung nehmen. Viele Menschen werden Gott ganz persönlich begegnen und ihm ihr Leben anvertrauen.
Wir erwarten Jesus als den Herrn aller Herren in unserem Land, nicht mehr als die starken – siegreichen, kämpferischen Deutschen, sondern als demütige Jünger und Jüngerinnen mit zerbrochenen Herzen und einem dienenden Geist.
Die geistliche Wende kommt nicht durch unseren Verdienst, sondern durch die Gnade Gottes und weil Gott die Versöhnung, Einheit und Liebe zwischen den Generationen und Konfessionen erwartet und geplant hat.

Gott beauftragt und bevollmächtigt uns
Uns begegnen in letzter Zeit immer wieder Christen aus allen Altersstufen, die ein Brennen und eine unerklärliche Liebe für unser Land aufs Herz gelegt bekommen haben.
Gott lässt ihnen keine Ruhe mehr und ihr Gebet über seine göttlichen Landesrettungspläne werden ihnen wichtiger als alles andere.
Sie sagen dann: „Ich weiß nicht warum, aber ich muss ständig für geistliche Aufbrüche in unserem Land beten. Ich weiß noch nicht wie es gehen soll, aber mein Herz brennt dafür.“ – Offenbar steht unser Land vor einer geistlichen Wende!

Vielen Christen – jung wie alt – gibt Gott eine Sehnsucht nach mehr von ihm, nach starken Gotteserfahrungen ins Herz.
Inmitten einer desorientierten, gottesfernen Gesellschaft müssen wir immer wieder denken und sagen: „Der Vater und Jesus in mir und seine mir geschenkte Gerechtigkeit ist die Lösung für alles!“
Wir glauben und erwarten, dass das Wirken Gottes das ganze Land erfasst und verändert. Das anbrechende Reich Gottes in Deutschland wird nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch seinen Geist zu Stande kommen.

Die Gnade Gottes macht uns brauchbar
Geistliche Väter und Mütter bekommen vom Herrn ein neues Herz, so dass sie sich um Sanftmut und Demut bemühen. Sie drehen sich nicht mehr hauptsächlich um sich selbst, sondern haben verstanden, was es heißt mit einem versöhnenden Geist nach dem Reich Gottes zu trachten. Sie sind Brückenbauer und treten für Versöhnung und Einheit besonders zwischen Christen und Konfessionen ein.
Geistliche Väter und Mütter aus den traditionellen Kirchen haben eine Liebe und ein Wohlwollen für neu entstehende Freikirchen und Hauskirchen. Auch hier gilt, dass die Mutterkirchen die Tochterkirchen fördern und sie in ihren Wachstumsprozessen nach Kräften unterstützen – statt als Mutterkirchen die Tochterkirchen zu kritisieren und zu bekämpfen. Indem die „Elternkirchen“ die Tochterkirchen fördern, werden sie selber aufblühen.
Hier gilt auch, dass der Größte im Reich Gottes der sein wird, der bereit ist zu dienen und den anderen höher zu achten als sich selbst. Es geht immer um die Förderung des Reiches Gottes, das sich konfessionsübergreifend, sowie landes- und weltweit entfaltet und um ein Verhalten, das Gott gefällt und ihn ehrt, so dass er mit seiner Gegenwart und mit seiner Herrlichkeit in unserer Mitte sein möchte.
Der Heilige Geist und die Gegenwart Gottes ziehen sich zurück, wenn wir uns so verhalten, wie es seinem Wesen nicht entspricht.

Es geht nicht um eine neue Welle
Das Aufstehen und die Sammlung der geistlichen Väter und Mütter ist nicht eine neue Welle, sondern etwas, was Gott an vielen Orten und in vielen Ländern initiiert, gemäß Mal. 3, 24:
Der Herr wird das Herz der Väter zu den Söhnen und das Herz der Söhne zu den Vätern umkehren lassen, damit er nicht komme und das Land mit dem Bann schlage.
Gott fördert in unseren Tagen die Versöhnung zwischen den Generationen und er schenkt den geistlichen Eltern und auch den Kindern Erkenntnis und Einsicht in seine Pläne. Auch die göttliche Gerechtigkeit, d.h., das Bewusstsein, dass wir durch Jesus in uns vor dem Vater bestehen können und als geliebte Söhne und Töchter angenommen sind, wird neu erkannt und ergriffen.

Gott rüstet uns zu
Es geht Gott nicht um unsere Qualitäten – wir sind alle unqualifiziert, sondern um unsere Hingabe und Annahme unserer Gerechtigkeit, um unsere Bereitschaft Gott zu ehren und um unsere Sehnsucht Gott zu begegnen.
Der Heilige Geist bewirkt in den geistlichen Vätern und Müttern, sowie in den Söhnen und Töchtern Charakterveränderung und Heiligung, um sie brauchbar und tragfähig zu machen für die bevorstehende (bzw. schon begonnene) Erweckung. Gott gibt ihnen eine Sehnsucht ins Herz, primär sein Reich voran zu bringen, aber auch eine Sehnsucht, Zeit mit dem liebenden Vater und Jesus zu verbringen.
Die geistlichen Väter und Mütter werden weg kommen von Leistungs- und Erfolgsorientierung, hin zu Barmherzigkeit, Korrekturbereitschaft und Ausrichtung auf himmlische Programme und himmlische Prioritäten, d.h.: Ausbreitung seines Reiches und Zurüstung von Jüngern.
Gott wird die geistlichen Väter und Mütter gebrauchen, das Land von antigöttlichem Verhalten und antigöttlichen Gesetzen zu reinigen. Hierbei kann es zu erheblichen Kämpfen und Verfolgung kommen. Aber die Liebe des Vaters in den Herzen der Väter und Mütter und die Liebe zum Land wird sie drängen, sich ganz dem Willen und den Plänen des Vaters hinzugeben.

Die Autorität der geistlichen Väter und Mütter
Geistliche Väter und Mütter erkennen und ergreifen ihre geistliche Autorität bezüglich geistlichen Gebundenheiten über Städten und Regionen und sie werden entsprechend handeln.
Sie haben gelernt, geistlich zu regieren und für geistliche Durchbrüche zu kämpfen. Dies wird das Markenzeichen der geistlichen Väter und Mütter sein und Joel 2 wird sich erfüllen.

Sie werden motiviert sein durch Gottesbegegnungen und erfüllt sein mit:

• Dem Namen Jesu
• Dem Wort Gottes: Es steht geschrieben...
• Dem Blut Jesu
• Anbetung und Danksagung
• Zugang zum Thron der Gnade
• Bergeversetzendem Glauben

Geistliche Väter und Mütter beeinflussen durch Gebet in Einheit die Politik, die Medien, die Wirtschaft, das Erziehungswesen, die Moralstrukturen und die Kultur.
Sie beten Gottes Ordnungen zurück und sie verhindern die Pläne Satans.
Sie ergreifen neu die Schlüssel des Himmelreiches, indem sie Negatives binden und die Pläne Gottes lösen.
Math. 16,19

...

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#12
Rolf

Rolf

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Mich beeindruckt immer wieder, wie erfolgreich diese Nichttheologen in der charismatischen Szene ankommen. Da wird ein Agraringeneur nicht nur plötzlich in den geistlichen Dienst gerufen, sondern selbstverständlich aufgrund seines Doktortitels ist er Ansprechpartner für Führungskräfte.

Einer der den Pastoren mal zeigt, wo es geistlich so lang geht. Dann bekommt man solche biographien, und in der charismatischen Welt liegen sie diesen Leuten zu Füßen.

Die meisten dieser charismatischen Gallionsfiguren haben nie gelernt, mit der Bibel schriftgemäß umzugehen. Die basteln dann vielfach, wie auch bei Herrn Häselbarth zu bemerken, biblische Texte in ihr altes Weltbild, beachten weder Kontext noch Gesamtzeugnis der Schrift.

Im Ergebnis kommt jedes Jahr ein neues Modell auf den Markt wie in der Autoindustrie, die man offenbar bei den Charis zum Überleben braucht.

Wir hatten nun schon die Wellen de Heiligen Geistes,den Torontosegen, Brownsville, das gebet des Jabez und wie sie alle heißen. Häselbarth kommt mit seiner Vätertheorie dazu.

Geistlicher ist die charismatische Bewegung dadurch nicht geworden. Man hat eher den Eindruck, es geht immer mehr bergab. Trotzdem besinnt man sich nicht auf Gottes Wort und sucht nach immer neuen Modellen, die auf den ersten blick auch ganz ansprechend sein mögen. Wenn sie aber vom Wort Gottes wegführen, sind sie nicht nur unbrauchbar, sondern sie beschädigen das biblische Christentum.


Herzliche Grüße


Rolf
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#13
Guest_The Fool's Apologist_*

Guest_The Fool's Apologist_*
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@ Matthes

Das kommt dabei heraus, wenn man nach dem Kindergarten seine Doktorarbeit präsentiert...


.
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Was Du hier präsentierst ist:

1.) nachgeplappert
2.) nichts weiter als die Beschreibung von geistlich und emotional einigermaßen gesunden Erwachsenen
3.) weltlich orientiert (Einfluss auf Politik nehmen)
4.) und daher fleischlich gesinnt (Autorität ausüben)

Forget it. Ein wenig Sauerteig durchsäuert das ganze Mehl. Dieser Prozess ist hier schon sehr weit gediehen.


