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Gemeinde, was ist das?


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Rolf

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Gemeinde, was ist das?




Immer häufiger kommt es zu erheblichen Missverständnissen, wenn zwei Geschwister den Begriff der Gemeinde für sich unterschiedlich definiert haben und dabei von zwei völlig unterschiedlichen Standpunkten aus diskutieren. Auch meine Homepage ist so gut wie gar nicht zu verstehen, wenn man den Gemeindebegriff nicht vorher eindeutig klärt. Um die Sichtweisen miteinander in Einklang zu bringen, möchte ich hier einen Beitrag von Dr. John J. Grosboll bringen, der sich intensiv mit der Definition von Gemeinde auseinander gesetzt hat. Jeder Christ ist in der Lage diese Worte zu verstehen, da sie in einfacher Weise den Gemeindebegriff klären; achte also auf den Unterschied! “Alles dies aber widerfuhr jenen als Vorbild und ist geschrieben worden zur Ermahnung für uns, über die das Ende der Zeitalter gekommen ist.” (1.Korinther 10,11)


(01) Die geistliche Natur der Gemeinde

(02) Die Verheißungen

(03) Israel (Abrahams Nachkommenschaft

(04) Der Abfall der Christenheit

(05) Als eine Reformation der Gemeinde unmöglich wurde

(06) Kennst Du den Unterschied zwischen der Wahren und der bekenntlichen Gemeinde?

(07) Zwei wahre Gemeinden? (Die angeblich unsichtbare Gemeinde)

(08) Die bekenntliche und die wahre Gemeinde




Die geistliche Natur der Gemeinde


In 1. Mose 3,15 verkündet Gott unmittelbar nach dem Fall die Einsetzung seiner Gemeinde als sein Volk. Es können sich somit zwar alle Menschen der Welt auf Eva als ihre Mutter dem Fleische nach berufen aber Gott sprach hier nicht von dem fleischlichem, sondern von dem geistlichen Samen in den Nachkommen Evas. Nachdem Luzifer aus dem Himmel ausgestoßen wurde (Offb. 12), wollte er sich durch die Verführung unserer ersten Eltern an Gott rächen - und hatte Erfolg. Mit dem Sündenfall verloren Adam und Eva die Gerechtigkeit und Reinheit ihres Charakters. Sie wurden zu Übertretern des ersten Gebotes. Geistlich betrachtet, haben sie sogar das ganze Gesetz übertreten (Römer 7,14; Jak. 2,10). Satan forderte, dass auch Adam und Eva mit allen Gesetzesübertretern sterben müssten. Wenn Gott Adam und Eva vergeben würde, müsste er auch ihm (dem Satan) und allen gefallenen Engeln ebenfalls erlauben, in den Himmel zurückzukommen. Gott aber sagte: “Und ich will Feindschaft setzen zwischen Dir und dem Weibe und zwischen deinem Samen und ihrem Samen...” (1.Mose 3,15).

Unmittelbar nach dem Sündenfall des Menschen macht Gott die geistliche Natur seiner Gemeinde deutlich. Zur Schlange wurde gesagt, dass sie Nachkommen haben würde, die demzufolge zum Samen des Teufels zählen - also seines Geistes Kinder sind. Gott machte somit klar, dass nur die Nachkommen Evas sein Volk und damit seine Gemeinde sind, die aus dem geistlichen Samen des Erlösers Jesu Christi sind (vgl. Offb. 12, 15-17).

Solche, die nur ihre fleischlichen Nachkommen sind, oder solche, die zwar bekennen, Gottes Kinder zu sein, aber ihre Charaktere nach dem Vorbild Satans entwickeln, sind der Same der Schlange und keineswegs Gottes Kinder und somit auch kein Teil seiner Gemeinde. “Zwischen der Gemeinde und der Schlange, zwischen ihrem Samen und seinem Samen muss es offene Feindschaft und erklärte Feindschaft geben” (ST 26.8.1898)



Die Verheißungen

Von dieser Zeit an wurde die Gemeinde oft mit einer Frau verglichen oder manchmal auch mit dem Samen des Weibes. Die Verheißungen aus 1. Mose 3,15 bestand über 20 Generationen; in der zwanzigsten Generation wurde die Verheißung erneuert und dem Abraham in den Kapiteln 12, 15 und 17 des 1. Mose noch deutlicher verkündet. Gottes Bund, den er mit Abraham erneuerte, beinhaltete folgende Bestimmungen: 1. Die Beschneidung als ein Merkmal desjenigen, der in den Bund eintrat (1. Mose 17,10-14). 2. Jedem, der in diesem Bund eintrat, galt, dass Gott, sein Gott sei (1.Mose 17,7.8) 3. Gott verhieß jedem, der Teilhaber dieses Bundes würde, Erbe “des Landes seiner Fremdlingsschaft” zu sein (1.Mose 17,8). Einige dachten, dies beziehe sich nur auf Palästina, aber Abraham verstand, dass es sich über Palästina hinaus auf das ewige Erbe der neuen Erde bezog (Hebr. 11,8-10; vgl. Röm. 4,13) Die Gerechten sind Fremdlinge auf dieser Erde (Hebr. 11,13-16; 1.Petr.1,1), aber sie werden die erneuerte Erde ererben (Ps. 37,9.29). 4. Um Teilhaber des Bundes zu werden, muss man Teil des Samens Abrahams sein, weil der Bund nur mit Abraham und seinem Samen gemacht wurde (1.Mose 17,7) 5. Der Bund wurde nicht mit den Nachkommen nach dem Fleisch gemacht, sondern nur mit denen, die sein geistlicher Same sind. Wir wissen, dass dies von Anfang an eine Bedingung des Bundes war, denn Israel war ein fleischlicher Nachkomme Abrahams und daher auch beschnitten - er empfing also auch das äußere Zeichen der Teilhaberschaft des Bundes (1.Mose 17,25) - und doch war Israel nie Teilhaber des Bundes! (s. Römer 9,7; 1.Mose21,12;17,27).

Fazit:

Es ist somit bewiesen, dass man zum geistlichen Samen Abrahams gehören muss und nicht nur zum buchstäblichen Teil, um Teilhaber des Bundes zu sein. Es ist ebenso eine Tatsache, dass man Teil des geistlichen Samen Abrahams und damit Teilhaber des Bundes sein konnte, ohne Abrahams fleischlicher Nachkomme zu sein. Die Erfahrung der Hure Rahab in Jericho und der Moabiterin Ruth, die beide Vorfahren Christi wurden, zeigt dies sehr deutlich. Keiner von den beiden gehörte zum fleischlichen Samen Abrahams. Beide wurden jedoch Teil des geistlichen Samens. Sogar Ruth wurde als eine Vorfahrin Christi ausgewählt, welcher aus dem Samen Abrahams kommen sollte.



Israel (Abrahams Nachkommenschaft)

Dieser Bund der Verheißung wurde mit Isaak und Jakob erneuert. Nach Jakobs Nacht der Angst änderte Gott seinen Namen in Israel, was “ein Fürst mit Gott” bedeutet. Dies wurde für alle Zeiten der offizielle Name des Volkes Gottes auf dieser Erde (Obwohl es heute nicht der einzige offizielle Name des Volkes Gottes ist). Seit dieser Zeit ist “Israel” jedoch einer der gebräuchlichsten Namen für die Gemeinde Gottes. Als Ellen White den Sieg der Heiligen am Ende der trübseligen Zeit beschreibt, nennt sie sie das “Israel Gottes”. (EG S.279).

Damals wie heute sind viele verwirrt, weil sie glauben, dass die Bibel immer, wenn sie über Israel spricht, Gottes wahre Gemeinde meint. Diese Annahme ist jedoch falsch.

Der Mensch mit seinem Verstand wurde ursprünglich geschaffen, um in Übereinstimmung mit Gottes zehn Geboten zu leben. Schon im Säuglingsalter des Menschen geschieht jedes Erlernen in der Annahme, dass das Gehörte oder Gesehene die Wahrheit ist. Ohne Beachtung des Neunten Gebotes (“Du sollst gegen deinen Nächsten nicht als falscher Zeuge aussagen.”) kann es demzufolge keine wahre Ordnung und kein wahrhaftiges Lernen geben. Die Sünde bewirkte eine Täuschung (Röm. 7,11), die darin bestand, dass Menschen, die nach dem Fleisch Abrahams Nachkommen waren, keinen Charakter des Glaubens und der Liebe wie Abraham entwickelten. Sie waren nach dem Fleisch seine Nachkommen, aber sie waren nicht seine geistlichen Nachkommen; sie waren nicht Gottes Kinder. Aus diese Weise kam Verwirrung auf, die sich bis auf den heutigen Tag fortgesetzt hat: Menschen, die vorgaben, Nachkommen Abrahams und damit Israeliten, Gottes Volk und Teil Seiner Gemeinde zu sein, waren geistlich ganz und gar nicht Abrahams Kinder. Geistlich beurteilt waren sie keine Israeliten, dennoch wurden sie Irsaeliten genannt. Sie gaben vor, zu Israel zu gehören, bekannten sich zu dieser Religion und wurden daher Israeliten genannt - was sie gemäß fleischlicher Abstammung auch waren. Sie waren nach ihrem Bekenntnis Israeliten, aber nicht in Wirklichkeit. Dass man die Wahrheit nicht am Bekenntnis oder am Wort einer Person ablesen kann, gehört zu den üblen Auswirkungen der Sünde.

