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Jesus will die Christen retten


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#1
Scaevola

Scaevola

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  • 86 Beiträge
Vielleicht ist mein Thread hier ein wenig Fehl am Platz, denn das Buch von Rob Bell und Don Golden ["Jesus will die Christen retten"] stellt eine wichtige Frage:

Gibt es eine soziale Komponente des Evangeliums?


Ihrer Ansicht ja. Auch ich selbst finde, dass die Sorge um die Armen und die Wahrung ihrer Rechte und Bedürfnisse seit jeher ein Anliegen Gottes sind. Warum bin ich also derart negativ diesem Buch gegenüber eingestellt. Zum einen finde ich die auswahl ihrer Bibelstellen doch ein wenig willkürlich. So wird zur Begründung ihrer These von Mose schnell mal zu den Propheten und in die Evangelien gesprungen. Das da dazwischen immer mehrere Jahrhunderte liegen, so wie eine Menge an Bibelstellen und Aussagen wird übersehen bzw. gnädigerweise ignoriert. Begründung ist bei diesem Buch ohnehin ein zu starkes Wort. Die beiden Autoren haben anscheinend die Angst, mit einer tiefergehenden Erklärung ihrer Aussagen den Verstand ihres Publikums zu überfordern. Das Buch liest es sich dann allerdings wie der Text eine Kinderbuches für das Alter 2-5. Meist gibt es für Aussagen gerade mal einen, wenn die Autoren großzügig sind, vielleicht drei weitere Sätze zur Erklärung. Das ist für ein Sachbuch dann schon recht dürftig.

Am meisten stört mich allerdings die Textgestaltung. So werden regelmäßig Sätze einfach abgetrennt um dann, mit doppeltem Abstand, 2 Zeilen weiter unten weitergeführt zu werden. Für den Lesefluss recht störend. außerdem ein klarer Fall von Kosmetik, da das Buch mit 184 Seiten bei normaler Formatierung wahrscheinlich nur die Hälfte hätte! Zu diesen ominösen Sätzen ist noch zu sagen, dass sie bestenfalls triviale Binsenweisheiten enthalten. Also Dinge, die ein Mensch mit halbwegs funktionierenden Verstand und ein Christ mit ein wenig Bibelwissen ohnehin bereits erfasst hat. Hängengeblieben ist bei mir etwa der Satz: Damaskus ist nicht Jerusalem [in der Stelle geht es um Saulus/Paulus auf seinem Weg nach Damaskus Apg. 9]. Vielen herzlichen Dank für diese neue Aussage, möchte man den Autoren zurufen. Das war mir bisher noch nicht bewusst! Ein kleines Beispiel gefällig? Die Formatierung ist wie im Buch:

Ein Auszug ist ein Weggehen,

ein Verlassen,

eine Bewegung.

Es ist ein Vorwärtsdrang,

Energie,

Aktion. [Jesus, will die Christen retten, S. 75]


Was mich persönlich stört ist weniger der Grundtenor des Buches, oder seine theologischen Aussagen. Es ist vielmehr die unvermögende didaktische Aufarbeitung des Themas sowie diese Formatierung, die eigentlich fast an Betrug grenzt. Man zahlt für ein Buch dass nur zur Hälfte beschriebene Seiten enthält. die beiden Autoren lassen bei diesem wichtigen Thema es leider an der nötigen Tiefe vermissen. Es wirkt mehr wie ein plötzlich notiertes Konzept und weniger wie ein ausgefeiltes Skript, das auch den Aufwand einer Reprodukton rechtfertigt.
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