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Der Zehnte ist illegal


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#1
Rolf

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Der Zehnte ist illegal



Teil 1


von Gary Amarillo (übersetzt von Gottfried Hetzer)

Wenn ich von illegal rede, dann sicherlich nicht aus Sicht der Regierung. Die amerikanische Bundesregierung ist
eher grosszügig, weil sie religiösen Organisationen nahezu freie Hand bei ihrer Finanzmittel-Beschaffung lässt
und ihnen sogar viele Arten von Steuererleichterungen gewährt. Mit illegal meine ich, dass Gott christliche Leiter
nie dazu ermächtigt hat, den Zehnten von Seinen Kindern zu nehmen. Weder im Alten noch im Neuen
Bündnis finden wir eine Autorisierung für den Zehnten der neuzeitlichen Kirche. Kirchenhistoriker stimmen jedenfalls
darin überein, dass das Zahlen des Zehnten von den frühen Gläubigen nicht praktiziert wurde.
Der Zehnte ist ein Thema, das den meisten Gemeindeleitern sehr am Herzen liegt. Die Glaubensgemeinschaften,
die ihre Mitglieder dazu bewegen können, volle 10 % ihres Bruttoeinkommens abzugeben, können gewaltige
Energien freisetzen, die weit über ihre Mitgliederzahl hinaus gehen. Die führenden “Zehnte” Sekten sind
nach einem Bericht im “Christian Ministry” interessanterweise die, die Evangelikale als Kult bezeichnen. Jehovah's
Zeugen, die Mormonen und die World Wide Church of God (Weltweite Kirche Gottes) sind die führenden
Geber. An vierter Stelle stehen die Assemblies of God. Vor nicht allzu langer Zeit hat die World Wide Church of
God den Zehnten als nicht-Schriftgemäß aufgegeben. Die Spenden gingen im ersten Jahr um 30 % zurück. (
Während der Bericht in “Christian Ministry” die Zeugen Jehovah’s als führende Glaubensgemeinschaft in Sachen
Zehnten-Zahlung aufführt, wurde ich von dieser Organisation informiert, dass die Zeugen Jehovah’s den Zehnten
gar nicht praktizieren.)
Gemäß “Newsweek” geben die meisten Kirchenmitglieder deutlich weniger als 10 %, in der Regel sogar unter 2
%. Wenig überraschend ist die Tatsache, dass die Armen deutlich größere Anteile ihres Einkommen geben als
die Reichen. “USA Today” (25. Oktober 1990) sagt uns, dass Familien, die unter 10.000 $ verdienen, 5,5 % ihres
Einkommens an Wohltätigkeitsorganisationen (nicht unbedingt Kirchen) geben. Familien mit einem Einkommen
zwischen 50.000 und 60.000 $ geben nur 1,7 % davon.
Wir hoffen in diesem Beitrag Folgendes aufzeigen zu können: während uns viele kirchliche Finanzmittel-Beschaffungsorganisationen
und christliche Finanzberatungsdienste vorhalten, dass wir “Gott berauben” wenn wir
den Zehnten nicht geben, sind es genau genommen diejenigen, die den Zehnten als christliche Doktrin lehren,
die “Gott berauben”. Während wir uns durch diesen Artikel arbeiten, sollten wir obige Statistik im Blick behalten,
nach der die Armen die Reichen im Geben prozentual bei weitem schlagen.
Ich werde eine Behauptung aufstellen, die wahrscheinlich viele langjährige Kirchenchristen, die glauben, die
Bibel recht gut zu kennen, schockieren wird. Ich hoffe, dass diese Behauptung die Leser dazu bringt, für sich
selbst herauszufinden ob sie zu 100 % biblisch wahr ist. Meine Hoffnung ist, dass, wenn wir erkennen wie weit
wir uns von den Grundlagen der Schriften in solch grundlegenden christlichen Lehren entfernt haben, wir unser
Bestreben zu lernen erneuern um “uns selbst als bewährt” zu erweisen. Hier ist die Behauptung: Der Zehnte,
wie von den meisten christlichen Gemeinden als 10 % des Brutto- oder Nettoeinkommens gelehrt, lässt sich auf
keiner Seite der Bibel finden!
Viele christliche Veröffentlichungen sprechen davon, dass diejenigen Gott berauben und unter einem Fluch
leben, die keinen Zehnten zahlen. Anhand einer solchen Veröffentlichung möchte ich beispielhaft aufzuzeigen
welche Schriftstellen und Argumentationen normalerweise als Beweisführung für den Gedanken genutzt werden,
die Kirche sei voll von Dieben, also Menschen, die keinen Zehnten von ihrem Einkommen zahlen.
Ein Heft mit dem Titel “Zehnter, Opfergaben und Almosen” behauptet: "Heute lehren viele Kirchen nicht das Geben
des Zehnten, weil sie die Menschen nicht verscheuchen wollen. Tatsächlich berauben sie damit aber die
Kinder Gottes ihres Segens. Wenn das Zehnten-Geben nicht gelehrt wird, erlauben sie ihren Mitgliedern unwissentlich
Gott zu berauben. Und damit geben sie dem Fresser freien Zugriff auf die ihnen anvertrauten Menschen.
Und so wundern sich die Kirche und die Menschen, warum sie nicht gesegnet sind. Wenn die Kinder Gottes
wieder zu Gott zurückkehren, dann wird Er sich ihnen auch wieder zuwenden, wie Er es versprochen hat.”
Laut Argumentation dieses Autors sind die Kirchen der Welt voller “Gottesräuber”. Die überwältigende Mehrheit
der Christen gibt nicht einmal annähernd 10 % ihres Einkommens. Die meisten Kirchen sind daher mit “Gottesräubern”
nur so überflutet.
Das Heft “Zehnter, Opfergaben und Almosen” behandelt mehr als nur das Thema Zehnter, da es in diesem Artikel
aber nur um den Zehnten geht, wollen wir uns auch darauf konzentrieren.
Ich werde den Namen des Autors nicht nennen, weil ich hoffe, dass er in naher Zukunft noch die Torheit seiner
Ausführungen erkennen wird.
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In einem kleinen Absatz hat er also ganze Gemeinden in die Hände des Fressers verdammt, weil sie nicht den
Zehnten geben. Solange sie den Zehnten nicht geben, so seine Argumentation, haben sie Gott ihren Rücken zu
gewandt und Er kann sie nicht segnen. Sie sind Gottesräuber! Das gerade zitierte Heft ist übrigens sehr typisch
für solche Veröffentlichungen. Sie beziehen sich alle auf die gleiche Hand voll Bibelstellen um ihre Ansicht zu
verteidigen.
Anhand dieses Beispiels möchte ich einmal aufzeigen, mit welchen Bibelstellen solche Leute ihre Sichtweise
stützen und möchte dann beweisen, dass diese Schriftstellen nicht nur völlig aus dem Kontext gerissen wurden,
sondern auch als solche die Lehre, 10 % des Einkommens als Zehnten zu geben, nicht stützen.
Dann werden wir die Geschichte des Zehnten im Alten Testament, die Sichtweise der frühen Kirche zu dieser
Thematik und den unserer Meinung nach korrekten biblischen Ansatz des Gebens studieren.
Was sagen die Schriften?
Diejenigen die lehren, dass Christen zum Geben des Zehnten verpflichtet sind, lassen sich in zwei Hauptgruppen
einteilen:
1. Solche, die sagen wir seien noch immer ganz oder teilweise unter dem Mosaischen Gesetz.
2. Solche, die den Zehnten als Abrahamitischen Bündnisteil sehen, also noch vor der Zeit Mose.
Laut Argumentation der zweiten Gruppe ist das Abrahamitische Bündnis (ein Bündnis des Glaubens) für die
Kirche gültig. Weil Abraham den Zehnten gab, müssen wir ihn auch geben.
Also schauen wir uns zunächst diese “vor der Zeit Mose” Argumentation an, die von denen gebraucht wird, nach
deren Lehre das Mosaische Gesetz vergangen ist (keine Gültigkeit mehr hat) und den Christen deswegen auch
nicht auferlegt werden kann. Was das Vergangen sein des Mosaischen Gesetzes anbelangt ist ihre Aussage korrekt.
(Aus Platzgründen können wir diese Thematik nicht komplett beleuchten, aber einige Schriftstellen könnten für
diejenigen hilfreich sein, die in diesem Punkt nicht übereinstimmen. Siehe 2. Korinther 3:11+13; Hebräer 8:13;
Galater 4:21-26; eigentlich der gesamte Brief an die Galater und Hebräer).
Nur kurz, das Alte Bündnis (Mosaische Bündnis) war ein bilaterales Abkommen zwischen Israel und Yahweh, in
dem Yahweh Israel segnen würde, wenn es seinen Teil des Abkommen einhalten würde, und sie verfluchen
würde, wenn es das nicht täte. Es war ein Alles-oder-Nichts Paket. Dem Menschen war nicht gestattet dieses
Abkommen als Sammelsurium zu betrachten, aus dem nur das gewählt und herausgepickt werden konnte, was
in seinen persönlichen religiösen Ernährungsplan passte. Jakobus 2:10 sagt uns, dass “wenn jemand das ganze
Gesetz hält und sündigt gegen ein einziges Gebot, der ist am ganzen Gesetz schuldig.”
Nahezu alle Glaubensgemeinschaften der Christenheit haben Teile des Mosaischen Bündnisses genommen, sie
sozusagen “getauft” und dem Neuen Bündnis hinzugefügt. Ohne es zu bemerken sind so die meisten Christen
am gesamten Mosaischen Gesetz schuldig geworden, muss es doch komplett eingehalten werden. Gleichzeitig
sind sie “aus der Gnade gefallen”, weil sie die Gnade mit einem Bündnis vermischt haben, das für die unter dem
Neuen Bündnis Lebenden nicht mehr zweckdienlich ist. Das bedeutet ja nicht, dass wir nicht viele wunderbare
Dinge vom Gesetz Mose lernen können. Wir sind halt nur nicht mehr in bündnishafter Beziehung mit Gott
durch dieses Bündnis. Wir sind in bündnishafter Beziehung mit Gott durch ein Neues Bündnis, das durch Jesus
Christus bestätigt wurde - und nicht durch Moses.
Die Tatsache, dass die meisten Glaubensgemeinschaften des Christentums diesen entscheidenden Punkt nicht
begriffen haben, hat dazu geführt, dass wir von der eigentliche Stärke/Kraft des Neuen Bündnisses, der “Gnade
durch Glauben”, abgefallen sind. Tragischerweise sind die meisten Christen sich dieses seit Jahrhunderten andauernden
“Abfallens” gar nicht bewusst. Der überwiegende Teil der Glaubensgemeinschaften hat das von Moses
eingeführte Mosaische Bündnis mit dem Neuen Bündnis verwechselt, dass das “Gesetz des Geistes des Lebens
in Jesus Christus ist” (Römer 8:2). Das eine Bündnis brachte den Tod (und wird es immer tun), das andere
Leben. Wenn Du glaubst irgendetwas aus dem Alten Bündnis sei für den Gläubigen in Christus bindend, dann
lies doch mal was Paulus im 1. Korinther 3:4-18 über den Eckstein des Mosaischen Bündnisses, die 10 Gebote, zu
sagen hat. Das sollte jeden davon heilen sich selbst an den “Dienst des Todes” zu binden. Die Folgen dieser Vermischung
sind katastrophal. Eine sorgfältige, unbefangene Studie der Kirchengeschichte müsste offenbaren,
was diese Vermischung hervorgebracht hat. Nun geht es in dieser Abhandlung aber nicht um die Gegenüberstellung
vom Mosaischen Gesetz und Gnade, aber ich dachte, das Thema sollte doch wenigsten angerissen
werden. Nun aber zurück zum eigentlichen Thema.
Stammt der Zehnte aus “der Zeit vor Mose”?
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Schauen wir uns jetzt mal die Lehre an, die den biblische Zehnte in der Zeit vor Moses legt.
Abel
Die erste Stelle an der wir Opfergaben in irgendeiner Form begegnen finden wir im 1. Mose 4:3-7. Kain brachte
dem Herrn eine Opfergabe von den Früchten des Feldes und Abel von den Erstlingen seiner Herde und ihrem
Fett. Der Herr achtete Abel und sein Opfer, jedoch nicht Kain und sein Opfer, was Kain sehr ärgerlich machte.
Die meisten Christen, die den Zehnten lehren, rechnen sich auch zu denen, die die Bibel wörtlich auslegen (Literalisten),
d.h. gegen die Spiritualisierung/Vergeistlichung der Schriften sind. Sowie wir jedoch zu ihrer Lieblingslehre
kommen verbannen Literalisten oft recht schnell ihre “wörtliche Auslegung” und “vergeistlichen” sie.
Im 1. Mose 4:3, also der eben erwähnten Passage, gibt es keinen Hinweis auf die geopferte Menge. Sowohl Feldfrüchte
als auch Herden waren zulässige Opfergaben. Wir könnten darauf hinweisen, dass Abel Blut brachte und
Kain nicht. Wir könnten auch noch etwas aus der Tatsache machen, dass Abel von seinen Erstlingen gab, während
wir nichts Näheres über Kain’s Opfergabe wissen. Wir könnten versuchen das Ganze zu vergeistlichen.
Wenn wir jedoch die Schriftstelle so nehmen wie sie ist, mit einer wörtlichen Auslegung, dann haben wir hier
keinen “biblischen Zehnten”. Alles was wir haben sind zwei Opfergaben, die eine zulässig, die andere nicht.
Abraham
Wir müssen schon 2.000 Jahre in der Geschichte vorangehen um den nächsten Hinweis auf Opfergaben an den
Herrn zu finden: Abraham und seine Opfergabe an Melchizedek, den König von Salem. Während wir diesen Teil
der Schriften analysieren, möchte ich eines besonders betonen: Wie schon zuvor erwähnt nehmen es Literalisten
nicht besonders wörtlich. Wenn wahres “geistliches” Verständnis tatsächlich von einem “wörtlichen” Auslegung
kommt, dann machen Schriftstellen wie die folgende keinen Sinn: “Der natürliche Mensch aber vernimmt
nichts vom Geist Gottes; es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen; denn es muss geistlich beurteilt
werden.” (1. Korinther 2:14) Wenn wir die Bibel mit unserem natürlichen Verstand begreifen können indem wir
einen “wörtlichen” Ansatz wählen, dann ist die gerade zitierte Schriftstelle unwahr. Tatsache ist jedoch, dass die
Schriften und die Dinge Gottes “geistlich erkannt” werden müssen. Sie sind “Torheit” für den “menschlichen
Verstand”. Selbst Christen können natürlich, fleischlich, irdisch gesinnt sein. “Und ich, liebe Brüder, konnte nicht
zu euch reden wie zu geistlichen Menschen, sondern wie zu fleischlichen, wie zu unmündigen Kindern in
Christus.” (1. Korinther 3:1) Christen, die sich als Literalisten bezeichnen, dann aber zu den Schriften etwas hinzu
addieren oder wegnehmen, um sie ihren Lehren anzupassen, sind noch immer recht fleischlich. Die nächste
Bibelstelle, die wir uns anschauen, wird das bekräftigen.
Manche sagen wir Christen seien Kinder des Glaubens, jedoch nicht unter dem Mosaischen Gesetz. Unser Vater
in diesem Glauben ist Abraham. (So weit so gut). Dann kommt der hübsche kleine irdische Schritt der zeigt wie
bildlich (un-wörtlich) Literalisten seien können. So behaupten sie dann beispielsweise, dass Abraham ein Geber
des Zehnten war und wir deshalb auch den Zehnten geben müssen. Also sind wir mal für einen Augenblick Literalist
und schauen uns die entsprechende Schriftstelle an um zu sehen, was sie “wörtlich” sagt.
Das 14. Kapitel des ersten Buch Mose handelt von einem Kampf zwischen neun Königen, vier gegen fünf. Der
erste Teil dieses Kapitels ist sehr schwer zu verstehen. Anders als die gängigen Bibeln erwähnt die Jüdische Bibel,
die Tanakh genannt wird (das Alte Testament), dass einige Bedeutungen des Hebräischen in diesem Kapitel
unklar sind. (Sieht so aus als seien die Juden in ihrer Übersetzung ehrlicher als so mancher christlicher Bibelübersetzer.)
Mit 318 seiner Männer verfolgte Abram die vier Könige, die den König von Sodom und den den König von Gomorra
geplündert hatten. Abram besiegte die Könige und befreite seinen Neffen Lot. Auf seinem Heimweg mit
der gesamten Kriegsbeute traf Abram im Königstal auf den König von Sodom. Und hier brachte der mysteriöse
König von Salem (Melchizedek), ein Priester Gottes des Höchsten, Brot und Wein und segnete Abram. Abram
gab dann ein Zehntel seiner Beute an Melchizedek.
Hier ließ der König von Sodom auch Abram wissen, dass er alles behalten konnte, ausser den Menschen. Der
Text macht nicht klar, um wessen Güter und Menschen es sich hier handelt. Die von Abram geschlagenen Armeen
hatten bereits verschiedene Königreiche angegriffen bevor sie Sodom und Gomorra plünderten. Als Abram
sie besiegte musste er eine gewaltige Menge an Reichtümern eingesammelt haben und ausserdem viele
Menschen, die zu Sklaven gemacht werden konnten.
Eines wird in dieser Passage jedoch deutlich: diese “Beute” war nicht Abram’s ursprünglicher Besitz. Sie gehörte
zu anderen Königreichen, die von den bereits erwähnten Königen besiegt wurden. Es ist nicht ganz klar, wie die
Aufteilung der gesamten Kriegsbeute erfolgte. Klar ist jedoch, dass Abram nichts davon behielt! Weiterhin gibt
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es auch keine biblische Referenz, ob Abram dem König von Salem jemals überhaupt etwas anderes gab. Mit
anderen Worten, weder vor noch nach diesem Ereignis gibt es einen Brauch, ein Zehntel der Kriegsbeute an
Melchizedek zu geben. Des Weiteren gibt es nirgendwo in der Bibel eine Anweisung die auch nur irgendeinem
Menschen das Recht gäbe, sich selbst in die Priesterschaft Melchizedek’s zu stellen um den Zehnten von Gottes
Volk einzufordern! Den Sprung von diesem Ereignis zur modernen Tradition, den Zehnten an einen Pastor oder
Leiter einer Organisation zu geben, und dieses als Erfüllung des Ereignisses im 1. Mose zu verteidigen, geht weit
über die “wörtliche Auslegung” und weit über die “Vergeistlichung” hinaus. Es ist nicht weniger als das Verdrehen
der Schriften um persönlichen davon zu profitieren.