Selbst ein nur flüchtiges Lesen des A.T. zeigt, dass viele, die fleischlich betrachtet Israeliten waren, nicht zum Volk Gottes gehörten. Einige von ihnen wurden von den Schreibern des A.T. Söhne Belials, also des Teufels, genannt. Diejenigen jedoch, die wirklich Teil Seiner Gemeinde sind, gehören auch zu seinem Volk. Es ist beachtenswert, wie deutlich die Bibel feststellt: “Denn nicht alle, die aus Israel sind, sind Israel.” (Römer 9,6). Alle, “die aus Israel sind”, bekennen, Gottes Volk zu sein. Aber nicht alle von Ihnen sind wirklich Gottes Volk; nicht alle sind wirklich Teil der Gemeinde. Wie damals sind auch heute viele “aus Israel”. Sie haben die Taufhandlung an sich vollziehen lassen und haben bekannt, zum Volk Gottes zu gehören. Sie werden von Menschen zum Volk Gottes und zu seiner Gemeinde gezählt. Sie sind zwar mit der Gemeinde verbunden, trotzdem sind sie ganz und gar keine wahren Glieder der Gemeinde - sie sind nur vorgebliche Gläubige, sie sind falsche Brüder. Ein falscher Bruder ist jedoch kein wirklicher Bruder. Alle aber, die wirklich Glieder der Gemeinde sind, sind wirklich Brüder.

Bevor diese grundlegende Tatsache nicht erkannt wird, muss bei jedem, der die Bibel oder den Geist der Weissagung studiert, Verwirrung aufkommen. In der Bibel werden “durch dasselbe Wort unterschiedliche Bedeutungen zum Ausdruck gebracht. Es gibt nicht nur jeweils eine Ausdrucksweise für eine einzelne Idee” - (AB I S.18) Wenn das Wort “Israel” oder das Wort “Gemeinde” immer so verstanden wird, als beziehe es sich immer auf den selben Gegenstand, dann würden sich in den inspirierten Schriften deutliche Widersprüche ergeben. Ein echter Widerspruch ist jedoch unmöglich, denn “jede Wahrheit ... ist in allen Äußerungen folgerichtig in sich selbst” (PP S. 91) und aus der Wahrheit kommt keine Lüge (1.Johannes 2,21).

Wenn in den Inspirierten Schriften ein scheinbarer Widerspruch auftaucht, ist es unter studierenden allgemein üblich, Denkmodelle aufzustellen, um diesen Widerspruch zu lösen. Weil diejenigen, die nur vorgeblich Glied der wahren Gemeinde sind, und diejenigen, die gemäß ihres Bekenntnisses auch nach ihrem Charakter (also auch in Wirklichkeit) Glied der wahren Gemeinde sind, schon seit Jahrtausenden verschiedene Gruppen bilden und die Propheten in ihren Schriften die unvollkommene menschliche Sprache verwenden (AB I S. 18), werden beide Gruppen einfach “die Gemeinde” genannt.

Das Wort “Gesetz” ist ein weiteres Beispiel aus der Bibel für die Unvollkommenheit der menschlichen Sprache. Manchmal verwendet der biblische Schreiber das Wort “Gesetz”, wenn er von den zehn Geboten spricht. An anderen Stellen wird das gleiche Wort ohne nähere Erklärung für das Zeremonialgesetz verwendet oder das gleiche Wort wird für die fünf Bücher Mose, die in der hebräischen Bibel das Gesetz genannt wurden, gebraucht. An anderen Stellen wird das Wort “Gesetz” sogar verwendet, um den Einfluss des Sündenfalls auf eine oder mehrere Personen zu beschreiben. In jedem dieser Fälle muss der Zusammenhang, in dem dieses Wort gebraucht wird, untersucht werden, um herauszufinden, von welchem Gesetz gesprochen wird.

Diese vielfältige Verwendung des Wortes “Gesetz” war ein furchtbares Feld für Missverständnisse, aus denen Siebenten Tags Adventisten lernen mussten, das Wort “Gesetz” zu differenzieren, um zu erkennen, dass die zehn Gebote niemals geändert wurden und niemals geändert werden können. Jemandem, der aufrichtig nach Beweisen sucht, können die verschiedenen Anwendungen des Wortes “Gesetz” aus dem Text selbst gezeigt werden. Auf diese Weise ergibt sich kein wirklicher Widerspruch mehr, auch wenn beim oberflächlichem Lesen der Anschein entsteht. Ähnliches gilt auch, in Bezug auf das Wort “Gemeinde”.

Wenn man nicht versteht, dass “nicht alle, die aus Israel sind, auch wirklich Israel sind”, kann man unmöglich die Aussagen der Propheten im A.T. richtig verstehen. Wenn sie das Wort “Israel” verwenden, sprachen sie manchmal vom eigentlichen oder vom wahren Israel Gottes, d.h. von Seiner wahren Gemeinde und manchmal vom Israel nach dem Fleisch, von denen, die bekennen Israel zu sein, aber nicht Israel sind.

Ein Verständnis dieser Tatsache beseitigt viele scheinbare Widersprüche im A.T. Man vergleiche zum Beispiel die beiden folgenden, scheinbar direkt im Widerspruch zueinander stehenden Verse: “Ich habe mein Haus verlassen, mein Erbteil verstoßen” (Jeremia 12,7; siehe auch 5.Mose31,17; Jeremia 7,29; 2.Chronik 15,2; und 24,20) und “Denn Israel und Juda sind nicht verlassen von Ihrem Gott, von dem Herrn, der himmlischen Heere; aber ihr Land ist voll Schuld gegen den Heiligen Israels.” (Jeremia 51,5; siehe auch 5.Mose 31,6.8). Wie lässt sich dieser scheinbare Widerspruch nun erklären?

Eine Untersuchung aller ähnlichen Texte gibt uns Antwort. Das bekenntliche Israel oder Israel nach dem Fleisch, also die bekenntliche Gemeinde jener Tage, wurde verstoßen und von Gott verlassen (Hesekiel beschreibt dies bildhaft in den ersten Kapiteln seines Buches), weil sie Ihn verlassen hatte. Das wahre Israel Gottes (vgl. Jer. 7,23; 11,4) wurde dagegen nie und wird auch nie verlassen werden (Hebräer 13,6). Diejenigen, die nie verlassen werden, bilden die geistliche Nachkommenschaft Abrahams. Es sind diejenigen, die Gott suchen und sich auf Ihn verlassen (Psalm 9,11), diejenigen, die gerecht und heilig sind (Psalm 37,25.28). Weil Gottes bekenntliches Volk Ihn verließ, verließ Er auch sie. Aber selbst wenn das Land (das genau genommen nur Seinem wahren Volk gehörte) mit den Sünden Seines bekenntlichen Volkes angefüllt war, war Sein wahres Volk nicht verlassen und wird es auch niemals sein.

In biblischen Zeiten gründeten Menschen genauso wie heute auf das, was sie sehen konnten, und nicht auf die geistliche Realität eines göttlichen Charakters. Die meisten Stämme der Kinder Israel gingen in der assyrischen Gefangenschaft “verloren” und hatten seit dieser Zeit keine klar erkennbare Existenz mehr. Von den übriggebliebenen Israeliten gehörte die Mehrzahl zum Stamm Juda. Von nun an nannte man Gottes wahres Volk Juden (obwohl sie Israeliten waren).

Die meisten von Ihnen legten ihr Vertrauen in die Gemeinde Organisation, anstatt in die Entwicklung eines göttlichen Charakters. Sie wurden in ihrem Denken so verwirrt, dass sie schließlich glaubten, die äußerlichen Erscheinungen und Symbole der wahren Religion seien das Wesen der Sache selbst. Sie konnten nicht mehr zwischen der bekenntlichen und der wahren Gemeinde unterscheiden. Sie sahen keinen Unterschied zwischen Form und Inhalt, zwischen Bekenntnis und geistlicher Wirklichkeit. Sie wurden geistlich blind (Joh. 9; Matthäus 15). Dies ist einer der Hauptgründe für die heutige Verwirrung darüber, wer oder was die Gemeinde ist - Laodizea ist geistlich blind.

Die Folge dieses Unverständnisses ist, dass man auf Kirchenorganisationen, Glaubensbekenntnisse und äußere religiöse Formen vertraut. Auf diese Weise gehorcht man dem Geschöpf anstatt dem Schöpfer. Menschen fürchten Menschen, anstatt Gott (Offb. 14,6). Diese Furcht vor Menschen finden wir auch in den Evangelien, die oft von der Furcht vor den Juden reden (Joh. 7;9;12).