TFA
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#14
keine Hoffung mehr

keine Hoffung mehr

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Der Satz ist sehr merkwürdig.

Besonders in Politik und Wirtschaft gehe es um „Integrität und Wiederherstellung der Königsherrschaft Jesu Christi“.


Wann hat es denn eine Königsherrschaft Jesu Christi gegeben ?

Die letzten 2000 Jahre hat die zB. die katholische Kirche früher nur nur Macht ausgeübt genauso viel wie die Kaiser.

Ich behaupte fast allen Unternehmern geht es nur um Gewinnmaximierung, besonders den großen, die von der Globalisierung gesteuert werden.

Auch in der Politik geht es nur um Macht der Menschen oder Parteien.

Ich möchte den Unternehmer sehen, der sein Vermögen an Arme und Hilfbedürftige verschenkt und mit anderen Christen umherzieht wie Jesus mit seinen Jüngern.
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#15
Guest_Matthes_*

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Es gibt Unternehmer, die so etwas tun. Rein theologisch gibt es das Konzept von der Königsherrschaft Jesu Christi im Kontrast zu der Zwei-Reiche-Lehre. Während die Zwei-Reiche-Lehre aus dem lutherischen Flügel der Reformation stammt und dort auch ausgearbeitet und beibehalten wurde, wurde die Lehre von der Königsherrschaft Jesu Christi im reformierten Bereich vertreten. Karl Barth war ein Vertreter. Nachfolgend auf die desaströsen Erfahrungen im Dritten Reich, welches von den christlichen Kirchen auf der Grundlage der Zwei-Reiche-Lehre unterstützt oder geduldet worden war, kam nach dem Krieg die Diskussion ganz neu in Gang. Matthes.
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#16
Locke

Locke

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Häselbarth verkündigt die Lehren von Dr.Bill Hamon.
In dem Buch: Der Tag der Heiligen, können wir die Sicht dieser Bewegung nachlesen.
Hier ist die Beschreibung des Buches:
Eine Invasion der Heiligen steht bevor! Mit prophetischer Einsicht stellt Bill Hamon prägnant und anschaulich die nächste zu erwartende Bewegung Gottes dar. Sie ist davon gekennzeichnet, dass jeder einzelne Gläubige vollständig zu einem Dienst ausgerüstet und befähigt wird, der auch in hohem Grad das Wirken im Übernatürlichen umfasst. Der Autor versteht es, diesen nächsten Schritt der Gemeinde theologisch zu untermauern, in einen kirchengeschichtlichen Zusammenhang zu stellen und dabei ein solches Maß an Begeisterung zu wecken, dass dem Leser nur ein Resümee bleibt: Ich will dabei sein!

In diesem Buch geht es auch um Apostel in der Wirtschaft und ganz besonders um die Widerherstellungs Theologie,die eigentlich die größte Irrlehre ist der Charismatischen Bewegung.Erst wenn alle Dienste wiederhergestellt wären kommt die Erweckung.Hamon sagt z.B der Dienst des Lehrers ist durch die Wort des Glaubensbewegung wiederhergestellt worden.
Noch Fragen ? Das ist Charismatischer Dünnpiff und ist auch keine Position der Pfingstbewegung die sich davon abgrenzt.
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#17
Guest_Matthes_*

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Das NT wie aber auch das AT macht aussagen, die darauf abzielen, dass die Herrschaft Gottes durchaus innerweltliche Dimensionen hat.

Das genau auszuführen, würde hier den Rahmen sprengen.

Jesus sagt: "Siehe, mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker!"

Paulus betont an etlichen Stellen die uneingeschränkte Herrschaft Jesu Christi. Es ist also nicht weit her geholt, darüber zu reden.

Luther hat Aussagen gemacht, die als eine Zwei-Reiche-Lehre verstanden wurden. "In „Von weltlicher Obrigkeit...“ unterscheidet Luther zu Beginn das Reich Gottes vom Reich der Welt. Er ordnet beiden Reichen bestimmte Menschengruppen zu: Im Reich Gottes leben die „rechtgläubigen“ Christen, im Reich der Welt alle übrigen Menschen. Demnach kann jeder Mensch nur Bürger eines der beiden Reiche sein, entweder als Christ im Reich Gottes oder als Nichtgläubiger im Reich der Welt."

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"In der Zeit von der lutherischen Orthodoxie und bis zu dem Beginn des 19. Jh. war die ZRRL fast in Vergessenheit geraten. Die lutherischen Dogmatiken interessierten sich mehr für die Drei-Stände-Lehre und die Schöpfungsordnungen. Das Modell der ZRRL war natürlich auch durch die Organisation des politischen Gemeinwesens durch das Landesfürstentum sinnlos geworden.

Zudem scheint sich die protestantische Theologie insgesamt, auch in der Aufklärung, keine Gedanken zum Thema Macht und Politik gemacht zu haben, so dass es im 19. Jh. nach der Trennung von Staat und Kirche zu großen Missverständnissen in der Deutung der ZRRL kam. Besonders sind hier Christoph Luthardt, Karl Holl, Rudolph Sohm, Wilhelm Herrmann und Friedrich Naumann zu nennen. So wurde die luthersche Unterscheidung von Christ- und Welt- oder Amtsperson im dualistischen Sinne von Innerlichkeit und Äußerlichkeit verstanden. Ernst Troeltsch warf deshalb der ZRRL die Konstruktion einer „doppelten Moral“ vor. Er beobachtete einen Rückzug der Christen in den Privatbereich und so die Überlassung der Politik in ihrer vermeintlichen Eigengesetzlichkeit. Daraus resultierte, so Troeltsch, vor allen Dingen die gängige Deutung des Staates als von Gott gegebenen Ordnung, ob Diktatur, Monarchie oder Republik, ihr kommt unbedingter Gehorsam zu.

Diese Tradition des 19. Jahrhundert führten die Deutschen Christen im Dritten Reich fort: Der NS-Staat ist Gottes gute Ordnung und erhebt totalen Anspruch auf den Menschen (Gogarten). Der Staat dient dem Volk und ist von Gott als Gleichnis des Reiches Gottes zu verstehen. Widerstand gegen diesen ist Verletzung der Majestät Gottes, die die legitime Todesstrafe nach sich ziehen kann (Althaus). In der Geschichte offenbart sich Gott, auch in Form von politischen Ordnungen: Der NS-Staat ist nach Emanuel Hirsch eine solche Gottes-Offenbarung. Ihm ging es wie den anderen beiden Autoren um ein harmonisches Ineinander von Staat (deutsches Volkstum) und Kirche."

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"Die Wende oder die Königsherrschaft Christi [Bearbeiten]

Nicht ohne Grund konnte daher Karl Barth eine historische Linie von Luther–Bismarck–Hitler konstruieren und damit die ZRRL kritisieren. Seine Vorstellung von der Königsherrschaft Christi kommt bereits in der zweiten These der Barmer Theologischen Erklärung von 1934 vor. Ihm ging es um die Abwehr einer Eigengesetzlichkeit der Politik. Christus ist dagegen Herr über alle Lebensbereiche der Welt, wie im übrigen Luther auch schon mit dem Begriff des weltlichen Regiments konstatiert hat. Allerdings geht Barth von der Vorstellung aus, dass es einen himmlischen wahren vollkommenen Staat gibt von dem Licht auf die irdische Kirche und von dort auf den irdischen unvollkommenen Staat ausstrahlt. Das menschliche Recht soll sich also am göttlichen orientieren. Somit ist Kirche politisch, weil sie versucht den irdischen Staat im Sinne des himmlischen umzugestalten."

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Die Deutungen nach 1945 [Bearbeiten]

"Nach 1945 werden beide politisch-ethischen Programme der ZRRL, also Theologie der Ordnungen, und der Königsherrschaft Christi, also die christologische Begründung der politischen Ethik, antithetisch verstanden, wurden sie doch in der zweiten und fünften These der Barmer theologischen Erklärung zusammengedacht, so dass sich sowohl Lutheraner als auch die Reformierten einigen konnten. Nur zusammen, das heißt durch die gegenseitige Korrektur beider Theorien, ist es möglich verantwortlich als Christen im politischen Gemeinwesen zu leben und zu handeln. Schwächen der Königsherrschaft Christi: Gefahr der Theokratie. Schwächen der ZRRL: Gefahr der Trennung von Christ- und Weltperson, damit Eigengesetzlichkeit der Politik, Rückzug ins Private, kritiklose Annahme des Bestehenden."

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Aus diesen kurzen Ausführungen wird schon deutlich: Die Bibel Alten und Neuen Testaments und ihre Auslegung bis hinein in die jüngste protestantische Theologie sind nicht einfach im Sinne einer weltabgewandten Frömmigkeit vereinnahmbar. Im Gegenteil: Wir sehen, dass es gute Gründe gibt, zu sagen, dass die Herrschaft Gottes der ganzen Welt gilt, dass "säkular" und "sakral" nicht die bestimmenden Kriterien unserer Weltanschauung und unserer Aktivität in der Welt sein sollten.

Matthes.
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#18
Guest_Matthes_*

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Damit nicht jemand das überliest, zitiere ich folgenden Abschnitt noch einmal heraus!

