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Rolf

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Bibelbund-Schriftleiter spricht sich für die „Volx-Bibel“ als Hinführung zum Evangelium aus





Karl-Heinz Vanheiden ist eine schillernde Persönlichkeit in den evangelikalen Kreisen. Er hat als Schriftleiter der Zeitschrift des Bibelbundes „Bibel und Gemeinde“ eine öffentlichkeitswirksame Schlüsselposition inne; er ist vollzeitlicher Bibellehrer im Dienst der „freien Brüdergemeinden“ und lehrt an der Bibelschule Burgstädt. Er ist auch Verfasser einer Übertragung des Neuen Testaments in das heutige Deutsch, der sog. „Neuen Evangelistischen Übersetzung“, auch als „bibel.heute“ bezeichnet. Nach Angaben von idea wurden von dieser modernen Übertragung schon ca. 190.000 Exemplare verkauft; die gesamte Bibel soll demnächst im Verlag der freien Brüdergemeinden, der „Christlichen Verlagsgesellschaft“, erscheinen.

Vanheiden gab der Allianz-Zeitschrift idea spektrum vor kurzem ein Interview, zusammen mit dem Verfasser der Übertragung „das buch“, Roland Werner. Darin versuchten die beiden Übersetzer, die Frage zu beantworten „Warum brauchen wir immer neue Bibeln?“. Beide warben einhellig für sinngemäße, nicht wortgebundene Übertragungen in das heutige Deutsch und kritisierten die wortgetreuen Übersetzungen als schwer verständlich. Bei Werner, der als langjähriger „Christival“-Vorsitzender dem charismatisch-bibelkritisch-ökumenischen Flügel der Evangelikalen zugerechnet werden muß, ist dies wenig verwunderlich; dagegen sollten bibeltreue Christen sich etwas genauer mit den Standpunkten Karl-Heinz Vanheidens beschäftigen, der sich selbst als „bibeltreu“ bezeichnet.

Wirkliche Bibeltreue bedeutet ja eine Hochachtung vor dem vollkommenen Wort Gottes, vor der Heiligen Schrift, die Wort für Wort von Gott durch Seinen Geist eingegeben ist (vgl. 2Tim 3,16). Das Wissen darum, daß der allein weise, allmächtige Gott den menschlichen Verfassern der Bibelbücher jedes Wort eingegeben hat, das sie niederschrieben, hat bei allen echten Gläubigen durch die Jahrhunderte zu der Konsequenz geführt, daß sie nach einer möglichst wortgetreuen Übersetzung dieser Worte des lebendigen Gottes verlangt haben.

Das bedeutet nicht, daß eine mechanische Wort-für-Wort-Übersetzung aus dem hebräischen und griechischen Original die Lösung wäre. Die Unterschiede unter den Sprachen erlauben eine solche Vorgehensweise nicht; das Ergebnis wäre in der Tat oft schwer verständlich und würde nicht selten zu Mißverständnissen führen. Aber die Ehrfurcht vor Gott und Seinem inspirierten Wort hat immer wortgetreue Übersetzungen hervorgebracht, die nur dort vom der Wörtlichkeit abweichen, wo es die Verständlichkeit erfordert, die aber die Begrifflichkeit und Eigenheit des Originals beibehalten, auch wenn dies dem Leser zunächst Verständnisschwierigkeiten bereitet. Gottes Wort ist eben kein Feuilletontext, den man sich schnell bei einer Tasse Kaffee im Restaurant „reinzieht“.