Wo geistliche Blindheit eingetreten ist, liegt der Schwerpunkt der Religion immer auf den äußeren Dingen - sei es die Beschneidung des Fleisches, die Taufe mit Wasser oder das Erreichen der verschiedensten menschlichen Ziele und Vorstellungen. Es ist sinnlos, Symbole zu beachten, wenn die geistliche Bedeutung, die hinter den Symbolen steht, verloren gegangen ist. Während die Beschneidung für das Herausschneiden der Sünde aus dem Leben stand (5.Mose 30,6; 10,16; Römer 2,28.29), bedeutet die Taufe das Wegwaschen der Sünde durch den Glauben an Jesus und der Neubeginn des Lebens durch den Heiligen Geist (Röm. 6,3-11; 8,1-15). Es ist sinnlos, das Symbol zu beachten, wenn die geistliche Bedeutung dabei vergessen wird.

Als Jesus auf der Erde war, glaubten die Juden, sie seien die wahre Gemeinde, weil sie die Nachkommen Abrahams waren. Sie vergaßen, dass ohne eine geistliche Verwandtschaft mit Abraham, ein Stammbaum, der die fleischliche Verbindung mit ihm bewies, wertlos war. Als Johannes der Täufer sagte, “Und denkt nicht bei euch selbst zu sagen: wir haben Abraham zum Vater; denn ich sage euch, dass Gott dem Abraham aus diesen Steinen Kinder zu erwecken vermag.” (Matthäus 3,9), beleidigte er ihre so hoch geschätzten religiösen Vorstellungen. Weil sie Abrahams Nachkommen waren, glaubten sie, dass sie Glieder der wahren Gemeinde wären, das wahre Volk Gottes. Aber vor diesem Glauben warnte sie Johannes der Täufer. “Johannes erklärte den Juden, dass ihr Ansehen vor Gott durch ihren Charakter und ihr Leben bestimmt würde. Ein Bekenntnis allein war wertlos. Wenn ihr Leben und ihr Charakter nicht mit Gottes Gesetz übereinstimmte, dann waren sie nicht sein Volk.” (LJ S. 90)

Den Nachkommen Abrahams war verheißen, das ewige Leben zu haben. Die Juden dachten jedoch, dass es um eine buchstäbliche Abstammung ginge. Aber Johannes der Täufer musste ihnen knallhart auf den Kopf zusagen, dass ihr Bekenntnis allein überhaupt nichts, sondern nur der Charakter zählte. Gott konnte aus den Steinen (Heiden - Menschen, die geistlich tot sind) Menschen erwecken, die den Charakter Abrahams haben würden und deshalb im buchstäblichen Sinne Abrahams geistliche Kinder sein würden. Nach Johannes Worten war es die Charakterähnlichkeit bzw. die geistliche Verwandtschaft zu Abraham, die allein Wert hatte und nicht eine fleischliche Verbindung oder ein äußerliches Bekenntnis.

Jesus lehrte diese Wahrheit in noch deutlicheren Worten. “Ich weiß, dass ihr Abrahams Same seid; aber ihr suchet mich zu töten, weil mein Wort nicht Raum in euch findet. Ich rede, was ich bei meinem Vater gesehen habe, und ihr nun tut, was ihr von eurem Vater gehört habt. Sie antworteten und sprachen zu ihm: Abraham ist unser Vater. Jesus spricht zu ihnen: Wenn ihr Abrahams Kinder wäret, würdet ihr die Werke Abrahams tun; jetzt aber suchet ihr mich zu töten, einen Menschen, der die Wahrheit zu euch geredet hat, die ich vom Geist gehört habe; das hat Abraham nicht getan. Ihr tut die Werke eures Vaters. Da sprachen sie zu ihm: Wir sind nicht durch Hurerei geboren; wir haben einen Vater, Gott. Jesus sprach zu ihnen: Wenn Gott euer Vater wäre, so würdet ihr mich lieben, denn ich bin von Gott ausgegangen und gekommen; denn ich bin auch nicht aus mir selbst gekommen, sondern er hat mich gesandt. Warum versteht ihr meine Sprache nicht? Weil ihr mein Wort nicht hören könnt. Ihr seid aus dem Vater, dem Teufel, und die Begierden eures Vaters wollt ihr tun. Jener ist ein Menschenmörder von Anfang an und ist in der Wahrheit nicht bestanden, weil keine Wahrheit in ihm ist. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus seinem eigenen, denn er ist ein Lügner und er Vater derselben.” (Joh. 8,37-44).

Jesus gestand ihnen zu, die fleischlichen Nachkommen Abrahams zu sein, aber er anerkannte sie nicht als die Kinder der Verheißung. Er verneinte, dass sie Abrahams geistliche Nachkommenschaft wären. Er verneinte, dass sie ein Teil der Gemeinde Gottes wären. Statt dessen sagte Jesus klar, dass sie zur Synagoge Satans zählten. Jesus verdeutlichte, dass es allein die geistliche Verwandtschaft des Charakters war, die zählte.

“Die Pharisäer hatten sich selbst als Kinder Abrahams bezeichnet. Jesus sagte ihnen, dass sie diesen Anspruch nur aufrecht erhalten könnten, wenn sie auch die Werke Abrahams täten. Wahre Kinder Abrahams lebten so wie Abraham - im Gehorsam gegenüber Gott, und sie trachteten nicht danach, den einen zu töten, der zu ihnen von der Wahrheit sprach, die Gott ihnen geschenkt hatte. Die Rabbiner taten nicht die Werke Abrahams, als sie ein Komplott gegen Christus schmiedeten. Die bloße Abstammung von Abraham war wertlos. Ohne geistliche Verbindung mit ihm, die sich dadurch gezeigt hätte, dass sie den Geist Abrahams besitzen und seine Werke tun, waren sie nicht seine Kinder.” (LJ S. 462).

Die Juden glaubten, dass die bekenntliche Gemeinde, das bekenntliche Israel (Israel nach dem Fleisch), die wahre Gemeinde wäre. Jesus sagte ihnen jedoch, dass sie nicht wirklich Abrahams Kinder waren, sondern vielmehr Kinder des Teufels. Sie waren in keiner Weise die wahre Gemeinde, sondern die Synagoge Satans, des Teufels Kinder. Sie waren die bekenntliche Gemeinde Gottes, das bekenntliche Volk Gottes, die bekenntlich wahre Gemeinde, das heißt, die wirklich wahre Gemeinde waren sie keinesfalls. In einer Zeit des Abfalls ist die bekenntliche und die wahre Gemeinde auf keinen Fall das selbe.

Dieser Kampf um die Definition der wahren Gemeinde musste auch von den Aposteln durchgefochten werden und wird im N.T., nicht nur in den Evangelien, sondern auch in den Briefen und in anderen Büchern des N.T., in allen Einzelheiten erörtert.

Die Theologie der Juden behauptete, dass die bekenntliche Gemeinde die wahre Gemeinde wäre. Die Theologie der Apostel dagegen lehrte, dass die wahre Gemeinde allein durch geistliche Beziehungen beschrieben werden kann und nicht nur nach dem Bekenntnis.

Die Juden behaupteten, dass die fleischlichen Nachkommen Abrahams oder die bekenntliche Gemeinde die wahre Gemeinde wäre, aber die Apostel lehrten, dass nur die geistliche Nachkommenschaft wirklich Gottes Gemeinde war (Römer 4,13-17; 9,8; Gal. 3,7).

Die Juden behaupteten, dass die sichtbare, äußerliche Verwandtschaft zählte. Aber die Apostel lehrten, dass nur die innere, lebendige Verwandtschaft zählte (Römer 2,28.29).

Die Juden bekannten, die wahre Gemeinde Gottes zu sein.

Angenommen, Du hättest damals gelebt und nicht den Unterschied zwischen der bekenntlichen und der wahren Gemeinde angeben können, dann wärest Du auch kein Mitglied der apostolischen Gemeinde von Pfingsten geworden.



Der Abfall der Christenheit

Trotzdem geschah in der Christenheit etwas, das dem, was vorher im Judentum geschehen war, sehr ähnelte. Ein Teil des großen Abfalls in der Christenheit war die Lehre, welche die Christenheit bis zum heutigen Tag beeinflusst, wonach “das Christentum nur im bloßen Bekenntnis des Namens besteht, ohne sich auf den eigentlichen Charakter zu beziehen oder eine wirkliche Änderung des allgemeinen Verhaltens zu bewirken” (Great Empires of Bible Prophecy, A.T. Jones S. 471)

Eine Person, die bekennt ein Christ zu sein, ohne dabei ein christliches Leben zu führen, ist ein Betrüger. Sie ist ein Christ dem Namen nach, aber nicht nach dem Charakter. Sie ist in Wirklichkeit kein wahrer Christ, sondern nur ein bekenntlicher Christ. Genauso ist eine Gemeinde, die bekennt, christlich zu sein, aber Gottes Gesetz bricht und andere lehrt, Gottes Gesetz zu brechen oder die sagt, dass es nicht gehalten werden kann, nur dem Namen nach eine christliche Gemeinde, nicht aber in Wirklichkeit. Sie ist auf keinen Fall eine wahre christliche Gemeinde. Wenn die Gemeinde abfällt, besteht die ganze bekenntliche Gemeinde aus bekenntlichen Christen. Dennoch gibt es in der bekenntlichen Gemeinde gelegentlich eine kleine Gruppe von wahren Christen, deren Charakter in Übereinstimmung mit ihrem Bekenntnis steht. Ein wahrer Christ mag noch keine Charaktervollkommenheit erreicht haben und mag viele Fehler machen, aber er wird treu zu den Geboten Gottes und zu m Zeugnis Jesu, dem Geist der Weissagung, stehen und wird nicht versuchen, Ungehorsam zu entschuldigen oder zu verharmlosen.