"Die Wende oder die Königsherrschaft Christi [Bearbeiten]

Nicht ohne Grund konnte daher Karl Barth eine historische Linie von Luther–Bismarck–Hitler konstruieren und damit die ZRRL kritisieren. Seine Vorstellung von der Königsherrschaft Christi kommt bereits in der zweiten These der Barmer Theologischen Erklärung von 1934 vor. Ihm ging es um die Abwehr einer Eigengesetzlichkeit der Politik. Christus ist dagegen Herr über alle Lebensbereiche der Welt, wie im übrigen Luther auch schon mit dem Begriff des weltlichen Regiments konstatiert hat. ..."

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#19
Locke

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Wurzel und Frucht der „Neuen Apostolischen Reformation“ (NAR)

Bob DeWaay



Bob DeWaay erteilte freundlicherweise die Genehmigung, diesen Artikel ins Deutsche zu übersetzen und einer deutschen Leserschaft zugänglich zu machen. Bob DeWaay ist seit 28 Jahren Pastor der unabhängigen evangelikalen Gemeinde Twin City Fellowship in Minneapolis, Minnesota (USA). Er studierte am North Central Bible College und am Bethel Theological Seminary. Er ist seit 36 Jahren verheiratet und hat zwei Kinder. Seit 1992 publizierte Bob DeWaay über 100 Artikel, in welchen er sich kritisch mit Lehren und Strömungen der Charismatik und des Evangelikalismus auseinandersetzt.

Originaltitel: Roots and Fruits of the New Apostolic Reformation

Quelle: URL:

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„So seid ihr nun nicht mehr Fremde und Nichtbürger, sondern ihr seid Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen. Ihr seid aufgebaut auf der Grundlage der Apostel und Propheten, wobei Christus Jesus selbst Eckstein ist.“

Epheser 2:19-20



In diesem Artikel geht es um Apostel in der Geschichte der Gemeinde. Ich werde aufzeigen, dass die Neue Apostolische Reformation (NAR) von den Vorstellungen der Spätregen-Bewegung durchzogen ist und dass sich diese unbiblische Bewegung für ihre Anhänger als gefährlich erweist. Zuerst will ich aufzeigen, welche Vorstellungen die frühe Gemeinde über Apostel hatte. Dann werden wir die Lehre der katholischen Kirche über apostolische Autorität betrachten. Und schließlich untersuchen wir die Auffassungen der Mystiker des 17. Jahrhunderts, die in der Spätregen-Bewegung und heute in der NAR neu aufgelebt sind.

Unter Leitung von C. Peter Wagner fand im Jahre 1996 eine Konferenz am Fuller Seminar (USA) statt. Wagner gab der Bewegung, die er bis dahin als „post-denominationel“ (die Zeit nach den Denominationen) bezeichnete, erstmalig den neuen Namen Neue Apostolische Reformation (NAR).1 Neben Wagner wirkte auch ein anderer bekannter Leiter in dieser Bewegung, Bill Hamon, der von Wagner breite Unterstützung erfuhr. Wie wir sehen werden, ist Hamon von großer Bedeutung, weil sein Dienst bis in die 1950er Jahre zurückgeht und direkt an die Spätregen-Bewegung anknüpfte.

Was die Urgemeinde unter Apostel verstand

Im Jahre 97 nach Christus schrieb Klemens von Rom einen Brief an die Korinther. Dieser Brief weist eindeutig darauf hin, dass die frühe Gemeinde nicht glaubte, dass die ersten Apostel Nachfolger hatten oder dass künftig Apostel wichtig waren, um die Gemeinden zu führen. In dem Brief ging es darum, dass einzelne Personen in Korinth die Autorität einiger Ältester, die zum Dienst eingesetzt waren, in Frage stellten. Klemens schrieb ihnen, um sie zu korrigieren. Das Zeugnis des Klemens ist bedeutungsvoll, da es sich wahrscheinlich um den Klemens handelt, der in Philipper 4:3 erwähnt und von Paulus als Mitarbeiter bezeichnet wird. Klemens nimmt Bezug auf die Apostel, wenn er schreibt:

„Die Apostel haben uns durch Jesus Christus das Evangelium verkündigt; Jesus Christus war hierzu von Gott gesandt. Christus war demnach von Gott gesandt, und die Apostel waren von Christus gesandt. Beide Berufungen waren in der Ordnung und in dem Willen Gottes. Nachdem die Apostel ihre Berufung empfangen und durch die Auferstehung Christi volle Gewissheit erlangt hatten und im Wort Gottes gegründet waren, zogen sie voller Gewissheit des Heiligen Geistes los und verkündigten, dass das Reich Gottes nahe ist. Als sie in den Städten und auf dem Land predigten, ernannten sie die Erstlingsfrucht ihres Dienstes zu Ältesten und Diakonen, nachdem diese zunächst durch den Geist als bewährt erfunden wurden, um jenen zu dienen, die noch zum Glauben kommen sollten.“2

Obwohl die katholische Kirche behauptet, dass Klemens selbst ein Apostel Christi in der Nachfolge des Petrus gewesen war, beanspruchte Klemens weder selbst, solch ein Apostel zu sein, noch erkannte er abgesehen von den wahren Aposteln weitere Personen als Apostel an; für ihn galten die ersten Apostel als wahre Apostel, weil sie von Christus selbst berufen worden waren. Aus den Schriften von Klemens können wir ersehen, wie die Apostel Älteste oder Vorsteher (eine identische Gruppe) ernannten, um Autorität in der lokalen Ortsgemeinde auszuüben. Der Apostel Paulus hatte darüber gelehrt, welche Qualifikationen und Aufgaben die Ältesten haben (Apg.20:28-31, Tit.1:5-9, 1.Tim.3:1-7), und er trug Vorsorge dafür, dass sie in ihren Ämtern Bestand hatten (2.Tim.2:2). Klemens erläutert dies näher:

„Unsere Apostel wussten auch durch unseren Herrn Jesus Christus, dass es Auseinander-setzungen um das Amt der Ältesten geben werde. Aus diesem Grund und weil sie vollkommenes Wissen darüber erlangt hatten, setzten sie jene bereits erwähnten Diener ein und belehrten sie alsdann, dass andere bewährte Männer ihrem Dienst folgen sollten, wenn ihre Vorgänger entschlafen würden. Daher sind wir der Meinung, dass es nicht recht ist, die von den Aposteln eingesetzten Männer oder andere bewährte Männer, die ihnen folgten und von der gesamten Gemeinde bestätigt wurden, ihres Dienstes zu entheben, wenn sie der Herde Christi tadellos und in Demut, Frieden und einem selbstlosen Geist gedient und für lange Zeit ein gutes Urteil aller empfangen haben. Denn unsere Schuld wird nicht gering sein, wenn wir jene aus dem Amt entfernen, die als Älteste ihre Pflichten tadellos und heilig erfüllten. Glückselig sind jene Älteste, die ihren Lauf bereits vollendet haben und von dieser Welt heimgegangen sind und viel Frucht und Vollkommenheit erworben haben, denn sie müssen nicht fürchten, dass ihnen jemand ihren gebührenden Platz, der ihnen jetzt bestimmt ist, streitig macht.“3

Klemens berief sich nicht auf eine apostolische Autorität, um in dieser Angelegenheit zu intervenieren, sondern er verwies vielmehr auf die Ältesten, die nach den Maßstäben der biblischen Apostel eingesetzt worden waren. Es ist bemerkenswert, dass er die Begriffe „Ältester“ und „Bischof“ für den gleichen Personenkreis gleichrangig verwendete. Bald würde die (frühkatholische) Kirche Bischöfe über Städte ernennen - eine Neuerung, die von den biblischen Aposteln nie befürwortet worden wäre. Klemens hingegen, der ein Gefährte des Paulus gewesen war, benutzte die Worte episkopos (Bischof) und presbyteros (Presbyter, Ältester), um die gleiche Gruppe von Personen zu beschreiben. Genau dies tat Paulus, als er in Apg. 20:77,28 die Ältesten (presbyteros) zusammenrief und sie auch als Aufseher/Bischof (episkopos) bezeichnete.

Im Jahre 97 nach Christus hatten nicht Apostel und Propheten die Leitungsautorität in den Gemeinden, sondern die Ältesten, die von den Aposteln nach deren Anforderungen eingesetzt worden waren. Jene, die behaupten, Gott wolle die Gemeinde dauerhaft durch die Autorität von Aposteln leiten, deren Offenbarungen für die Gemeinden bindend sind, ignorieren die Tatsache, dass die Apostel selbst zu keiner Zeit wollten, dass sie Nachfolger haben und dass sie auch an keiner Stelle lehrten, derartige Nachfolger müssten bestimmte Qualifikationen aufweisen. Dagegen führten sie jedoch die Qualifikationen von Ältesten an, die für zukünftige Generationen gelten sollten. Es ist traurig, dass weltweit ein Boom von Aposteln zu verzeichnen ist, obwohl nirgends in der Schrift Hinweise für die Voraussetzungen eines apostolischen Dienstes zu finden sind. Wahre Apostel mussten den auferstandenen Herrn gesehen haben und direkt von Ihm eingesetzt worden sein - Voraussetzungen, welche von den Aposteln der NAR entweder ignoriert oder verworfen werden. Viele, die das Amt des Apostels für sich beanspruchen, weisen noch nicht einmal die notwendigen Merkmale auf, die sie als Älteste einer Ortsgemeinde qualifizieren.