Wir müssen zusätzlich berücksichtigen, dass Sklaverei wahrscheinlich Teil des Lebens in dieser Region war.
Kriegsbeute umfasste auch Menschen. Müssen wir den Zehnten von Kriegsgefangenen geben, wenn christliche
Nationen in den Krieg ziehen?
Der König von Sodom sagte Abram, er könne alle Güter behalten nur die Menschen nicht, die er zurückhaben
wollte. Es ist nicht deutlich, von welchen Menschen er hier sprach. Wir könnten annehmen, dass er von seinen
eigenen, gefangen genommenen Bürgern sprach, aber das wäre reine Vermutung.
Diese mysteriöse Passage lässt viele Fragen zu, aber einige klare Aussagen können getroffen werden. Abram
gab ein Zehntel seiner Kriegsbeute an Melchizedek. Wenn der Zehnte hier der Streitpunkt ist, dann besaß Abram
alles Recht den Rest zu behalten. Aber er gab alles zurück. Er nutze einen Teil um seine Armee zu speisen
und erlaubte drei Männern ihren Anteil zu behalten. Abram gab also nicht den “vollen Zehnten” von 10 %. Er
gab alles weg!
“Ich behalte nichts von dem, was dir gehört, auch nicht einen Faden oder Schuhriemen! Gott ist mein Zeuge!
Du sollst nicht sagen können: ‘Ich habe Abram reich gemacht.’” (1. Mose 14:23)
Nichts weist hier darauf hin, dass Abram ein Zehntel von seinem privaten Besitz gab. Beachte, Abram sagte: “Ich
behalte nichts von dem, was dir gehört.” Das zeigt, dass er nicht von seinem eigenen Besitz den Zehnten gab.
Ausserdem ist zu beachten, dass die Beute an den mysteriösen König von Salem ging, nicht an einen Pastor, an
den Stammsitz einer Glaubensgemeinschaft usw. Es gibt keine Aufzeichnung, dass Abram so etwas jemals wieder
tat. Die Bibel gibt bis zu diesem Zeitpunkt keinen Hinweis darauf, dass Gott ein Zehntel von allem haben
wollte, das ein Mensch besaß. Wenn Er es gewollt hätte, dann wäre es doch ein Leichtes gewesen das ganz einfach
zu erwähnen, aber das tat Er nicht. Abram gab ein freiwilliges Opfer von der Kriegsbeute an einen mysteriösen
König.
Wenn wir Bibelstellen wie die vorige nehmen, die Ereignisse von vor tausenden von Jahren in einer uns heute
fremden Kultur beschreibt, und behaupten wir sollen genauso handeln, dann müssten wir konsistent/konsequent
bleiben. Warum wählen und greifen wir nur solche Schriftstellen heraus, die in unser menschliches Verstehen
passen? Wenn wir diese Stelle wörtlich nehmen würden, dann müssten wir alle zu Tode hungern. Dann
hätten wir nichts mehr (weil wir wie Abram alles weggeben)! Ausserdem müssten wir das Gros unseres Einkommens
dann an den König von Sodom geben, wenn wir Abram’s Beispiel wortwörtlich folgen würden! Also,
offensichtlich geht es hier um etwas ganz anderes, als uns die Tradition bisher gelehrt hat.
Es ist wichtig Jahrtausende alte kulturelle Traditionen nicht einfach in unser heutiges Leben zu übertragen, nur
weil sie in der Bibel erwähnt werden. Abraham nahm eine Reihe von Tieren und teilte sie in der Mitte als er das
Abkommen mit Gott schloss. Warum tun wir nicht das Gleiche in unseren modernen Kulturen? Warum sind Lehrer
des Zehnten so selektiv bei der Auswahl altertümlicher Traditionen, mit denen sie die Kinder Gottes belasten
wollen? Ich nehme an, Schecks im Klingelbeutel sind begehrenswerter und weniger schmutzig als zerhackte
Tiere auf dem Altar oder Opferteller. Nur weil die Bibel einen Brauch aufzeichnet, der vor tausenden von Jahren
praktiziert wurde, ist kein guter Grund diesen Brauch auch heute auszuüben. Wir müssen “das Wort Gottes korrekt
zerteilen”.
Es gibt noch ein anderes Beispiel, wo das Volk Gottes Teile der Kriegsbeute als “Opfergaben” für die Priester aufteilte.
Ist diese Handlungsweise konsistent mit dem was Abram tat? Schauen wir uns diesen Vorfall doch einmal
an.
Im 4. Mose 31lesen wir, dass Israel auszog “um die Rache des Herrn an Midian auszuführen!” (Vers 3) Zwölftausend
Israeliten zogen in den Kampf mit Midian. Als Erstes töteten sie alle Männer. Vergiss das Genfer Friedensabkommen
über eine angemessene Behandlung von Gefangenen. Tötet sie alle! Wie fühlen wir uns wenn unsere
Truppen so im Krieg behandelt werden? Wir sind empört!
Als nächstes nahmen sie die Frauen und Kinder gefangen und brachten sie zusammen mit der anderen Kriegsbeute
zu Moses, dem Priester Eleasar, und all den Leitern der Gemeinde. Einige Pastoren mögen stolz auf solch
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eine Gemeinde sein, Moses aber war ärgerlich mit ihnen. “Habt ihr die Frauen am Leben gelassen?” fragte er.
“Wisst ihr nicht mehr, dass es die Frauen waren, die dem Rat Bileams folgten und mit ihrem Götzen, dem Baal
vom Berg Pegor, die Israeliten zur Untreue gegen den Herrn verführten? Deshalb ist doch die Strafe über die
Gemeinde des Herrn gekommen! Tötet alle Kinder, die männlichen Geschlechts sind, und alle Frauen, die schon
mit einem Mann Verkehr gehabt haben! Nur die Mädchen, die noch unberührt sind, dürft ihr am Leben lassen
und für euch behalten.” (4. Mose 31:16-18)
Wir könnten über diese Bibelpassage tagelang sprechen, ohne dass uns der Redestoff ausgehen würde, aber
wir werden diesen Vorfall nur im Bezug auf den Zehnten beleuchten. Nur soviel: jeder Pastor würde sich bei
dem Versuch, obigen Befehl des Herrn in die moderne Gesellschaft zu übertragen, im Gefängnis oder auf dem
elektrischen Stuhl wieder finden.
Eine kurze Überprüfung wie Jesus heidnische Sünder behandelte, sollte uns helfen Licht auf den Unterschied
zwischen dem “Gesetz des Geistes des Lebens in Jesus Christus” und dem Mosaischen Gesetz zu werfen. Wie
verhielt sich Jesus der Frau am Brunnen gegenüber, die fünf “Ehemänner” hatte und mit einem sechsten lebte,
der nicht ihr Ehemann war? Steinigte er sie? Und was ist mit der Frau die beim Ehebruch erwischt wurde? Warf
Jesus den ersten Stein? Jesus hat niemals jemandem befohlen jemand anders zu töten! Moses tat das. Wie sollten
wir als Christen unsere Feinde behandeln? Erinnerst Du Dich? Könntest Du als Christ männliche Babies und
Frauen, die keine Jungfrauen mehr sind, töten, wenn Deine Regierung oder Dein Pastor das von Dir verlangt?
Ich hoffe nicht! Diese Beispiele und Dutzende mehr in den Büchern, die gemeinhin aber fälschlicherweise Das
Neue Testament genannt werden, dürften uns zeigen, dass das Neue und das Alte Bündnis total unterschiedlich
sind!
“Zähle […] die lebende Beute, Menschen und Tiere.” (4. Mose 31:26) Menschen wurden also als “Beute” gezählt.
Dann wurde die “Beute” unter denen, die in den Krieg gezogen waren, und denen, die zu Hause geblieben waren,
aufgeteilt. Von dieser Beute wurde eine Opfergabe gegeben. Diejenigen, die in den Krieg gezogen waren,
mussten von jeden 500 Menschen, Rindern, Eseln und Schafen einen/eines an den Priester Eleasar geben. Die,
die nicht im Krieg waren, mussten von jeden 50 Menschen, Rindern, Eseln und Schafen einen/eines an die Leviten
(Minister/Pfarrer/Pastor) geben.
Anders als bei Abram’s Opfergabe an Melchizedek musste hier ein guter Anteil der Beute getötet werden. Dann
mussten sie 0,2% an den Hohepriester geben. Die, die nicht gekämpft hatten, mussten 2 % an die Leviten (Minister/
Pfarrer/Pastor) geben. Wenn der Zehnte das war, was heute gepredigt wird, oder so etwas wie in Abram’s
Fall, warum widerspricht dieser Vorfall hier dann total den “10 % vom Brutto”? Warum erwähnen die Lehrer des
Zehnten diese Bibelstelle nicht und machen sie zur Norm fürs Geben? Könnte es einfach daran liegen, das 10 %
so viel mehr sind als 2 % oder 0,2 %? Genau diese Anweisungen wurden aber Moses vom Herrn gegeben (4.
Mose 31:25). Es sind Gottes eigenen, in der Bibel festgehaltenen Worte. Warum vermeiden die Lehrer des Zehnten
den Hinweis auf diese Bibelstellen?
Erstens widerspricht das ganz und gar ihrer Lehre. Weiterhin offenbart es einige Aspekte des Mosaischen Gesetzes,
von denen sie nicht so gern sehen, dass Laien sie tiefer studieren. Wenn ein Christ wahrhaftig den Unterschied
zwischen dem Alten Bündnis und dem Neuen Bündnis erkennt, werden betrügerische Pastoren, die Teile
des Alten Bündnisses nutzen um Gottes Kinder in Sklaverei zu halten, offenbar. Sie wollen aber nicht entlarvt
werden.
Wir müssen weiter. Aber ich möchte darauf hinweisen, dass dieser Teil der Bibel voll von geistlichen Wahrheiten
ist, von denen der “Verstand des Literalisten” niemals in der Lage sein wird etwas zu lernen. Diese Bibelstelle
muss geistlich beurteilt werden, so wie alle Bibelstellen.
Warum praktizieren all die, die den Zehnten lehren und praktizieren, nicht mehr die Sklaverei und das Töten von
Frauen und Kindern, so wie eben offenbart? Nun, vielleicht tun sie das ja, aber die meisten Sklaven erkennen
nicht, dass sie Sklaven eines Systems sind, dass den Kindern Gottes eine Last auferlegt, die Gott ihnen nie auferlegt
hat! Nur wenigen Christen ist bewusst wie tot sie geistlich sind, bis sie den Friedhof verlassen, in dem sie
Gottesdienst feiern!
Diese Bibelpassage redet davon, dass die Beute mit Feuer und Wasser gereinigt werden musste. Aus geistlicher
Sicht spricht das Bände. Aus natürlicher Sicht ist Hygiene wohl das Beste, was wir aus dieser Passage ableiten
können.
Ich bin schon in einigen Kirchen Mitglied gewesen und war jedes Mal erstaunt welchen Beschäftigungen viele
Christen nachgehen. Viele dieser Tätigkeiten missachten deutlich sowohl die Gesetze des Alten Testaments als
auch den Geist des Neuen Testaments. Und doch habe ich noch nicht viele Pastoren erlebt, die das Geld aus
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diesen Quellen abgelehnt haben, weil die Menschen oder ihre Beschäftigungen aus Sicht des Mosaischen Gesetzes
unrein sind. Investiere doch mal ein paar Wochen, spezifische Gesetze und die Strafe für den Bruch dieser
Gesetze in den ersten paar Büchern der Bibel nachzulesen, und dann versuch mal sie in unsere heutige Kultur
und religiösen Gesellschaften zu übertragen. Das funktioniert einfach nicht. Denk daran, wir können nicht Gesetze
auswählen und herauspicken, die wir nicht befolgen wollen. Das Mosaische Gesetz ist ein Vertrag der
nicht gebrochen werden kann, indem bestimmte Anordnungen, Rituale oder Befehle gelöscht werden. Alle
müssen erfüllt werden um in den Genuss der Vergünstigen zu kommen, die Gott denen gibt, die ihren Teil des
Abkommens halten. Ausserdem handelte es sich um einen nationalen Vertrag. Die Sünde eines einzigen Menschen
konnte eine ganze Nation schädigen. Bitte überdenke das Ganze noch einmal. Es ist von größter Wichtigkeit
das zu begreifen.
Zusammenfassung der "Kriegsbeute"
Das waren also zwei Berichte davon wie das Volk Gottes mit Kriegsbeute umging. Übrigens fand die Begebenheit
mit Abram statt, noch bevor Gott ein Bündnis mit ihm schloss. Das Abrahamitische Bündnis finden wir im 1.
Mose 15. Den Zehnten, den Melchizedek aus der Kriegsbeute erhielt, finden wir in Kapitel 14. Wenn Gott ein
Gesetz gemacht hatte nach dem 10 % aller Kriegsbeute Ihm gehört, dann muss Er das Gesetz im 4. Mose 31 (über
die Beute aus dem Krieg mit Midian) geändert haben. Aber Gott hat niemals irgendetwas geändert. In Wirklichkeit
hat es nie ein Gesetz gegeben, das 10 % des Einkommen verlangt, weder vor noch nach Abraham, vor
oder nach Moses, vor oder nach Jesus, bevor oder nach jedem von ihnen. Es hat niemals existiert ausser unter
betrügerischen oder ignoranten oder ernsthaft irreführenden Dienern Gottes, die für sich im Namen Gottes als
rechtmäßig beanspruchen, wozu Gott ihnen nie das Recht gab es zu nehmen.
Das Abrahamitische Bündnis
Die Ratifizierung des so genannten Abrahamitschen Bündnisses (Glaubensbündnisses) finden wir in 1. Mose 15.
Wir finden jedoch nicht ein einziges Wort zum Zehnten. Abram brachte eine dreijährige Kuh, eine dreijährige
Ziege, einen dreijährigen Widder, eine Turteltaube und eine junge Taube. Ausser den Vögeln zerteilte er alle Tiere
in Hälften, scheuchte die Raubvögel weg, fiel in den Schlaf und grosser Schrecken und grosse Finsternis überfiel
ihn. Und als die Sonne unterging “siehe, da war ein rauchender Ofen, und eine Feuerflamme fuhr zwischen
den Stücken hin.” (1. Mose 15:17) Das war die Ratifizierung des Abrahamitischen Bündnisses. Zwei Lichter
(Feuer) fuhren zwischen den Tierhälften hindurch während Abraham schlief. Hier ist das Glaubensbündnis …
alles Gott. Der Mensch schläft. Der Mensch kann niemals in ein Bündnis mit Gott eintreten, weil er es immer
brechen wird. Gott setzte das Mosaische Bündnis ein um das zu beweisen. So sehen wir im Abrahamitische
Bündnis ein einseitiges Abkommen, in dem Gott mit sich selbst einig wird, während Abraham schlief. Kein
Zehnter hier. (Nebenbei bemerkt, wer von sich glaubt, er hätte die Entscheidung getroffen Jesus zu folgen, der
hat noch nicht begriffen, worum es im Abrahamitischen Bündnis geht.)
Jakob
Zurück zur Suche nach dem Zehnten im Alten Testament. Das Wort “Zehnter” finden wir im 1. Mose 28:20-22.
Jakob, der Enkel Abrahams, verbrachte die Nacht an einem Ort mit Namen Lus (Mandelbaum). Er hatte einen
unglaublichen Traum, in dem Yahweh das Versprechen bestätigte, welches er Abraham gegeben hatte. Jakob
salbte den Stein, der bei seinem Kopf lag als er schlief und nannte diesen Platz Bethel, was “Haus Gottes” bedeutet.
Hier versuchte Jakob einen Handel mit Gott zu machen.
“Und Jakob tat ein Gelübde und sprach: Wird Gott mit mir sein und mich behüten auf dem Wege, den ich reise,
und mir Brot zu essen geben und Kleider anzuziehen und mich mit Frieden wieder heim zu meinem Vater bringen,
so soll der HERR mein Gott sein. Und dieser Stein, den ich aufgerichtet habe zu einem Steinmal, soll ein
Gotteshaus werden; und von allem, was du mir gibst, will ich dir den Zehnten geben. (1. Mose 28:20-22) Das ist
typisch für Jakob, den “Fersen-Greifer”, Verschwörer, bevor er zum Israel wurde, “einem Prinzen bei Gott”.
Wenn Abraham seine Kinder gelehrt hatte, den Zehnten zu geben, dann gab es keinen Grund für Jakob einen
Handel mit Gott zu machen. “Du versorgst und beschützt mich schön und ich gebe Dir 10 % dafür zurück”. Jakob,
der “Fersen-Greifer”, gab Gott ein Bedingungsabhängiges Versprechen. Wir lesen nirgendwo, dass Gott Jakob
antwortete. (Genauso nannte Jakob den Stein, den er gesalbt hatte, “Haus Gottes”. Ist dieser Stein das “Haus
Gottes”? Wenn wir die Bibel wortwörtlich nehmen, dann müssen wir konsequent bleiben. Entweder ist dieser
Stein das “Haus Gottes”, oder Jakob musste aus geistlicher Sicht noch erwachsen werden.)
Wir lesen zwar, dass Jakob einen “Handel mit Gott” machen will, finden aber keine einzige Stelle in den Schriften,
die davon berichtet, dass dieser Handel auch zustande kam oder gar an die Nachkommen überliefert wurde.
Und mit Sicherheit gibt es keine Hinweise, dass auch nur ein Teil seines versuchten Handels mit Gott auch
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nur in irgendeiner Form etwas mit uns heute zu tun hat, abgesehen vielleicht von der Tatsache, dass viele von
uns Jakob’s Charakter haben. Wir scheinen die gleichen Spielchen mit Gott zu treiben wie Jakob. Es gibt viele
Wahrheiten, die wir von Jakob, dem späteren Israel, lernen können, aber den Zehnten zu geben gehört nicht
dazu. Es gibt keinen einzigen Nachweis dafür, dass Gott ihm befahl den Zehnten zu geben, und keinen einzigen
Nachweis, das er es jemals tat.