Bekenntliche Christen wurden immer wieder über den Unterschied zwischen Bekenntnis und Wahrheit verwirrt. Es wurde ein Gedankengebäude entwickelt, das bis hin zum heutigen Tag Milliarden von Menschen in die Sklaverei geführt hat. Leider sind Siebenten Tags Adventisten von dieser Sklaverei nicht ausgenommen. Hierbei geht es ebenso wie in den Tagen Johannes des Täufers, Jesu und der Apostel, um die Frage nach der Wahren Gemeinde. Die Lehre, die so viele zu Sklaven machte, kann wie folgt zusammengefasst werden:

Christen wurden gelehrt, und sie glaubten, dass man nur das ewige Leben haben kann, wenn man Glied der “sichtbaren Gemeinde” ist. Sie glaubten, dass diese die bekenntliche christliche Organisation war, die beanspruchte, apostolische Autorität direkt durch eine ununterbrochene Linie von Bischöfen bis zurück zu Petrus erhalten zu haben. Wenn diese Bischöfe oder ihre bevollmächtigten Untergebenen jemanden aus der Kirchenorganisation ausschlossen (Exkommunikation oder Massenexkommunikation, genannt Interdikt), würde dieser das ewige Leben verlieren und müsste ins ewige Feuer gehen, so glaubte man.



Als eine Reformation der Gemeinde unmöglich wurde

Wie in der Zeit Christi waren die Menschen über die Frage von Bekenntnis und wahrer geistlicher Zugehörigkeit verwirrt. Das ewige Leben haben nur die, die ein Teil des Leibes Jesu sind. Doch wer ist ein Teil des Leibes Jesu? Die geistliche Zugehörigkeit macht jemanden zu einem Teil der Gemeinde oder des Leibes Jesu, nicht aber das einfache Bekenntnis. (siehe Epheser 4 ff.).

Seit Anbeginn der Zeiten hat es nur eine wahre Gemeinde gegeben. Die apostolische Gemeinde war keine neue Gemeinde, und die Gemeinde der Siebenten Tags Adventisten ist ebenfalls keine neue, im neunzehnten Jahrhundert gegründete Gemeinde. Sie ist der Überrest der Gemeinde, die seit Anbeginn der Zeiten existiert hat (siehe Offb. 12 und das erste Kapitel von “Das Wirken der Apostel”).

Die Schlüssel des himmlischen Königreiches - die Macht zu binden und zu lösen - wurde allen Christen gegeben (siehe 1.Korinther 5 und Matthäus 18,15-20). Allerdings ist nur der ein Christ, der einen christusähnlichen Charakter besitzt (siehe 1,Johannes 3). Also können auch Leute, die keinen christusähnlichen Charakter besitzen, unmöglich einen Menschen tatsächlich aus der Gemeinde ausschließen (vgl. Schk III - An Christi statt).

Bevor nicht die Menschenfurcht gebrochen war, konnte es im Mittelalter unmöglich zu einer Erweckung oder Reformation kommen. Viele Katholiken verabscheuten den Abfall, der die christliche Welt verschlungen hatte. Sie schrieben und predigten über die Notwendigkeit von Erweckung und Reformation, aber die Reformation war unmöglich. Jedesmal, wenn eine Erweckung und Reformation begann, antwortete die Kirche mit Gemeindeausschlüssen.

Erweckung und Reformation konnten niemals stattfinden, solange nicht die Menschenfurcht überwunden war. Auch in der Zeit Jesu musste man, um Ihm zu folgen, seine Menschenfurcht überwinden. Im Mittelalter und in der Zeit d Reformation war dies nicht anders (siehe Lk 12,4-5; Joh. 7,13; 9,22; 12,42-43). Es war für die Reformation unmöglich, Erfolg zu haben, solange die Menschen glaubten, sie würden das ewige Leben verlieren, wenn die Kirche sie exkommuniziert. Bevor die Menschen nicht verstanden, was nach Aussage der Heiligen Schrift die Gemeinde war, konnte es keine Reformation geben. Das Volk konnte sehen, dass die Kirchenführer gottlos waren. Trotzdem waren sie der Meinung, dass diese Kirche heilig sei! Diejenigen, die den Grundsätzen und Lehren der Kirche folgten, waren böse, aber die Kirche, so meinten sie, sei gerecht!

Wie in den Tagen Christi verwechselten die Menschen das Bekenntnis mit dem Charakter, die Symbole mit dem Inhalt, die Rituale und Gebräuche mit der Wirklichkeit. Die Menschheit musste wieder lernen: Wenn der Charakter nicht mit dem Bekenntnis übereinstimmt, sind alle Bekenntnisse der Welt schlimmer als wertlos. Wenn unser Charakter nicht mit unserem Bekenntnis übereinstimmt, ist unser Leben eine Lüge. Die erfolgreichsten Werkzeuge des Teufels sind Männer und Frauen, die bekennen, Christen zu sein, deren Charakter aber nicht mit Christi Charakter übereinstimmt.

Wer besitzt apostolische Autorität? Die Irrlehre von der apostolischen Nachfolge besagt, dass die kirchliche Autorität, die Christus dem Apostel Petrus gab, jeweils an den nachfolgenden Bischof von Rom (Papst) weitergereicht wurde. Ellen White schreibt dazu: “Dieser Grundsatz behält sein Gewicht auch für ein Problem, das lange die Christenheit beschäftigt hat - für das Problem der apostolischen Nachfolge. Für die Abstammung von Abraham entschieden weder Name noch Stammbaum, sondern die Wesensgleichheit. Genauso beruht die apostolische Nachfolge nicht auf der Weitergabe kirchlicher Autorität, sondern auf der geistliche Verwandtschaft. Ein Leben, dass im Geist der Apostel geführt wird, der Glaube und die Lehre, die sie verkündigen, sind der echte Beweis für die apostolische Nachfolge. Nur dadurch werden Menschen zu Nachfolgern der ersten Lehrer des Evangeliums.” (LJ 462-463).

Dies ist besonders wichtig für die heutige Zeit, in der ein solcher Wirbel davon gemacht wird, wer das Recht habe zu taufen, zu predigen oder einzusegnen, oder wer sich Siebenten Tags Adventist, Siebenten Tags Adventistenprediger oder sich Siebenten Tags Adventisten Gemeinde nennen darf. Ein wirklicher oder wahrer Siebenten Tags Adventistenprediger lehrt und Predigt die Botschaft der Siebenten Tags Adventisten. Wegen der Verkündigung der Botschaft von Offenbarung 14,6-12 an die Welt, hat Gott die Adventistenbewegung ins Leben gerufen. Ein Mansch, der beansprucht, ein Siebenten Tags Adventistenprediger zu sein, aber diese Botschaft nicht predigt, ist kein wirklicher Siebenten Tags Adventistenprediger, egal welche Beglaubigungen er hat. Ein Mensch der die historische Adventbotschaft und gegenwärtige Wahrheit predigt, ist ein Siebenten Tags Adventistenprediger, ob er eine Beglaubigung erhalten hat oder nicht. Wer heute einen STA-Prediger über die Beglaubigung definiert, hätte damals weder auf Johannes des Täufers, noch auf einen Zimmermann aus Nazareth oder auf Paulus gehört!

Leider haben wir als Adventisten die Lektion bezüglich der Definition von Gemeinde, die die Apostel und Reformatoren zu lernen hatten, nicht gelernt. Glauben wir im Ernst, dass der Teufel die Adventisten mit Irrtümern verschont, mit denen er seit jeher Millionen von Menschen ins Verderben führte?



Kennst Du den Unterschied zwischen der wahren Gemeinde und der nur bekenntlichen Gemeinde?

In den Tagen Jesu und der Apostel wärest Du niemals ein Christ geworden, solange Du nicht den Unterschied zwischen der wirklichen, wahren Gemeinde und der bekenntlichen Gemeinde hättest angeben können. Die jüdische Kirche behauptete während des ganzen Lebens des Apostel Paulus, die wahre Gemeinde Gottes zu sein (siehe LP 226). Solange Du den Unterschied nicht angeben kannst, wirst Du in der Zeit des Abfalls nicht in der Lage sein, eine vernünftige Entscheidung zu treffen, welcher Gemeinde Du Dich anschließend sollst.