Die Apostel der katholischen Kirche

Im Laufe der Kirchengeschichte trat die Vorstellung von Autorität in der Gemeinde, wie sie von Klemens von Rom vertreten wurde, sehr schnell in den Hintergrund zugunsten von Bischöfen, die über ganze Städte eingesetzt wurden. Bald entwickelte sich daraus die neue unbiblische Lehre der Vorrangstellung des Bischofs von Rom, was schließlich im Papsttum mündete. Es ist eine erstaunliche Ironie der Kirchengeschichte, dass die katholische Kirche später behauptete, Klemens von Rom sei ein Apostel und der Nachfolger Petri gewesen. Diese irreführende Meinung übergeht leichtfertig die Unterweisungen des Klemens, der derartiges nie gelehrt hatte. Diese Neuerung in der katholischen Kirche machte den Status biblischer Apostel als Grundlage der Gemeinde4 ungültig und führte die Sukzession von Aposteln (die Vollmacht des Bischofs/Papstes aufgrund der historischen Rückbindung an den Apostel Petrus) ein, die sich das Recht herausnahmen, neue Offenbarungen zu empfangen, die für die Kirche bindend waren. Im Folgenden eine Erklärung der katholischen Position:

„Wir lehren und erklären, dass es ein von Gott offenbartes Dogma ist, dass der römische Pontifex, wenn er ex cathedra spricht, d.h., wenn er das Amt des Hirten und Heilers aller Christen kraft seiner höchsten apostolischen Autorität ausübt, in Fragen des Glaubens und der Moral der universellen Kirche spricht durch den göttlichen Beistand, der ihm vom glückseligen Petrus verheißen ist, die Unfehlbarkeit innehat, wie der göttliche Erlöser es für seine Kirche bestimmt hat, um über Glaube und Moral zu lehren, und aus diesem Grunde sind die Lehren des römischen Pontifex in sich selbst unveränderbar ohne die Zustimmung der Kirche.“5 (Katholische Enzyklopädie)

Es erscheint geradezu ironisch, wenn C. Peter Wagner behauptet, wir bräuchten die Wiederherstellung des apostolischen Amtes, wenn es schon vor über 1000 Jahren Personen gab, die dieses Amt für sich beanspruchten. Wagner räumt ein:

„In gewissen Teilen der Kirche wird das Amt des Apostels tatsächlich seit zwei Jahrtausenden anerkannt. Dazu gehört die katholische Kirche, die anglikanische und episkopale Kirche, und viele weitere Denominationen haben sogar das Wort ‚apostolisch‘ in den Namen ihrer Denomination eingefügt. Dennoch gilt für die apostolischen wie prophetischen Bewegungen, dass ihre lehrmäßige Betonung keinen Einfluss auf den Hauptstrom von Gemeinden hatten, die ich als lebendig und evangelikal bezeichne, und welche derzeit zur Verbreitung des Christentums beitragen. Diese Entwicklung begann erstmals in den 1990er Jahren.“6

Im Gegensatz zu Luther und den anderen Reformatoren erkennt Wagner in der Lehre der katholischen Kirche bezüglich der Apostel kein unbiblisches Dogma; im Gegenteil, er sieht die katholische Kirche als positives Vorbild für die Evangelikalen. Seine neue „Reformation“ hat angeblich viele Tausende von Aposteln und Propheten hervorgebracht. Rom hat zumindest einem solchen apostolischen Boom Einhalt geboten, indem die katholische Kirche nur über jeweils einen Apostel verfügt (den Papst), der nur gelegentlich ex cathedra spricht. Die modernen Apostel Wagners verlautbaren ständig ihre neuen Offenbarungen von Gott.

Die Reformation lehrte „die Schrift allein“

Die Reformation verwarf aus berechtigten Gründen die Autorität des Papstamtes und der kirchlichen Traditionen (Beschlüsse der katholischen Konzilien) und kehrte zur „Schrift allein“ zurück. Damit war die Gemeinde wieder zu ihrem wahren Fundament umgekehrt, zu den biblischen Aposteln und Propheten, welche durch die Schrift zu uns sprechen. Dies bedeutete, dass die Beschlüsse von Menschen in der Kirchengeschichte nicht länger für die Gläubigen bindend waren, es sei denn, diese Beschlüsse wurden aus der Schrift abgeleitet oder legitimiert. Dies zeigt uns einen wichtigen Punkt auf: Gott bindet uns lediglich an das, was unfehlbar und irrtumslos ist.7 Worte von Menschen, die sowohl eine Mischung aus Wahrheit und Unwahrheit enthalten, als auch Irrtümer und einen Mangel an Inspiration, wie die Schrift sie innehat, sind für Menschen nicht bindend. Diese Wahrheit war der entscheidende Punkt der Reformation. Päpstliche Worte haben niemals die gleiche Autorität wie die Schrift; das Gleiche gilt für die modernen Apostel und Propheten.

Die Mystikerin Jane Leade (1623-1704) und ihre Prophetie einer kommenden Elite-Gemeinde

Ein Problem, mit dem die Reformatoren des 17. Jahrhunderts zu kämpfen hatten, waren die „Enthusiasten“, die direkte Offenbarungen von Gott für sich beanspruchten. Die Reformatoren verurteilten solche Personen oder Bewegungen durchweg, was diese jedoch nicht daran hinderte, Anhänger um sich zu scharen. Eine dieser Personen, die ein Jahrhundert nach dem Beginn der Reformation in Erscheinung trat, war die englische Mystikerin Jane Leade. Ihre Schriften finden sich auf Internetseiten von Aposteln und Propheten wieder, die der NAR angehören oder mit ihr sympathisieren. Leade vertrat die Theorie, dass die sieben Gemeinden in der Offenbarungen für sieben Gemeindezeitalter stehen. Noch heute gibt es Personen, die dieser Lehre anhängen. Das Problem ist, dass nichts in der Offenbarung darauf hindeutet, dass Johannes dies so verstanden wissen wollte. Dies ist ein klassisches Beispiel dafür, wie ein Leser statt der vom Geist inspirierte Schreiber bestimmt, was die Bibel zu bedeuten hat.

Leade war besonders an der Gemeinde zu Philadelphia interessiert, weil Christus an ihr keinen Mangel fand. Sie gehörte einer Bewegung an, die sich ,,Philadelphian Society“ (Philadelphische Gesellschaft) nannte und ihren Namen von der Gemeinde in der Offenbarung ableitete. Im Jahre 1679 veröffentlichten die „Philadelphian Society“ und die Theosophen ein Dokument mit einer 60 Punkte umfassenden Prophetie von Jane Leade (das Dokument trägt ihren Namen).8 Dieses Dokument enthält Lehren, welche 1948 in der Spätregen-Bewegung wieder auftauchten und die, wie wir sehen werden, noch immer von den führenden Aposteln der NAR propagiert werden.

Der erste Teil ihrer Prophetie handelt von versiegelten Geheimnissen, welche nur jenen „Suchenden, die würdig waren,“ enthüllt werden sollten. Sie behauptete, dass es eine Bundeslade im Himmel gäbe, welche neue Offenbarungen enthalte, die im Laufe der Kirchengeschichte offenbar werden würden. Sie schrieb unter Punkt 8: „Die Gegenwart dieser göttlichen Bundeslade wird die Philadelphische Gemeinde begründen, und wo immer diese sich befindet, muss auch notwendigerweise die Bundeslade sein.“ Auf diese Weise entstand die „Philadelphische Gesellschaft“, welche eine Schrift unter dem Titel „Theosophische Transaktionen“ (Theosophical Transactions) herausgab.9 Sie prophezeite ferner eine elitäre Gemeinde, die alles Dagewesene übersteigen würde. Tatsächlich sollte diese Gemeinde eine „Jungfrau“ sein und den „Sohn“ gebären, von dem in Offenbarung 12:5 die Rede ist. Jane Leade schreibt hierzu:

„Eine jungfräuliche Gemeinde aus dem Stamm DAVID, die nicht durch einen Menschen oder durch menschliche Natur hervorgebracht wird, muss noch geboren werden. Und nachdem sie geboren sein wird, wird es eine beträchtliche Zeit dauern, bis sie aus ihrem Dasein der Unmündigkeit hervortritt und zur vollen Mannesreife gelangt. Die Geburt dieser jungfräulichen Gemeinde wurde von Johannes als das große Zeichen im Himmel gesehen, die Geburt des Erstgeborenen, der zum Thron GOTTES entrückt wurde. Wie die Jungfrau zuerst im Fleisch den CHRISTUS hervorbrachte, so ist die jungfräuliche Gemeinde in gleicher Weise von Gott dazu bestimmt, ihren ERSTGEBORENEN dem Geiste nach zu gebären, der voll Heiligen Geistes und Kraft sein wird. Die JUNGFRAU, die hierfür bestimmt ist, muss sowohl einen reinen Geist als auch einen VERKLÄRTEN Leib haben, der durch und durch von Heiligem Geist erfüllt ist. Die Gemeinde, die auf diesem Wege hervorgebracht wird und den göttlichen Namen trägt, wird mit WUNDERBAREN GABEN UND KRÄFTEN ausgestattet sein, wie wir es noch nie zuvor gesehen haben. Diese universelle und gesalbte Gemeinde muss vollkommen heilig sein, wie CHRISTUS heilig ist, damit sie würdig ist, den Namen Dem Herrn heilig und Der Herr unsere Gerechtigkeit zu tragen. Solange solch eine Gemeinde nicht auf Erden bereitet ist, so heilig, so universell, so gesalbt und ohne Flecken und Runzeln, also geschmückt, um ihrem Bräutigam zu begegnen, wird CHRISTUS selbst nicht herabsteigen, um Hochzeit zu halten und dem Vater die Braut zuzuführen.“

Gemäß dieser Prophetie wird eine vollkommene Gemeinde (später als „Menschensohn mit vielen Gliedern“ [many-membered man-child] bezeichnet)10 die Inkarnation Christi auf Erden darstellen, während Christus selbst im Himmel verweilt; diese Lehre begegnet uns wieder in der Spätregen-Bewegung des 20. Jahrhunderts. Ob diese Bewegung die Gedanken von Jane Leade übernahm oder die gleiche Irrlehre selbst hervorbrachte, kann ich nicht eindeutig sagen. Aber die Lehren sind dieselben. Die Gemeinde muss auf Erden vollkommen werden, damit Christus wiederkommen kann, und dies wird von Wundern begleitet sein, die größer und kraftvoller sein werden als jemals zuvor in der Kirchengeschichte - einschließlich des Pfingstereignisses in der Apostelgeschichte.