Die moderne Strömung der „kommunikativen“ Übertragungen in die Gegenwartssprache hat, wie ich in meinem Buch „Gottes Wort oder Menschenwort“ nachgewiesen habe, eine bibelkritische Haltung zum Originaltext der Heiligen Schrift zur Grundlage. Die modernen Übersetzer gegen davon aus, daß Gott nur die Gedanken, nicht aber die Worte der Bibel inspiriert habe und der Übersetzer deshalb die Freihat habe, Aussagen der Bibel abweichend von ihrem tatsächlichen Wortlaut so wiederzugeben, wie „man es heute ausdrücken würde“. Dabei fließen zwangsläufig auch Mißdeutungen und falsche theologische Lehren in den solchermaßen umgeschriebenen Text hinein. Die so entstandenen Übertragungen mögen sich leicht und flüssig lesen; sie geben aber nicht mehr Gottes heiliges, kraftvolles Wort wider, sondern kraftlose und irreführende Menschengedanken.

Das gilt auch von Vanheidens eigener Bibelübertragung, die oberflächlich und schnell zusammengestrickt wurde und immer wieder erkennen läßt, daß Worte, Formulierungen und halbe Sätze von anderen Übertragungen übernommen und kombiniert wurden. In ihr wird besonders der Einfluß der bibelkritisch-ökumenischen „Guten Nachricht“ spürbar, von der Vanheiden in dem Interview freimütig bekennt, sie sei die einzige Übersetzung, die ihm zugesagt habe. Daß er seine neue Übertragung aus dem fragwürdigen Motiv anfertigte, um einen kostenfreien Bibeltext für ein anderes Buch zur Verfügung zu haben, läßt einen erschreckenden Pragmatismus, eine Hemdsärmeligkeit erkennen, die das Gegenteil von Ehrfurcht vor Gottes Wort bedeutet.

Davon, daß die Bibel Gottes ehrfurchtgebietende Offenbarung an die Menschen darstellt und deshalb jedes Wort von Ewigkeitsgewicht ist, hören wir nichts von diesem Sprecher des Bibelbundes. Stattdessen verkündet er locker die verführerische Devise der modernen Bibelübertrager: „Die Bibel sollte so leicht zu lesen sein wie die Tageszeitung“. Von einem Bibellehrer, der auch noch aus der „Brüderbewegung“ kommt, dürfte eine solche unerträgliche Verflachung eigentlich nicht kommen. Aber Vanheiden benutzt seine Übertragung sogar in lehrhaften Aufsätzen. Sie war ursprünglich als nur für Fernstehende bestimmt angekündigt worden; inzwischen macht Vanheiden dafür Werbung, daß die Gläubigen mit ihrer Hilfe die Bibel leichter durchlesen könnten. Die jetzige Führung der freien Brüdergemeinden hat ihre Solidarität mit dieser Verfälschung von Gottes Wort öffentlich dadurch bekundet, daß sie sein Werk herausgebracht und gefördert hat, anstatt ihn zurechtzuweisen. Daß es inzwischen auch von einer einflußreichen, der Brüderbewegung nahestehenden Versandbuchhandlung vertrieben wird, ist ebenfalls sehr bedauerlich.

Vanheiden geht in seiner prinzipienlosen Befürwortung moderner Übertragungen noch einen erschreckenden Schritt weiter. Idea zitiert die wahre und beachtenswerte Aussage einiger konservativer Befürworter wortgetreuer Übersetzungen: „Wer im Glauben wachsen will, muss sich einer klassischen Übersetzung anvertrauen“, worauf Vanheiden antwortet: „Wer im Glauben wachsen will, sollte jede Bibel von vorn bis hinten lesen, die er kriegen kann! Um Leute an das Evangelium ranzuführen, kann das durchaus auch einmal die Volx-Bibel sein.“ Nicht nur geht Vanheiden damit davon aus, daß auch klar verfälschte Bibeln wie die „Ökumenische Einheitsübersetzung“ oder die „Gute Nachricht“ gut seien fürs „Glaubenswachstum“. Nein, er schreckt nicht davor zurück, auch die „Volxbibel“ als Mittel gutzuheißen, das angeblich tauge, um Leute für das Evangelium zu gewinnen!

