Zum Inhalt wechseln

Welcome to Irrglaube und Wahrheit
Register now to gain access to all of our features. Once registered and logged in, you will be able to create topics, post replies to existing threads, give reputation to your fellow members, get your own private messenger, post status updates, manage your profile and so much more. If you already have an account, login here - otherwise create an account for free today!
Foto

Schluss mit der Sünde - aber wie?!


  • Bitte melde dich an um zu Antworten
Keine Antworten in diesem Thema

#1
Rolf

Rolf

    Administrator

  • Administrator

  • PIPPIPPIP
  • 34141 Beiträge
  • Land: Country Flag

Please Login HERE or Register HERE to see this link!







Schluss mit der Sünde - aber wie?!





Über den Autor
Günther Buchetmann ist neben seiner theologischen Ausbildung auch noch Sozialpädagoge. Sozialisiert ist er in Bayern und versucht nun, die Franken nicht nur von der Bayerischen Kultur, sondern auch vom Glauben an Jesus Christus zu überzeugen. Er hat Familie und vier heranreifende, teilweise ihn schon überragende "Früchtchen".


Frage von NP:
"Ich vestehe ja, dass Christen auch sündigen und schwach sein können. Doch ich habe als Christ Bereiche, in denen ich immer wieder versage. Jedes Mal bitte ich Gott um Vergebung, fühle mich dann auch frei, sündige aber bald wieder. Gott will uns doch von Süchten befreien und will nicht dass wir gefangen sind, warum heilt er mich also nicht, wenn ich ihn darum bitte?"

Los von der Herrschaft der Sünde

Die Bibel unterscheidet zwischen den einzelnen Tatsünden und dem „Sünder-Sein“. Es ist sogar davon die Rede, dass jeder Mensch „unter die Sünde verkauft“ ist, Sklave der Sünde ist. Aus dieser Negativbestimmung die mit unserem Ursprung (Adams Erben) und unseren tatsächlichen Sünden zusammenhängt (Schicksal-Tatzusammenhang) gibt es Befreiung.

Das ist wahrscheinlich die beste, die grossartigste Nachricht, die das Universum je erreicht hat: Wer an Jesus glaubt, der ist aus dieser Spirale befreit, dass er immer wieder sündigen muss. Wer Jesus zum Herrn seines Lebens macht, ist von der Sünde losgekauft, dem Machtbereich der Sünde entrissen. Durch Jesus sind wir für die Sünde tot (Römer 6,2). Du warst ein Sklave der Sünde, jetzt darfst du der Gerechtigkeit dienen. (vgl.Römer 6,17-19). Mit Christus bist du mitgekreuzigt, mitbegraben. D.h.: Als Christus gekreuzigt wurde, warst du mit ihm am Kreuz. In geistlicher Hinsicht. In Gottes Augen schließt sein Tod deinen Tod mit ein. Dadurch bist du nicht nur der Sünde gestorben, sondern auch dem Gesetz. Auch dem Gesetz, aus eigenem Willen und Bemühen Gott gefallen zu wollen.

Durch den Tod des „alten Menschen“ hat weder die Sünde, noch der Tod, noch das Gesetz ein Anrecht auf dich. Der alte Mensch, das alte Ego ist tot. Christen sind mit Christus gestorben, aber auch mit ihm auferstanden (vgl. Römer 6,4). Dadurch haben wir am Auferstehungsleben von Jesus Anteil. Als Jesus-Jünger musst du nicht mehr sündigen. Das sind die geistlichen Realitäten.

Warum sündigen wir als Christen dann immer noch?

1. Johannes sagt:
Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so betrügen wir uns selbst und die Wahrheit ist nicht in uns.
1.Johannes 1,8

Wir fallen und sündigen noch, weil wir noch in dieser Welt leben. Und diese Welt ist von der Sünde "angenichtet", d.h. von der Sünde verdorben, mit ihr infiziert.

Und doch können wir der Sünde widerstehen. Ohne Jesus musst du sündigen. Mit Jesus kannst du der Sünde grundsätzlich widerstehen. Aber du tust es nicht in jedem Einzelfall.