Die Spätregen-Bewegung: Elitärer Fünffältiger Dienst

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gebrauchte ein Mann namens David Wesley Myland den Ausdruck „Spätregen“, um die Erweckung der Pfingstbewegung (1906) zu bezeichnen. Er allegorisierte (bildhafte Auslegung) Joel 2:23, wo von der Erntezeit in Israel gesprochen wird, um eine kirchliche Geschichtstheorie daraus abzuleiten. In den israelischen landwirtschaftlichen Zyklen gab es den Frühjahrsregen (Frühregen) und den Herbstregen (Spätregen). Myland verwendete diese Ausdrücke und wandte sie auf das Pfingsten in der Apostelgeschichte (Frühregen) und auf das Pfingsten in der Azusa Street 1906 (Spätregen) an. Die Vorstellung dieser frühen Pfingstler war, dass die Gabe der Zungenrede in der Gemeinde wiederhergestellt worden war und dass dies nun in eine größere Kraftausrüstung münden sollte, um die Welt zu evangelisieren. Aber die Pfingstbewegung hatte sehr früh mit Irrlehren zu kämpfen wie etwa mit der unitarischen Lehre, welche die Trinitätslehre verneinte. Die frühen Spätregen-Pfingstler glaubten, dass Gott die apostolische Autorität der Urgemeinde wiederherstellen würde.

Jene, die an der traditionellen evangelikalen Theologie festhalten wollten und gleichzeitig die Zungenrede als Zeichen der Geistestaufe akzeptierten, schlossen sich in pfingstlichen Gruppierungen wie die AOG (Assemblies of God, größte Pfingstdenomination in den USA) zusammen. Die AOG verwarf die Lehren, die mit Mylands Spätregen verbunden waren und folgte der traditionellen prämillenialistischen Endzeitlehre (Lehre eines irdischen Tausendjährigen Reiches) der meisten Evangelikalen.

In den 1930er Jahren begann ein Mann namens William Branham zu predigen und erlebte übernatürliche Manifestationen. George Hawtin und P. G. Hunt hörten Branham in Vancouver predigen und brachten seine Lehren nach North Battleford, Saskatchewan, wo der „Spätregen“ und die Bewegung New Order of the Latter Rain (NOLR) ihren Anfang nahmen. Das entscheidende Buch, das damals Verbreitung fand, hieß Atomic Power with God through Prayer and Fasting (Atomkraft Gottes durch Gebet und Fasten) von Franklin Hall. Ein Schlüsselgedanke, der noch heute vertreten wird, ist, dass Gott beständig große Zeichen und Wunder durch die Gemeinde wirken will, aber nicht kann, weil die Gemeinde nicht heilig genug ist, es nicht wirklich begehrt, vielfältig versagt oder einen Mangel an Glauben hat, um diese Wunder hervorzubringen. Die Spätregen-Bewegung hatte schon immer elitäre Vorstellungen, die jenen von Jane Leade glichen. Sie betrachteten gewöhnliche Gemeinden als miserable Versager, die Gott nicht gebrauchen konnte.

1951 schrieb George Warnock ein Buch, The Feast of Tabernacles (Das Laubhüttenfest), das eine der wichtigsten Lehren der NOLR enthielt. Das Buch ist eine allegorische Auslegung der Feste Israels, und das Laubhüttenfest stand für eine herrliche Endzeitgemeinde, die vor der Wiederkunft Christi entstehen würde. Das ganze Buch kann im Internet nachgelesen werden, da es von einigen Vertretern der Spätregen-Bewegung ins Netz gestellt wurde. George Warnock führt eine Schlüssellehre an, welche sowohl die Spätregen-Bewegung als auch die NAR bestimmt: „Wie dankbar sind wir, dass Gott ein Muster der Vollkommenheit offenbart hat. Die Gaben und die Dienste im Leib Christi dienen der Vervollkommnung der Heiligen, und, wie wir gelesen haben, sie werden in der Gemeinde Bestand haben, bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zur vollen Mannesreife!“ Die Ämter, die nach der Himmelfahrt Christi gegeben wurden (ascension gifts), sind ein Hinweis auf den fünffältigen Dienst von Epheser 4:11. Es wird gelehrt, dass Christus erst wiederkommen kann, wenn die Gemeinde durch die Wiederherstellung des apostolischen und prophetischen Dienstes Vollkommenheit erlangt hat.

Ebenso wie Myland allegorisierte Warnock die Regenperioden Israels, um daraus Gemeindezeitalter zu machen:

„Joels Prophetie spricht also von Pfingsten - aber es gibt mehr, nämlich die Fülle von Pfingsten, und das ist das Laubhüttenfest. Gott gab den Frühregen sparsam - das Zeitalter vom Pfingsten der Urgemeinde bis heute. Aber da gibt es etwas sehr Ungewöhnliches. Genau in diesem ‚ersten Monat‘ des landwirtschaftlichen Jahres hat Gott etwas sehr Außergewöhnliches verheißen, denn er würde nicht nur den Erstregen geben, der in diesem Monat fällt, sondern er würde den Frühregen und den Spätregen zusammen geben!“11

Daraus folgerte er, dass der Spätregen von einer weit größeren Kraft und Herrlichkeit gekennzeichnet sein würde als das Pfingsten der Apostelgeschichte. Damit legte Warnock das Fundament für die außergewöhnlichen Erwartungen der modernen Apostel und Propheten. Es ist durchaus zutreffend, wenn man sagt, dass es keine noch so grandiosen Erwartungen gibt, welche die Propheten des Spätregens nicht erfüllen könnten. Dies wird deutlich, wenn man die Schriften einer ihrer führenden Leiter betrachtet.

Warnock behauptete auch - ähnlich wie Jane Leade -, dass Jesus solange im Himmel verweilt, bis die Gemeinde einen elitären Status erreicht hat, wie sie ihn zuvor in der Kirchengeschichte - einschließlich den Zeiten der Urgemeinde - noch nie erlangt hatte:

„Oh, welche Tiefe dieser Worte! Und noch mehr, Christus wird zur Rechten Gottes bleiben, bis eine Schar von Überwindern kommen wird, die Gottes Feinde besiegen werden… Und dennoch warten die meisten Gläubigen auf eine unmittelbar bevorstehende Entrückung, in welcher Christus eine armselige, besiegte und von Krankheit gezeichnete Gemeinde zu sich holen wird.“

Klar wird, dass gewöhnliche Christen in diesem elitären Denken „armselig, besiegt und voller Krankheit“ sind. Angeblich erweisen wir uns als unwürdig und können uns bei Christi Wiederkunft nicht mit Ihm in der Luft vereinen. Dies klingt sehr nach Jane Leades Philadelphischer Gesellschaft. Statt nach Christi Wiederkunft als der „seligen Hoffnung“ Ausschau zu halten, trachten die elitären Christen von Leade über Warnock bis zur NAR danach, die neue „Inkarnation“ Christi zu werden, während Christus noch „im Himmel verweilt.“ Die Hoffnung der Gemeinde ist damit ironischerweise die Gemeinde selbst geworden.

Eine der extremsten Irrlehren der NOLR wurde unter dem Namen „geoffenbarte Söhne Gottes“ (manifested sons of God) bekannt: diese Lehre besagte, dass eine gewisse Elite von Christen die Verheißung der Unsterblichkeit (wie sie in Römer 8:19 angekündigt wird) schon jetzt vor der Wiederkunft Christi erlangen würde. Warnock lehrte, dass alle Feinde - und er schloss den Tod als den „letzten Feind“ ein - erst durch die Gemeinde besiegt werden müssen, ehe Christus wiederkommen könne: „Gott sagt, dass Christus solange an jenem Ort bleibt, wo er jetzt ist, bis alle seine Feinde seinen Füßen unterworfen sind. Und zu seinen Feinden gehört der ‚letzte Feind’, der Tod. Es muss eine Gruppe von Überwindern aufstehen, welche alle widerstrebenden Mächte dieser Welt, das Fleisch und den Teufel besiegen und absolut unterwerfen muss, bevor dieses Zeitalter zu Ende geht.“12 Die Spätregen-Bewegung verwendet den Ausdruck „die Überwinder“ für die elitären Christen, die sich von dem Rest der gewöhnlichen Christen unterscheiden. Tatsächlich bezieht sich der folgende Vers aber auf alle Christen: „Denn alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt; und dies ist der Sieg, der die Welt überwunden hat: unser Glaube“(1.Joh.5:4).