Josef
Wenn es für Gott je eine Möglichkeit gab uns schlüssig zu beweisen, dass Er an 10 % des Bruttoeinkommens
interessiert ist, dann hatte Josef die perfekte Gelegenheit das klar und deutlich zu machen. Erinnern wir uns:
Josef deutete zwei Träume, durch die 7 Jahre reiche Ernte gefolgt von 7 Jahren Hungersnot vorausgesagt wurden.
Josef, “ein Mann, in dem der Geist Gottes ist” (1. Mose 41:38) riet Pharao ein Fünftel der Ernte aus den 7 Jahren
der Fülle zu lagern um damit die 7 Jahre der Hungersnot zu überstehen. Ich bin sicher wir können viele
großartige Wahrheiten aus 1. Moses 47 ausgraben, aber wir wollen uns hier auf das Thema des Zehnten beschränken.
Als die Hungersnot wuchs, verkaufte Josef Korn an die Menschen in Ägypten und Kanaan, bis “schließlich alles
Geld aus Kanaan und Ägypten in der Hand Josefs war.” (1. Mose 47:14). Die Hungersnot hielt an. Da verkauften
die Ägypter ihr Vieh an Josef. Am Jahresende kamen sie aber bereits wieder zu ihm. Diesmal brachten sie ihr
Land und sich selbst im Tausch gegen Nahrung. Zu diesem Zeitpunkt besaß Pharao durch Josef’s Verwaltung
alles, außer dem Land der Priester. Pharao hatte den Priestern während der Hungersnot Nahrungsmittel zugeteilt,
sodass sie ihr Land nicht verkaufen mussten.
Zu diesem Zeitpunkt der Geschichte hatte Josef die perfekte Gelegenheit ein ideales Wirtschaftssystem zu
schaffen. Und was tat er? Führte er den Zehnten ein? Wenn der Zehnte ein Gott-bestimmtes System unter den
Patriarchen war, dann war dieser Zeitpunkt doch die ideale Gelegenheit Josefs, das System in ganz Ägypten
einzuführen. Schließlich würden Josef’s Nachkommen doch die nächsten paar hundert Jahre in Ägypten leben.
Das war für ihn doch ein ausgezeichneter Moment ein Umfeld zu schaffen, in dem Yahweh sie segnen und nicht
verfluchen würde. Und führte er den Zehnten vom Brutto- oder Nettoeinkommen ein? Nein! Zunächst einmal
gab Josef den Ägyptern ihr Eigentum nicht zurück. Kapitalismus war out. Dafür gab er ihnen Saat um Korn auf
dem Land anzupflanzen, das nun Pharao gehörte. Von der Ernte des von der Regierung zur Verfügung gestellten
Saatguts, gingen 20 % an Pharao, mit dem er machen konnte, was er wollte. Die Bürger Ägyptens durften
die anderen 80 % behalten. Die Menschen blieben Diener Pharao’s (die Bezeichnung “Diener” im Alten Testament
bedeutet normalerweise “Sklaven”).
“So machte es Josef zum Gesetz bis auf diesen Tag, den Fünften vom Feld der Ägypter dem Pharao zu geben;
ausgenommen blieb das Feld der Priester, das wurde nicht dem Pharao zu eigen.” (1. Mose 47:26)
Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass es in den Schriften nicht einmal eine Hinweis darauf gibt, dass Israel
während der Zeit in Ägypten unter einem anderen System lebte, als das von Josef eingeführte. Für viele, die im
Alten Testament Vorboten und Schatten erkennen, stellt Josef (Vermehrer, Hinzufügung) ein Urbild Jesu Christi
dar. Es gibt vieles, was wir hier lernen können, aber den Zehnten geben gehört nicht dazu.
Nun sind 20 % eine sehr angemessene und wahrscheinlich gesunde Besteuerung um die Regierung am Laufen
zu halten. Die meisten Länder waren damals nicht annähernd so strukturiert wie unsere heutigen Regierungen.
Die heutigen Verfechter des Zehnten erzählen uns nicht, das es damals keine Trennung zwischen Kirche und
Staat gab. Die Könige und Pharaonen wurden oft als Götter angesehen. Diese Königreiche waren Theokratien.
Was der König vom Volk einnahm konnte für alles Mögliche eingesetzt werden, vom Straßenbau, über die Bezahlung
der Lehrkräfte, bis zur Kriegsführung oder den Bau von Tempeln. Wie gesagt, es gab keine Trennung
zwischen Kirche und Staat.
Ob es uns gefällt oder nicht, das von Josef eingeführte Wirtschaftssystem ließ kein privaten Landbesitz zu und
verlangte eine Steuer von 20 % auf Korn und Getreide. Vergiss nicht, dass der Geist Gottes in ihm war.
Wir finden also keine 30-40 % Besteuerung durch die Regierung und dann noch 10 % Zehnten für die Priester
(Diener Gottes). Josef führte deshalb keine 10 % vom Brutto ein, weil Gott es nicht verlangte! Hingegen brauchte
Pharao Mittel um die Regierung am Laufen zu halten.
Damit sind wir am Ende jeglicher Bibelstellen, die auch nur annähernd etwas mit einem Zehnten vor der Einsetzung
des Mosaischen Gesetzes zu tun haben könnten. Wenn Gott also den 10 % Zehnten vor der Zeit Moses
eingesetzt hätte, dann haben das die biblischen Charaktere offensichtlich entweder nicht mitbekommen, oder
Gott hat es nicht deutlich genug gemacht. Die Wahrheit ist jedoch, dass Er es niemals verlangte oder auch nur
andeutete.
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Der Mosaische Zehnte
Bei der Entschlüsselung des Zehnten in Israel (nachdem sie Ägypten verlassen hatten) sollten wir Jakobus 2:10
in Gedanken behalten. Dieser Vers aus dem Neuen Testament ist eine Warnung vor den Konsequenzen aus der
Vermischung des Alten und Neuen Bündnisses:
"Denn wenn jemand das ganze Gesetz hält und sündigt gegen ein einziges Gebot, der ist am ganzen Gesetz
schuldig." Die Strafe ist der Tod!
Das gesamte Gesetz geht weit über die Zehn Gebote hinaus. Wer also beispielsweise anderen den Mosaischen
Zehnten auferlegen will, der muss auch seinen rebellischen Sohn oder Tochter steinigen (5. Mose 21:18-21). Das
würde eine ziemliche Anzahl Prediger der zweiten Generation eliminieren. Die Kinder von Pastoren sind ja berüchtigt
für ihre rebellische Haltung in den Teenager-Jahren, in denen von ihnen permanent eine Vorbildfunktion
verlangt wird.
Jeder, der ein seltenes Steak vom Wels oder Schalentier gegessen hat ist von der Gemeinde exkommuniziert
und vom Segen Gottes getrennt (3. Mose 17:14, und Kapitel 11 und 12). Ich werde jetzt keine Referenzen für die
anderen Dinge geben, die jeder Geber des Zehnten ebenso halten müsste. Das dritte und vierte Buch Mose
sind jedoch voll von Gesetzen, denen sich die meisten Christen nicht gerne unterwerfen würden. Schweinekotelett
und Schinken sind natürlich out. Wenn der Ehemann Deiner Schwester stirbt ohne Nachkommen zu hinterlassen,
dann muss ihr Bruder ihr Kinder machen. Wer das traditionelle Weihnachten feiert wäre mit Sicherheit
des Götzendienstes schuldig und müsste sterben. Die Heiligenbilder in den meisten Kirchen, inklusive derer, die
Jesus zeigen, würden den Pastor für die Steinigung qualifizieren.
Ich denke, die Sache wird recht deutlich. Diejenigen, die das Mosaische Zehnten-System nutzen wollen um ihre
Kirchen und Dienste zu finanzieren sind nicht bereit, den Rest des Pakets zu akzeptieren. So leid es mir tut, es
war immer, ist immer und wird immer entweder ein komplettes Paket sein, oder gar keines. Wer mir nicht
glaubt sollte sich Paulus’ Aussage zu den Zehn Geboten im 2. Korinther 3:5-8 vor Augen führen:
“Ich meine nicht, dass ich einem solchen Auftrag aus eigener Kraft gewachsen bin und mir irgendetwas selbst
zuschreiben kann. Gott ist es, der mir die Fähigkeit dazu geschenkt hat. Er hat mich fähig gemacht, ihm zu dienen
durch die Bekanntmachung seines neuen Bundes. Dieser Bund unterscheidet sich dadurch von dem früheren
Bund, dass Gott jetzt nicht ein geschriebenes Gesetz gibt, sondern seinen Geist. Der Buchstabe des Gesetzes
führt zum Tod; der Geist aber führt zum Leben. Der Dienst, der Mose übertragen wurde, galt dem Gesetz,
das mit Buchstaben in steinerne Tafeln eingegraben war. Obwohl dieser Dienst den Menschen den Tod brachte,
war der Glanz auf dem Gesicht Moses so stark, dass die Israeliten ihn nicht ertragen konnten. Und das war doch
nur ein vergänglicher Glanz! Wenn also schon der Dienst, der den Menschen den Tod brachte, mit so viel Herrlichkeit
ausgestattet gewesen ist, wie herrlich muss dann erst der Dienst sein, der sie durch den Geist zum Leben
führt! ”
Und was war die Herrlichkeit des Alten Bündnisses, dessen Herrlichkeit verging noch während Paulus sprach? Es
war der Dienst der Verdammung! Menschen, die gerne richten, verdammen auch gerne. Sie lieben es, sich
selbst zu erhöhen, indem sie andere niedermachen. Das ist der Dienst der Gesetzesbuchstaben, der Dienst der
Verdammung, der Dienst des Todes! Und wir wundern uns, warum in den Kirchen so wenig Leben ist.
Ich kann mich hier nicht in lange Vergleiche zwischen dem Mosaischen Gesetz und der Gnade durch Jesus
Christus verstricken. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass Jesus Christus kam, um die Anforderungen des Mosaischen
Gesetzes für uns zu erfüllen. Die ultimative Anforderung des Mosaischen Gesetzes reduziert sich letztlich
auf Auge um Auge, Zahn um Zahn, Leben für Leben. Das Todesurteil lag auf jedem einzelnen Nachkommen
Adams. In Adam starben alle. Es bedarf eines unschuldigen Menschen all die in Adam zum Tode verurteilten
freizusetzen. Leben für Leben. Alle Nachkommen Adams (die gesamte Menschheit) starb wegen Adam’s Sünde.
“Denn wenn wegen der Sünde des Einen der Tod geherrscht hat durch den Einen, um wieviel mehr werden die,
welche die Fülle der Gnade und der Gabe der Gerechtigkeit empfangen, herrschen im Leben durch den Einen,
Jesus Christus. Wie nun durch die Sünde des Einen die Verdammnis über alle Menschen gekommen ist, so ist
auch durch die Gerechtigkeit des Einen für alle Menschen die Rechtfertigung gekommen, die zum Leben führt.
Denn wie durch den Ungehorsam des einen Menschen die Vielen zu Sündern geworden sind, so werden auch
durch den Gehorsam des Einen die Vielen zu Gerechten.” (Römer 5:17-19)
(Wir besitzen viel Material zum Thema Gnade durch Glauben im Vergleich zum Mosaischen Gesetz. Wenn vom
Leser gewünscht, schicken wir gerne etwas davon zu.)
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Jesus lebte auf dieser Erde 30 bis 35 Jahre lang ohne Sünde. Als er starb, nahm er die Sünde (Einzahl) der Welt
weg. Er setze diejenigen frei, die in Adam gestorben sind. Eines Tages werden wir alle das erkennen. Heute erkennen
nur wenige Christen wirklich die weitreichenden Konsequenzen der gerechten Tat Jesu Christi.
Aber nehmen wir einmal an ich hätte Unrecht. Nehmen wir mal an Jesus hat nicht alle Anforderungen des Gesetzes
erfüllt und wir sind noch immer unter dem Mosaischen Gesetz. Selbst wenn das der Fall wäre, den von
den Pastoren verlangten Zehnten finden wir trotzdem nicht im Mosaischen Gesetz.
Die Reise in eine Handvoll Bibellexika sollte jeden von dem simplen Gedanken heilen, es gäbe eine Abgabe von
10 % vom Brutto an die Pastoren. Harper’s Bibellexikon teilt uns auf Seite 1078 zum “Zehnten” mit:
“Die Rekonstruktion eines klaren Bildes über Wesen und Funktion des Zehnten in biblischen Zeiten ist wegen
der widersprüchlichen Berichte und der Schwierigkeiten, Datum und Ursprung der Texte zu bestimmen, extrem
schwierig. Offenbar wurde der Zehnte im biblischen Zeitalter zu unterschiedlichen Zeiten und an unterschiedlichen
Orten unterschiedlich verstanden und praktiziert.”
Diese Aussage mag viele überraschen. Das ist ein trauriges Zeichen, zeigt es doch, wie wenig Bibelkenntnis die
meisten von uns besitzen. Viele, die den Zehnten lehren, wollen das aber genau so.
Kurze Geschichte des Mosaischen Zehnten
Die fünfbändige Ausgabe des Bibellexikons von James Hastings, berichtet uns zum “Zehnten”:
"Die Geschichte des Zehnten in Israel ist in vielfacher Hinsicht undeutlich … Folglich ist es bemerkenswert, dass
im Buch des Bundes keine Hinweise zum Zehnten gegeben werden. Das wird gemeinhin mit der Theorie erklärt,
die Zehnten seien ursprünglich identisch mit den Erstlingsfrüchten, und dass die Notwendigkeit einer
noch genaueren Definition des zu zahlenden Betrags in der späteren Gesetzgebung zum Gebrauch des Begriffs
führte, der bereits in den Heiligtümern Nord-Israels gebräuchlich war. W.R. Smith hingegen glaubt, dass der
Zehnte eine feste Abgabe war, deren Ursprung vergleichsweise modern ist. In einer früheren Zeitperiode handelte
es sich dabei um die Erstlingsfrüchte, eine freiwillige Opfergabe. Als das nicht mehr ausreichte, die Ausgaben
eine aufwendigeren Liturgie (Kultus) zu decken, wurde der Zehnte als eine feste Abgabe auf das Land
berechnet.”
Das wiederum ist äußerst interessant. Experten für Alttestament-Studien berichten uns, das die Zurückverfolgung
des “Zehnten” und wie er angewandt wurde “undurchsichtig” ist. Und trotzdem zitieren viele Diener Gottes
zwei oder drei Stellen aus dem dritten oder zweiten Buch Mose, oder Malachi und erzählen uns, dass 10 %
vom Brutto gezahlt werden müssen und an die Heimatgemeinde gehen. Diejenigen, die sich selbst überzeugen
wollen anstatt einfach einem Pastor zu glauben, nur weil er das gesagt hat, werden Folgendes entdecken:
• Wir finden keine Zehnten irgendwelcher Art in dem durch Moses gegeben Buch des Bundes, das die Zehn
Gebote und verschiedene bürgerliche und religiöse Vorgaben umfasste. Die benötigten Mittel für die Ausübung
dieser Aktivitäten kamen aus freiwilligen Opfergaben (siehe 2. Mose 20-23; 34:22+29; 36:3+7)
• Fast ein Jahr, nachdem das Buch des Bundes geschrieben wurde, wurde ein Zehnten-System eingeführt (3.
Mose 27:30-33). “Und der ganze Zehnte des Landes, vom Samen des Landes, von der Frucht der Bäume, gehört
dem Herrn; es ist dem Herrn heilig. Wenn aber jemand von seinem Zehnten [irgend etwas] einlösen will,
dann soll er sein Fünftel hinzufügen. Und der ganze Zehnte von Rindern und Schafen, von allem, was unter
dem Stab vorüberzieht, das Zehnte soll für den Herrn heilig sein.” (3. Mose 27:30-32) Hier gibt es einige wichtige
Dinge zu beachten. Der Zehnte war spezifisch bezogen auf das “Land, vom Samen des Landes, von der
Frucht der Bäume”, und die Tiere, die vom Land frassen. Gott erwähnte ausdrücklich nicht die Fischerei, den
Bergbau, das Holzwesen oder verschiedene andere professionelle Tätigkeiten. Der Fokus lag auf einem
Zehntel der Saat und Früchte des Landes. Beachte, wenn jemand Geld anstatt echte Naturprodukte geben
wollte, musste er 20 % mehr geben! Ganz offensichtlich war es nicht das Geld, hinter dem Gott her war. Ausserdem,
bei den Tieren war es jedes Zehnte, das unter dem Stab hindurchging, das als Zehnter gegeben
werden musste. Ein Mann mit weniger als 10 Tieren brauchte also keinen Zehnten von seinem Vieh geben!
Beachte auch, dass er das Tier nicht ablösen konnte, d.h. er konnte nicht Geld anstatt des echten Tieres geben.
Leg doch einfach mal ein totes Huhn auf den Opferteller nächste Woche und beobachte, ob Dein Pastor
wirklich daran interessiert ist ob Du das Gesetz erfüllst, oder ob er oder sie mehr an Deinem Geld interessiert
ist. Die Reaktion auf das Huhn dürfte Bände sprechen.
• Wenn wir uns alle Bibelstellen anschauen, die mit dem Zehnten zu tun haben, dann sind es nur die Landund
Viehbesitzer, die von ihrem Ertrag den Zehnten zu geben hatten. Die Diener oder Sklaven, die die Landarbeit
verrichteten, zahlten keinen Zehnten. Die Erzeugnisse gehörten ihnen nicht!
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• Es gibt vielleicht ein Ausnahme zum obigen Punkt. Im 1. Samuel 8 lesen wir, dass die Kinder Israels zu dem
Zeitpunkt damals wie alle Nationen um sie herum sein wollten. Sie wollten einen König. Das machte den
Propheten Samuel sehr ärgerlich. Samuel betete und Yahweh antwortete und sagte: “Gehorche der Stimme
des Volks in allem, was sie zu dir gesagt haben; denn sie haben nicht dich, sondern mich verworfen, dass ich
nicht mehr König über sie sein soll. …So gehorche nun ihrer Stimme. Doch warne sie und verkünde ihnen
das Recht des Königs, der über sie herrschen wird.” (Nutze Deine Vorstellungskraft und übertrage die folgende
Passage in die heutige Zeit. Natürlich haben wir heute keine Streitwagen mehr, sondern Autos, usw. Wir
haben auch keine Könige mehr aber solche, die sich wie Könige aufführen.) “Das wird des Königs Recht sein,
der über euch herrschen wird: Eure Söhne wird er nehmen für seinen Wagen und seine Gespanne, und dass
sie vor seinem Wagen her laufen, und zu Hauptleuten über tausend und über fünfzig, und dass sie ihm seinen
Acker bearbeiten und seine Ernte einsammeln, und dass sie seine Kriegswaffen machen und was zu seinen
Wagen gehört. Eure Töchter aber wird er nehmen, dass sie Salben bereiten, kochen und backen. Eure
besten Äcker und Weinberge und Ölgärten wird er nehmen und seinen Grossen geben. Dazu von euren
Kornfeldern und Weinbergen wird er den Zehnten nehmen und seinen Kämmerern und Grossen geben. Und
eure Knechte und Mägde und eure besten Rinder und eure Esel wird er nehmen und in seinen Dienst stellen.
