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Man spricht wieder Latein: Benedikt XVI. gibt alten Messritu


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Rolf

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Man spricht wieder Latein: Benedikt XVI. gibt alten Messritus frei





28.06.2007


Papst Benedikt XVI. hat am Mittwoch Nachmittag die alte tridentinische Liturgie aus eigenem Willen (lat.: „motu proprio“) für die gesamte katholische Kirche freigegeben. Wie die Tageszeitung „Die Welt“ meldet, habe Kardinalstaatsekretär Tarcisio Bertone am Mittwochnachmittag rund 30 nach Rom geladenen Bischöfen aus aller Welt das dreiseitige Schreiben samt vierseitigem Begleitbrief übergeben. Darin empfiehlt der Papst den ergänzenden Gebrauch des alten, in lateinischer Sprache verfassten Messritus.

In Anwesenheit des Papstes nahm Kardinal Lehmann stellvertretend für die deutschen Bischöfe das Schreiben in der Sala Bologna des Apostolischen Palastes entgegen. Alle Umstände des Vorgangs machten deutlich, wie sehr dem Papst daran gelegen war, dass die Bischöfe den brisanten Inhalt „in einem besonderen Akt kollegialen Entgegenkommens“ von ihm selbst und nicht aus der Presse oder anderen Medien erfahren sollten, schreibt Paul Badde in der „Welt“.

Seit dem zweiten Vatikanischen Konzil ist die tridentinische Liturgie abgeschafft, aber nie verboten worden. Das Schreiben stellt insofern einen Epochenwechsel ein, als die tridentinische Liturgie als „außerordentliche Form“ den 1969 von Papst Paul VI. eingesetzten römischen Ritus befruchten solle und einer Wiedereinführung der vorkonziliarischen Messe gleichkommt. Mit der Apostolischen Konstitution „Missale Romanum“ hatte Paul VI. die Vorgaben des zweiten Vatikanischen Konzils in eine neue liturgische Form umgesetzt und erklärt: „Unsere Anordnungen und Vorschriften sollen jetzt und in Zukunft gültig und rechtskräftig sein, unter Aufhebung jedweder entgegenstehender Konstitutionen und Verordnungen unserer Vorgänger sowie aller übrigen Anweisungen, welcher Art sie auch seien.“

Als „ordentliche Form“ bleibe weiter die römische Messe in der jeweiligen Landessprache bestehen, heißt es in den Erläuterungen des Begleitbriefs zum „motu proprio“. Die Grundzüge des lateinischen Ritus waren zum letzten Mal im Konzil von Trient (1545 – 1563) festgelegt und 1962 von Johannes XXIII. reformiert worden.

Kritiker wie Eberhard Amon, Leiter des Deutschen Liturgischen Instituts in Trier, sehen in dem alten Ritus eine Kehrtwende von dem Geist des zweiten Vatikanischen Konzils, der Laien stärker als zuvor in die Messgestaltung einbeziehen wollte. „Bei einer tridentinischen Messe spielt es eigentlich keine Rolle, ob hinten in den Bänken jemand ist oder nicht. Bei der erneuerten Liturgie durch das II. Vatikanum lässt sich aus pastoralliturgischer und pastoraltheologischer Sicht ein Gottesdienst OHNE Beteiligung der Laien eigentlich nicht denken.“, zitiert ihn Radio Vatikan.
Amon erinnerte zudem an die Ursprünge der alten Messe. Der tridentinische Ritus habe sich als Antwort auf die Reformation verstanden. Während Martin Luther das allgemeine Priestertum betonte, habe die katholische Kirche in die Gegenrichtung reagiert und den Gottesdienst in besonderer Weise dem Priester überantwortet. "In der alten Messe haben also Laien kaum Anteil am Geschehen."

Öffentlich vorgestellt werden beide Dokumente am 07. Juli.

Label: Papst Benedikt, lateinische Messe


Quelle: Jesus.de
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