Die Juden glaubten, die wahre Gemeinde sei das bekenntliche Israel, aber die Apostel lehrten, die Gemeinde sei nur das geistliche Israel (siehe Römer 9,6-8). Durch die Taufe mit Wasser wird man ein Teil des bekenntlichen Volkes Gottes, aber nur durch die Taufe mit dem Heiligen Geist wird man ein Teil des wahren Volkes Gottes, - “denn auch in einem Geiste sind wir alle zu einem Leib getauft worden” (1.Korinther 12,13). Die Taufe mit Wasser ist ein Symbol für die Taufe mit dem Heiligen Geist und nach der Ordnung des N.T. ist die Taufe eines Menschen, der bei der Taufe nicht den Heiligen Geist erhält (Apg.2,38; Römer 8,9), nur eine Form.

In Wahrheit bist Du nur dann ein Teil der Gemeinde, wenn Du am Leben Christi Anteil hast. Ein Mensch, der am Lebensprogramm Satans - jeder Art des Lebens in bewusster Sünde - teilnimmt, ist kein Teil des Leibes Jesu (der Gemeinde), egal was sein Bekenntnis ist (1.Korinther 10,1-22).

Ein Teil der wahren Gemeinde zu sein, beinhaltet eine lebendige Verbindung mit Christus, aber ein Teil der bekenntlichen Gemeinde kann auch ein Mensch sein, der nur eine oberflächliche oder bekenntliche Verbindung mit Christus hat (Epheser 5,32; Joh. 12,40-43).

Um wirklich ein Glied der wahren Gemeinde der Übrigen zu sein, muss man die Gebote halten und den Geist der Weissagung haben (Offb. 12,17 und 19,10). Manche mögen jedoch bekennen, Glieder zu sein und in einer Zeit des Abfalls äußerlich auch Glieder zu sein, aber sie leben weder nach dem Geist der Weissagung, noch halten sie die Gebote Gottes.

Die Reformation des sechszehnten Jahrhunderts hätte nicht stattfinden können, bevor die Menschen nicht begriffen, wer die wahre Gemeinde Gottes war. Denn solange sie glaubten, im Höllenfeuer brennen zu müssen, nachdem die Kirche sie exkommunizierte, verhinderte die Furcht vor menschlichen Gesetzen jede wirkungsvolle Reformation.

Derartige Ausschlüsse finden auch heute statt und verhindern eine bleibende Erweckung und Reformation, weil Männer und Frauen von Menschenfurcht beherrscht werden. Ganze Gemeinden historischer STA sind schon ausgeschlossen worden. Wir müssen den Tatsachen ins Auge sehen. Ganze Vereinigungen und sogar Divisionen können verloren gehen. Selbst die Generalkonferenz kann in dem Kampf vor dem endgültigen Sieg der Heiligen Gottes verloren gehen. Tatsächlich werden alle diese Einrichtungen wirklich verloren gehen und zerstört werden, wenn es nicht zu einer ernsthaften Buße, zum Bekenntnis der Fehler und zur Umkehr kommt, sowie zum Entschluss, sich auf den festen Grund zu stellen, auf dem die kämpfende Gemeinde steht (UL S. 152). Wer nicht mit dem Abfall ganzer Divisionen rechnet, ist einfach nicht darauf vorbereitet, was sich heute mit sehr hoher Geschwindigkeit unter Gottes bekenntlichem Volk entwickelt. Viele, die sich “Christen” nennen, sind tatsächlich ein Teil der Synagoge Satans (Offb. 2,9). Sie sind in keiner Weise Teil des Leibes Christi oder der Gemeinde. Das hat für Menschen aus allen Kirchen Gültigkeit, einschließlich der Siebenten Tags Adventisten. “Immer wieder sind mir die Versuchungen der Kinder Israel und deren Gebaren vor dem ersten Kommen Christi gezeigt worden. Dadurch soll dem Volke Gottes die Situation verdeutlicht werden, in der es sich vor Christi zweiten Kommen befindet.” (AB Band 1 S. 404)

Anmerkung des Verfassers:

“Selbst als die römischen Streitkräfte bereits den Tempel angriffen, rechneten die Verteidiger noch fest damit, dass Gott auf wunderbare Weise eingreifen und die Feinde vernichten würde. Niemand wollte erkennen, dass sie den, der allein sein Volk hätte schützen können, längst von sich gestoßen hatten. Nun standen sie ohne göttliche Hilfe da und waren dem Feind hilflos preisgegeben.” (GK S. 14 ev.Ausg.)

Auch die Bibel beschreibt diesen Zustand: “...Steh auf und miss den Tempel Gottes und den Altar und die, welche darin anbeten! Und den Vorhof, der außerhalb des Tempels ist, wirf hinaus und miss ihn nicht. Denn er ist den Nationen gegeben worden, und sie werden die heilige Stadt zertreten 42 Monate.” (Offb. 11,1.2)


Zwei wahre Gemeinden?

(Die angeblich unsichtbare Gemeinde)

In der Anstrengung, Denkmodelle zu schaffen, die scheinbare Widersprüche in den Inspirierten Schriften erklären sollten, wurden viele Erfindungen gemacht. Eine der ältesten unter ihnen ist die Theorie der zwei Gemeinden. Die Bibel lehrt, dass es nur eine wahre Gemeinde gibt (Epheser 4,4-7). Dies gilt sowohl räumlich als auch zeitlich. Wie zu erwarten, stimmt auch Ellen White mit dieser biblischen Lehre überein (erstes Kapitel “Das Wirken der Apostel”).

Seit Anbeginn der Zeiten hat es nur eine wahre Gemeinde gegeben, und es gibt nur eine wahre Gemeinde im ganzen Universum. Ellen White sagt uns, dass die Gemeinde im Himmel und die Gemeinde auf der Erde eins sind (ST 6.6.1895; Schk III 26; 6T 366) und ebenso, dass von Anfang an treue Seelen die Gemeinde gebildet haben (WA 11; OHC 172).

Es hat seit dem Beginn der Zeit nicht zwei oder drei oder sechs Gemeinden gegeben. Die Gemeinden der Zeit des A.T., der Zeit der Apostel und unserer Zeit sind keine verschiedenen Gemeinden, auch wenn sie verschieden genannt wurden, um die verschiedenen Zeiten und Orte zu kennzeichnen. Sie sind alle Teil der einen Gemeinde, die von Anbeginn existierte. Und diese eine Gemeinde hat immer überlebt und wird immer überleben. Die wahre Gemeinde überlebte in der Zeit Jesu, obwohl nur wenige Glieder aus der damals bekennenden traditionellen Gemeinde zu ihr zählten. Dasselbe gilt auch für die Zeit des Mitternachtsrufes, und dasselbe wird für das Ende gelten.

Im Mittelalter wurde die Theorie der zwei Gemeinden entwickelt. Sie lautete etwa so: Es gibt eine unsichtbare Gemeinde, deren Haupt Christus ist, und es gibt eine sichtbare Gemeinde, deren Haupt der Papst ist. In Bezug auf diese Theorie sagte John Wickliff, dass die Kirche, wenn sie zwei Kopfe hätte, ein Monster wäre. Alle protestantischen Reformatoren sagten, dass die Gemeinde nur ein Haupt hat und dass dieses Haupt Jesus Christus ist (Epheser1,22.23; 5,23).

Das Konzept, dass es zwei Gemeinden gibt, eine sichtbare und eine unsichtbare, ist eine Irrlehre und wird von keinem inspirierten Schreiber geteilt. Diese Irrlehre bildet die Grundlage eines ganzen theologischen Gebäudes, das sehr logisch erscheint, aber nicht auf inspirierten Schriften beruht. Diese Theorie trug zur Verwirrung im Mittelalter bei, und leider haben viele diese alte Irrlehre wieder aufgenommen und sie auf die heutigen Verhältnisse übertragen. Diese Theorie und jede auf ihr aufgebaute Theologie wird ins Verderben führen. Sie führt zu einer völlig verdrehten Vorstellung davon, was die Gemeinde ist. Jedes Mal, wenn irgend jemand von einer “unsichtbaren Gemeinde” spricht, sollten die Warnglocken in Deinem Kopf zu läuten beginnen, denn man will Dir Irrlehren beibringen. Niemals hat Ellen White auch nur ein einziges Mal von einer derart unsichtbaren Gemeinde gesprochen.

Es ist wahr, dass Teile der wahren Gemeinde im Moment für uns nicht sichtbar sind, aber diese sind weder eigenständige Gebilde noch abgetrennte Gemeinden. Ellen White sagt, dass die Gemeinde auf der Erde und die Gemeinde im Himmel eins sind, und wir können die Gemeinde im Himmel zur Zeit nicht sehen, während die irdische Gemeinde Gemeinde für uns sichtbar ist (vgl. Schk III 174). Aber die inspirierten Schreiber sprachen niemals von einem eigenständigen Gebilde oder einer besonderen irdischen Gemeinde, genannt die “unsichtbare Gemeinde”. Es gibt kein solches Gebilde. Wie bei der Jungfrau Maria wurde eine ganze Theologie auf einer falschen Voraussetzung aufgebaut. Wenn die Grundlage einer Theologie auf einer falschen Voraussetzung beruht, ist es egal, wie logisch das ganze System in sich erscheint. Es bleibt eine Irrlehre.