Kein Wort davon, daß dieses in der Gossensprache abgefaßte Machwerk den lebendigen Gott und seinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus, unerträglich lästert und einen anderen Jesus, ein anderes Evangelium verbreitet! Wie kann man mit der Lästerung Gottes Menschen zur Umkehr führen? Wie weit muß Vanheiden von Gottes Wort schon abgedriftet sein, wenn er meint, man könne die „Volxbibel“ als evangelistisches Werkzeug einsetzen? Aber es ist nur folgerichtig, diese „kommunikative“ Bibel im Jugendslang zu befürworten, wenn man die bibelkritischen und das Wort Gottes zersetzenden Grundsätze der modernen Bibelübertragung verinnerlicht hat. Nur – mit „Bibeltreue“ hat eine solche Haltung nichts mehr zu tun!

Karl-Heinz Vanheiden wird gewiß für dieses Interview manche Zustimmung von modernen Evangelikalen bekommen, die längst vom biblischen Glauben abgefallen sind. Die empfehlen die „Volxbibel“ schon länger mit derselben fadenscheinigen Begründung, und verlangen nach „Bibeln“, die sie lesen können wie ihre Tageszeitung. Doch die kleine Schar derer, die noch den Herrn fürchten und zittern vor Seinem Wort (Jesaja 66,2.5), die sollte aufmerken und erkennen, wie weit die Abkehr von Gottes Wort schon mitten in den Reihen der vermeintlich „Bibeltreuen“ fortgeschritten ist. Eigentlich müßte ein solches Interview Konsequenzen haben – im Bibelbund, bei den Brüdergemeinden … Aber das muß Vanheiden sicher nicht befürchten. Dazu sind, so fürchte ich, die heutigen Verantwortlichen in diesen ehemals wirklich bibeltreuen Kreisen mehrheitlich schon zu weit von wirklicher Gottesfurcht, von wahrhafter Heiligung des Herrn und Seines Wortes entfernt.

Doch uns erinnert der Umgang der modernen „Bibelübersetzer“ mit Gott und Seinem Wort an die Aussprüche eines alttestamentlichen Propheten:

So spricht der HERR der Heerscharen: Hört nicht auf die Worte der Propheten, die euch weissagen! Sie täuschen euch; die Offenbarung ihres eigenen Herzens verkünden sie und nicht [was] aus dem Mund des HERRN [kommt]. (…) Denn wer hat im Rat des HERRN gestanden und hat sein Wort gesehen und gehört? Wer hat auf mein Wort geachtet und gehört? (…) Ich habe diese Propheten nicht gesandt, und doch sind sie gelaufen; ich habe nicht zu ihnen geredet, und doch haben sie geweissagt. Hätten sie in meinem Rat gestanden, so würden sie meinem Volk meine Worte verkündigen und sie abbringen von ihrem bösen Weg und von ihren schlimmen Taten! (…) Ist mein Wort nicht wie ein Feuer, spricht der HERR, und wie ein Hammer, der Felsen zerschmettert? Darum siehe, ich komme über die Propheten, spricht der HERR, die meine Worte stehlen, einer dem anderen; siehe, ich komme über die Propheten, spricht der HERR, die ihre eigenen Zungen nehmen und behaupten: »Er hat geredet!« Siehe, ich komme über diejenigen, spricht der HERR, die Lügenträume weissagen und sie erzählen und mit ihren Lügen und ihrem leichtfertigen Geschwätz mein Volk irreführen, während ich sie doch nicht gesandt und ihnen nichts befohlen habe, und sie diesem Volk auch gar nichts nützen! spricht der HERR. (…) denn jedem einzelnen wird sein eigenes Wort zur Last werden, denn ihr verdreht die Worte des lebendigen Gottes, des HERRN der Heerscharen, unseres Gottes! (Jeremia 23, 16+18+21-22+29-32+36)


Quelle: idea spektrum 15/2010, S. 16-19


Rudolf Ebertshäuser 26. 4. 2010 www.das-wort-der-wahrheit.de
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