Das Kapitel 11 ergießt sich in allgemeinen, bekannten Wiederholungen. Das 12. und letzte Kapitel dieses Buches ist überschrieben mit dem Buchtitel: "Liebe, der Weg weit darüber hinaus."
Bauer schreibt hier zusammenfassend auf S. 91:
Es ist an der Zeit, dass die Liebenden aufstehen und die stärkste Kraft des Universums demonstrieren. Es ist Gott selbst, der sich vorstellt.
Hier muss man zunächst etwas zum Buchtitel sagen. Bauer zitiert hier aus der Brunsbibel 1.Kor.12,31:
"Aber nun will ich euch noch einen weit darüber hinausführenden, über alle Maßen schönen Weg zeigen..."Die Brunsbibel ist eine moderne Übersetzung in heutigem Deutsch, die eine Bibelinterpretation, aber keine wortgetreue Übersetzung ist. Sie ist zudem eingefärbt, weil Bruns Antitrinitarier war, und entsprechende Kommentare eingearbeitet hat.
In der Einheitsübersetzung heißt es dagegen:
[b
]Strebt aber nach den höheren Gnadengaben! Ich zeige euch jetzt noch einen anderen Weg, einen, der alles übersteigt:[/b]
Dieser Vers, der den Abschluss über die Erklärungen der Gnadengaben bildet, weist uns darauf hin, dass alle Gaben nichts sind, wenn die Liebe fehlt. Dass dieser Satz mit einem Doppelpunkt endet, weist daraufhin, dass er zugleich einleitenden Charakter auf etwas hat, ohne den dieser Satz keinen Sinn macht. Im weiteren sich anschließenden Bibeltext in 1. Kor.13 wird klargestellt, dass die Liebe Gottes in uns die Geistesfrüchte hervorbringt. So heißt es hier ab Vers 1:
Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete, / hätte aber die Liebe nicht, / wäre ich dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke.
1 Kor 13,2 Und wenn ich prophetisch reden könnte / und alle Geheimnisse wüsste / und alle Erkenntnis hätte; / wenn ich alle Glaubenskraft besäße / und Berge damit versetzen könnte, / hätte aber die Liebe nicht, / wäre ich nichts.
1 Kor 13,3 Und wenn ich meine ganze Habe verschenkte / und wenn ich meinen Leib dem Feuer übergäbe, / hätte aber die Liebe nicht, / nützte es mir nichts.
1 Kor 13,4 Die Liebe ist langmütig, / die Liebe ist gütig. / Sie ereifert sich nicht, / sie prahlt nicht, / sie bläht sich nicht auf.
1 Kor 13,5 Sie handelt nicht ungehörig, / sucht nicht ihren Vorteil, / lässt sich nicht zum Zorn reizen, / trägt das Böse nicht nach.
1 Kor 13,6 Sie freut sich nicht über das Unrecht, / sondern freut sich an der Wahrheit.
1 Kor 13,7 Sie erträgt alles, / glaubt alles, / hofft alles, / hält allem stand.
Genau hier liegt das Problem. Bauer benutzt ein kurzes Zitat um damit seine eigenen Interpretationen zu schmücken ohne den nachfolgenden Kontext zu beachten. Die W+G`ler haben die Angewohnheit, sich mit ihren Fähigkeiten zu brüsten, die ihnen noch dazu im Unterschied zu allen anderen Christen gegeben sind. Aber es wird hier gesagt, es ist nicht das Reden in Engelszungen, es ist nicht prophetisches Reden, es sind nicht die geheimnisvollen Erkenntnisse, die man nur durch die "W+G Freiheit" erhält, es ist nicht die immer wieder beschworene Kraft, die von Bauers falschem Geist ausgeht, und es ist nicht die Trennung von allem Sichtbaren, von der Habe, von allem, was ich habe inkl. Familienangehörigen, sondern es ist die Liebe, die von dem Gott kommt, die uns hier in der Bibel in 1. Kor. 13 vorgestellt wird.
Darauf bezieht sich der "bessere" Weg. Und hier kommt die ganze, göttliche Wahrheit ans Licht, denn hier wird die göttliche Liebe erklärt, wie sie aussieht, wie sie in und durch uns wirkt. Es ist ein entlarvender Text, denn gegau diese Liebe ist bei W+G nicht zu erkennen.
Wo ist denn die Langmut, wenn zur Entscheidung, zum Übertritt durch Verleumdung der Christen aufgerufen wird? Wo ist die Freundlichkeit, wenn das Christentum von Bauer mit dem Prädikat der Verdammnis belegt wird? Warum ereifert sich W+G nicht, wenn dort unablässig behauptet wird, alle anderen Christen würden die wahre Liebe nicht kennen? Wie ist das mit der Prahlerei, die uns immer wieder damit konfrontiert, dass die "Söhne" stark, unbesiegbar und unangreifbar sind?
Warum wird behauptet, W+G würde sich nicht aufblähen? Man will die ganze Welt reformieren, ohne dafür etwas nennenswert Nachvollziehbares zu tun. Wo bleibt die Güte in der Beschimpfung von berechtigter Kritik? Ist es nicht ungehörig, Christen zu sagen, ihre Ehe sei im Fleisch geschlossen und man müsse sich trennen um geistlich zu werden? Sucht man nicht den eigenen Vorteil, wenn man behauptet, die Christen würden in ihren Gemeinden finanziell ausgebeutet und gleichzeitig wird mit Slogans geworben wie; "Zahlst du noch oder gibst du schon? Lässt Bauer sich nicht zum Zorn reizen, wenn er juristisch gegen definitive Aussagen von W+G vorgeht, nur weil sie von Kritikern ziztiert werden?
Welche Liebe bringt W+G denn hervor? Es ist jedenfalls nicht die von Gott in seinem Wort vorgestellte Liebe. Helmut Bauer und seine Helfer fallen hier auf der ganzen Linie durch, und deshalb ist dieses Buch allenfalls mit dem Prädikat "Blendwerk" auszuzeichnen. In einem mir vorliegenden Vortrag von Taade Voß bringt dieser überdies zum Ausdruck, dass "der Weg weit darüber hinaus" über Gottes Wort hinaus geht.
Es ist also der gesamte Gedankengang und das willkürliche Interpretieren der Bibelstellen, die Bauer allesamt benutzt um seinen Unfug zu rechtfertigen, abzulehnen, zumal hier nirgends der Kontext berücksichtigt wird, sondern einzelnen Sätzen neue Inhalte zugewiesen werden, die aus Sicht der Bibel inakzeptabel sind. Das ganze Werk spiegelt nicht die biblische Wahrheit wieder, sondern will das Lehrgebäude einer Sekte rechtfertigen. Deshalb muss man es als Lüge zurückweisen, dass sich in den Eigenschaften, die W+G`ler eingetrichtert bekommen, Gott selbst so vorstellen sollen, wie er in Wahrheit ist.
Die Kraft, die von W+G "dämonstriert" mag die stärkste Kraft dieser Welt sein, aber es ist eine durch das Blut Christi ein für allemal besiegte Kraft. Die Kraft die von W+G ausgeht, mag stark sein, aber sie ist der Repräsentant der Niederlage, weil sie ein Lügengebäude stützt.
Die wahrhaft göttliche Kraft offenbart sich nicht als Muskelprotz, sondern sie ist vielmehr "in den Schwachen mächtig."