Beinahe jeder Christ kennt Lebensbereiche, in denen der Widerstand gegen die Sünde besonders schwer fällt: Langjähriges, eingeschliffenes Fehlverhalten, Sucht, oder Persönlichkeitsdefizite können die Ursache sein.

An diesen Stellen ist es oftmals so, dass uns Jesus in einen Prozess der Heilung und Veränderung schickt und das "Problem" meist nicht mit einem "Fingerschnipp" erledigt ist. Der "Schnipp" wäre uns allen das Liebste. Aber das Ziel Gottes mit uns ist Veränderung, bleibende Veränderung und Wachstum. Und darum ist Gottes Strategie besonders bei den o.g. „Problemfeldern“ oft ein Weg, ein Prozess.

Auf diesen Wegen ist es meistens gut, einen Wegbegleiter zu haben. Das kann man häufig nicht allein bewältigen. Normalerweise braucht man jemanden, z.B. einen Seelsorger, der einem hilft, die Ursachen für das Fehlverhalten aufzudecken, Verletzungen aufzuarbeiten usw. Manchmal ist es auch notwendig, dass man sich einer Therapie unterzieht, um in einer intensiven Auseinandersetzung Veränderungsprozesse einzuleiten.

Manchmal hilft es aber auch schon, wenn man sich einem guten Freund oder einer guten Freundin anvertraut, die ebenfalls Christen sind. Gegenseitig kann man sich dann in diesem Wachstumsprozess unterstützen, sich Mut machen und füreinander beten.

Sich verändern lassen vom Heiligen Geist

Veränderung gibt es nur aufgrund dessen, was Jesus am Kreuz bewirkt hat. Bei allen Veränderungen aber steht im Mittelpunkt, dass dies einzig aufgrund des Werkes von Jesus Christus, aufgrund der grossartigen Befreiung von Sünde und Schuld geschehen kann.

Klar muss auch sein, dass das, was die Veränderung schafft, „der Christus in uns“ ist, was bei Paulus identisch ist mit dem „Heiligen Geist“. Nicht die eigene Anstrengung bringt Veränderung, sondern „Christus in uns“ macht die Veränderung. Und dazu ist es erforderlich, dass wir in diesen Veränderungsprozess einwilligen, dem Heiligen Geist Raum geben und seine Kraft dafür in Anspruch nehmen.

Wenn ich für wahr halte, dass ich, mein alter, sündiger Mensch mit Jesus gestorben ist - und damit sollen wir rechnen (Römer 6,11) - wenn ich also mit Christus im geistlichen Sinn gestorben bin, dann tritt in Kraft, was Paulus sagt:

Nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir
Galater 2,20

Und das ist das wahre Geheimnis, wie wir ein Leben führen können, das Gott gefällt. Wir geben Christus Raum, der ja in unserem Herzen durch den Heiligen Geist lebt, dass er sein Leben in uns verwirklicht. Gleichzeitig überlassen wir es ihm, zu wirken, wie er will und Zeichen und Veränderung zu schaffen, wie er will. Jesus ist der Herr, und wir brauchen ihm nichts vorzuschreiben. Das ist der Punkt.


Lebt im Geist, so werdet ihr die Begierden des Fleisches nicht vollbringen
Galater 5,16



Wer gewinnt den Kampf - Fleisch oder Geist?

Die Bibel weiß von dem Kampf der alten mit der neuen Natur, dem Kampf von Fleisch und Geist. Das ist die Erfahrung wahrscheinlich sehr vieler Christen. Obwohl sich jemand mit ganzem Herzen zu Jesus bekehrt hat, kann er doch an die Sünde gebunden sein, auch wenn er nicht mehr unter der Herrschaft der Sünde steht.

Im Grunde müssen wir an den Punkt kommen, an dem wir einsehen, dass wir völlig schwach und hilflos sind. Es ist immer dasselbe: Sobald wir einsehen, dass wir nichts können, wird Gott alles tun.
Hier wird oft gefragt: „Ja, schön, aber was ist dann mein Anteil, was muss ich denn tun?“ Die Antwort ist beinahe provokativ und banal: Nichts. Nichts musst du tun.

