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Produzent von "Söhne Mannheims" (Xavier Naidoo)


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2 Antworten in diesem Thema

#1
1Joh1V9

1Joh1V9

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Im Pressedienst POW des Bischöflichen Ordinariats Würzburg vom 7.11.07 findet sich ein Interview mit dem Produzenten von "Söhne Mannheims" und Xavier Naidoo, einem der besten Freunde des Sängers,
in dem u.A. folgende Passage vorkommt:

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POW: Lassen sich die Menschen wieder mehr ein auf eine Dimension, die hinter den Dingen steht, die
man Gott nennen könnte? Auch in die Popmusik scheint Religion mehr und mehr hineingekommen zu
sein. Selbst in Grönemeyers „Ein Stück vom Himmel“ geht es jetzt um dieses Thema.

Herberger: Dass durch Xavier Religion zum ersten Mal Thema in der deutschen Popmusik wurde, steht
außer Frage. Dass die Menschen jetzt größeres Verlangen nach einem transzendenten Bezug haben, ist
eine stetige Entwicklung der vergangenen zehn Jahre. Was dazu geführt hat, ist für mich sehr schwer zu
beurteilen. Gerade in Deutschland gab es einen Bedarf, einiges zu ändern und ein stärkeres Verlangen
nach Religiosität zu schaffen. Aber ich habe den Eindruck, dass es die beiden großen Kirchen nicht
schaffen, dieses Verlangen zu stillen.

POW: Können sie das geistliche Bedürfnis nicht stillen?

Herberger: Ich sage Dir mein Problem mit beiden Kirchen: Es ist für mich sehr, sehr schwierig, einen
Sonntagsgottesdienst zu finden, bei dem ich geistliche Nahrung bekomme. Und das kann nicht sein. Da
ist etwas faul. Wenn ich eine Institution habe, die dafür da ist, dass sie mich mit geistlicher Nahrung
versorgt, und das nicht schafft, dann stimmt da was nicht. Dann ist etwas grundlegend schief gelaufen.
Die Pfarrer sind mit zu vielen anderen Dingen beschäftigt. Wo sollen die Leute denn hin? Und dieses
Problem gibt es ja schon lange. Leute fragen mich, die geistlich wachsen wollen, und ich weiß nicht,
wohin ich sie schicken soll.

POW: Wo schickst Du sie denn dann hin?

Herberger: Ich hatte sehr lange einen Hauskreis, aber die weiten Fahrstrecken machen das zurzeit etwas
schwer. Ich persönlich habe für sonntags leider noch nichts. Ich habe schon einige Freikirchen
„ausprobiert“, aber auch das war nichts.

POW: Und wo findest Du dann Deinen Platz?

Herberger: Ich mache eine Bibelschule bei „Wort und Geist“, einer geistlichen Bewegung im tiefsten
Bayern. Was da an geistlicher Nahrung geboten wird, das ist der Wahnsinn.
Man hat soviel von zentralen
Punkten im Glauben verloren, dass man die einfach wieder oft hören muss.


Ich habe ganz bewußt auch die Passage vor dem "Outing" hier hereingenommen, weil daran deutlich wird, daß Kirchenfrust Leute zu W+G treiben kann.

Die christliche Popmusik ist wohl ebenso in Gefahr wie die von härterer Musik geprägten Jesus-Freaks. Ich hoffe, der Xavier steckt da jetzt nicht auch noch drin...
  • 0

#2
Rolf

Rolf

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Ein sehr interessanter Artikel. Da hat der Herberger wohl einiges verwechselt. Er spricht davon, Religion in die Rockmusik zu bringen. Mal davon abgesehen, dass es Religion schon in den 60er Jahren z.B. bei den Beatles (My sweet lord, Hare krishna) gab, so verkennt er völlig, dass es sich bei Xavier Naidoo nicht um Religion, sondern echten Glauben handelt.

Desweiteren ist doch Wort und Geist ein erklärter Gegner von Religion, sie wird da sogar massiv bekämpft. Es scheint doch so zu sein, dass die Röhrnbach - Vorträge von Unbekehrten inhaltlich nicht wahrgenommen werden. Die "wahnsinnige geistige Nahrung" die dr da bekommen soll erscheint sich ihm ausschließlich auf der emotionalen Ebene zu erschließen.

Bleibt zu hoffen, dass der garnicht kapiert, worum es W+G wirklich geht und dass er rechtzeitig die Kurve kratzt. Ohne bewußtsein wird man da wohl auch nicht lange dulden.


Herzliche Grüße


Rolf
  • 0

#3
1Joh1V9

1Joh1V9

    Supermoderator

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  • 1558 Beiträge
  • Land: Country Flag
Die Suche nach "Geistlicher Nahrung" ist oft eigentlich eine Suche nach dem Übernatürlichen, nach einem intensiven spirituellen Erlebnis. Leider bei viel weniger Leuten die Suche nach dem "reinigenden Wasserbad des Wortes". Das ist eben das Problem, daß so viele Leute das im Christsein lieber nach Bestätigung für sich selbst suchen, statt sich vom Wort Gottes auch mal in Frage stellen zu lassen. Solche Leute können nüchtern gepredigtes Wort Gottes nicht als geistliche Nahrung erkennen, da sie "aufbauenderes" erwarten.

Die "Salbung" von Bauer und Co. bietet einem definitiv ein spirituelles Erlebnis und da es im christlichen Gewand daher kommt, fühlt man sich als im egoistischen Sinne Suchender davon angezogen. Dort wird man eigentlich nur dann kritisiert, wenn man dagegen ist. Ansonsten wird man als "perfekter Geistmensch" und "Allerbester" bzw. "göttlicher Supermensch" von den Predigern hofiert. Das gefällt dem Ego sehr gut.

Und das befördert diese dumme, aber verbreitete Haltung (bei der ich mich auch manchmal ertappe), daß man sich, falls man überhaupt noch Bibel liest, nur noch das raussucht, was einem das (scheinbar) bestätigt bzw. bestätigen könnte. Somit wird der Blick eingeengt und betrübt, d.h. statt geistlicher Erweiterung gibt es geistliche Verengung und Verharren in unbiblischen Extrempositionen.

Wenn man Kirchen als geistliche Dienstleister ansieht, die einem bitteschön alles Göttliche eintrichtern sollen, dann sind die "normalen" Kirchen nicht besonders attraktiv, da sie einem fairerweise nicht sagen: "Komm zu uns und du wirst der Super-Christ." So läuft das nämlich überhaupt nicht im Reich Gottes.

"Wort+Geist" bezeichnet sich als "Geistleister", eine Wortschöpfung, die tief blicken läßt. Sie verstehen sich als Mittler des Geistes, was erstens völlig unbiblisch ist und zweitens einer Dienstleistungsmentalität entspricht.
"Wir geben dir Geist!" sagen sie, und man bekommt die "Salbung".

Wenn man mit W+G'lern spricht und sie fragt, warum sie trotz schlimmer Dinge da drin sind, dann kommt oft die Antwort: "Die Salbung ist doch da, also ist Gott da." Sie lassen sich mit "Salbung" und leeren Worten abspeisen, sind selber passiv und haben keine eigene geistliche Sicht, empfinden sich dabei aber als radikale Christen, Pioniere und Vorreiter einer gigantischen Erweckung. Mit Herrn Herbergers gesagt:
"Das ist der Wahnsinn." (und zwar sprichwörtlich!)
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