Viele protestantische Theologiestudenten waren überrascht, als sie entdeckten, wie logisch römisch - katholische Theologie ist. Aber auch wenn sie logisch ist, so ist sie doch falsch, weil sie auf falschen Voraussetzungen beruht. Sie beruht auf die Voraussetzung, dass der römische Bischof durch göttliches Recht das Haupt über alle Gemeinden der Welt ist und das die Kirchensatzungen über der Bibel stehen (vgl. GK 361). In der gleichen Weise wird sich auch jede Theologie, die auf der Theorie der sichtbaren und der unsichtbaren Gemeinde aufbaut, eines Tages als Ursache für den Verlust unzähliger Seelen erweisen, denn sie beruht auf einer falschen Grundlage. Diese, von Menschen gemachte Theorie, die den Verlust von Seelen verursacht, hört man häufig, wenn eine bestimmte Kirchenorganisation zur sichtbaren Gemeinde erklärt wird und dann inspirierte Aussagen über die wahre Gemeinde benutzt werden, um Menschen dazu zu bewegen, dieser Kirchenorganisation treu zu bleiben, egal, wie tief sie in Abfall oder Sünde geraten ist. Diese hinterhältige Taktik verursachte schon im Mittelalter den Verlust von Millionen Seelen, und der Teufel hat diese erfolgreiche Taktik bis heute nicht aufgegeben.

Die Erfindung der zwei Gemeinden ist also eine listige Falle Satans, die in der Zeit des Abfalls dazu dient, dass Menschen einige der klarsten inspirierten Aussagen darüber ignorierten, wer oder was die wahre Gemeinde ist. Häufig wird diese menschliche Theorie zum Verderben vieler verwendet, um inspirierte Aussagen über die wahre Gemeinde auf ein nicht vorhandenes Gebilde, die unsichtbare Gemeinde, zu beziehen, um damit alle inspirierten aussagen zur Identifikation der wahren Gemeinde, einfach vom Tisch zu wischen. Die klarsten, einfachsten, überzeugendsten und ausdrücklichsten Erklärungen in den inspirierten Schriften werden so durch diese Theorie einfach wirkungslos gemacht. Aber das inspirierte Wort ist dadurch nicht verschwunden, und wenn diese göttlichen Orientierungshilfen auch von den meisten missachtet werden, werden sie spätestens im Gericht wieder beachtet werden müssen. Es entspricht nicht der Liebe zur Wahrheit, klare inspirierte Aussagen zu nehmen und sie einfach wegzuwischen, indem man sie willkürlich auf etwas bezieht, das gar nicht wirklich existiert - nämlich die unsichtbare Gemeinde.

Sobald diese Irrlehre erst einmal Besitz von dem Denken eines Menschen ergriffen hat, ist es fast unmöglich, diesen mit Beweisen aus den inspirierten Schriften zu überzeugen. Sobald man eine Aussage vorliest, die die Gemeinde definiert, denken solche Menschen sofort, dass sich diese Aussage auf die unsichtbare Gemeinde bezieht - obwohl Ellen White diesen Begriff niemals benutz! - Dennoch werden von ihnen, zum Beweis ihres falschen Standpunktes andere Aussagen herangezogen, in der das Wort “Gemeinde” in einer anderen Weise benutzt wird. Es ähnelt sehr den Gesprächen der Mitglieder der “Church of Christ” über den Sabbat und das Gesetz. Die klarsten Aussagen der Schrift werden mit Hilfe des von ihnen entwickelten theologische Systems beiseite gewischt, und mit Texten, die sich auf das Zeremonialgesetz beziehen, wird “bewiesen”, dass man selbst derjenige ist, der sich im Irrtum befindet.

An wenigstens fünf Stellen in Ellen Whites Schriften kann man Aussagen wie diese finden: “Durch die ganze Geschichte der Welt hindurch, haben treue Seelen die Gemeinde auf der Erde gebildet.” (OHC 172; WA 11; RH 4.12.1900). - Dies ist nicht einfach ein Satz, in dem das Wort “Gemeinde” vorkommt, so wie viele der Aussagen, die von den Irrlehrern der “unsichtbaren Gemeinde” verwendet werde. Dies ist eine Aussage, die erklärt, wer und was die Gemeinde ist. Aber solche, die an dieser falschen Lehre der zwei Gemeinden glauben, wischen diese klare inspirierte Definition , wer und was die Gemeinde ist, weg und machen sie wirkungslos durch ihre Traditionen - ihre von Menschen gemachte Lehre von einer unsichtbaren Gemeinde.

Man beachte, dass sich diese inspirierte Aussage nicht auf die triumphierende Gemeinde bezieht. Sie bezieht sich auf die Gemeinde, die durch die ganze Weltgeschichte hindurch bestand, oder, wie es in “Das Wirken der Apostel” auf Seite 11 formuliert ist, auf die Gemeinde, die von Anfang an existiert hat.

Übrigens, was bedeuten hier die Worte “Gemeinde bilden”? Gleichbedeutende Aussagen wären: treue Seelen bauen die Gemeinde auf; die Gemeinde besteht aus treuen Seelen; und die Gemeinde setzt sich aus treuen Seelen zusammen. Wenn man diese einfachen Worte in die erklärenden Aussagen von Ellen White einsetzt, sieht man, wie klar die inspirierten Schriften Gemeinde definieren. Aber selbst wenn dies die einzige Definition wäre, würde es genügen, die Wahrheit zu erkennen. Du könntest niemals verwirrt werden, denn die Wahrheit ist in allen ihren Äußerungen folgerichtig in sich selbst (PP S. 91), und du kannst sicher sein, dass Ellen White als inspirierte Prophetin Gottes niemals in einem anderen Zusammenhang etwas sagt, das ihren eigenen klaren Aussagen zu diesem Thema widerspricht. Wer wirklich ein ernsthaft Suchender nach der Wahrheit ist, wird alle schwierigen Texte in der Bibel und im Geist der Weissagung, die er möglicherweise nicht begreift, mit Hilfe von klaren und unmissverständlichen Stellen erklären. Beispielsweise würde er nicht die Details vom reichen Mann und Lazarus als Lehrtext über den Zustand der Toten verwenden. Genauso wird er eine Aussage aus der Bibel oder von Ellen White, in der das Wort “Gemeinde” verwendet wird, um viele durch Raum und Zeit getrennte Objekte zu beschreiben, nicht als Lehrtext über die Natur der Gemeinde verwenden.

Dies ist die Grundlage echter protestantischer Exegese. Man beachte, wie John Knox dieses Prinzip erklärte: “‘Ihr legt die Heilige Schrift auf eine Weise aus, sie (die römischen Lehrer) auf eine andere. Wem soll ich glauben, und wer soll Richter sein?’ ‘Sie sollen Gott glauben, der deutlich in Seinem Worte spricht’, antwortete der Reformer, ‘und weiter als das Wort lehrt, brauchen sie weder das eine, noch das andere zu glauben. Das Wort Gottes ist klar in sich selbst, und wenn irgend eine Stelle dunkel ist, so erklärt sie der Heilige Geist, der sich nie widerspricht, deutlicher an anderen Stellen, so dass kein Zweifel obwalten kann, es sei denn für die, die hartnäckig unwissend sind.” (GK S. 278).

Aber viele Menschen machen die klarsten Aussagen der Schrift wirkungslos, wegen ihrer Lehre über eine Sache, die gar nicht existiert - die unsichtbare Gemeinde. Alle Orientierungshilfen in der Bibel und im Geist der Weissagung, die genau erklären, wer oder was die wahre Gemeinde ist, werden beiseite gewischt, indem man sie auf eine in Wahrheit nicht existierende unsichtbare Gemeinde bezieht. Zu dieser “unsichtbaren Gemeinde” werden angeblich alle, die sich im geistlichen Babylon befinden, aber dennoch Gottes wahre Kinder sind, sowie alle, die sich in der abgefallenen Welt befinden, aber Gottes wahre Kinder sind, genauso wie alle wahren und treuen Siebenten Tags Adventisten gerechnet. Aber dann sagen sie, gäbe es noch eine zweite wahre Gemeinde, nämlich die Gemeinschaft der Siebenten Tags Adventisten. Sie sei die kämpfende Gemeinde, die offensichtlich aus Weizen und Unkraut zusammengesetzt ist. Da dies viele Menschen verwirrt, sollten wir fragen: Was ist eigentlich diese kämpfende Gemeinde, die oft als sichtbare Gemeinde und manchmal als organisierte Gemeinde bezeichnet wird?

Bevor diese Frage aus den inspirierten Schriften beantwortet wird, soll noch herausgestellt werden, was die kämpfende Gemeinde nicht ist. Nirgends beschreibt Ellen White die kämpfende Gemeinde als eine bestimmte Kirchenorganisation. Es ist wichtig, dies zu verstehen, um nicht die eigene vorgefasste Meinung in die Schriften von Ellen White hineinzulesen, wie es die Juden in der Zeit Jesu mit den inspirierten Aussagen taten.