Es ist geradezu ironisch für die Spätregen-Bewegung (NOLR) und die NAR (Letztere ist lediglich die Neuauflage der Ersteren, wie ich zeigen werde), dass sie ein Szenario der „Wiederherstellung“ vertreten, das davon ausgeht, dass Gott angeblich Wahrheiten allmählich wiederherstellt, die im Laufe der Kirchengeschichte verloren gingen und nun mit dieser Reformation eine Wiederherstellung erfahren sollen. Indes verwerfen die Lehrer der NOLR und der NAR ständig grundlegende Wahrheiten der Reformation und widersprechen sich selbst. Sie beanspruchen reformatorische Wahrheiten für sich und verwerfen gleichzeitig grundlegende Lehren der Reformatoren. Die Reformation lehrt beispielsweise das allgemeine Priestertum, während George Warnock und die NOLR eine elitäre „Melchisedek“-Priesterschaft propagierte, die nur für einige Christen Gültigkeit hat: „Die Melchisedek-Priesterschaft ist ein Priestertum des Lebens und der endlosen Herrlichkeit. Es ist eine Priesterschaft der ewigen Gemeinschaft und Teilhaberschaft Christi, im Gegensatz zum aaronitischen Priestertum, das die Gegenwart Gottes nur zu bestimmten Zeiten, einmal im Jahr, erfuhr... In der Fülle dieser neuen Priesterschaft werden wir vollkommen verherrlicht wie Christus. Aber ebenso wie Christus seinen Priesterdienst auf Erden mit Fürbitte für seine Brüder begann, so lasst uns jetzt das herrliche Erbe im Geist, das Reich Gottes in uns, in Besitz nehmen.“

Diese Verheißung, so Warnock, gilt nur den Heiligen der letzten Tage, welche diese Stellung erreicht haben; sie werden während der großen Trübsal wirken und diese verkürzen. Die Heiligen vergangener Zeiten konnten zu keinem Zeitpunkt eine solche Stellung im Reich Gottes erlangen.

Der bereits erwähnte William Branham wurde zu einer Schlüsselfigur der Spätregen-Bewegung und wird noch heute von vielen seiner Anhänger verehrt. Es wurde von ihm berichtet, dass er in tausenden von Fällen detaillierte Informationen über Personen geben konnte, die er gar nicht kannte. Seine Anhänger bezeichneten dies als „Worte der Erkenntnis“ (1.Kor.12) und waren überzeugt, dass er ein großer Prophet Gottes war. Branham behauptete, dass er einen persönlichen Engel hatte, der ihn lehrte und ihm Dinge offenbarte. Er sagte ferner, dass sein Engel ihm mitteilte, dass Branham Elia sei und Branhams Erscheinen die Wiederkunft Christi einleiten würde. Branham beanspruchte ebenfalls für sich, der Engel der Gemeinde von Laodizea zu sein. Er wurde unter einer Pyramide begraben, auf welcher dieser Anspruch zu lesen ist.13 Branham verwarf die Lehre der Trinität. Er demonstrierte eines sehr eindrücklich: Erneuerungsbewegungen wie die Spätregen-Bewegung sind so begierig nach Propheten, die Zeichen und Wunder wirken, dass sie nahezu jeder Irrlehre oder jedem dreisten Anspruch Glauben schenken, solange sie nur von Zeichen und Wundertaten begleitet sind.

Von der Spätregen-Bewegung (NOLR) zur Neuen Apostolischen Reformation (NAR)

Ern Baxter war viele Jahre lang der persönliche Sekretär von William Branham. Als die charismatische Bewegung kurz nach dem Tod Branhams entstand, wurde Baxter zu einer Schlüsselfigur in dieser Bewegung. Schließlich bildete er mit Bob Mumford, Charles Simpson, Derek Prince und Don Basham die „Fünf von Fort Lauderdale“ (The Fort Lauderdale Five), die das Magazin New Vine herausgaben. Sie wurden bekannt durch die kontroverse Hirten-Bewegung (Shepherding Movement). Sie vertraten die Vorstellung, dass Gott in jener Zeit durch bestimmte Personen außerbiblische Offenbarung schenkte und dass gewisse Personen das „Hören auf Gott“ weiter entwickelt hatten als andere; daher organisierten sie eine hierarchische Bewegung, in welcher die Hirten „auf Gott hörten“ und Weisungen empfingen für all jene, die in der Pyramide unter ihnen standen.

Ich selbst gehörte dieser Bewegung in den 1970er Jahren an. Der Grundgedanke war, dass Autorität dadurch zustande kam, dass man „von Gott hörte“. Demgemäß wurde der Mann, der „von Gott hörte,“ zum Leiter aller lokalen Hauskirchen eingesetzt. Ich hatte mich einer dieser Hauskirchen angeschlossen, die unter der Leiterschaft eines Mannes namens Jack Winter standen; er trat mit einer ganzen Fülle an wundersamen Geschichten über göttliche Führung auf, die er immer wieder von sich gab, um die Leute davon zu überzeugen, dass niemand ihm gleich käme, wenn es darum ging, von Gott zu hören. Ihm waren Hirten unterstellt, die wiederum hörten, was Gott für jene wollte, die ihnen unterstanden. Alles was wir taten, unterlag der Aufsicht der Hirten. Dies beinhaltete Entscheidungen wie Heirat oder ganz alltägliche Entscheidungen wie beispielsweise eine Reise. Obwohl unsere Idole auf nationaler Ebene Leute wie Baxter, Mumford und deren Gefolgsmänner waren, brauchten wir niemals über Jack Winter hinauszugehen, um göttliche Beglaubigung für unser Handeln zu erhalten. Wenn es irgendwelche ernsthaften Einwände gab, dann kam Winter in unsere Stadt und predigte über die „Rebellion der Rotte Korahs“, wobei er andeutete, er selbst sei „Moses“ und jeder, der mit ihm nicht einverstanden war, galt als Korah. Ich selbst hörte diese Predigt mehr als einmal.

Die Hirten-Bewegung im Allgemeinen und die Version davon bei uns vor Ort im Besonderen zerfiel in den frühen 1980er Jahren. Die Hirten-Bewegung erwies sich genau wie die Spätregen-Bewegung als diskreditiert. Aber jene, die an das grundlegende Paradigma der Wiederherstellung einer apostolischen Gemeinde mit mehr Kraft als die Urgemeinde in der Apostelgeschichte glaubten, gaben ihre Vorstellungen zu keinem Zeitpunkt auf. Ihrer Meinung nach war es nur eine Frage der Zeit, bis die elitäre Endzeitgemeinde aufstehen und alle Feinde Gottes vernichten würde. Sie begründeten den Niedergang vergangener Bewegungen mit dem Versagen einzelner Leiter; ihre Träume hielten sie hingegen wach.

Die Lehren der Spätregen-Bewegung erreichen die NAR

Bill Hamon wurde 1934 geboren. Er schreibt in seinem Buch Apostels, Prophets and the coming Moves of God (Apostel, Propheten und die kommende Bewegung Gottes), dass er als Teenager in den Dienst gerufen wurde: „Mit achtzehn Jahren erlebte ich die Wiedergeburt unter der Lehre des Restaurationismus (die Anschauung, man müsse die geistliche Vollmacht der Apostelgeschichte wiederherstellen), die besagt, dass es noch heute Apostel und Propheten in der Gemeinde gibt. Ich wurde ordiniert und begann meinen Predigtdienst, als ich neunzehn Jahre alt war.“14 Dies bedeutet, dass er in der Bewegung war, die Wiederherstellung der apostolisch-prophetischen Ämter lehrte. Er begann seinen Dienst kurz nachdem Warnock sein Buch The Feast of Tabernacles (Das Laubhüttenfest) veröffentlicht hatte. Seine Lehren, wie ich zeigen werde, sind nahezu identisch mit den Lehren von Warnock. Auch er allegorisierte Haggai 2:9, um zu beweisen, dass die Gemeinde der Endzeit herrlicher sein werde als die Gemeinde in der Apostelgeschichte.15

Hamon hatte bereits bei der Entstehung der Neuen Apostolischen Reformation (NAR) großen Einfluss auf C. Peter Wagners Bewegung: „Das Nationale Symposium über die Post-denominationelle Gemeinde durch C. Peter Wagner am Fuller Seminar vom 21.-23. Mai 1996 war ein historischer Zeitpunkt in den Annalen der Geschichte Gottes mit seiner Gemeinde. Es wurde prophetisch vom Heiligen Geist inszeniert, um Gottes Plan zu entfalten, seine Gemeinde zur höchsten Bestimmung zu führen... Der Konsens der Teilnehmer bestand darin, dass es noch heute Apostel und Propheten in der Gemeinde gibt und dass es eine entstehende apostolische Bewegung gibt, die die Gemeinde des 21. Jahrhunderts reformieren wird. Die letzte Generation von Christen wird eine apostolische Reformation erleben, die ebenso mächtig sein wird wie die apostolische Bewegung der ersten Christengeneration.“16