Von euren Herden wird er den Zehnten nehmen, und ihr müsst seine Knechte sein. Wenn ihr dann schreien
werdet zu der Zeit über euren König, den ihr euch erwählt habt, so wird euch der Herr zu derselben Zeit
nicht erhören.” (1. Samuel 8:5-18) Traurigerweise sind viele Christen heute nicht genug mit der Kirchengeschichte
vertraut um zu entdecken, dass sie den Herrn gleichermassen abgelehnt und sich Könige eingesetzt
hat, die über sie regieren und sie ausnimmt. Diejenigen, die den Zehnten eindrücklich lehren entsprechen
ziemlich genau dem eben beschriebenen “König”. Und solche Könige trennen uns von unserem wahren
König! Hier also ist der Zehnte der heutigen Kirche!
• So wie sich Israel von Nomaden in der Wüste in eine Nation mit Grenzen und festen Städten änderte, änderten
sich die Vorschriften für den Zehnten, was einmal mehr beweist, dass es keinen festgeschriebenen “biblischen
Zehnten” gab. Die Kapitel 12 und 14 im 5. Mose berichten von einigen dieser Änderungen. Im 5. Mose
12:8 lesen wir: “Ihr sollt es nicht so halten, wie wir es heute (bevor wir nach Kanaan kommen) hier tun, ein
jeder, was ihm recht dünkt.” Als Israel Kanaan einnahm wurde ein System eingeführt, das Zehnte, Steuern,
Opfergaben, usw. verteilte um ein Land von der Grösse 200 x 50 Meilen logistisch zu versorgen.
• Weil der Transport von Korn und Tieren, mitunter über 100 Meilen, recht unbequem sein konnte, wurde der
Aufschlag von 20 % fallengelassen (5. Mose 14:24-25). Ausserdem wurde ihnen erlaubt das Geld anders zu
verwenden: “Gib das Geld für alles, woran dein Herz Lust hat, es sei für Rinder, Schafe, Wein, starkes Getränk
oder für alles, was dein Herz wünscht, und iss dort vor dem HERRN, deinem Gott, und sei fröhlich, du und
dein Haus.” (5. Mose 14:26)
• In 5. Mose 14:28-29 heisst es, dass der Zehnte des Ernteertrags jedes dritte Jahr für die Leviten, Fremden, Vaterlosen
und die Witwen innerhalb der Stadt beiseite gelegt werden sollte, damit diese davon essen können
und keine Not leiden. Es ging also darum, dass die Menschen keinen Hunger leiden.
• Ein Zweck des Zehnten war die Versorgung der Leviten. Die Leviten bekamen weniger Land zugeteilt als die
anderen Stämme. Die Leviten bekleideten nicht nur die meisten religiösen Funktionen der israelischen Gemeinde,
sondern auch richterliche, staatliche und ebenso ausbildungserzieherische. Mit anderen Worten,
der Zehnte wurde auch für säkulare Aufgaben genutzt. Leviten waren oft Musiker, Administratoren, Architekten,
Richter, Lehrer, Schriftgelehrte, Doktoren, was wir heute (normale) Berufstätige nennen würden. Auf den
selbst erhaltenen Zehnten gaben die Leviten ihrerseits den Zehnten an die Priester weiter. Die Priester hingegen
brauchten keinen Zehnten zu geben. Mir ist bewusst, dass die meisten heute die Leviten mit den
Priestern gleichsetzen, aber irgendwo in der Geschichte Israels entwickelten sich zwei verschiedene Gruppen.
• Diejenigen, die dafür verantwortlich zeichnen Geld aus ihren Gemeinden zu bekommen nutzen Bibelstellen,
die noch nicht einmal von dem Zehnten sprechen. Die Gesetze bezüglich der Erstlingsfrüchte und der Erstgeborenen
unterscheiden sich vom Gesetz zum Zehnten. Bezüglich Erstgeborenen siehe 4. Mose 3:12-13,
40-45; 8:16-18. Bezüglich Erstlingsfrucht siehe 3. Mose 23:10-14 und 4. Mose 18:12-28. Wenn wir all diese
Mosaischen Gesetze wieder einführen die sich darum drehen etwas von Gottes Leuten zu bekommen, warum
führen wir dann nicht alle Gesetze ein? Natürlich wäre das lächerlich. Dann müssten wir anfangen Lämmer
zu schlachten und rebellierende Kinder zu töten. Erinnern wir uns: Wer das Mosaische Gesetz in einem
Punkt bricht, bricht das ganze Gesetz!
• Als die Kinder Israels in ihrem eigenen Land lebten mussten sie dreimal im Jahr zu Festen nach Jerusalem
kommen. Ein Teil ihres Zehnten war dazu bestimmt sich eine Freude zu machen! 10 % des Bruttoeinkom-
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mens zusätzlich zu den saftigen Bundes-, Staats- und lokalen Steuern ist nichts über das man sich freuen
könnte, zumal die meisten Kirchen es gar nicht erlauben, einen Teil des Zehnten zu nutzen um mit Wein oder
einem ähnlichen Getränk fröhlich zu sein. Das Mosaische Gesetz wies die Kinder Israels an dreimal jährlich
nach Jerusalem zu kommen. Wie viele Pastoren aber zwingen heute ihre Gemeinde dazu dreimal jährlich
diese Reise anzutreten, die genauso bindend war wie der biblische Zehnte?
• Scheinbar änderte sich der Zehnte von Jahr zu Jahr. Die Gelehrten (inklusive jüdischer Rabbis) stimmen nicht
überein, wie er genau gehandhabt wurde. Ein Gelehrter meint, dass der Geber des Zehnten in einem siebenjährigen
Sabbatzeitraum den Zehnten im ersten, zweiten, vierten und fünften Jahr zusammen mit den Leviten
am Tempel verzehren konnte. Im dritten und sechsten Jahr verblieb der Zehnte in der Heimatstadt zur
Versorgung der Vaterlosen, Fremden, Witwen und Leviten anstatt nach Jerusalem gebracht zu werden.
• Im siebten Jahr gab es kein Pflanzen, kein Ernten und keinen Zehnten (3. Mose 25:1-7). Geben die Zehntenpredigenden
Pastoren ihrer Gemeinde auch eine Pause alle 7 Jahre? Ich habe bisher noch keinen getroffen.
(Ich habe ja gesagt, sie haben die Lehre über den Zehnten nicht aus der Bibel!)
• Die Leviten lebten nicht komplett vom Zehnten. Sie dienten nur zweimal im Jahr im Tempel für jeweils eine
Woche (2. Mose 23:14-27; 3. Mose 23; 5. Mose 16:16). Ihnen wurde etwas Land am Rande ihrer Heimatstadt
zugeteilt (4. Mose 35:4). Diese Felder gehörten den Leviten als dauernder Besitz (3. Mose 25:34).
• Nur Leviten konnten den Zehnten erhalten! Selbst Jesus Christus konnte den Zehnten nicht bekommen, da
er vom Stamme Judah war. Zur Erinnerung, das Mosaische Gesetz ist ein Abkommen, in dem alle Gebote
gehalten werden müssen. Es kann nicht in Einzelteile zerlegt werden. Die Leviten gibt es nicht mehr. Selbst
die heutigen Juden können ihren Zehnten nicht mehr an sie geben.
• Es ist weiterhin wichtig zu beachten, dass das gesamte Mosaische Gesetzsystem nur für Israel galt. Dieses
System verlangte nicht den Zehnten von den römischen, griechischen, babylonischen, amerikanisch-indianischen
Christen. Man musste schon ein Teil Israel’s werden, was durch ein System von Ritualen vollzogen
wurde, das mit der Beschneidung der Männer begann. Nur nachdem man in die Gemeinschaft Israel’s aufgenommen
war wurde das Mosaische Gesetz bindend. Zudem war der Zehnte zunächst nur anwendbar auf
das Land Israel. Erst als große jüdische Bevölkerungsteile in Babylon, Ammon, Moab, Ägypten und Syrien
lebten, wurden auch auf diese Ländereien der Zehnte erhoben. Das meiste Land der Nichtjuden wurde von
den Juden jedoch als “unrein” eingestuft und damit war der Zehnte von diesen Gebieten nicht akzeptabel.
Die Vereinigten Staaten würden unter den Geboten des Mosaischen Gesetzes sicherlich als “unrein” eingestuft.
Neuzeitliche Juden geben keinen Zehnten
Jüdische Rabbis (die doch das Mosaische Gesetz besser kennen sollten als Pastoren heute) sammeln heute keinen
Zehnten ein, weil sie wissen, dass das nur Leviten tun können. Weil die genealogischen Aufzeichnungen bei
der Zerstörung des Tempels in AD 70 vernichtet wurden, können sie nicht feststellen, wer die wahren Leviten
sind. So nutzen sie ein Förderer-System von einer bestimmten Anzahl Dollars für jeden Platz in der Synagoge,
durch das Mittel für die Instandhaltung der Synagoge beschafft werden. Natürlich sind die besseren Plätze teurer.
Aber die Juden zahlen nicht den Zehnten. Ist das nicht erstaunlich? Ich frage mich wie viele Diener Gottes
nachweisen können, biologische Nachkommen Aaron’s zu sein. Zur Erinnerung, das ist nicht die Priesterschaft
von Jesus Christus.
Nun, ich denke wir haben genügend Hintergrund zum wahren biblischen Zehnten-Geben abgedeckt um nachzuweisen,
dass der heute als “biblisch” verkaufte “Zehnte” nicht nur unbiblisch ist, sondern unverblümte Betrug!
Natürlich bin ich mir im Klaren darüber, dass es tausende von aufrichtigen Pastoren und Laienpredigern gibt,
die das Zehnten-Geben lehren und praktizieren. Versteht mich nicht falsch. Ich greife Euch nicht an. Es ist sehr
einfach die Traditionen von Menschen weiterzugeben und letztlich völlig unwissend über die Schriften und die
Wege unseres himmlischen Vaters zu sein. Viele, die diesen Artikel lesen, sind wahrscheinlich erstaunt, wie wenig
sie wirklich darüber wissen, was die Bibel zum Zehnten sagt. OK. Nun weißt Du es. Nun bist Du verantwortlich
für das, was Du weißt. Tu Buße. Kehr um. Er ist da um zu vergeben und hat die Macht alle Dinge zum Besten
zu wandeln, inklusive unserer Fehler.
Einige, die den Zehnten geben, fühlen sich vielleicht nicht so schlecht wie die Diener Gottes, die den Christen
das Zehnten-Geben gelehrt haben. Aber wenn deutlich wird, wie viel Böses anstatt Gutes diese Zehnte angerichtet
haben, dann werden auch sie möglicherweise erkennen, dass Buße und göttliches Bedauern vonnöten
ist. Schau Dir den Cartoon am Ende dieses Buches an. Bitte den Heiligen Geist Dir zu zeigen, wie das religiöse
System, das den Zehnten institutionalisiert hat, für Menschen zum Hindernisse geworden ist zu Christus zu fin-
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den. Zudem hat dieses System Millionen von Menschen daran gehindert einem tieferen Weg mit Christus zu
gehen. Es hat viele Christen davon abgehalten ihre Gaben anzunehmen und in ihre Berufung zu finden. Das
Zehnten-System wurde dazu benutzt, eine Priesterschaft zu institutionalisieren, die unter dem Neuen Bündnis
unrechtmäßig ist. Das Zehnten-System unterstützte die Schaffung einer Priesterschaft und Laienstruktur, die
Gott unter der Administration der Gnade nie vorgesehen hatte. Es hat Millionen von Armen daran gehindert,
der Kirche beizutreten. Die angewandten Methoden um den Zehnten aus den Menschen zu quetschen, hat viele
Menschen dem Christentum den Rücken kehren lassen. Die stolzen Geber des Zehnten müssen erkennen,
dass ihre Mitwirkung in solch einem System nichts ist, auf das man stolz sein kann. Wir haben einen sehr gnädigen
Vater, der mit unserer Selbstgerechtigkeit und unserem Hochmut in rechter Weise umgehen kann. Aber wir
müssen zu Ihm kommen und Ihm erlauben uns unseren fehlerhaften Weg aufzuzeigen. Wir müssen geistlich
arm und im Herzen demütig werden. Und wir müssen Buße tun … uns von unseren toten Traditionen abwenden.
In der Analyse des Heftes “Zehnter, Opfergaben und Almosen” fiel mir auf, dass der Autor fast komplett alle
Schriftstellen ausließ, die ich hier zum wahren biblischen Zehnten-Geben unter dem Alten Bündnis angeführt
habe. Er zitiert alle möglichen Bibelstellen die keinen Bezug zum Thema haben, wie z.B. Abraham’s Opfer seines
Sohnes, Jakobus’ Schreiben über unseren Glauben, der durch Werke perfekt gemacht wird, Hannah’s Gelübde
Gott gegenüber, das Geben von Almosen an die Armen, usw. Aber er vermied nahezu komplett das zweite, dritte,
vierte und fünfte Buch Mose, in denen der Zehnte definiert wird. Warum? Weil die 10 % vom Einkommen, die
er predigt, dort nicht zu finden sind! Die meisten Menschen haben diesen Teil der Bibel nie gelesen. Solange die
Christen nicht selbst nachforschen um sich selbst zu bewähren, solange verdienen sie es vielleicht von Wölfen
im Schafspelz ausgenommen zu werden!
Dieses von mir bereits erwähnte kleine Heft verweist auf das Buch Maleachi bei mindestens sechs unterschiedlichen
Gelegenheiten - weitaus mehr als auf jene Bücher, die die Gesetze des Zehnten-Geben im Alten Testament
festlegen.
"Darf ein Mensch Gott berauben? Ja, ihr beraubt mich! — Ihr aber sagt: “Worin haben wir dich beraubt? Im
Zehnten und im Hebopfer (Opfergabe). Mit dem Fluch seid ihr verflucht, mich aber beraubt ihr weiterhin, ihr,
die ganze Nation! Bringt den ganzen Zehnten in das Vorratshaus, damit Nahrung in meinem Haus ist! Und prüft
mich doch darin, spricht der Herr der Heerscharen, ob ich euch nicht die Fenster des Himmels öffnen und euch
Segen ausgießen werde bis zum Übermaß!” (Maleachi 3:8-10)
Wie oft hast Du miterlebt, wie Menschen durch diese Passage Schuldgefühle eingetrichtert wurden, wenn sie
nicht mit der Knete für den neuen Parkplatz, den Kirchturm, die Versorgung der Missionare, die neue Orgel,
usw., usw. rüber gekommen sind?
Der Hauptfokus des Zehnten im gesamten Alten Testament lag auf Nahrung!!! Nahrung für die Leviten, Nahrung
für die Fremden, Nahrung für die Witwen, Nahrung für die Waisen und Gott ändert diese Thematik nicht in Maleachi.
Das Thema ist noch immer “Nahrung in Meinem Haus”. Es ist sehr traurig, dass es Pastoren von Kirchen
niemals auffällt, das die Urkirche sich nicht um Chorgewänder, Kirchenbänke, Orgeln, Pensionskassen für Pastoren,
Baufonds, Klausurtagungen, neue Teppiche, etc. gekümmert hat. Sie hatten nichts von alledem und waren
an diesem Zeugs auch nicht interessiert! Pastoren, die so sehr an den 10 % vom Brutto interessiert sind, bauen
in der Regel ihr eigenes Königreich, was normalerweise viel Geld erfordert. Jesus baut seine Kirche auf ganz andere
Art und Weise, und er braucht keine gepolsterten Kirchenbänke, buntes Kirchenfensterglas und Kirchtürme
um den Job erledigt zu bekommen.
Wenn der Pastor das nächste Mal einen Ältesten, Diakon, reisenden Finanzberater, oder Evangelist nutzt um Dir
hinsichtlich des Zehnten Schuldgefühle aufzuladen, kauf eine Lkw-Ladung Weizen, kipp sie auf die Kanzel und
beobachte seine Reaktion. “Nahrung in Meinem Haus.” Du hättest das Gesetz des Alten Testaments perfekt erfüllt,
wenn Du Landbesitzer wärest und nicht gerade das 7. Jahr wäre. Wenn du die Lkw-Ladung im 7. Jahr gebracht
hättest, dann hättest Du das Gesetz gebrochen und würdest unter einem Fluch sein. Ist das nicht erstaunlich?
Das bedeutet ja nicht, dass es keinen angemessenen Platz für Geld in christlichen Diensten gibt. Natürlich gibt
es viele finanzielle Bedürfnisse, selbst in vom Heiligen Geist gelenkten Arbeiten. Der eigentliche Punkt ist jedoch,
wie und für welchen Zweck das Geld aufgebracht und wie gut es verwaltet wird.
Ist der Zehnte Teil des Neuen Bündnisses?
Dieses von mir bereits erwähnte kleine Heft besagt, dass der Zehnte (was 10 % des Einkommens bedeutet) ein
Erlass des Neuen Testaments ist. Das Heft zitiert:

Fortsetzung folgt
  • 0

#2
Rolf

Rolf

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  • Land: Country Flag
Der Zehnte ist illegal



Teil 1


von Gary Amarillo (übersetzt von Gottfried Hetzer)


Ist der Zehnte Teil des Neuen Bündnisses?


Dieses von mir bereits erwähnte kleine Heft besagt, dass der Zehnte (was 10 % des Einkommens bedeutet) ein
Erlass des Neuen Testaments ist. Das Heft zitiert:
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“Aber weh euch Pharisäern! Denn ihr gebt den Zehnten von Minze und Raute und allerlei Gemüse, aber am
Recht und an der Liebe Gottes geht ihr vorbei. Doch dies sollte man tun und jenes nicht lassen.“ (Lukas 11:42)
Der Autor dieses Heftes leitet aus dieser Bibelstelle ab, dass 10 % form Brutto eine Lehre des Neuen Testaments
ist. Überprüfen wir mal, ob diese “Argumentation” korrekt ist.
