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Wo ist der Unterschied?


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#1
Rolf

Rolf

    Administrator

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Seit einigen Monaten sende ich in den Englisch-sprachigen Raum eine wöchentliche Email mit auf einem biblischen Text basierenden Gedankenanstössen für unser tägliches Leben als Christen. Hierbei handelt es sich um meine Erkenntnisse, die sicherlich unvollständig sind, vielleicht aber doch zur Anregung und Herausforderung dienen können. Bisher wird das gern und dankbar angenommen.


Nun prüfe ich, ob diese wöchentlichen Artikel auch im deutschsprachigen Raum Interesse und Anklang finden. Dazu hänge ich mal die letzte Ausgabe zum Probelesen an.


Ich bin mir wohl bewusst, dass wir heute in Informationen ersticken und unsere Email-Eingangsbox mit viel Unnützem überschwemmt wird. Deshalb liegt es mir wirklich fern, diesen Zustand noch zu verschlimmern, und weil ich zudem niemandem etwas aufdrängen will, bin ich für eine kurze, aufrichtige Rückmeldung dankbar, ob ich Deine/Ihre Email-Adresse aus dem Verteiler herausnehmen soll. Solche Emails sind aus unterschiedlichsten Gründen (Zeit, Interesse, etc.) ja auch nicht jedermanns Sache. Im Übrigen gibt es ja auch immer noch die Möglichkeit, die Artikel über meine Webpage www.gottfried-hetzer.com zu verfolgen oder herunterzuladen.

Herzlichen Dank für Euer/Ihr Verständnis.


GOTTFRIED




Wo ist der Unterschied?





Weil Israel sich durch die Anbetung des Goldenen Kalbes stark versündigte wollte Gott das Volk in Seiner Wut vernichten und bot Moses an, Israels’ Geschichte ganz neu mit ihm zu starten (2. Mose/Exodus 32:9-10). Moses, gemäß 4. Mose/Numeri 12:3 der demütigste Mensch auf Erden, zeigte jedoch Charakterstärke und lehnte diesen Vorschlag ab. Stattdessen versuchte er Gott um Seines Namens willen davon zu überzeugen, Seinen ursprünglichen Plan mit Israel fortzuführen (Ex. 32:11-13). Gott lenkte ein und befahl Moses und dem Volk schließlich, in das verheißene Land aufzubrechen, allerdings ohne Ihn, weil Er nicht noch Gefahr laufen wollte sie in Seinem Zorn doch noch zu vernichten.

“Mose sagte: “Wenn Du nicht mitgehst, wäre es besser, Du ließest uns hier bleiben. Woran sollen wir denn erkennen, dass wir in Deiner Gunst stehen, ich und dein Volk? Doch nur daran, dass Du mit uns ziehst und uns dadurch vor allen anderen Bewohnern der Erde auszeichnest, nicht nur mich, sondern auch dein ganzes Volk!”” (Exodus 33:15-16, Die Gute Nachricht)

Nun könnten wir lang und breit über Moses’ Dreistigkeit diskutieren. Hatte sich nicht Israel diesen schweren Fehltritt geleistet? Letztlich konnten sie sich doch glücklich schätzen noch am Leben zu sein und trotz allem in das Verheißene Land geschickt zu werden, nicht wahr? Wie konnte Moses da Gott also dermaßen herausfordern?

Vielleicht ist genau das der Punkt. Vielleicht müssen wir diesbezüglich mal unsere eigene Position überdenken und uns einige Schlüsselfragen stellen: Wie genau kennen wir eigentlich Gottes Pläne, Absichten und Zusagen für uns? Und wie eng ist unser Lebensweg mit Ihm verbunden? Sollten wir nämlich Gottes Pläne, Absichten und Zusagen für uns nicht kennen, dann kann uns nahezu alles, was uns in die Quere kommt, das Potential uns zufrieden zu stellen. Kennen wir sie jedoch und ist unser Lebensweg eng mit Gott verbunden, dann haben wir durchaus das Recht, unseren Schöpfer zur Erfüllung Seiner Zusagen herauszufordern, so wie Moses das tat. Nichts anderes und nicht weniger sollte uns dann zufrieden stellen.
“Wenn Du nicht mitgehst, was sonst zeichnet uns denn von all den anderen Völkern der Erde aus?” oder “… wie sonst wird denn ein Unterschied zu den anderen Menschen der Welt sichtbar?” Diese frei wieder gegebene Frage Moses’ hat meines Erachtens große Relevanz für uns:

Ich frage mich schon lange wie unterschiedlich wir Christen zu unseren ungläubigen Mitmenschen heute wirklich sind. Viele bekennen sich zum christlichen Glauben, ihr Lebensstil ist aber nicht anders als der von Nicht-Gläubigen. Wo also ist der Unterschied? Ist es wirklich gerechtfertigt, dass wir Christen unauffällig in die ungläubige Welt abtauchen, Traditionen hochhalten und Weltanschauungen gottloser Gesellschaften verinnerlichen und “anbeten”, und das alles unter dem heiligen Vorwand, einen Unterschied in unserem Einflussbereich zu machen um Menschen für Jesus zu gewinnen? Ein christlicher Aufkleber auf weltlicher Verhaltensweise macht noch nichts heilig. Das ist doch ein Widerspruch. Und deshalb wage ich diesen heute oft beobachteten Ansatz in Frage zu stellen. Selbst die oft angeführte Rechtfertigung mit Paulus’ Aussage in 1. Korinther 9:10 steht meiner Meinung nach auf schwachen Beinen, denn es geht doch wohl mehr darum, die Menschen dort abzuholen “wo sie stehen” um sie zu Christus zu führen, als selbst so zu werden wie sie sind.
Also sollten wir uns vor der Herausforderung hier nicht verstecken: Welche Art von Christen sind wir? Zeigt unser Leben, dass Gott gegenwärtig und mit uns ist? Ich rede hier nicht von Teilnahmen an mittwöchentlichen Hauskreis-Treffen oder Sonntags-Gottesdiensten. Ich rede von unserem Lebensstil, der Art und Weise wie wir uns benehmen und reden, den Prinzipien die wir anwenden, der Hoffnung die wir ausstrahlen und ausdrücken, der Wahrheit die wir vermitteln und umsetzen, der Liebe und Fürsorge die wir weitergeben, der Art und Weise wie wir Korrektur und Ermahnung anbringen, Familienleben schätzen und gestalten, mit Beziehungen umgehen, unser Berufs- und Geschäftsleben handhaben und einordnen, etc. Ist in diesen Bereichen bei uns wirklich ein Unterschied zur Welt um uns herum auszumachen? Können die Menschen erkennen, dass Gottes Gegenwart mit uns ist? Wenn nicht, dann wird es Zeit, dass sich unser Leben ändert! Wenn es in unserem Leben nämlich keinen Unterschied zum Leben unserer Mitmenschen gibt, warum um alles in der Welt sollten sie dann zu Jesus kommen? Warum sollten sie sich verändern wollen? Mehr noch, warum sollte Gott unser Handeln segnen?
Wäre es nicht wundervoll, wenn im Leben von Christen auch heute wieder die machtvolle Gegenwart des Allmächtigen Gottes sichtbar würde …?

04. September 2009
Gottfried Hetzer
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