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Jenseits menschlicher Möglichkeiten


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#1
Rolf

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HINWEISE:
(1) Dieser Artikel spiegelt die Erkenntnisse, Gedanken und persönliche Meinung des Verfassers wider und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.






Jenseits menschlicher Möglichkeiten





“Die Leute tun mir Leid. Seit drei Tagen sind sie hier bei mir und haben nichts zu essen. Wenn ich sie jetzt hungrig nach Hause schicke, werden sie unterwegs zusammenbrechen; denn sie sind zum Teil von weit her gekommen.” Die Jünger gaben zu bedenken: “Wo soll jemand hier in dieser unbewohnten Gegend das Brot hernehmen um all diese Menschen satt zu machen?” (Markus 8:2-4, Gute Nachricht Bibel)

Die Jünger trafen wohl den Nagel auf den Kopf. Wie kann jemand (wie hier) 4.000 Männer plus Frauen und Kinder in der Einöde nahezu ohne Zugriff auf Nahrungsmittel speisen?

Wie oft bin ich doch diese Passage beim Lesen durchflogen, habe das Wunder zur Kenntnis genommen und weitergelesen, ohne jene Ereignisse auf ihre Relevanz für uns heute zu prüfen. Die Jünger stellten eine auch heute stets aktuelle, elementare Frage für unzählige Orte und Regionen überall auf der Welt: Wie versorgen wir die hungernden Menschen in unserem Einflussbereich mit Nahrung ohne Zugriff auf (ausreichende) Lebensmittel?

Nun, wir machen was wir gelernt haben - einen Plan, nicht wahr? Wir gründen Unterstützungs- und Hilfsorganisationen oder Hilfsfonds, die durch bevorzugte Steuerbehandlung Spender locken, appellieren an ihr Herz und Mitleid, finanzieren mit den Zuwendungen die Lebensmittel, den Transport, die logistische Verteilung und Verwaltung, und versuchen zumindest das Gros dieser Hilfeleistung den Bedürftigen rechtzeitig (an oftmals korrupten Beamten vorbei) zukommen zu lassen. Die hier skizzierte, vom Menschen initiierten Unterstützungskette, ist sicherlich unvollständig, aber das ist in diesem Zusammenhang nicht so wichtig. Ich möchte die wohl gemeinten Bemühungen der Menschen, Notleidenden zu helfen, keinesfalls abwerten, auch wenn diese Zeilen vielleicht etwas herablassend klingen.

Ich bin einfach nur von Jesu Reaktion auf die akute Notwendigkeit, eine große Menschenmenge zu speisen, getroffen, weil sie so ganz anders ist als unsere normalerweise. Keine Anklage wegen fehlender Vorausschau oder Unvernunft. Kein Auftrag an die Jünger: “Lasst Euch mahl was einfallen, Jungs. Nutzt Eure Gehirnzellen und macht einen Plan. Ihr seid intelligent genug, also findet eine Lösung. Aber schnell!” Nichts von alledem. Und anders als in Lukas 14, wo Jesus empfiehlt die Kosten vor Unternehmungen zu überschlagen, erwartete Er hier keinen “Kostenvoranschlag” mit Mengenangaben für diese Mammut-Aufgabe.

Stattdessen interessierte Ihn nur, was momentan für eine Speisung zur Verfügung stand.

Haben wir jemals in Betracht gezogen, dass der Herr mitunter keine volldurchdachte und durchgeplante Lösung von uns erwartet? Kann es sein, dass Ihn lediglich unsere Bereitschaft interessiert, das anzubieten, was wir haben (!), damit Er (nicht wir) es auf wundersame Weise in das Benötigte vervielfältigen kann? Sind wir möglicherweise weitaus effektiver für den Herrn, wenn wir Ihm mit dankbarem und freigebigen Herzen das offerieren, was uns zur Verfügung steht anstatt klagend darauf zu schauen was uns fehlt?

Vielleicht scheint es weit hergeholt ein Vervielfältigungswunder als Regellösung für solche Situationen zu betrachten. Anstatt jedoch frustriert, mutlos und gelähmt zu sein, wenn wir nicht mehr weiter wissen, wäre da die Offenheit für eine solche Lösung nicht angebracht und lohnenswert? Das erfordert allerdings unseren Glauben und unser Vertrauen in Gottes Fähigkeiten und Bereitschaft, das zu tun, was jenseits unserer oft limitierten menschlichen Möglichkeiten liegt. Erinnern wir uns? Die große Menschenmenge wurde damals nicht nur ausreichend gespeist, sondern hernach wurden auch mehr Essenreste eingesammelt, als ursprünglich in die Aufnahme des Speisungsprogramms “investiert” wurde!

Sind wir willens und bereit (wie die Jünger damals) mit dem Herrn jenseits unserer begrenzten menschlichen Möglichkeiten zu kooperieren?

Gottfried Hetzer
09. April 2010
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