Jesus wurde unter dem Gesetz geboren. Das Gesetz würde nicht vergehen, nicht einmal ein Pünktchen oder
Jota, bis alles erfühlt ist. Nur weil Jesus im Matthäus-Evangelium gesprochen hat bedeutet doch nicht automatisch,
dass es sich um Lehre des Neuen Bündnisses handelt. Das Neue Bündnis ist nicht der Büchersatz von
Matthäus bis zur Offenbarung. Das neue Bündnis war nicht ratifiziert bis Jesus sein Blut im Himmel aufgab, also
nach der Wiederauferstehung! Bis dahin waren noch das Alte Bündnis und die Priesterschaft der Leviten gültig.
Jesus selbst wies an zu tun, was solche, die in Moses Lehrstuhl sitzen, anwiesen zu tun. Aber, tut nicht was sie
tun (siehe Matthäus 23:1-4). (Bedenke, dass Jesus zu Juden sprach, die unter dem noch gültigen Mosaischen
Gesetz lebten. Wende nicht auf Dein Leben an, was zu anderen Menschen unter anderer Regulierung/Administration
gesagt wurde.)
Ist es nicht interessant, dass diese Pharisäer vom Ertrag ihres Landes den Zehnten gaben? Selbst in dem so-genannten
Neuen Testament handelt es sich immer um landwirtschaftliche oder Viehprodukte, wenn der Zehnte
erwähnt wird. Wir lesen nie von Leuten, die den Zehnten von Fisch, Edelsteinen, Stoffen, usw. geben. Auch
wenn diese Pharisäer selbst von den kleinsten Saat (landwirtschaftlich) den Zehnten gaben, hieß es für sie
“Wehe” und nicht “gut gemacht, guter und treuer Zehnten-Geber” (Lukas 11:42). Den anderen Bericht über einen
Zehnten-Geber im unpassend genannten “Neuen Testament” finden wir in Lukas 18:12-14. Zwischen dem
Zehnten-Geber, der bekannte: “Ich faste zweimal in der Woche und gebe den Zehnten von allem, was ich einnehme”
und dem Zöllner (einem Sünde), war es der Sünder, der “gerechtfertigt hinab in sein Haus” ging und
nicht der Zehnten-Geber. Soviel zum Thema Segen für den Geber des Zehnten.
Es sei erwähnt, dass Jesus die Pharisäer verurteilte, die selbst auf die kleinste Saat den Zehnten gaben, aber andere
Teile des Gesetzes vernachlässigten, die mit angemessenen Urteilen und der Liebe Gottes zu tun haben.
“Aber weh euch Pharisäern! Denn ihr gebt den Zehnten von Minze und Raute und allerlei Gemüse, aber am
Recht und an der Liebe Gottes geht ihr vorbei. Doch dies sollte man tun und jenes nicht lassen.” (Lukas 11:42;
Matthäus 23:23) Bedenke, als Jesus die Leute anwies zu tun was ihnen diejenigen, die in Moses Lehrstuhl sitzen,
auftragen, duldete er weder ihre Haltung noch Taten stillschweigend. Die Priesterschaft der Leviten war die gültige
Behörde, die durch Yahweh selbst eingesetzt wurde. Als aber der Baum nicht die Früchte des Königreichs
produzierte, verfluchte Er ihn. Wer die Frucht des Mosaischen Gesetzes und den Baum der Erkenntnis zwischen
Gut und Böse studiert, wird große Gemeinsamkeiten und mächtige Wahrheiten finden. Das Gesetz sagt uns was
gut und böse ist, aber es kann uns trotzdem nur den Tod bringen, weil durch das Gesetz “niemand gerechtfertigt
sein soll”.
Das Mosaische Gesetz galt solange, bis das Versprochene Saatkorn kommen sollte, und das war Jesus, der Messias.
Es gibt eine sehr schwierige Bibelpassage im Hebräerbrief, die oftmals aus dem Zusammenhang gerissen wird
um zu beweisen, dass der Zehnte entweder aus der Zeit vor Moses stammt und deshalb noch Gültigkeit hat,
oder als Teil des Mosaischen Gesetzes für uns noch anzuwenden ist. Nur selten wird diese Stelle in ihrem korrekten
Zusammenhang gesehen. Wäre das der Fall, würde schnell deutlich werden, dass es hier gar nicht um den
Zehnten geht, sondern um ein höheres Priestertum als das der Leviten, nämlich um das Priestertum nach der
Art Melchizedek’s.
Im ersten Teil des 7. Kapitels von Hebräer finden wir eine eher verwirrende Diskussion über das Priestertum.
Diese Buch wird für die meisten Christen zu einem heillosen Durcheinander, es sei denn sie berücksichtigen, an
wen es gerichtet wurde (Juden), die Zeit in der es geschrieben wurde und die Absicht dieser Epistel.
Zunächst einmal wurde das Buch an Juden gerichtet, die glaubten, das Jesus (Yeshua) der Messias war. Sie fingen
an die Erlösung durch Gnade im Glauben zu verstehen, anstatt durch Werke, oder Genealogien oder Nationalität.
Paulus’ Evangelium der Gnade trieb Wurzeln. Obwohl er ständig gegen die Juden kämpfte, die das Mosaische
Gesetz selbst den Nicht-Juden auferlegen wollten, drang Paulus Botschaft von der Gnade durch Glauben,
nicht durch Werke (Gesetz) zu den Juden durch. Es war ein schwieriger Prozess. Selbst Petrus musste für
seine Gesetzlichkeit in Antioch zurechtgewiesen werden (Galater 2:11-16). Aber Paulus hatte einigen Erfolg.
Dann geschah etwas sehr tragisches. Die meisten Gelehrten datieren den Brief an die Hebräer in die 60er AD. In
AD 64 wurde die Stadt Rom niedergebrannt und Nero schob den Christen die Schuld in die Schuhe. Bis dahin
waren Christen nichts weiter als eine andere Sekte des Judentums, das durch Römisches Gesetz als legale Religion
geschützt wurde. Nero’s Frau Poppaea war gottesfürchtig, was bedeutete, dass sie große Hochachtung vor
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dem Judentum hatte, aber sie ging nicht soweit, selbst Jüdin zu werden. Als Rom in Flammen stand, glaubten
viele Bewohner Rom’s, dass Nero es selbst niederbrannte. Um sozusagen die “Hitze” von sich selbst abzuwälzen
suchte er nach einer Menschengruppe die groß genug war um ein großes Schauspiel zu veranstalten und Rom’s
Blutlust im Zirkus zu befriedigen. Die normalen Juden, die nicht glaubten, dass Jesus der Messias war, wollten
die Christen ohnehin als separate Religion eingestuft sehen. Sie versuchten diese Christen zu töten, wo immer
sie ihr Gift streuten. Und so waren die Voraussetzungen dafür geschaffen das Christentum für immer von seinen
jüdischen Wurzeln zu trennen.
Hunderte von Christen wurden in Nero’s Vatikanischen Gärten (dem Hippodrom) zusammengepfercht. Zwei
Tage lang wurden sie zu einem der verabscheuungswürdigsten Spektakel gemacht, das die Welt je gesehen
hat. Lies mal “The Flames of Rome” (Die Flamen von Rom) von Paul Maier um einen graphischen Bericht von der
Abschlachtung hunderter Hebräer und Nichtjuden zu bekommen, die in den Messias Yeshua glaubten. Seit diesem
Ereignis wurde das Christentum nicht länger als Sekte des Judentums betrachtet, das durch römische Gesetze
geschützt war, die das Judentum sanktionierten.
Christen wurden nun von den Römern als “Atheisten” betrachtet. Eine Religion ohne Statuen und Tempel war
ohnehin keine Religion. Es wurden viele Gerüchte von den bösen und schlimmen Dingen verbreitet, die Christen
in ihren häuslichen Zusammenkünften taten. So wurde beispielsweise über das Abendmahl das Gerücht
verbreitet, die Christen würden Kinder töten, ihr Blut trinken und ihre Körper verspeisen. So wie heute auch
wurden damals diese verleumderischen Gerüchte von vielen geglaubt. Selbst diejenigen, die sie nicht für wahr
hielten, verbreiteten die Gerüchte trotzdem, weil diese Christen nicht auch die römischen Götter und den römischen
Staat verehrten. Die Cäsaren wurden damals auch zu Göttern erklärt. Wer sich also loyal zum Staat bekannte,
machte Cäsar automatisch zum Herrn. Die meisten Bürgern des römischen Imperiums hatten wenig
Probleme damit. Für Christen bedeutete das jedoch Verrat an Christus.
Es würde zu viel Zeit in Anspruch nehmen noch tiefer in dieses Thema einzusteigen. Ich erwähne diese Punkte
nur um zu zeigen, dass wir oft viele Schriftpassagen fehlinterpretieren, weil wir sie aus dem eigentlichen Zusammenhang
und Zeitgefüge nehmen, was uns erlaubt sie für Aussagen zu nutzen, die uns passen. Vielleicht ist
das einer der Hauptgründe, warum es tausende von unterschiedlichen Sekten im Christentum gibt.
Versuch mal Dich in das Leben eines Hebräers zu versetzen, der plötzlich feststellt, dass sein Glaube in den Messias
ihn, seine Frau und seine Kinder in den Zirkus schicken kann, wo sie schrecklich verstümmelt und dann getötet
werden. Der Glaube in den Messias kostet nun das Leben. Viele tausend Gläubige hielten es deshalb für
sicherer ihren Glauben zu verheimlichen und das Judentum zu praktizieren. Schließlich stand der Tempel noch,
die Opfer wurden noch dargebracht, und es gab viele jüdische Christen, die das Mosaische Gesetz praktizierten
und Gnade durch Glauben. Ausserdem waren Jakobus, der Leiter der Jerusalemer Kirche, und die sich ihm angeschlossen
hatten ”Eiferer für das Gesetz” (Apostelgeschichte 21:14-28). Bedenke, das geschah mehrere Jahrzehnte
nach der Auferstehung Christi. Jüdische Christen, die Jakobus folgten, praktizierten noch das komplette
Mosaische Gesetz! So war es recht praktisch für jüdische Christen in die Priesterschaft, alte Versprechen, alte
Hoffnungen und das alte Bündnis zurückzufallen.
Der Schreiber des Hebräerbriefes verbringt viel Zeit damit zu erklären, dass das alte System ein “Abbild und
Schatten des Himmlischen” ist (Hebräer 8:5).
“Denn das Gesetz hat nur einen Schatten von den zukünftigen Gütern, nicht das Wesen der Güter selbst. Deshalb
kann es die, die opfern, nicht für immer vollkommen machen, da man alle Jahre die gleichen Opfer bringen
muss. Hätte nicht sonst das Opfern aufgehört, wenn die, die den Gottesdienst ausrichten, ein für allemal
rein geworden wären und sich kein Gewissen mehr gemacht hätten über ihre Sünden? Vielmehr geschieht dadurch
alle Jahre nur eine Erinnerung an die Sünden. Denn es ist unmöglich, durch das Blut von Stieren und Böcken
Sünden wegzunehmen. Darum spricht er, wenn er in die Welt kommt (Psalm 40,7-9): “Opfer und Gaben
hast du nicht gewollt; einen Leib aber hast du mir geschaffen.” (Hebräer 10:1-5)
Ich wünschte die Christen könnten wirklich begreifen was der Schreiber des Hebräerbriefes hier deutlich macht
und es auf das ganze Mosaische Gesetz anwenden, denn dann würden sie wirklich frei sein! Wenn Christen
nicht nur lesen, sondern doch auch in ihrem Herzen glauben würden was der Autor meinte als er schrieb: “Dann
aber sprach er: ‘Siehe, ich komme, zu tun deinen Willen.’ Da hebt er das erste auf, damit er das zweite einsetze.
Nach diesem Willen sind wir geheiligt ein für allemal durch das Opfer des Leibes Jesu Christi. Und jeder Priester
steht Tag für Tag da und versieht seinen Dienst und bringt oftmals die gleichen Opfer dar, die doch niemals die
Sünden wegnehmen können. Dieser aber hat ein Opfer für die Sünden dargebracht, und sitzt nun für immer zur
Rechten Gottes und wartet hinfort, bis seine Feinde zum Schemel seiner Füsse gemacht werden. Denn mit EINEM
Opfer hat er für immer die vollendet, die geheiligt werden.” (Hebräer 10:9-14) Gott wußte, dass das Blut
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von Bullen und Ziegen niemals unser Gewissen von Schuld reinigen kann und wir deshalb unter dem Gesetz
immer unter Verdammung leben würden (2. Korinther 3:9). Wir würden in unseren Gedanken niemals frei sein.
Das Alte Bündnis mit den Opfern von Bullen und Ziegen war ein vorläufiges Abbild dessen, was Jesus in Wirklichkeit
tun würde, also im geistlichen Sinne. Ein gerechter Akt des Lammes Gottes würde “die Sünde der Welt
wegnehmen” (Johannes 1:29). Obwohl viele Christen diese Passage dutzende Male gelesen haben, verstehen
wenige wirklich die Macht und Bedeutung, dass das Lamm Gottes die “Sünde” (Einzahl!) der ganzen Welt wegnahm.
(Dieser Artikel wird das Thema nicht behandeln.) Nichtsdestotrotz, wenn wir verstehen, dass das Blut der
Bullen und Ziegen nur Abbilder und Schatten dessen war was Gott wirklich wollte, dann werden wir wohl auch
begreifen, dass es dem Schöpfer aller Dinge völlig egal ist was wir Ihm sonst noch an Opfern anbieten, die auch
nichts anderes als Abbilder und Schatten unter dem Gesetz waren. Das Besprenkeln durch Bullen- und Ziegenblut
hatte mit der Reinigung unseres Gewissens von Schuld zu tun damit wir in den Schatten des Allerheiligsten
treten können. Das Blut Jesu verschaffte uns hingegen freien Zutritt hinter den Vorhang des Allerheiligsten, Zutritt
in das wahre Leben (Hebräer 10:19-23).
Wir könnten noch lange über dieses Thema diskutieren, aber unter dem Strich steht, dass “das Leben im Blut ist”
(3. Mose 17:11+14, 5. Mose 12:23). Ein reiches Leben ist nur mit einem reinen Herzen, klarem Verstand und aufrichtigem
Glauben möglich. Man kann Gott dem Höchsten nur im Zustand der Sündlosigkeit näher kommen,
weil Sünde uns aus Seiner Gegenwart treibt. Nicht Gott vertreibt uns, sondern unsere Schuld und Furcht vor
Bestrafung. Christus kam um dieses Problem für uns zu beseitigen. Leider sind viele Christen aus der Gnade gefallen,
haben sich selbst zurück unter eine Art Gesetz-Einhaltung begeben und leben somit ein besiegtes Leben,
wieder unter der Verdammung. Wenn wir wirklich verstehen, dass wir nur durch die uns angerechnete Gerechtigkeit
Christi Zugang zum Thron der Gnade haben und nicht durch unsere eigene Gerechtigkeit, dann
kann uns die Sünde nicht mehr von der Quelle aller Macht und des Lebens fernhalten. Ich vermag dieses Realität
kaum in Worte zu fassen - nur wer das wahrhaftig erlebt, kann dieses Geheimnis verstehen. Das Blut Abel’s
sprach von Rache. Unser Vater sagt: “Die Rache ist mein, Ich werde vergelten.” Er sagte das wohl wissend, dass Er
töten und wieder lebendig machen kann. Der Mensch kann nur töten. Die Gerechtigkeit und Gnade des Menschen
bleibt weit hinter der Gerechtigkeit Gottes zurück. Das Blut Christi sprach von Vergebung und Gnade.
Und es spricht heute, weil es immer noch Fürbitte für die gesamte Menschheit tut.
Unter Berücksichtigung all dessen, was war dann der höhere Zweck des Zehnten? Worauf wies er hin? Ging es
um mehr als die Versorgung der Leviten, Armen, Witwen und Fremden? Was hat es mit diesen geheimnisvollen
10 % der Kriegsbeute, die an einen Priester gegeben wurden, der weder Anfang noch Ende hatte, auf sich? Ist
Gott wirklich an 10 % von allem, das wir haben, interessiert? Obwohl Er Israel anordnete Bullen und Ziegen zu
töten und sie Ihm als Opfer darzubringen, machte Er doch deutlich, dass Er nicht wirklich Gefallen an Opfern
hatte.
Als Adam und Eva (und als Ergebnis die Menschheit) aus dem Garten Eden vertrieben und vom Baum des Lebens
entfernt wurden, wurde die Erde verflucht. Im Schweiße seines Angesicht musste der Mensch sich sein
Lebensunterhalt mühsam erarbeiten. In seinem gefallenen Zustand wurde er zum Opfer der Furcht vor Mangel.
Die Versorgung kam durch seiner eigene Arbeit. Aber aus Angst vor Mangel begann der Mensch zu hamstern,
stehlen und Dinge zu manipulieren um “mehr als genug” für sich zu haben. Je weiter sich der Mensch in seinen
Gedanken von Gott absonderte desto mehr sah er sich als Quelle seiner eigenen Güter. Er verdiente sie, arbeitete
für sie, investierte sie weise, usw. Der Mensch vergaß, dass eigentlich alles Gott gehört. Der Mensch vergaß,
dass er nur Haushalter Seiner Güter ist. Der Zehnte, oder irgendetwas als Opfergabe an Gott zurückgegeben
(sowohl vor der Zeit Mose als auch unter Moses) diente als Erinnerung, dass die Quelle aller Dinge Gott selbst
ist! Das Weitergeben eines Teils des eigenen Besitzes an einen Repräsentanten Gottes erinnerte den Geber daran,
dass letztlich alle Dinge von Gott kommen. Das Grab ist eine gute Erinnerung daran, dass ein Mensch nichts
von seinen irdischen Gütern mitnehmen kann.