Eine der bekanntesten Definitionen der kämpfenden Gemeinde in den Schriften von Ellen White besagt, dass sie die lebendige Gemeinde Gottes ist (ZP S. 36). Die lebendige Gemeinde kann an folgenden Eigenschaften erkannt werden: (1) Sie ist eine arbeitende Gemeinde (RH 6.11.1888) (2) Sie hat einen hohen Standart der Heiligkeit (9 MR S. 185.186). (3) Jedes einzelne Glied einer lebendigen Gemeinde ist “eine Wohnstätte Gottes durch den Heiligen Geist, ... dass der Herr Jesus Christus im Innersten Wesen wohnen und die menschliche Natur durch Seine göttlichen Eigenschaften erheben und heiligen möge” (IHP S. 283). (4) Diese lebendige Gemeinde wurde nicht 1844 oder 1863 gegründet, sondern “sie hat sich zu allen Zeiten nach dem göttlichen Vorbild aus einem Material erbaut, das als ‘Gold, Silber, Edelsteine’, ‘gemeißelt nach der Art eines Tempelbaus’” bezeichnet worden ist (1. Korinther 3,12; Psalm 144,12; Offb. 21,11). Es ist ein geistlicher Tempel, von welchem “Jesus Christus der Eckstein ist, auf welchem der ganze Bau ineinandergefügt wächst zu einem heiligen Tempel in dem Herrn” (Epheser 2,20.21; PK S. 23). (5) Sie “lebt das Wort aus” (1888; 1532). (6) “Wir haben ein Werk zu tun, wenn wir eine lebendige Gemeinde sein möchten. Einzeln und als Ganzes müssen wir die Sünde unter unseren Füßen treten. Unsere Gewohnheiten, unsere Gespräche und unser tägliches Leben müssen auf die Seite Gottes gestellt werden. Wir müssen als seine Wächter mit einem gebotehaltenden Gott ringen und uns bei Ihm ins Mittel legen, damit Seelen für den Heiland gewonnen werden mögen” (12 MR S. 102).

Die obigen Zitate bilden keine vollständige Liste von Ellen Whites Beschreibungen, was eine lebendige Gemeinde ist. Aber sie machten deutlich, dass nicht jeder bekenntliche Siebenten Tags Adventist zur kämpfenden Gemeinde gehört, denn die kämpfende Gemeinde ist eine lebendige Gemeinde (FLB 305).

Außerdem ringt und kämpft die kämpfende Gemeinde gegen Versuchungen und schlägt schwere Schlachten gegen die geistlichen Mächte der Finsternis. Sie ringt “gegen die Verschwörung des Bösen” (FLB 305). Sie steht in heftigen Kampf, und dieser Kampf wird zum Ende hin immer härter und schwerer. Wenn wir nicht selbst an diesem Kampf teilhaben, sind wir kein wirklicher Teil der kämpfenden Gemeinde und werden auch niemals Teil der triumphierenden Gemeinde sein. Beachte die folgenden anschaulichen Beschreibungen dieser Tatsache:

“Das christliche Leben ist ein beständiger Kampf. Die kämpfende Gemeinde ist nicht die triumphierende Gemeinde. Paulus sagt: ‘Denn unser Kampf ist nicht wider Fleisch und Blut, sondern wider die Fürstentümer, wider die Gewalten, wider die Weltbeherrscher dieser Finsternis, wider die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Örtern.’ Wir müssen menschlichen Wesen von Macht und Einfluss, die auf Satans Seite des Kampfes stehen, gegenübertreten” (Peter’s Counsel to Parents 23).

“Die kämpfende Gemeinde ist in dieser Welt nicht die triumphierende Gemeinde. Von Generation zu Generation hat der Feind seine Kräfte gegen Gott geführt. Seine Feindschaft gegen das Gesetz Gottes ist mit der Zeit immer größer geworden. Und seine Nachfolger leben in Feindschaft mit jedem, der den moralischen Mut hat, sich vom Bösen zu trennen und Zeugnis für die Wahrheit zu geben.” (RH 26.7.1898).

“Die kämpfende Gemeinde ist in dieser Welt nicht die triumphierende Gemeinde. Bevor das Volk Gottes nicht einen mutigen Kampf gegen jede Form der Sünde führt, wird es niemals durch die Tore der Heiligen Stadt eingehen. Und wir werden kein zweites Mal geprüft werden.” (RH 31.12.1901).

“Christen stehen mitten im Krieg. Die kämpfende Gemeinde ist nicht die triumphierende Gemeinde. Die nach Zion marschierenden Nachfolger Christi müssen sich jeden Schritt erkämpfen. ... Er (Satan) erhebt Anspruch auf diese Welt. Indem er behauptet, kein menschliches Wesen könne das Gesetz des Königreiches Gottes halten, erklärt er alle Menschen zu seinen Untertanen” (ST 10.06.1903).

“Der Herr wünscht, dass wir über die Mächte der Finsternis siegen: Er ist bereit, alle, die zu ihm kommen, völlig zu erretten. Durch Ihn haben ‘wir Zugang durch den Glauben zu dieser Gnade, in der wir stehen’. Durch Ihn haben wir Zugang zum himmlischen Schatzhaus, das ist Sein Wort, die Heilige Schrift. Aus diesem Schatzhaus müssen wir die Waffen für unseren Kampf nehmen: Die Waffen, die unser Heiland so wirksam gebraucht hat. Mit dem Schwert der Wahrheit und geschützt durch den Schild des Glaubens müssen wir, die kämpfende Gemeinde, in der Lage sein, Satans Angriffen felsenfest standzuhalten. Indem wir dem Feind fortgesetzt widerstehen, müssen wir ständig an Stärke zunehmen, bis wir schließlich zur triumphierenden Gemeinde werden.” (ST 10.06.1903).

Die kämpfende Gemeinde anerkennt niemanden, der fleischlich gesinnt ist, auch wenn sich fleischlich gesinnte Menschen in ihren Reihen befinden (RH 16.01.1894). Wir werden gleich sehen, wie das möglich ist.

Die kämpfende Gemeinde besteht aus irrenden Frauen und Männern und ist noch nicht vollkommen, wie es die triumphierende Gemeinde sein wird. Es ist einerseits für die Irrenden notwendig, ihnen gegenüber Barmherzigkeit zu üben, zum anderen werden wir selbst dadurch vorbereitet, ein Teil der triumphierenden Gemeinde zu werden (ST 4.1.1883).

Was also ist die kämpfende Gemeinde? Sie ist die lebendige Gemeinde Gottes, die alle oben genannten Erkennungsmerkmale besitzt. Offensichtlich ist nicht jeder bekenntliche Siebenten Tags Adventist Teil der kämpfenden Gemeinde. Denn die kämpfende Gemeinde ist, wie der Name schon sagt, die Gemeinde, die die geistlichen Mächte der Finsternis in dieser Welt bekämpft. Diejenigen, die an diesem Kampf keinen Anteil haben und geistlich tot sind, während sie nur den Namen haben, dass sie leben, können in Wirklichkeit kein Teil der kämpfenden Gemeinde sein. Sie sind nur ein Teil der bekenntlichen Gemeinde, bzw. des bekenntlichen Volkes Gottes. Ellen White gebraucht diesen Ausdruck häufig. Sie beschreibt z.B. oft die scharfe Trennung zwischen der bekenntlichen Gemeinde und der wahren Gemeinde. In Zeiten der Verfolgung werden beide nahezu identisch, aber in Zeiten der Freiheit ist dies völlig anders.



Die bekenntliche Gemeinde und die wahre Gemeinde

Wir haben gesehen, dass es in der Zeit des A.T. nur ein wahres Israel Gottes gab, aber wir sahen auch, dass dieses wahre Israel nur der Überrest einer weit größeren Gruppe wahr, die Paulus das Israel nach dem Fleisch nennt. Paulus stellte ausdrücklich klar, dass nicht alle Israel (das wahre Volk Gottes) sind, die aus Israel (dem bekenntlichen Volk Gottes) sind [Römer 9,6].

Dasselbe galt auch für die Zeit des N.T. Wir sahen, dass durch die ganze Zeit des Dienstes des Apostels Paulus die Juden die bekenntliche Gemeinde Gottes waren. Aber die wahre Gemeinde Gottes waren solche, sowohl Juden als auch Heiden, die nicht nur das Bekenntnis, sondern auch die geistliche Verbindung mit dem Wahren Weinstock hatten, diejenigen, die in Wahrheit die geistlichen Nachkommen der Frau (vgl. Offb. 12) waren. So gab es also einen Unterschied zwischen der wahren und der bekenntlichen Gemeinde Gottes, sowohl in der Zeit des A.T. als auch in der des N.T.

War dies auch während des Mittelalters so? Sicher war es das: “Durch viele Jahrhunderte, zuerst durch das Heidentum und dann durch das Papsttum, wandte Satan seine Kräfte an, um Gottes treue Zeugen von der Erde zu entfernen. Sowohl Heiden als auch Papisten wurden vom gleichen Geist des Drachens getrieben. Sie unterscheiden sich nur darin, dass der Abtrünnige aus Rom dadurch, dass er vorgab, Gott zu dienen, ein gefährlicher und grausamer Feind war. Durch das Mittel des Romanismus hielt Satan die Welt gefangen. Die bekenntliche Gemeinde Gottes wurde in die Beteiligung an diesem Betrug hineingerissen, und mehr als tausend Jahre lang litt Gottes treues Volk unter der Wut des Drachens.” (ST. 8.2.1910).