Mit Zustimmung von Peter Wagner brachte Hamon die Lehren der Spätregen-Bewegung in die NAR. Wagner empfiehlt Hamons Buch über Apostel und Propheten wärmstens17 und schrieb das Vorwort dazu. Aber Hamons Buch gibt lediglich von neuem fast alle Lehren der diskreditierten Spätregen-Bewegung wieder. Eine der extremen Lehren der NOLR war die Lehre über die „geoffenbarten Söhne Gottes“; Hamon lehrt das Gleiche, indem er eine Bibelübersetzung zitiert, die von dem „Offenbarwerden der Söhne“ spricht:

„Die ganze Schöpfung wartet auf die letzte Generation von Christen. Die Erde und die gesamte Schöpfung wartet auf das Offenbarwerden der Apostel und Propheten Gottes in den letzten Tagen und auf eine vollkommen wiederhergestellte Gemeinde. „Denn die inständige Erwartung der Schöpfung wartet sehnsüchtig auf das Offenbarwerden der Söhne Gottes“ (Rö.8:19, NKJV). Wenn die Gemeinde vollkommen wiederhergestellt ist, dann werden die Heiligen ihre endgültige Erlösung empfangen, die Unsterblichkeit ihrer vergänglichen Leiber.18

Hamon behauptet, dass sich dies vor der Entrückung ereignen muss, damit die Gemeinde ihre Rolle erfüllen kann. Diese Behauptung zeigt ein weiteres Mal, dass leibliche Unsterblichkeit bereits vor der Wiederkunft Christi erlangt werden soll: „Die Verwandlung während der Auferstehung der Heiligen, welche die Erlösung ihrer sterblichen Leiber in unsterbliche und unvergängliche Leiber mit sich bringt, wird vollzogen, damit Gott seinen größeren Ratschluss für und durch die Gemeinde ausführen kann.“19

Die Irrlehren der Spätregen-Bewegung unter neuem Namen

Die Unterschiede zwischen der Spätregen-Bewegung (NOLR) und der Neuen Apostolischen Reformation (NAR) bestehen lediglich in den verwendeten Begriffen, nicht aber in den Lehren selbst. In den 1980er Jahren wurde ein Begriff auf Konferenzen der prophetischen Bewegung benutzt, der als „neue Generation von Menschen“ (new breed of man) bekannt wurde. Unter diesem Begriff verstand man im Grunde, dass die bisherigen Christen der Kirchengeschichte jämmerlich versagt hatten und dass Gott in bestimmten Personen durch den Heiligen Geist mächtig wirken sollte, um diese zu „befruchten“, damit sie etwas „ganz Neues“ gebären könnten. Die „neue Generation von Menschen“ würde aus besonderen Christen bestehen, die eine Heiligkeit und Macht besitzen werden wie nie zuvor. Ich erinnere mich in jener Zeit an Diskussionen mit Leuten, die dieser Lehre glaubten.
Earl Paulk war ein bedeutender Vertreter dieser Lehre in den 1980er Jahren. Obwohl er später durch eine Reihe von Sexskandalen, die bis heute in den Schlagzeilen der Nachrichten auftauchen,20 an Respekt verlor, äußerte sich Paulk immer wieder zu den elitären Vorstellungen der Bewegung:

„’Erstlingsfrüchte’ bedeuten, dass viele andere folgen werden, die Jesus gleich sind. Jesus war die Erstlingsfrucht von Gottes Fleischwerdung, ein Mensch, der im vollkommenen Willen Gottes lebte. Heute sagt er: ,Ich will Leben in die Gemeinde einhauchen, indem ich den Samen des Heiligen Geistes in die Gemeinde gebe. Mein Volk wird Leben hervorbringen, wenn es zum ,fleischgewordenen Wort’ auf diesem Planeten wird. Sicherlich stören sich einige Theologen an dieser Definition, aber die Gemeinde ist ,der fortwährende Ausdruck’ Gottes.“21

So wird also die vom Heiligen Geist erfüllte Gemeinde zur fleischgewordenen Gemeinde in gleicher Weise, wie Christus Fleisch wurde. Diese Vorstellung wurde schon von Jane Leade im Jahre 1679 vertreten, worauf bereits hingewiesen wurde; und genau diese Lehre vertrat die Spätregen-Bewegung. Paulk nimmt diesen Gedanken erneut auf: „Das mächtige Wirken Gottes wird den Heiligen Geist in uns geben, damit wir die Inkarnation Gottes werden.“22

Bill Hamon integriert die Lehre über die „neue Generation von Menschen“ in seine Vorstellungen: „Die neue Generation der apostolischen Josua-Generation wird Wunder wirken und eindeutig die Zeichen der Apostel tun.“23 Die „Josua-Generation“ ist eine weitere gängige Allegorie in dieser Bewegung. Das Überqueren des Jordan in das Heilige Land durch Israel wird allegorisch ausgelegt als Triumph der Gemeinde über alle Feinde, um „alle Orte einzunehmen, worauf der Fuß tritt“, so deren Lehre. Unter der „neuen Generation“ versteht man eine besondere Gruppe von Christen, die nicht von der gleichen Ordnung ist wie andere Christen, die bisher lebten. Hamon schreibt weiter: „Es soll an dieser Stelle genügen zu sagen, dass der neue Same von Aposteln vom Geist der Weisheit inspiriert sein wird.“24 Der Geist der Weisheit nach Jesaja 11:2 charakterisiert Christus. Die Neue Apostolische Reformation behauptet, dass er IN der und nicht FÜR die Gemeinde kommt. Hamon beansprucht für sich, dass er selbst einer der endzeitlichen Apostel aus der „neuen Generation“ Gottes ist.25

Zuvor hatte William Branham behauptet, Elia zu sein, der kommen sollte (Mt.17:11). Aber Branham starb, und die Wiederherstellung blieb aus. Nun veränderte Hamon die Lehre Branhams und sprach von der „Elia-Gemeinschaft“: „Es gibt noch eine zukünftige Erfüllung, wenn Elia kommen und die Wiederkunft Christi vorbereiten wird. Dieses Mal wird es nicht ein einzelner Prophet sein, sondern eine Gemeinschaft von Propheten, die nicht nur das Volk Gottes vorbereiten werden, sondern ALLE DINGE WIEDERHERSTELLEN WERDEN.“26 Diese Wiederherstellung muss zustande gebracht werden durch die Gemeinde, ehe Christus wiederkommen kann: „Jesus konnte die Erde erst verlassen, nachdem er alle messianischen Prophetien erfüllt hatte, und er kann nicht auf die Erde zurückkehren, ehe die Gemeinde alle Schriftstellen, die von der Wiederherstellung sprechen, erfüllt.“27

Da Lehrer wie Hamon nicht an die Entrückung vor der Trübsal glauben, sind sie der Überzeugung, dass die Gemeinde der Endzeit nicht vom Antichristen verfolgt werden wird, sondern dass die Gemeinde das babylonische System der Trübsalszeit selbst zerstören wird! Hier die Behauptung: „Gottes heilige Apostel und Propheten haben einen mitwirkenden Dienst, indem sie den großen Fall Babylons herbeiführen. Ihre Autorität wird alles übersteigen, was wir bis dahin kannten... Wie Mose und Elia werden Gottes Apostel und Propheten über alle Feinde am Ende siegen.“28

Die Bibel sagt, dass Gott Babylon zerstören wird; sie sagt nichts darüber, dass die Gemeinde dies tun wird (siehe Offb.18).

Die Lehre von Joels Armee in neuer Form

Eine der diskreditierten Lehren der NOLR war die Lehre von „Joels Armee“. Man behauptete, dass es sich bei der Armee aus Joel 2:1-11 um die Endzeitgemeinde handelt, die Gottes Gericht auf Erden vollziehen wird. Dies ist eine weitere falsche Lehre, die Bill Hamon noch immer vertritt: „Die Heiligen werden derzeit in militärischen Ausbildungszentren in ihren örtlichen Waffenkammern ausgebildet. Das Ziel besteht darin, sie zu lehren und auszubilden, damit sie Offiziere werden, die Gottes Armee von prophetischen Evangelisten in der kommenden Erweckung der Heiligen Gottes führen werden. Sie werden unter dem Schutz und der Führerschaft des fünffältigen Dienstes von apostolischen und prophetischen Generälen dienen, die sie ausgebildet haben. Die Heiligen werden so wirken, wie es vom Propheten Joel vorausgesagt wurde (Joel 2:1-7).“29

Nichts in Joel 2:1-11 deutet darauf hin, dass diese Armee aus elitären Endzeitchristen besteht. Hamons allegorische Methode ermöglicht es ihm, alles mögliche in die Schrift hineinzulesen. Weiter beschreibt er die Gemeinde als eine Endzeitarmee: „Gottes große Endzeitarmee wird darauf vorbereitet, um Gottes Gericht gemäß der Schrift zu vollziehen, um mit Christus zu siegen und um die göttlichen Urteile, die bereits im Himmel bereitet sind, zu vollstrecken. Die Zeit ist bestimmt, wenn diese auf Erden durch Gottes heilige Armee vollzogen werden. Alles, was vorherbestimmt und unausweichlich ist, wird durch die Wiederherstellung der Armee des Herrn von Gott gegeben werden.“30

Alle diese Behauptungen ignorieren die offenkundige Tatsache, dass die Gerichte der Offenbarung, die als Folge von Gottes Zorn während der Trübsal auf die Erde ausgegossen werden, direkt von Gott und nicht von der Gemeinde kommen. Die „Erweckung“, die von Hamon beschrieben wird, finden wir nicht in der Bibel; er prophezeit sie aus Eigenmächtigkeit, und es gibt in der Schrift keine Anhaltspunkte dafür, dass wir ihm Glauben schenken sollten.