Der Zehnte oder jede Opfergabe an einen Repräsentanten Gottes war wie eine gesunde Erinnerung, aber sie
versagte schon damals, und sie versagt auch heute. Anstatt Dankbarkeit und ein Bewusstsein für die Notwendigkeit
Gottes zu schaffen, werden viele, die den Zehnten geben, mit Stolz erfüllt. Der Zehnte bewirkt niemals
die gleiche Dankbarkeit für Gottes Versorgung wie es eine lebendige Beziehung zu Jesus tut. Anstatt 10 % der
landwirtschaftlichen Ernte und des Viehertrags, und andere Opfer als Erinnerung an Gottes Versorgung zu geben,
gibt der Gläubige unter dem Neuen Bündnis was er beauftragt wurde an die Menschen der Welt (und nicht
einem repräsentativen Priestertum) zu geben. Jesus sagte, dass wir alles, was wir einem der geringsten Seiner
Brüder tun, wir Ihm tun (Matthäus 25:38-45). So sieht also die Neutestamentliche Realität der Abbilder und
Schatten aus der Zeit vor Moses und zu Mose aus. Gott ist Geber und Bewahrer allen Lebens. Er verwandelt uns
in Sein Bild und somit müssen auch wir von unserem Leben geben. Wir sind zu guten Werken geschaffen, die
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Gott zuvor bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen (Epheser 2:10). Wenn wir etwas von uns geben, dann
bedeutet das eigentlich, dass Gott durch uns an seine Schöpfung gibt, damit sie von der Knechtschaft der Korruption
befreit wird. Wir sollten nicht vom Buchstaben/Geist des Gesetzes geben, das tötet, sondern vom Geist,
der Werke schuf in denen wir wandeln sollen. Das eine kommt aus der Knechtschaft zu einer Reihe von Gesetzen,
das andere aus Liebe, die das Wesen Gottes ist. Das erste führt normalerweise zu Stolz und Selbstgerechtigkeit,
das andere schafft Freude. Die höheren Wege Gottes sind viel besser als die unteren Wege des Alten
Bündnisses. Und das ist es, was der Schreiber von Hebräer den Juden mitteilte, die der Verfolgung entkommen
wollten, indem sie sich zurück auf Gesetz und Judentum zogen. Er sagte ihnen, dass dies kein Zufluchtsort mehr
war.
Er hatte Recht. Nur wenige Jahre nach seinen Warnungen, in AD 70, wurde die ganze Mosaische Struktur zerstört.
Das Priestertum, der Tempel, die genealogischen Aufzeichnungen, und Jerusalem wurde derartig zerstört,
dass selbst die großen Steine im Tempel niedergerissen wurden, so wie Jesus es prophezeit hatte. Das Judentum
verlor seine besonderen Status bei der römischen Regierung.
Es ist schon traurig das erwähnen zu müssen, aber ein Großteil des Christenheit hat weite Teile des Alten Bündnis
Systems wieder ausgegraben und die höheren Wege wieder durch die Wege des Todes ersetzt. Nur wenige
Christen sind Botschafter des Neuen Jerusalems, der Mutter von uns allen. Das Gros des Christentums ist nie aus
dem Buchstaben/Geist des Gesetzes und heidnischen Praktiken auferstanden. Nur wenige steigen zur höheren
Berufung in Christus auf, welche das Buch der Hebräer so wunderschön offenbart. Das ist sehr traurig, aber
wahr.
Um es zusammenzufassen: das Neue Bündnis begann nicht mit dem Matthäus Evangelium. Es begann, als die
himmlischen Dinge, von denen die Mosaische Stiftshütte und der Tempel Salomons nur Abbilder waren, mit
dem echten (Lebens) Blut des Wahren Lammes Gottes, Yeshua, dem Messias, besprenkelt wurde. Jesus sprach
unter dem Gesetz Mose und wies seine Zuhörer an es zu halten, weil sie zu der Zeit noch unter dem Gesetz
standen. Er riet ihnen aber auch nicht so zu handeln, wie diejenigen, die das Gesetz Mose auslegen, weil sie “das
Wort Gottes durch ihre Traditionen unwirksam machten”. Wer das Priestertum Israels und seine politischen, religiösen
und wirtschaftlichen Verbindungen und Praktiken untersucht und sie mit dem kirchlichen System des
heutigen Christentums vergleicht, mag über die Ähnlichkeit erstaunt sein. Der Zehnte hat mit Sicherheit viele
materielle Tempel (Kirchen, Klöster, Kathedralen, Heiligenschreine, usw.) erschaffen, aber er hat sich nicht im
wahren Tempel Gottes, Seinen Menschen, als das manifestiert, wovon er doch nur ein Abbild war, nämlich dem
Geben aus dem Geist der Liebe, der sich nicht auf einen Prozentsatz des Einkommens reduzieren lässt.
Wie die Urkirche finanziert wurde
Es sollte nicht überraschen, dass die frühen Gemeinden genauso finanziert wurden wie die frühe israelische
Gesellschaft, nämlich durch freiwillige Opfergaben, die lt. Moses mehr als genug waren um die Bedürfnisse zu
decken.
“Männer und Frauen opferten dem Herrn aus freiem Antrieb goldene Schmucksachen: Spangen, Ohrringe, Fingerringe
und Halsketten. Viele aus dem Volk trieb es, etwas zu dem Werk beizutragen, das der Herr durch Mose
angeordnet hatte. Sie alle, Männer wie Frauen, brachten dem Herrn ein freiwilliges Opfer. Er übergab ihnen alles,
was die Israeliten für die Herstellung des Heiligtums gespendet hatten. Auch weiterhin brachten die Leute
zu Mose jeden Morgen freiwillige Gaben. Was bisher abgeliefert worden war, reichte als Material für alle Arbeiten
aus und es blieb sogar noch davon übrig. (2. Mose 35:22, 29; 36:3,7)
Wenn die Kinder unseres Himmlischen Vaters nach Seinem Herzen geben und Seine Werke so tun wie Er es
möchte, dann sind diese vom Herzen kommenden Opfergaben nicht nur ausreichend, sondern darüber hinaus.
Die Schlüssel sind das bereite Herz und die rechte Arbeit!
Die Kirchenhistoriker machen sehr deutlich, dass die frühen christlichen Gemeinden nicht durch einen Zehnten
jedweder Art finanziert wurden. Die Befürworter des Zehnten lesen also womöglich wenig von der frühen Kirchengeschichte.
Die Enzyklopädie Britannica berichtet, “die christliche Kirche hing zunächst von freiwilligen
Gaben ihrer Mitglieder ab.” Hasting’s Lexikon der Apostolischen Kirche sagt: “Es ist allgemein anerkannt, dass die
Zahlung des Zehnten oder der Zehnte vom Besitz für heilige Zwecke keinen Platz in der christlichen Kirche im
Zeitalter der Apostel und ihrer unmittelbaren Nachfolger fand.” Die Americana stellt fest: “Es (das Geben des
Zehnten) wurde in der Urkirche nicht praktiziert.” Selbst die katholische Kirche, berüchtigt für ihre vielen Geld-
Beschaffungsprogramme, erklärt in der Neuen Katholischen Enzyklopädie: “Die Urkirche hatte kein Zehnten-
System … es war nicht so, dass die Notwendigkeit der Unterstützung nicht existierte oder gesehen wurde,
vielmehr erschienen andere Mittel ausreichend.”
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Das kürzlich veröffentlichte Nelson’s Neues Illustriertes Bibellexikon erzählt uns, dass “im neuen Testament die
Worte ‘Zehnter’ und ‘Zehnten geben’ nur acht mal vorkommen (Matthäus 23:23; Lukas 11:42; 18:12; Hebräer
7:5-6, 8-9). Alle diese Passagen beziehen sich auf den Gebrauch im Alten Testament und die zu der Zeit gängige
jüdische Praxis. An keiner Stelle fordert das Neue Testament die Christen ausdrücklich auf den Zehnten zu
geben.”
Es ist ironisch, dass die römisch-katholische Kirche, die viele Traditionen und Rituale des Alten Testaments in
moderner Form in die Kirche brachte, sich zunächst nicht am Wucher, also dem Geldzins, beteiligte. Auf Basis
von Bibelstellen wie 2. Mose 22:25; 3. Mose 25:35-37; 5. Mose 23:19-20; Nehemia 5:7,10; Psalm 15:5 hielt sie Wucher
für unbiblisch. Um ihre Bauprogramme und Kriege zu finanzieren beauftragten die Päpste und Könige Juden
an ihren Höfen, diese Art von “Drecksarbeit” zu verrichten. Ihre Rolle als Geldverleiher der Christen war
womöglich der führendste Grund dafür, dass die Juden bedeutende Banker wurden.
Ist es nicht interessant, dass diejenigen, die das Alte Testament zitieren um den Zehnten für Christen zu rechtfertigen,
auf geheimnisvolle Weise Schriftstellen meiden, die das Berechnen von Zinsen als gesetzwidrig bezeichnen?
Die selben Förderer der Zehnten-Lehre haben normalerweise viel Geld in alle möglichen Zinstragenden Bonds,
Sparkonten, usw. gesteckt. In Wirklichkeit ist es sogar so: jedes mal wenn irgendwo ein Schuss losgeht oder eine
Bombe abgeworfen wird, dann machen die Kirchen in Amerika Gewinn. Wie das? Kirchen und Stammsitze von
Glaubensgemeinschaften haben Milliarden von Dollars in hunderte verschiedener Gewinnbringenden oder
Zinstragenden Unternehmungen investiert. Die meisten Kirchen investieren in konservative offene Investmentfonds
mit einem Portfolio aus Blue Chip Firmen, wie z.B. Verteidigungsunternehmen. Einige dieser besagten
konservativen Unternehmen werden sogar durch religiöse Organisationen (z.B. die römisch-katholische Kirche)
kontrolliert. Wenn solch ein Verteidigungsunternehmen, wie beispielsweise McDonnell Douglas, seine Kriegsmaschinerie
an unsere Regierung verkauft, machen die Aktionäre, zu denen tausende Kirchen zählen, Gewinn.
Kriegsgerät wird hergestellt um Menschen zu töten! Die Kirche investiert in alle möglichen Produkte, die töten,
zumindest aber schädlich für die Menschheit sind. Es würde uns sicher schocken wenn wir herausfinden, wie
viele christliche Organisationen durch die militärischen Industrieanlagen der Welt verdienen. (Um mehr Informationen
dazu zu bekommen, kannst Du gerne schriftlich die Hörkassette “Die Kirche ist eine reiche Prostituierte”
anfordern.)
Erst nachdem Konstantin der Große (4. Jahrhundert AD) das Christentum zur Staatsreligion des römischen Reiches
machte wurde die freiwillige Opfergabe durch verschiedene Zwangsabgaben zur Mittelbeschaffung ersetzt.
Konstantin startete ein enormes Bauprogramm, errichtete Kirchen und renovierte heidnische Tempel um
sie für das, was später als römischer Katholizismus bekannt wurde, zu nutzen. Bis zu der Zeit brauchten die
Gläubigen keine verzierten/kunstvollen Gebäude. Schließlich war ihnen bewusst, dass sie der wahre Tempel
Gottes sind, und nicht die Gebäude, die den heidnischen Tempeln gleich errichtet wurden und nur einige biblische
Charakteristiken hinzugefügt bekamen. Es wäre wert, einmal nachzuforschen, was Konstantin und seine
Mutter alles getan haben um das Christentum zu pervertieren.
Zurück zur Finanzierung im Neuen Bündnis. Vom Matthäus-Evangelium bis zur Offenbarung finden wir eine
Fülle an Schriftstellen, die vom angemessenen Geben handeln. Diese Veröffentlichung ist einfach zu klein um
alle zu erwähnen, deshalb hier nur mal ein kleiner Auszug.
Durch die ganze Bibel hindurch, Altes wie Neues Testament, macht der Gott des Christentums deutlich, dass Er
nicht wirklich an unseren “Angeboten von Opfergaben” interessiert ist.
“Höre, mein Volk, lass mich reden; Israel, ich will wider dich zeugen: Ich, Gott, bin dein Gott. Nicht deiner Opfer
wegen klage ich dich an sind doch deine Brandopfer täglich vor mir. Ich will von deinem Hause Stiere nicht
nehmen noch Böcke aus deinen Ställen. Denn alles Wild im Walde ist mein und die Tiere auf den Bergen zu Tausenden.
Ich kenne alle Vögel auf den Bergen; und was sich regt auf dem Felde, ist mein. Wenn mich hungerte,
wollte ich dir nicht davon sagen; denn der Erdkreis ist mein und alles, was darauf ist. Meinst du, dass ich Fleisch
von Stieren essen wolle oder Blut von Böcken trinken? Opfere Gott Dank und erfülle dem Höchsten deine Gelübde
und rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten, und du sollst mich preisen.” (Psalm 50:7-15)
“Denn du hast keine Lust am Schlachtopfer, sonst gäbe ich es; Brandopfer gefällt dir nicht. Die Opfer Gottes sind
ein zerbrochener Geist; ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verachten. (Psalm
51:18-19)
“Darum spricht er, wenn er in die Welt kommt (Psalm 40,7-9): “Opfer und Gaben hast du nicht gewollt; einen
Leib aber hast du mir geschaffen. Brandopfer und Sündopfer gefallen dir nicht.” (Hebräer. 10:5-6)
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“Schlachtopfer und Speisopfer gefallen dir nicht, aber die Ohren hast du mir aufgetan. Du willst weder Brandopfer
noch Sündopfer. Da sprach ich: Siehe, ich komme; im Buch ist von mir geschrieben: Deinen Willen, mein
Gott, tue ich gern, und dein Gesetz hab ich in meinem Herzen.” (Psalm 40:7-9)
Unser Himmlischer Vater macht unmissverständlich klar, dass wir nichts besitzen, das Ihm nicht ohnehin gehört.
Deshalb hat unser Angebot, Ihm 10 % oder 90 % oder gar 100 % Seiner eigenen Güter zu geben keine Bedeutung
für Ihn. Es sieht so aus als wären wir diejenigen, die das Problem haben diese Tatsache zu vergessen. Gott
ist vielmehr an unserer aufrichtigen Dankbarkeit für das, was Er uns anvertraut hat, interessiert!
Jeder Mensch weiß tief in seinem Herzen, dass Gott keine bunten Kirchenfenster, Kirchtürme, vornehme Teppiche,
prunkvoll aussehende Kreuze und eine Fülle anderer Dinge, die vom Zehnten gekauft wurden, braucht.
Wahrscheinlich würde Er einen Bullen dem Kirchturm vorziehen. Zumindest schuf Er den Bullen. Vieles von dem
“Zeugs” für das der Zehnte aufgewendet wird, hat Er jedoch nie geschaffen, geschweige denn autorisiert anzuschaffen.
Wie sandte Jesus Seine Jünger aus? Gab Er ihnen einen Cadillac oder eine American Express Kreditkarte im Namen
des Dienstes wie viele amerikanische Evangelisten heute tun? Nein, Er schickte sie mit Nichts hinaus und
sie wurden (trotzdem) mit allem Notwendigen versorgt während sie unterwegs waren.
“Geht hin! Siehe, ich sende euch wie Lämmer mitten unter Wölfe. Tragt weder Börse noch Tasche noch Sandalen,
und grüßt niemand auf dem Weg. … In diesem Haus aber bleibt, und esst und trinkt, was sie haben; denn
der Arbeiter ist seines Lohnes wert. Geht nicht aus einem Haus in ein anderes.” (Lukas 10:3-4,7)
Vielleicht sollte hier auch deutlich gemacht werden, dass selbst Jesus kein Geld von der Staatskasse Israels gebrauchte,
obwohl der Zehnte auf das Land und Vieh sicherlich Teil davon war. Wie bereits erwähnt, weil Jesus
vom Stamme Judah und nicht Levi kam, konnte er den Zehnten auch nicht rechtmäßig beanspruchen. Jesus
wurde mit freiwilligen Opfergaben durch verschiedene Leute unterstützt.
“Johanna, die Frau von Chuzas, einem Beamten in der Verwaltung des Fürsten Herodes,d sowie Susanna; dazu
kamen noch viele andere Frauen. Sie alle sorgten aus ihren eigenen Mitteln für Jesus und den Kreis der Zwölf."
(Lukas 8:3)
Manchmal versorgte Jesus sich sogar auf übernatürliche Weise, wie z.B. als er Petrus losschickte um die Tempelsteuer
aus dem Maul eines Fisches zu holen (siehe Matthäus 17:24-27).
Paulus erhielt keinen Zehnten
Paulus’ Missionsanstrengungen sollten jedem reichlich klar machen, dass der Zehnte, ob nun von landwirtschaftlichen
Erträgen, dem Vieh oder 10 % vom Einkommen, keine Lehre des Neuen Testaments ist. Von allen
Schreibern des Neuen Testaments wäre gerade Paulus in der Lage gewesen Schriften des Alten Testaments zu
nutzen um Menschen dazu zu bewegen ihm den Zehnten zur Deckung seiner Ausgaben zu geben. Aber Paulus
zitierte in allen Briefen nicht eine einzige Schriftstelle über den Zehnten um Menschen zum Geben zu animieren,
nicht eine einzige. Das hätte er sicherlich tun können, waren doch sowohl der Tempel als auch das Opfergaben-
System zu seinen Lebzeiten noch in Gebrauch. Paulus wusste aber, dass nur Leviten den Zehnten einsammeln
dürfen. Er hätte einen Leviten zu seinem Schatzmeister machen und durch ihn den Zehnten einsammeln
können, aber auch das tat er nicht. Als Paulus aus dem Alten Testament zitierte um den Bezug finanzieller
Hilfe von Christen zu rechtfertigen, zitierte er 5. Mose 25:4, “Du sollst dem Ochsen, der da drischt, nicht das Maul
verbinden.” (1. Korinther 9:9) Und er zitiert es wieder im 1. Timotheus 5:17-18, “Die Ältesten, die gut vorstehen,
lass doppelter Ehre würdig geachtet werden, besonders die in Wort und Lehre arbeiten. Denn die Schrift sagt:
‘Du sollst dem Ochsen, der da drischt, nicht das Maul verbinden’, und: ‘Der Arbeiter ist seines Lohnes wert.’” (Die
Worte für doppelte Ehre im Griechischen schließen geldliche Entlohnung mit ein.)
Warum erschlug Paulus sie nicht mit einigen wirklich heftigen Schriftstellen zum Zehnten und bewarf sie dann
noch mit Maleachi’s “ihr beraubt Gott”, wie das so viele Prediger tun? Weil Paulus das Alte Bündnis besser kannte
als die heutigen Prediger! Er war sich des neuen Tempels, des neuen Priestertums, des Neuen Bündnisses, und
des neuen Weges, aus der Liebe Christi in unserem Herzen zu geben, bewusst. So, wie auch unser Himmlischer
Vater gab:
“Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er ... gab, …” Hier ist unser Vorbild fürs Geben.