Nichts bedeutet, Nichts aus eigener Kraft. Damit der in uns lebende Geist wirken kann, sind dennoch einige Voraussetzungen notwendig:

Wir müssen selbst loslassen und Jesus die Zügel überlassen. Dann wird er alles tun. Das Christentum ist nicht eine Religion mit grosser Anstrengung, sondern ein Leben, das durch das Leben und Wirken vom lebendigen Jesus bestimmt ist.

Das bedeutet auch, dass wir Veränderung wollen, das wir „zulassen“, dass der Heilige Geist uns in sein Bild verändert. Jesus zwingt niemanden dazu, sich zu verändern. Er wartet, bis wir die Einverständniserklärung quasi unterschrieben haben und die Veränderung von ihm erbitten.

Und weiter: Gott arbeitet immer im Team mit uns. Z.B. wenn du nicht mehr rauchen willst, wird er nicht für dich die Zigarettenschachtel zur Mülltonne bringen. Er wird uns die Veränderung nicht überstülpen, sondern mit uns zusammen an den Punkten arbeiten, an denen wir immer wieder scheitern.

Der Teufel wird versuchen, uns in alten Verhaltensmustern zu halten. Das erfordert, dass wir die Waffenrüstung Gottes anziehen (vgl. Epheser 6,11-17) und die „feurigen Pfeile des Bösen“ abwehren.

Erinnere dich immer wieder daran, dass du für die Sünde nicht mehr existierst. Dann wird aus der Bitte bald ein Lobpreis werden. „Ich bin mit Christus gekreuzigt, und nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir.“ (Galater 2,19-20)

Gott durch uns seinen Willen tun lassen: Ein siegreiches Leben
Wir werden mehr und mehr ein siegreiches Leben führen, wenn wir diese Grundwahrheiten verstanden und angenommen haben und sie umsetzen. Wir dürfen Jesus unser ganzes Leben zur Verfügung stellen, alles ihm weihen und dann auch erwarten, dass er an uns handelt. Dieses bewusste „sich ihm unterstellen und ihn wirken lassen“, das fällt uns wohl am schwersten. Aber nur wenn Jesus in uns zum Zug kommt, kann er auch das bewirken, was er gerne möchte.

Es geht nicht um ein bisschen mehr Freundlichkeit oder Geduld. Es geht darum, dass Jesus sich wirklich in unserem Leben ausbreiten kann. Die Folge davon wird sein, dass die Frucht des Geistes mehr und mehr sichtbar wird (Galater 5,22).

Jesus will uns helfen und er hat auch schon alles getan. Wir stehen als wiedergeborene Christen nicht mehr unter der Herrschaft der Sünde. Auch nicht unter der Herrschaft des Gesetzes. Das bedeutet auch, dass wir aufhören, aus eigener Anstrengung irgendwelche Dinge für Gott tun zu wollen.

Es geht darum, dass wir in der Gemeinschaft mit Jesus leben und ihn in uns die Dinge tun lassen, die er tun möchte, d.h. im Geist leben. Manche Christen meinen, dass wir dadurch „gesetzlos“ werden, also gegen den Willen Gottes leben. Das Gegenteil ist der Fall. Gehorsam und Hingabe sind die natürliche Folge. Wenn ich mal verstanden habe, dass durch den Heiligen Geist die „Rechtsforderung des Gesetzes erfüllt wird in uns“ (Römer 8,2) dann werden wir uns gerne dem Willen Gottes hingeben. Wer Jesus liebt, der will ihm doch auch gefallen. Und seinen Willen tun heißt dann, ihn seinen Willen tun lassen. Es bedeutet, dass wir uns und unsere Selbstbestimmung und unser Ego von neuem loslassen.

Das ist nicht immer einfach. Aber es ist der einzige Weg. Und es ist der beste Weg. Der Weg ohne Krampf. Dieser Weg lohnt sich immer.


  • 0