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Dubiose Freikirche mit Spuren nach Zürich


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Dubiose Freikirche mit Spuren nach Zürich





Von Hugo Stamm.


Aktualisiert am 15.08.2009



In Brasilien soll eine Freikirche Milliarden an Spenden in Steueroasen verschoben und Geld gewaschen haben. Auch in der Limmatstadt gehts bunt zu und her.

Der Brasilianer Edir Macedo arbeitete bei der staatlichen Lotterieverwaltung, ehe er 1977 in Rio de Janeiro die pfingstlerische Freikirche «Universalkirche des Reiches Gottes» gründete. Seither sprudelt das Geld kräftiger als bei jedem Geldspiel. Macedo, der sich Bischof nennt, predigt nicht nur die Liebe Gottes, der Gründer der fundamentalistischen Freikirche ist auch ein Meister im Eintreiben von Spenden. Obwohl er immer wieder in Skandale verwickelt war, blüht sein Gottesreich prächtig und hat auch Ableger in der Schweiz, unter anderem in Zürich. Doch nun dürfte es für den Sämann Gottes eng werden. Er ist unter angeklagt, eine kriminelle Vereinigung gegründet zu haben.

Macebo zeichnet sich vor allem durch weltliche Eigenschaften aus. Dank seinem Organisationstalent wuchs die umstrittene charismatische Freikirche rasend schnell. In Brasilien drängt sie die katholische Kirche immer weiter zurück. In weltweit 5000 Zentren werden Millionen Gläubige mit Sektenmethoden indoktriniert.


Imperium aufgebaut

Die Justizbehörden von São Paulo haben vor wenigen Tagen Macedo und neun seiner engsten Mitarbeiter angeklagt. Sie sollen in den letzten acht Jahren rund fünf Milliarden Franken über Strohfirmen in ausländische Steuerparadiese verschoben haben. Anschliessend seien die Gelder zurück nach Brasilien transferiert und in Unternehmen investiert worden. Die Kirche hat mit dem gewaschenen Geld auch ein Medienimperium aufgebaut.

Ein grosser Teil des Vermögens stammt von Spenden: Die Universalkirche verlangt von ihren Gläubigen mindestens zehn Prozent des Einkommens, die aber nur für kirchliche Zwecke gebraucht werden dürften.

Macedo war schon im Gefängnis, weil er sich als Teufelsaustreiber, Wunderheiler und Scharlatan hervorgetan hat. Er peitscht die Gläubigen emotional derart auf, dass es oft zu Massenhysterien kommt. Mehrfach füllte er das grösste Fussballstadion von Rio mit 100'000 Anhängern. Tausende warfen bei den Gottesdiensten Brillen und Stöcke auf den Rasen, weil sie in ihrer Euphorie glaubten, sie seien geheilt worden.

Auf seinen eigenen TV-Kanälen lässt Sektenführer Macedo Gläubige auftreten, die behaupten, von Aids, Krebs und Lähmungen genesen zu sein. Macedo hat auch eine Partei gegründet, die im Nationalkongress Abgeordnete stellt. Seine Anhänger bekleiden politische Ämter bis hinauf zum Vizepräsidenten des Landes.


Hilfszentrum in Zürich

Auch im Zürcher Zentrum der Universalkirche geht es oft dramatisch her und zu. Die Pastoren heizen den Gläubigen, zur Mehrheit Immigranten aus Brasilien, mit Predigten ein. Bei Teufelsaustreibungen ereignen sich oft erschütternde Szenen, bei denen die Anhänger wie von Sinnen sind. Ihnen wird immer wieder materieller Reichtum versprochen. Die Kirche nennt sich Hilfszentrum.

Edir Macedo hat mit Heilsversprechen Milliarden gescheffelt.


(Tages-Anzeiger)

Erstellt: 15.08.2009


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