"Ihr habt gehört, dass gesagt ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch:
Liebt eure Feinde, und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters seid, der in den Himmeln
ist; denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.
Denn wenn ihr liebt, die euch lieben, welchen Lohn habt ihr? Tun nicht auch die Zöllner dasselbe? Und wenn ihr
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allein eure Brüder grüßt, was tut ihr Besonderes? Tun nicht auch die von den Nationen dasselbe? Ihr nun sollt
vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist." (Matthäus 5:43-48)
"Dies aber [sage ich]: Wer sparsam sät, wird auch sparsam ernten, und wer segensreich sät, wird auch segensreich
ernten. Jeder [gebe], wie er sich in seinem Herzen vorgenommen hat: nicht mit Verdruss oder aus Zwang,
denn einen fröhlichen Geber liebt Gott. Gott aber vermag auf euch überströmen zu lassen jede Gnade, damit
ihr in allem allezeit alles Genüge habt und überströmt zu jedem guten Werk; wie geschrieben steht: “Er hat
ausgestreut, er hat den Armen gegeben; seine Gerechtigkeit bleibt in Ewigkeit.” Der aber Samen darreicht dem
Sämann und Brot zur Speise, wird eure Saat darreichen und mehren und die Früchte eurer Gerechtigkeit wachsen
lassen,[und ihr werdet] in allem reich gemacht zu aller Freigebigkeit, die durch uns Danksagung Gott gegenüber
bewirkt. Denn die Besorgung dieses Dienstes füllt nicht nur den Mangel der Heiligen aus, sondern ist
auch überströmend durch viele Danksagungen zu Gott; denn infolge der Bewährung dieses Dienstes verherrlichen
sie Gott wegen des Gehorsams eures Bekenntnisses zum Evangelium Christi und wegen der Lauterkeit der
Teilnahme gegen sie und gegen alle; und im Gebet für euch sehnen sie sich nach euch wegen der überschwänglichen
Gnade Gottes an euch. Gott sei Dank für seine unaussprechliche Gabe!” (2. Korinther 9:6-15)
Kann es noch deutlicher gemacht werden? Vermutlich werden diejenigen, die Augen haben und nicht sehen
können, niemals sehend werden. Der Pharisäer, ob nun Jude oder Christ, wird immer Lasten auf die Schulter
anderer laden, die sie selbst nicht tragen wollen.
Zu Beginn seiner Missionsarbeit versorgte Paulus sich selbst durch seine Zeltmacher-Fertigkeiten. “Denn ihr
wisst selber, dass mir diese Hände zum Unterhalt gedient haben für mich und die, die mit mir gewesen sind.
sich der Schwachen annehmen muss im Gedenken an das Wort des Herrn Jesus, der selbst gesagt hat: Geben
ist seliger als nehmen.” (Apostelgeschichte 20:34-35) Viele seiner frühen Bekehrten waren Juden. Wenn Paulus
also das Recht auf den Zehnten gehabt hätte, dann hätten diese ihm den gegeben. Aber es war nicht rechtmässig.
Paulus war vom Stamm Benjamin.
In seinem späteren Dienst, als einige Gemeinden gegründet waren, “beraubte er einige Kirchen um anderen zu
dienen”.
"Oder habe ich gesündigt, als ich mich erniedrigt habe, damit ihr erhöht würdet? Denn ich habe euch das Evangelium
Gottes ohne Entgelt verkündigt. Andere Gemeinden habe ich beraubt und Geld von ihnen genommen
um euch dienen zu können." (2. Korinther 11:7-8)
Manche Christen geben überhaupt nicht an Gemeinden, weil sie glauben, der Pastor sollte auch einen Job haben
und sich selbst versorgen. Aber sie berücksichtigen dabei nicht alle Schriftstellen um zu dieser Schlussfolgerung
zu kommen. Manche benutzen die Zeltmacher-Bibelstelle als Ausrede um nicht diejenigen unterstützen
zu müssen, die “vollzeitig” (= ohne anderes Einkommen) in Gottes Weinberg tätig sind. Diese Ausrede, die nur
die eigene Selbstsucht vertuschen soll, wird in der Bibel nicht besonders unterstützt. Jeder Christ ist zum vollzeitigen
Christsein berufen. Leider sind zu viele Christen nur für zwei Stunden am Sonntag und vielleicht eine
Stunde in der Wochenmitte Christen. Aber es gibt auch diejenigen, die in diesen “vollzeitigen” Dienst in unterschiedlicher
Form berufen werden, durch den sie keine anderen Einkommensmöglichkeit haben. Einige von
ihnen sind lt. Paulus “doppelter Ehre” wert. Der griechische Begriff hierfür beinhaltet weit mehr als ein bloßes
“herzlichen Glückwunsch für den wunderbar ausgeführten Job”. Dieser Begriff spricht auch von geldlicher Vergütung
(1. Timotheus 5:17).
“Wisst ihr nicht, dass, die im Tempel dienen, vom Tempel leben, und die am Altar dienen, vom Altar ihren Anteil
bekommen? So hat auch der Herr befohlen, dass, die das Evangelium verkündigen, sich vom Evangelium nähren
sollen." (1. Korinther 9:13-14)
Noch einmal, bei keiner einzigen Referenz zum Alten Testament hat Paulus jemals eine Passage zum Zehnten
erwähnt. Er nutze sie nicht, weil er wußte, dass er aus einem anderen Tempel heraus diente. Er war Priester des
neuen Priestertums, und er diente von einem neuen Standpunkt, nicht vom Buchstaben/Geist des Gesetzes,
das tötet, sondern vom Geist der Leben gibt. Paulus würde niemals die betrügerischen Wege vieler heutiger
Pastoren nutzen um Geld aus den Menschen zu quetschen.
Ich habe erlebt wie Diener Gottes die Geschichte von Hananias und Saphira benutzen um ihre Sonntagsbotschaft
für eine gute Opfergabe zu stützen. Dieser Bericht in der Apostelgeschichte hat aber ganz und gar nichts
mit dem Zehnten zu tun, zumal die beiden wahrscheinlich weit mehr als 10 % vom Verkauf ihres Grundbesitzes
gaben. Vielmehr ging es sich hier um eine Lüge Gott gegenüber!
"Du hast nicht Menschen, sondern Gott belogen." (Siehe Apostelgeschichte 5:1-11)
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Einige Stammsitze von Glaubensgemeinschaften gehen sogar so weit 1. Korinther 16:1-3 als Rechtfertigung
dafür auszulegen, dass die Kirchen ihr Geld erst dorthin geben müssen, von wo aus es dann umverteilt wird.
"Was aber die Sammlung für die Heiligen angeht: wie ich in den Gemeinden in Galatien angeordnet habe, so
sollt auch ihr tun! An jedem ersten Tag der Woche lege ein jeder von euch bei sich etwas zurück und sammle an,
soviel ihm möglich ist, damit die Sammlung nicht erst dann geschieht, wenn ich komme. Wenn ich aber gekommen
bin, will ich die, die ihr für bewährt haltet, mit Briefen senden, damit sie eure Gabe nach Jerusalem
bringen." (1. Korinther 16:1-3)
Etwas biblische und historische Nachforschungen müssten ergeben, dass Paulus Nahrung für die unter einer
Hungersnot leidenden Gläubigen in Jerusalem sammelte. In Apostelgeschichte 11:27-30 heißt es:
"In diesen Tagen kamen Propheten von Jerusalem nach Antiochia. Und einer von ihnen mit Namen Agabus trat
auf und sagte durch den Geist eine grosse Hungersnot voraus, die über den ganzen Erdkreis kommen sollte;
dies geschah unter dem Kaiser Klaudius. Aber unter den Jüngern beschloss ein jeder, nach seinem Vermögen
den Brüdern, die in Judäa wohnten, eine Gabe zu senden. Das taten sie auch und schickten sie zu den Ältesten
durch Barnabas und Saulus."
Bibellexika und Zeittabellen datieren die Regierungszeit Klaudius Caesar’s auf AD 41-54. Schriftgelehrte datieren
den 1. Brief an die Korinther auf das Ende von Klaudius’ Regierungszeit. Die “Sammlung für die Heiligen” war
ein freiwilliges Hilfsprogramm, in dem freiwillige Opfergaben an andere Gläubige in Not verteilt wurden! Noch
einmal, wir hören/lesen nicht das Wort “Zehnter” hier. Vielmehr zeigt uns die Suche mit einer Konkordanz, dass
in allen Episteln (Briefe mit Anweisungen an Kirchenleiter wie eine Gemeinde zu leiten ist) des Paulus nicht ein
einziges Mal von ihm das Wort “Zehnter” oder “Zehnte” erwähnt wird! Das müsste uns doch etwas sagen, oder?
Wenn wir uns ausserdem den Prozentsatz vor Augen halten, der aus dem Zehnten an die unterdrückten Glaubensgeschwister
in Nationen der Dritten Welt geschickt wird, dann wird deutlich, dass die Zehnten-nehmende
Kirche heute viel weniger menschenfreundlich ist als die freiwillige-Opfergabe-gebende Kirche des ersten
Jahrhunderts.
Jesus erhielt nie den Zehnten
Jesu Leben sollte uns ein Vorbild/Beispiel für das Geben sein. Wenn er den Zehnten einnahm, dann könnten die
heutigen Pastoren vielleicht ein begründetes Argument für das Zehnten-Nehmen anbringen. Aber Er tat es
nicht. “Denn ihr kennt die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, dass er, da er reich war, um euretwillen arm wurde,
damit ihr durch seine Armut reich werdet.” (2. Korinther 8:9) “… Umsonst habt ihr empfangen, umsonst
gebt.” (Matthäus 10:8)
Weil Jesus der Hohepriester nach der Art Melchizedek’s ist, und weil Abraham Melchizedek den Zehnten anbot,
deswegen, so schlussfolgert mancher, sollten Pastoren, die als Teil Christi auch Teil des Priestertums sind, den
Zehnten bekommen. Oberflächlich betrachtet mag das wohl vernünftig klingen, aber es gibt genügend Löcher
in diesem Denkansatz um ein ganzes Schiff zu versenken.
Wie schon erwähnt gab Abraham nur von der Kriegsbeute (also noch nicht einmal seinem Eigentum) den Zehnten
und behielt auch den Rest nicht. Er gab alles weg, das Meiste an den König von Sodom. Ausserdem können
christliche Pastoren sich heute auch nicht als Priester nach der Art Melchizedek’s bezeichnen. Dieses Priestertum
ist “unveränderlich” (Hebräer 7:24). Die wortgetreue Wiedergabe dieser Passage im Griechischen bedeutet
“ein Priestertum, das nicht von einem zum anderen weitergeht.” Einen Nachfolger Melchizedek’s kann es nicht
geben. Jesus Christus allein kann diesen Platz ausfüllen. Die Pastoren hier auf der Erde, selbst die guten, sterben
und beweisen damit, dass ihr Priestertum auf Erden endlich ist. Um es denjenigen, die sich weigern ihre Geldgier,
durch die sie ihre Königreiche finanzieren, sausen zu lassen, noch schwerer zu machen, erzählt Petrus uns,
dass die Herausgerufenen, die Ekklesia, die Kirche “ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum …”
ist (1 Petrus 2:9). Dazu gehören wir also alle! Du bist ein Priester. Jeder ist ein Priester. Müssen wir uns jetzt alle
gegenseitig den Zehnten geben? Das ist sicherlich nicht nach dem Geschmack der Prediger des Zehnten. Sie
wollen all unseren Zehnten haben. Trotzdem hätten wir alle, wenn wir ihrer eigenen Argumentation konsequent
folgen, ein Anrecht auf den Zehnten, weil wir alle zum gleichen Priestertum gehören.
Anfangs erwähnte ich, dass es in Wahrheit die Lehrer des Zehnten (als ein Gesetz oder Prinzip des Neuen Bündnisses)
sind, die Gott berauben. Wie kann das sein? Nun, viele Schriftstellen machen mehr als deutlich, dass unter
dem Neuen Bündnis ein neuer Tempel, ein neues Priestertum und ein neues Gesetz existiert. Das Alte Bündnis
hatte die Leviten und Priester, das Neue Bündnis hat Apostel, Propheten, Evangelisten, Pastoren und Lehrer.
Das Neue Bündnis hat Gaben der Menschen (Epheser 4:8). Durch den Heiligen Geist gab es ausserdem “Gaben
für die Menschen.” Einige davon finden wir im 1. Korinther 12 aufgelistet. Das ist die Hauptliste, die von Pfingst-
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lern und Charismatikern als Beweis herangezogen wird, dass übernatürliche Gaben auch für die heutige Zeit
sind. Leider wissen zu wenige von einer anderen gleichwichtigen und gleichermaßen Neues Testament-Liste.
Wir finden sie in Römer 12:4-8. Die Nicht-Charismatiker und Nicht-Pfingstler kennen diese Liste wahrscheinlich
eher. Eine der aufgeführten Gaben ist die Gabe des Gebens.
“… haben verschiedene Gaben nach der Gnade, die uns gegeben ist. Ist jemand prophetische Rede gegeben,
so übe er sie dem Glauben gemäss. Ist jemand ein Amt gegeben, so diene er. Ist jemand Lehre gegeben, so lehre
er. Ist jemand Ermahnung gegeben, so ermahne er. Gibt jemand, so gebe er mit lauterem Sinn. Steht jemand
der Gemeinde vor, so sei er sorgfältig. Übt jemand Barmherzigkeit, so tue er’s gern.” (Römer 12:6-8)
Wenn also der Heilige Geist nach Seinem Ermessen Gaben verteilt, dann verrichten unterschiedliche Teile des
Leibes unterschiedliche Dinge und sind auch unterschiedlich ausgerüstet um ihren Job zu tun. Der Zehnte verlangt
(gemäß den Verfechtern des Zehnten) aber 10 % vom Brutto eines Jeden. Es gibt jedoch die, deren spezifische
Gabe die “Gabe des Gebens” ist. Was ist wenn Gott jemanden in einem unternehmerischen Vorhaben
segnet, das ihn zum Milliardär macht? Was ist, wenn Gott ihm die Gabe des Gebens gegeben hat und er 99 %
seines Einkommens weggeben soll? Wenn er jedoch lernt als Geber des Zehnten schon Großartiges zu tun,
dann wird er nicht wirklich den ganzen Betrag geben zu dem Gott ihn berief! Er wird schließlich dabei enden zu
prahlen den Zehnten zu geben, wird zum Schatzmeister der Kirche ernannt und füllt trotzdem nicht die Fülle
der Gabe aus, die Gott ihm anvertraute um den Leib Christi und die Welt zu segnen.
Erinnern wir uns an das Gleichnis von den Talenten, die ungleich unter den Beteiligten verteilt wurden? Ich
glaube, dass es Männer und Frauen im Leib Christi gibt, die Milliarden von Dollars hätten weggeben sollen, die
jedoch wegen der falschen Lehre des Zehnten die Erfüllung ihres Gebens niemals erreicht haben. So haben die,
die den Zehnten lehren, viele dazu gebracht nach dem Mosaischen Gesetz zu leben anstatt sich vom Heiligen
Geist leiten zu lassen.
Meiner Erfahrung nach sind viele Christen, die den Zehnten geben, selbstgerecht. Warum? Weil die Vermischung
des Gesetzes und der Gnade diese Selbstgerechtigkeit produziert, den Geist der Pharisäer. “… Ich danke
dir, Gott, dass ich nicht bin wie die andern Leute ... Ich faste zweimal in der Woche und gebe den Zehnten von
allem, was ich einnehme.” (Lukas 18:11-12) Wie sollte unsere Haltung aussehen?
“Und die Apostel sprachen zu dem Herrn: Stärke uns den Glauben! Der Herr aber sprach: Wenn ihr Glauben hättet
so gross wie ein Senfkorn, dann könntet ihr zu diesem Maulbeerbaum sagen: Reiss dich aus und versetze
dich ins Meer!, und er würde euch gehorchen. Wer unter euch hat einen Knecht, der pflügt oder das Vieh weidet,
und sagt ihm, wenn der vom Feld heimkommt: Komm gleich her und setz dich zu Tisch? Wird er nicht vielmehr
zu ihm sagen: Bereite mir das Abendessen, schürze dich und diene mir, bis ich gegessen und getrunken
habe; danach sollst du auch essen und trinken? Dankt er etwa dem Knecht, dass er getan hat, was befohlen
war? So auch ihr! Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen ist, so sprecht: Wir sind unnütze Knechte; wir
haben getan, was wir zu tun schuldig waren.” (Lukas 17:5-10)
Wenn wir “Gnade” wirklich begreifen, wenn wir wirklich verstehen, dass alles was wir haben (unsere materiellen
Güter, unsere geistlichen Gaben, selbst unser Leben) ein Geschenk Gottes ist, dann hören wir mit der Prahlerei
auf. Zeige mir einen Christen, Pastor oder Laienprediger, der das Mosaische Gesetz mit Gnade vermischt, und
ich zeige Dir einen christlichen Pharisäer. Ich weiß es. Ich war selbst einer für eine Reihe von Jahren! Weil der
Zehnte nicht zur Befreiung durch Gnade gehört (und der Zehnte, den die heutigen Pharisäer predigen ist nicht
einmal biblisch) kann er nur Selbstgerechtigkeit produzieren. Gnade ist es was Christen geben, weil es zu ihrem
Wesen gehört, dem Wesen Gottes, der es auf die Gerechten und Ungerechten herabregnen lässt. Er erhält uns
alle und wir werden seinem Bilde gleich.
Alle, die heute den Zehnten lehren, stehlen den Kindern Gottes den Rest, den Er ihnen zugesagt hatte. Christen,
die sich bemühen das Mosaische Gesetz zu halten und gleichzeitig ein Leben aus Gnade zu leben, sind die erbärmlichsten
Kreaturen. Die Folterungen der Seele sind endlos.
“So lasst uns nun mit Furcht darauf achten, dass keiner von euch etwa zurückbleibe, solange die Verheissung
noch besteht, dass wir zu seiner Ruhe kommen. Denn es ist auch uns verkündigt wie jenen. Aber das Wort der
Predigt half jenen nichts, weil sie nicht glaubten, als sie es hörten. Denn wir, die wir glauben, gehen ein in die
Ruhe, wie er gesprochen hat (Psalm 95,11): ‘Ich schwor in meinem Zorn: Sie sollen nicht zu meiner Ruhe kommen.’