Was erklärt diese Inspirierte Aussage? Wer war während des Mittelalters die Gemeinde, die bekannte, die wahre Gemeinde zu sein? Es waren diejenigen Gemeinden, die in den Abfall Roms hineingerissen wurden und somit nicht mehr länger Teil des geistlichen Israel waren, sondern Teil des geistlichen Babylon wurden. Um es ganz klar zu sagen: Die bekenntliche, angeblich wahre Gemeinde Gottes während des Mittelalters war die Römisch-Katholische Mutterkirche. Aber war diese große bekenntliche Gemeinde das wahre Volk Gottes, Seine wahre Gemeinde, die geistliche Nachkommenschaft der Frau (1.Mose 3,15; Offb. 12)? Nein, sondern um es genau zu sagen, die bekenntliche, angeblich wahre Gemeinde setzte alles daran, die wirklich wahre Gemeinde zu zerstören. Offensichtlich waren die bekenntlich, angeblich wahre Gemeinde und die wirklich wahre Gemeinde nicht dasselbe.

Könnte das gleiche auch heute für die Zeit des Endes gelten? - “Oh nein”, werden viele sagen, “das gilt nicht für die letzte Zeit. Gottes bekenntliches, angeblich wahres Volk ist heute endlich auch Sein wirklich wahres Volk.” Dies wird von vielen geglaubt, obwohl dies seit fast 6000 Jahren niemals völlig der Fall gewesen ist! Die bekenntliche Gemeinde wird bis zum endgültigen Ende niemals das gleiche sein, wie die wahre Gemeinde (siehe “Word to the little Flock” S. 12). Es gibt nur eine wahre Gemeinde, nicht zwei.

Die bekenntliche Siebenten Tags Adventistengemeinde besteht aus allen, die das Bekenntnis abgelegt haben, alle Lehren der Bibel zu glauben, einschließlich Offb. 14,6-12 (dreifache Engelsbotschaft), und die mit Wasser getauft sind. Wenn das, was sie bekennen, auch ihre Erfahrung ist, gehören sie auch zum modernen Israel, zur geistlichen Nachkommenschaft der Frau (Offb. 12,17). Wenn das, was sie bekennen, nicht ihre Erfahrung ist, wenn ihr Charakter nicht in Übereinstimmung mit ihrem Bekenntnis steht, sind sie nur Israel nach dem Fleisch - das bekenntliche Volk, nicht das wahre Volk Gottes.

Man wird Teil der bekenntlichen Gemeinde, sobald man mit Wasser getauft ist, aber man ist nicht wirklich Teil des Leibes Jesu, bevor man nicht mit dem Heiligen Geist getauft ist, welches durch die Taufe mit Wasser symbolisiert wird. Paulus sagt, dass wir Teil des Leibes Christi (der Gemeinde) werden, wenn wir mit dem Heiligen Geist getauft werden (1.Korinther 12,13). Man ist Teil der bekenntlichen Gemeinde der Übrigen, wenn man, nachdem man mit Wasser getauft wurde, bekennt, alle Gebote Gottes zu halten und dem Geist der Weissagung gemäß zu leben, wie er in den Schriften von Ellen White geoffenbart ist (Offb. 12,17; 19,10; Joel 2,28-32). Aber im Himmel ist man erst als Teil der wahren Gemeinde anerkannt, wenn man auch tatsächlich tut, was man bekennt.

Wir dürfen niemanden in die bekenntliche Gemeinde aufnehmen, der in offener Sünde lebt, und wenn ein solcher bereits Glied der Gemeinde ist, sollen wir ihn ausschließen (siehe 1.Korinther 5; 2. Johannes 9,10; Matthäus 18,17). Dies bedeutet nicht, dass es kein Unkraut in der bekenntlichen Gemeinde Gottes geben kann. (Unkraut symbolisiert jemanden, der nach außen hin ein gerechtes Leben führt, also nicht in offener Sünde lebt, aber in seinem Herzen nicht richtig steht - siehe GN 43-46) Es wird Unkraut geben, bis es Engel vom Weizen trennen. (Es scheint so, dass wir bereits seit einigen Jahren in diesem Trennungsprozess stehen. Er wird von Ellen White meistens unter dem Begriff “Sichtung” beschrieben und als schreckliches Gottesgericht bezeichne - siehe auch 1. Petrus 4,17)

Dieser Sichtungs- und Ausleseprozess wird sich bis zum Ende fortsetzen. Bis hin zum äußersten Ende, wir es immer einen Unterschied geben, zwischen der wahren und der bekenntlichen Gemeinde Gottes, zwischen Seinen wahren und dem bekenntlichen Volk. Es folgen nun einige Aussagen von Schwester White, die die wahre und die bekenntliche Gemeinde in der Zeit unmittelbar vor dem Ende gegenüberstellen. Diesen Unterschied müssen wir verstehen, da die bekenntliche Siebenten Tags Adventistengemeinde wie die bekenntliche Gemeinde im Mittelalter versucht, die wahre Siebenten Tags Adventistengemeinde zu zerstören.

“Das wahre Volk Gottes, dem das Werk Gottes und die Errettung der Menschen am Herzen liegt, wird die Sünde stets in ihrem sündhaften Charakter sehen. Es wird immer für eine gewissenhafte und klare Stellungnahme gegenüber den Sünden eintreten, die das Volk Gottes leicht bedrängen. Besonders in dem abschließenden Werk für die Gemeinde, zur Zeit der Versiegelung der 144.000, der Menschen, die ohne Falsch vor Gottes Thron stehen sollen, werden zutiefst die Übeltaten des sogenannten Volkes Gottes empfinden.” (Schk I S. 304; RH 8.6.1886 und RH 23.9.1873)

“Du meinst, dass diejenigen, die zu den Füßen der Heiligen anbeten (Offb. 3,9), zum Schluss gerettet werden. Hier muss ich Dir widersprechen, denn Gott hat mir gezeigt, dass es sich bei dieser Gruppe um bekenntliche Adventisten handelt, die abgefallen sind und ‘den Sohn Gottes für sich selbst von neuem gekreuzigt und der Schande preisgegeben haben’. Und in der ‘Stunde der Versuchung’, die noch kommen muss, um eines jeden wahren Charakter zu zeigen, werden sie erkennen, dass sie auf ewig verloren sind, und überwältigt von ihrer Seelenangst werden sie sich zu den Füßen der Heiligen niederbeugen.” (World to the little Flock S. 12; vgl. Hebräer 6,4-6) In Maranatha auf Seite 287 werden diese bekenntlichen Adventisten Synagoge Satans genannt.

In den Tagen Christi waren die meisten Juden, das bekenntliche Volk Gottes; tatsächlich waren sie jedoch die Synagoge Satans, wie es Jesus in Johannes 8,44 klargemacht hat. Eine bekenntliche Gemeinde wird zur Synagoge Satans, wenn sie in offensichtliche Übertretung des Gesetzes einwilligt: “Christus nennt die Gemeinde, der Satan vorsteht, die Synagoge Satans. Ihre Mitglieder sind Kinder des Ungehorsams. Sie sind diejenigen, die entscheiden zu sündigen, die daran arbeiten, das Gesetz Gottes unwirksam zu machen. Es ist Satans Werk, Gutes mit Bösem zu vermischen und die Scheidewand zwischen gut und böse zu beseitigen. Christus möchte eine Gemeinde haben, die daran arbeitet, das Böse vom Guten zu abzutrennen, deren Glieder nicht willig falsches Handeln hinnehmen, sondern es aus ihrem Leben und aus ihrem Herzen entfernen” (RH 4.12.1900).

“Alles, was nicht mit Gottes ausdrücklichem und bekanntgemachten Willen übereinstimmt, steht in Feindschaft zu Gott, es stammt aus der Synagoge Satans. Der Wille Gottes ist in Seinem Gesetz zum Ausdruck gebracht, und die Sünde ist Übertretung des Gesetzes. Diejenigen, die die Gebote Gottes missachten und die Menschengebote lehren, arbeiten auf der Seite Satans und stehen in Übereinstimmung mit dem großen Führer des Abfalls” (ST 11.6.1894).

Es sollte angemerkt werden, dass dies nicht gleichbedeutend ist, als hätte eine Gruppe oder Gemeinde ihre Gnadenfrist überschritten. Sobald eine bekenntliche Gemeinde begonnen hat, durch ungehorsames Handeln Satan zu folgen, sendet der Herr Botschafter zu ihnen, um sie vom Ungehorsam wegzubringen und sie zurück in Harmonie mit dem Gesetz Gottes und dem Zeugnis Jesu zu bringen. Wenn auf die Zurechtweisungen und Ermahnungen gehört wird, kann eine Erweckung und Reformation stattfinden, und die verlorenen Schafe des Hauses Israel können wieder heimgeführt werden. Wenn niemand auf die Warnungsbotschaften hören will, bleibt noch das letzte Mittel Gottes, Gerichte zu senden, bis schließlich die Gnade zum letzten Male bittet (LJ 577-578).


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