Wiederbelebung der „Königreich-Jetzt“-Irrlehre (Kindgdom Now Theology)

Eine weitere Bewegung, die Hamon voraussagt, ist eine Bewegung, welche die Wiederherstellung des Königreichs anstrebt (Kingdom Establishing Movement).31 Hier versteigt er sich in noch überzogenere Behauptungen:

„Die Bewegung wird nicht enden, ehe jedes Knie sich beugt und jede Zunge bekennt, dass Jesus der wahre Herr über die ganze Erde ist. Dies bedeutet nicht, dass jeder Mensch dieses Bekenntnis machen oder seine Errettung annehmen wird. Jedoch wird es eine weltweite Anerkennung geben, dass Gott über alle Elemente regiert, die Toten auferweckt, natürliche Katastrophen beherrscht, wundersame prophetische Worte und unzählige übernatürliche Manifestationen schenkt, bis jeder anerkennen muss, dass es keinen anderen Gott gibt als Jesus Christus, den Gott der Götter und den Herrn der Herren.“32

Gemäß der NOLR und der NAR wird in der Menschheitsgeschichte das Reich Gottes durch die Gemeinde vor der Wiederkunft Christi wiederhergestellt. Hamon schreibt: „Nun lasst uns ernstlich beten, dass die vollkommene Herrschaft des Reiches Gottes tatsächlich über alle Nationen und Völker auf Erden errichtet wird... Sie werden beten und proklamieren, dass es Zeit ist, dass Gottes Reich auf der ganzen Erde aufgerichtet werden wird durch die Autorität und den Dienst, den die Gemeinde von Christus empfangen hat.“33

Die Bibel sagt eine endzeitliche Verführung voraus

Über Jahrhunderte bis heute sind die immer gleichen Behauptungen bezüglich eines elitären Christentums aufgestellt worden. Dieses elitäre Christenvolk würde sich erheben, große Zeichen und Wunder wirken und den Tod vor der Entrückung besiegen, ehe der Christus, der „solange im Himmel gebunden ist“, bis der vollkommene Sieg über alle Feinde Gottes errungen ist, wiederkommen würde. Diese elitäre Gemeinde wurde als Jungfrau, als neue Generation, als geoffenbarte Söhne Gottes bezeichnet und als Fleischwerdung Gottes auf Erden angesehen. Wenden wir uns nun der Bibel und deren Aussagen über die Endzeit zu. Die Bibel vertritt keine dieser Irrlehren, die alle auf der Allegorisierung der Bibel beruhen. Was die Bibel hingegen lehrt, ist, dass es in der Endzeit zu einer großen Verführung kommen wird, die von falschen Zeichen und Wundern begleitet sein wird.

Jesus sagte: „… und viele falsche Propheten werden aufstehen und werden viele verführen… Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten aufstehen und werden große Zeichen und Wunder tun, um, wenn möglich, auch die Auserwählten zu verführen“ (Mt.24:11,24). Die Schrift sagt uns nicht, dass wir nach einer „neuen Generation“ oder „Gesalbten“ (Christussen) Ausschau halten sollen, sondern sie warnt uns vor Verführung. Paulus sagte für das Ende der Tage gefährliche (schwere) Zeiten voraus, in welchen die Menschen der Wahrheit widerstehen werden, indem sie falsche Zeichen und Wunder wirken, so wie die Magier des Pharao Mose widerstanden (2.Tim.3:1-8). Petrus sagte voraus, dass falsche Lehrer aufstehen und die Gemeinde irreführen werden, indem sie „betrügerische Worte“ reden (2.Petr.2:1-3). Johannes warnte uns davor, dass in den letzten Tagen falsche Christusse (Antichristusse) aufstehen werden. Paulus deutet an, wohin dies alles führt: „Dass niemand euch auf irgendeine Weise verführe! Denn dieser Tag kommt nicht, es sei denn, dass zuerst der Abfall gekommen und der Mensch der Gesetzlosigkeit offenbart worden ist, der Sohn des Verderbens“ (2.Thess.2:3).

Ferner sprechen die Bibelstellen in der Offenbarung, welche die elitären Apostel der NAR und NOLR für sich beanspruchen, nicht davon, dass die Gemeinde durch ihre eigene Kraft über die Welt triumphiert, während Christus „im Himmel gebunden“ ist. Ihre Auslegung ist Phantasie, die nicht auf einer gesunden Schriftauslegung ruht. Sie allegorisieren die Bibel, weil ihre Vorstellungen einer korrekten Auslegung nicht standhalten. Wir müssen uns entscheiden, ob wir Jesus, Paulus, Johannes und Petrus und deren Prophetien, die keine Irrtümer enthalten, Glauben schenken wollen oder ob wir denen glauben, die von sich behaupten, die neuen Apostel und Propheten zu sein, obgleich sie den wahren Aposteln und Propheten der Schrift widersprechen.

Schlussfolgerung

Die Kirchengeschichte hat gezeigt, dass es immer in Irrlehren mündete, wenn Personen das Apostelamt für sich beanspruchten. Es ist deutlich geworden, wie schockierend und extrem die Irrlehren vieler heutiger Personen sind. Dennoch behauptet C. Peter Wagner, dass derzeit die Gemeinden, die sich in seinem Sinne als „apostolisch“ verstehen, zu den am schnellsten wachsenden Gemeinden zählen.34 Vielleicht hat er Recht; aber wenn er Recht hat, dann ist dies eher als Beweis für die große endzeitliche Verführung anzusehen und nicht für eine große Endzeiterweckung.

Die einzig bindende Autorität in der Gemeinde ist die Schrift. Gott erhebt Vermischung, Irrtum und die Gedanken von Menschen nicht zum Maßstab. Die falschen Apostel und Propheten der NOLR und NAR haben keine Macht über die wahre, durch das Blut erkaufte Gemeinde Gottes. Vor Propheten, die nicht unfehlbar sind, haben wir uns nicht zu fürchten: „… wenn der Prophet im Namen des HERRN redet, und das Wort geschieht nicht und trifft nicht ein, so ist das das Wort, das nicht der HERR geredet hat. In Vermessenheit hat der Prophet es geredet; du brauchst dich nicht vor ihm zu fürchten“ (5.Mose 18:22). Die abgehobenen Ambitionen von Leade über Warnock, Branham, Paulk bis zu Hamon haben sich nie erfüllt und werden sich nie erfüllen. Es wird keinen jungfräulichen Menschensohn mit vielen Gliedern, eine Elia-Gemeinschaft, eine neue Generation von Menschen, eine neue Fleischwerdung Christi auf Erden oder irgendetwas derartig Blasphemisches geben. Diese Begriffe tragen antichristliches Wesen in sich. Der wahre Christus wird leiblich wiederkehren und seine Gemeinde in den Himmel entrücken (1.Thess.4:7).


Anmerkungen

1 Bill Hamon, Apostles Prophets and the Coming Moves of God, Destiny Imagine: Shippensburg, PA, 1997, S.13
2 Roberts, Alexander; Donaldson, James; Coxed, A. Cleveland: The Ante-Nicene Fathers Vol.1: Translation of the Writings of the Fathers Down to A.D. 325. Oak Harbour: Logos Research Systems, 1997, S. 16; First Epistle of Clement to the Corinthians, chapter 42.
3 ebd. Clement chapter 44.
4 See CIC issue 66 that addresses the pertinent passages: ISSUE 66.

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5

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6 C. Peter Wagner. Apostles and Prophets – The Foundation of the Church, Regal: Ventura, 2000, S.19, 20.
7 See CIC ISSUE 102.
8 URL:

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9 ebd.
10 This terminology is still in use:

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11 The entirety of Warnock’s book is posted here:

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12 ebd.
13 URL:

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14 Hamon, 120.
15 ebd., 2.
16 ebd., 10.
17 Wagner, 20.
18 Hamon, 235.
19 Ebd., 22.
20 On November 19, 2007 it was revealed that Paulk’s “nephew” who is the pastor of the church Paulk founded is actually his son through an adulterous affair Paulk had with his brother’s wife. URL:

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21 Earl Paulk, Held In The Heavens Until… God’s Strategyfor Planet Earth, Atlanta: K Dimension Publishers, 1985, S.163.
22 ebd., 227.
23 Hamon, 34.
24 ebd., 39.
25 ebd., 131.
26 ebd., 109,110.
27 ebd., 110.
28 ebd., 139.
29 ebd., 247.
30 ebd., 252.
31 ebd., 270.
32 ebd., 271.
33 ebd., 277.
34 URL:

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#20
Guest_Matthes_*

Guest_Matthes_*
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Ich verstehe nicht genau, was Du mir sagen möchtest.

Ich glaube, es ist nicht erforderlich, sich mit allen möglichen anglo-amerikanischen Pastoren herum zu schlagen und ihnen alle möglichen Lehren und Irrlehren zuzuordnen. Zu denken steht jedem Menschen, auch jedem Christen, an jedem Ort frei. Denkt doch einfach einmal an die theologischen Vorläufer in Eurem eigenen Land und in Eurem eigenen Volk. Wenn Ihr dann genug gedacht habt, was sicherlich eine Weile dauern wird, dann habt Ihr sicherlich mehr verstanden vom Thema.
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