Nun waren ja die Werke von Anbeginn der Welt fertig;” (Hebräer 4:1-3)
Vom Heiligen Geist geleitete Christen lassen von ihren eigenen Werken ab und begeben sich in die Werke des
Herrn, die für sie seit der Erschaffung der Welt vorbereitet wurden. Der Geber des Zehnten kann nicht in diesen
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Frieden eintreten. Er wird immer für irgendetwas geben, dass das Königreich eines Menschen baut und damit
Stolz anstatt die Frucht der Rechtschaffenheit produziert.
Was immer unser Himmlischer Vater uns zu tun gibt, Er gibt uns auch die Mittel diese Werke zu verrichten. Es
sind Seine Werke und wir sind gesegnet daran Anteil haben zu können. Auch wenn die Werke schwierig sein
können, so werden wir uns nicht abmühen müssen. Die Werke jedoch, die von dieser Mischung aus Gesetz und
Gnade kommen (und zu denen gehört mit Sicherheit auch die heutige Lehre vom Zehnten), sind allerdings sehr
anstrengende Werke, mit Ausnahme vielleicht für denjenigen der die Einnahmen daraus einsammelt und sie für
den Bau seines eigenen Königreiches nutzt, ein Königreich im Ebenbild des Menschen, das für den Niedergang
vorherbestimmt ist. Babylon wird nicht mehr von den antiken Babyloniern gebaut; der Turmbau zu Babel wird
heute vom Christentum fortgeführt.
Die meisten wiedergeborenen Evangelikalen, Pfingstler oder Charismatiker glauben vom “Heiligen Geist” geführt
zu sein. Das ist genau das Umfeld, in dem ich einen Großteil meines Christenlebens verbracht habe. Aber
hier gibt es genauso viel oder sogar mehr Täuschung als in den Hauptglaubensrichtungen (Großkirchen) die
von den meisten “wiedergeborenen” Christen für tot gehalten werden. Religiöse Geister und der Heilige Geist
sind nicht das Gleiche! Wir müssen unseren Himmlischen Vater in aller Demut bitten uns den Unterschied aufzuzeigen.
Billionen Dollar Kirche!
Durch seine tausenden von Geldmittel-Beschaffungsprogramme hat das amerikanische Kirchensystem mehr
als eine Billion Dollar in Aktien, Bonds, Anlagefonds, Versicherungsprogrammen, Immobilien, usw. angehäuft.
Mit dem Geld, das für die Hypothekenzinsen der Gebäude aufgebracht werden muss, könnten buchstäblich alle
Armen der Welt gespeist werden! Die betrügerischen Wege, die zehntausende von Pastoren nutzen um Geld zu
beschaffen und zu denen auch der heutige Zehnte gehört, hat unser Land seiner Ressourcen beraubt die zu
einem enormen Segen für die Welt hätten werden können. Aber die Kirche sitzt auf dem Geld. Und nun erlebt
sie, wie sie selbst geschröpft wird.
Kürzlich verloren hunderte führender christlicher Organisationen Millionen von Dollar in einem Fond mit Namen
“New Era” (Neues Zeitalter). Dabei handelte es sich um einen Betrugsmasche die “Ponze Scheme” genannt
wird. Ein Evangelikaler namens Bennett, der Namen wie Billy Graham und Rockefeller ins Spiel brachte, überzeugte
die meisten führenden protestantischen Kirchen/Dienste/Organisationen insgesamt über 500 Millionen
Dollar in einen Fond zu investieren, der ihnen eine Verdoppelung des Einsatzes in 6 Monaten versprach. Jeder
mit etwas Verstand hätte hier einen faulen Braten riechen müssen, zumal konservative Christen konservativ mit
geringer Rendite investieren sollten. Aber führende christliche Dienste investierten hunderte Millionen von Dollar
in einen Fond, der von einem anderen Christen zu dem einzigen Zweck gestartet wurde, andere um ihr (oder
sollte ich besser sagen “der Leute”) Geld zu betrügen. Die Bundesbehörden schlossen den Fond schließlich, aber
Millionen Dollar waren da schon verloren (siehe “Dew from Mount Hermon”, Ausgabe 7, für mehr Details).
Jemand der den Zehnten lehrt beraubt Gottes Kinder, für sich selbst von Gott zu hören, was und wem sie täglich
geben sollen. Wer Steuern zahlt und 10 % seines Einkommens an den Pastor gibt, zuzüglich anderer Opfergaben
für die Mission, kirchliche Bauvorhaben, Back- und Trödelverkäufe, usw., weil die Bestimmung oder Tradition
der Kirche oder Organisation sie dazu nötigt, entwickelt wahrscheinlich eine Haltung des Gebens, die nicht
über den Klingelbeutel hinaus geht. Solche Leute sind finanziell derartig ausgesaugt, dass, wenn Jesus an ihrer
Tür klingelt und um ein Stück Brot bittet, ihre Reaktion möglicherweise ist: “Oh, das habe ich bereits der Kirche
gegeben!” Gesetze wie das des heutigen Zehnten-Geben, durch unwissende oder betrügerische Pastoren eingesetzt,
hält die Kinder Gottes davon ab Tag für Tag von Gott persönliche Anweisungen zu empfangen! Jawohl
Herr oder Frau oder Ehrwürdiger Zehnten-Prediger, Du beraubst Gottes Kinder, Gott, und die Welt des Segens,
den Er über sie durch uns ausgiessen will! Deswegen tue jetzt Buße und hör auf damit! Sein Erbarmen hört
niemals auf! Geh zur Quelle der Gnade und entdecke, wie Du selbst in Seine Ruhe einkehren kannst! Dann und
nur dann kannst Du Gottes Schafe selbst in diese Ruhe führen. Andernfalls ist alles was Du tust nichts weiter als
sie auszuquetschen und schließlich selbst aufzufressen!
“Weh euch! Ihr seid die Hirten meines Volkes; aber anstatt für die Herde zu sorgen, habt ihr nur an euch selbst
gedacht. Die Milch der Schafe habt ihr getrunken, a aus ihrer Wolle habt ihr euch Kleider gemacht und die besten
Tiere habt ihr geschlachtet. Aber für einen guten Weideplatz habt ihr nicht gesorgt. War ein Tier schwach, so
habt ihr ihm nicht geholfen; war eins krank, so habt ihr es nicht gepflegt. Wenn eins ein Bein gebrochen hatte,
habt ihr ihm keinen Verband angelegt. Die Verstreuten habt ihr nicht zurückgeholt, die Verlorengegangenen
nicht gesucht. Alle Tiere habt ihr misshandelt und unterdrückt.” (Hesekiel 34:2-4)
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"Denn mein Volk ist wie eine verlorne Herde. Ihre Hirten haben sie verführt und auf den Bergen in die Irre gehen
lassen, dass sie über Berge und Hügel gehen mussten und ihren Ruheplatz vergassen. Es frassen sie alle, die sie
antrafen, …” (Jeremia 50:6-7)
Ich zweifele nicht im Mindesten nicht daran, dass diejenigen, die das Mosaische Gesetz mit Gnade vermischen,
oder schlimmer noch, das Mosaische Gesetz verdrehen um zu sagen was es nicht sagt, dass diejenigen Gott
berauben, auch wenn sie sich dessen vielleicht gar nicht bewusst sind. Sie berauben sich selbst auch der dringend
benötigten Ruhe und sie rauben die Welt um sie herum von dem wahren Segen, den sie eigentlich für ihre
Mitmenschen sein sollten.
Diese Welt braucht Christen voll der Werke des Herrn die seit Gründung der Welt vorbereitet wurden, und keine
schwachen, besiegten und geschröpften Schafe, die aussehen als hätten sie nicht einen Tag der Erholung gehabt
seit sie Christen wurden, weil sie, im Glauben Gottes Arbeit zu verrichten, permanent damit beschäftigt
sind das Königreich ihres Pastors zu bauen. Jawohl, Herr oder Frau oder Ehrwürdiger Zehnten-Sammler, ich bin
jetzt sehr hart. Aber Du bist es bisher auch gewesen! Es wird Zeit, dass Schluss damit ist! Jetzt!!
Ich spreche nicht von einer “heiliger als Du” Postion hier. Ich wurde von diesem falschen System betrogen und
ich habe Schuld-zentrierte Wege beschritten um Menschen dazu zu bringen, einige meiner Arbeiten zu unterstützen.
"Denn ein Mann mit unreinen Lippen bin ich, und mitten in einem Volk mit unreinen Lippen wohne
ich." wie Jesaja es ausdrückte. Es gibt einen rechten Weg angemessenes christliches Geben zu lehren. Ich will
damit nicht sagen, dass ich all die Antworten zu dem Thema habe, aber einige der Methoden und Techniken,
die wir (Christen im Dienst Gottes) nutzen um Mittel zu beschaffen, sind ganz unverblümt frevlerisch!
Ich habe mich immer dreckig gefühlt, wenn ich einen Besucher zur Kirche brachte und er sich dann mit anhören
musste wie ein Ältester, Diakon, Evangelist, oder sogar der Pastor selbst viel Zeit damit verbrachte, Schuldgefühle
zu aufzubauen, damit das Opfer ein “gutes” wurde. “Bringt Euren Zehnten und Eure Opfergaben zum
Herrn.” Und dann wurden die Teller, Eimer, Umschläge oder was auch immer viel Geld aufnehmen konnte in der
Kirche herumgereicht. Und natürlich konnte jeder mitverfolgen, wer was hineintat und wer nicht. In einigen
Kirchen war der Druck sogar noch schlimmer, weil die Leute mit ihrer Opfergabe zum Altar gehen mussten. Ich
war in Kirche, wo der Teller bis zu 7 mal durch die Reihen geschickt wurde, bis der Pastor mit dem Opfer zufrieden
war. Und dann wundern wir uns, warum die Menschen nicht zur Kirche gehen wollen. Besucher sollten bei
jeglichen Mittel-Beschaffungsaktivitäten ohnehin aussen vor gelassen werden. Die Schriften machen ja unmissverständlich
klar, dass die Werke des Herrn durch seine Kinder und nicht durch die Menschen dieser Welt erfüllt
werden sollen.
Die Kirchen sind voll von Leuten, die keine lebendige Beziehung zum Himmlischen Vater haben. Sie bringen
vielleicht das Geld mit, aber die Mischung (Geld ohne lebendige Beziehung zu Gott) korrumpiert immer abwärts
zur Fleischlichkeit, niemals jedoch aufwärts zu den Werken des Heiligen Geistes.
Frei, freigebig zu geben
Befreit uns die Tatsache, nicht unter dem Mosaischen Gesetz und seinen Bestimmungen zu leben, von der Verpflichtung
zu geben? Ja und nein. Wenn Du aus einer Furcht gibst, die durch harte strenge Aufseher (oftmals in
Form eines Pastors) in Dich gelegt wurde, oder Du gibst um mehr zurückzubekommen, oder aus einer Vielzahl
anderer Gründe, die in Furcht und Selbstsucht begründet sind, dann bist Du frei nicht mehr zu geben. Er kann
das Universum auch ohne Deine finanzielle oder sonstige Hilfe erhalten. Gott will Dein Geld nicht! Es gehört
Ihm sowieso alles. Wir vergessen das nur. Vielleicht ist das Grab eine gute Erinnerung in dieser Hinsicht. Wie viel
von dem, was Du als Deins betrachtest, wird wohl noch auf der anderen Seite Deins sein? Einige von uns werden
angesichts der Leere erstaunt sein, wie wenig (Ewigkeitswerte) wir tatsächlich in unserem Leben angehäuft
haben. Es ist nicht zu spät damit anzufangen die Dinge anzuhäufen, die wir auf der anderen Seite behalten
können. Fang an den Heiligen Geist hinsichtlich dieser Besitztümer zu fragen.
Gott will unsere Herzen! Und wenn Er die hat, dann wird Er sie mit Sich Selbst füllen und wir werden geben, weil
es Seinem Wesen entspricht. Er ist ein Geber. Wenn Er nicht geben würde, würde das Universum nicht mehr existieren
können. Nur indem Er von Sich Selbst gibt, wird alles am Leben erhalten. Er möchte Sich Selbst durch
uns geben. Warum? Weil Er uns segnen will! Er möchte, dass wir erleben, wie es ist wie Er zu sein. Er gießt Sich
Selbst in das Objekt Seiner Liebe aus. Indem wir Ihn durch unseren Gehorsam gegenüber dem Gesetz des Neuen
Bündnisses, dem Gesetz der Liebe (Johannes 15:12-13) an die Welt geben, geben wir von Seinem Willen,
Seinen Gaben, Seinem Wesen, Seiner Frucht und wir haben daran Teil während wir geben. Er möchte, dass wir
es weitergeben … Und Er will es zurückgeben. Wie?
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“Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen, und ihr habt mir
zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen, und ihr habt mich aufgenommen. Ich bin nackt gewesen,
und ihr habt mich gekleidet. Ich bin krank gewesen, und ihr habt mich besucht. Ich bin im Gefängnis gewesen,
und ihr seid zu mir gekommen. Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir
dich hungrig gesehen und haben dir zu essen gegeben, oder durstig und haben dir zu trinken gegeben? Wann
haben wir dich als Fremden gesehen und haben dich aufgenommen, oder nackt und haben dich gekleidet?
Wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen? Und der König wird antworten
und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten
Brüdern, das habt ihr mir getan.” (Matthäus 25:35-40)
Wenn wir zu den Werkzeugen Seiner Hände werden um Seine Schöpfung zu segnen, dann werden wir selbst
gesegnet. Es ist wahrlich besser zu geben als zu bekommen. Er schuf es so. Der einzige Weg in das Ebenbild Jesu
verwandelt zu werden ist durch Geben. Wir alle brauchen den Heiligen Geist um uns unserer selbstsüchtigen
Wege zu überführen, damit wir wahrhaftig im Innern verändert werden können.
Wir beten, dass dieses Heft dem Leib Christi bei der Unterscheidung hilft, was ein angemessener Weg des Gebens
ist und welche christlichen Aktivitäten unterstützt werden sollten. Vieles von dem, was im Namen Christi
getan wird, ist nichts weiter als Holz, Heu und Stroh. Mögest Du mit den Talenten, die Er Dir gegeben hat, als
treu erachtet werden. Möge dieses Heft für Dich eine Hilfe zum Thema Geben sein.
Uns ist bewusst, dass Pastoren, die Buße tun und ihre Methoden der Mittel-Beschaffung ändern, einige tiefgreifende
Veränderungen erleben. Eine Organisation, die von dem meisten Evangelikalen als Sekte angesehen wird,
hat kürzlich ihre Lehre zum Zehnten geändert. Sie lehrten früher den heutigen Zehnten und für bestimmte Jahre
einen zweiten und dritten Zehnten. Diese Lehre haben sie nun aufgegeben. Im ersten Jahr nach dieser Änderung
sank die Einnahme dieser Organisation um 30 %. Programme wie das Orchester mussten gestrichen werden.
Und da genau liegt der Knackpunkt. Der Preis für die Änderung hin zu biblischen Wegen der Unterstützung ist
einfach zu hoch. Viele Pastoren sind nicht bereit, die vielen Projekte sterben zu lassen, die sie begonnen haben.
Sie lassen lieber die Welt vor Hunger sterben als ihre Weihnachtskantate oder das Projekt für den neuen Kirchturm
aufzugeben.
Möglicherweise glauben wir, dass es ausreicht wenn die Lehrer dieses unbiblischen Zehnten Buße tun, aber es
ist genauso wichtig für die Geber des Zehnten zu realisieren, dass viele Früchte, die ihr Zehnter produziert hat,
keine guten Früchte sind. Stattdessen haben sie vielfach zur Entfremdung der Welt vom Christentum beigetragen.
Anders ausgedrückt: wir müssen alle Buße tun - die Lehrer und die Geber des Zehnten.
Fassen wir zusammen: weil der von der heutigen Kirche gelehrte Zehnte nicht Teil des Gebens nach dem Neuen
Testaments ist, kann er auch nicht die Früchte des Neuen Bündnisses hervorbringen, weder für die Menschen,
die den Zehnten geben, noch durch die “Programme”, für die er eingesetzt wird. Sollten wir geben? Gnädig und
reichlich! Sollten wir die Pastoren unterstützen, die die Gute Nachricht verbreiten? Soweit sogar, ihnen die
“doppelte Ehre” zukommen zu lassen. Diejenigen, die das Evangelium verbreiten haben das Recht davon zu leben
(siehe 1. Korinther 9:3-13), selbst wenn dieses Recht oft durch andere missbraucht wird.
Kein Christ sollte jemals vergessen, dass sowohl die Leiter als auch die, die folgen, Priester sind, ein königliches
Priestertum. Du, mein lieber Bruder oder liebe Schwester in Christus, sollst für die Welt zum Segen sein, weil Du
mit Gaben von oben ausgerüstet wurdest, die Du nach Seinem Willen auf dieser Erde sichtbar machen sollst. Es
wird Zeit damit aufzuhören, Wölfe in Schafspelzen zu unterstützen, und sich auf die Werke des Himmlischen
Vaters zu konzentrieren. Das wird die Freude Deines Heils wiederherstellen.
“Denkt daran: Wer spärlich sät, wird nur wenig ernten. Aber wer mit vollen Händen sät, auf den wartet eine reiche
Ernte. Jeder soll so viel geben, wie er sich in seinem Herzen vorgenommen hat. Es soll ihm nicht Leid tun
und er soll es auch nicht nur geben, weil er sich dazu gezwungen fühlt. Gott liebt fröhliche Geber! Er hat die
Macht, euch so reich zu beschenken, dass ihr nicht nur jederzeit genug habt für euch selbst, sondern auch noch
anderen reichlich Gutes tun könnt.” (2. Korinther 9:6-8)
“Doch liebt eure Feinde, und tut Gutes, und leiht, ohne etwas wieder zu erhoffen, und euer Lohn wird groß sein,
und ihr werdet Söhne des Höchsten sein; denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen. Seid nun barmherzig,
wie auch euer Vater barmherzig ist. Und richtet nicht, und ihr werdet nicht gerichtet werden; verurteilt
nicht, und ihr werdet nicht verurteilt werden. Lasst los, und ihr werdet losgelassen werden. Gebt, und es wird
euch gegeben werden: ein gutes, gedrücktes und gerütteltes und überlaufendes Maß wird man in euren Schoß
geben; denn mit demselben Maß, mit dem ihr messt, wird euch wieder gemessen werden.” (Lukas 6:35-38)

Ende
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