Zum Inhalt wechseln

Welcome to Irrglaube und Wahrheit
Register now to gain access to all of our features. Once registered and logged in, you will be able to create topics, post replies to existing threads, give reputation to your fellow members, get your own private messenger, post status updates, manage your profile and so much more. If you already have an account, login here - otherwise create an account for free today!
Foto

Freikirchen und Sekten unterscheiden


  • Bitte melde dich an um zu Antworten
6 Antworten in diesem Thema

#1
1.Kor.1,30

1.Kor.1,30

    Advanced Member

  • Mitglied
  • PIPPIPPIP
  • 849 Beiträge
Freikirchen von Sekten unterscheiden


Der grosse Religionsmarkt macht es schwierig, Freikirchen von Sekten zu unterscheiden. Medien und Sektenbeauftragte spielen oft eine eher unrühmliche Rolle. Was aber macht den Unterschied aus?

Ausgerechnet Sektenberatungsstellen, die eigentlich Hilfe zur Unterscheidung geben sollten, tragen oft zur Verwirrung bei. So veröffentlicht zum Beispiel die Zürcher Beratungsstelle Infosekta jedes Jahr eine Statistik der Anfragen. Diese betreffen gleichermassen sektiererische Psychogruppen wie neuere Freikirchen. Die Statistik listet die betroffenen Organisationen und Bewegungen nach der Häufigkeit der Anfragen auf. Sie nimmt damit in Kauf, dass die Erstplatzierten auf dieser Statistik als gefährliche Sekten missverstanden werden können, auch wenn es sich lediglich um neue kirchliche Bewegungen handeln kann, die noch wenig bekannt sind.

Was aber unterscheidet Freikirchen von Sekten?

- Freikirchen streben danach, dem biblischen Bild der christlichen Gemeinde oder Kirche möglichst nahe zu kommen.

- Sie erwarten von ihren Mitgliedern ein ausdrückliches Bekenntnis, dass sie an Jesus Christus als ihren Erlöser und Retter glauben und ihm nachfolgen wollen.

- Ihre Mitglieder bemühen sich, andere zum Glauben zu bewegen, indem sie ein überzeugendes christliches Leben im Alltag führen.

- Sie sind unabhängig vom Staat und von staatlichen Leistungen. Die nötigen Mittel werden durch die Mitglieder aufgebracht, die dafür in der Regel 10 Prozent ihres Einkommens zur Verfügung stellen.

- Sie arbeiten mit andern Freikirchen zusammen, wenn es um die öffentliche Verkündigung des Glaubens, um Missionsarbeit im Ausland oder um die Hilfe an Notleidenden geht.

- Sie anerkennen, dass andere Freikirchen gemäss ihrer Geschichte und Tradition zwar unterschiedliche Lehrmeinungen vertreten, dass man sich aber in den zentralen Aussagen der Bibel findet nach dem Grundsatz: Im Grundsätzlichen Einheit, Im Nebensächlichen Freiheit, In allen Dingen die Liebe.

- Sie haben demokratische Strukturen und legen Rechenschaft über ihre Tätigkeit und ihre Finanzen ab.

- Die Verantwortung für die Freikirche und ihre Gemeinden obliegt nicht einer dominanten Einzelperson, sondern einem Gremium von meist ehrenamtlichen Mitgliedern.

Wo ist jetzt W+G einzuordnen?

aus: www.jesus.ch
  • 0

#2
Rolf

Rolf

    Administrator

  • Administrator

  • PIPPIPPIP
  • 34136 Beiträge
  • Land: Country Flag
Das ist eine ganz wichtige Klärung, die wir jetzt als Christen zu leisten haben. Man hat den Eindruck, früher wurde alles, was nicht Großkirche war, als Sekte eingestuft, und heute nennt man sie pauschal Evangelikale.

Genau richtig, dass die Medien hier massiv zur Verschleierung und Grenzverwischung beigetragen haben. Ich habe mich da öffentlich rechtlich bereits stark gemacht und dafür gesorgt, dass eine Unterscheidung öffentlich in Kürze passiert.


Wo soll man Wort und Geist da einodren? Aus meiner Sicht kann man sie weder als Evangelikal, noch als christliche Sekte einordnen. Unter die Rubrik Sekte fallen sie allenfalls im Vergleich mit allen Weltreligionen.

Warum ist Wort und Geist für mich nicht christlich? Weil der Geist, der W+G beherrscht nicht christlich ist und weil das Wort Gottes, das für echte Christen Maßstab und Richtschnur ist, von Wort und Geist verworfen wurde. Die Bibel wird bei W+G ausschließlich dann zitiert, wenn man vermeintlich aus dem Inhalt einzelner Verse Vorteile für sich zu entdecken glaubt.

W+G ist aber auch nicht religiös. Sie selbst lehnen Religion vehement ab und verteufeln sie.

Was aber ist W+G dann? Eine philosophische Bewegung, der eine Philosophie zugrunde liegt, die weitestgehendst frei erfunden wurde oder dämonischen Ursprungs ist.

Christlich ist für mich an dieser Bewegung garnichts. Man benutzt offensichlich das "Christliche" als Steigbügelhalter für Steuerfreiheit, Machtanspruch und anarchistischen Lebensstil mit einem Narzisten an der Spitze, den man sich als Heilsbringer für eine Mentalität erwählt hat, die offenbar nach der Methode abläuft: Tu was Du willst und spotte drüber.


Herzliche Grüße

Rolf
  • 0

#3
Timm

Timm

    Advanced Member

  • Mitglied
  • PIPPIPPIP
  • 249 Beiträge
In diesem Zusammenhang möchte ich auf folgenden Link hinweisen. Der Autor / die Autorin hat sich sehr viel Mühe gegeben, den Begriff „Sekte“ zu beleuchten. Dies ist eine der besten Zusammenstellungen zum Begriff „Sekte“ und zeigt die verschiedenen Deutungsweisen des Begriffs.

Please Login HERE or Register HERE to see this link!



Sekte (lat. secta „Richtung“, von sequi, „folgen“, in der Bedeutung beeinflusst von secare, „schneiden, abtrennen“) ist eine ursprünglich wertneutrale Bezeichnung *für eine philosophische, religiöse oder politische Gruppierung, die durch ihre Lehre oder ihren Ritus im Konflikt mit herrschenden Überzeugungen steht. Insbesondere steht der Begriff für eine von einer Mutterreligion abgespaltenen religiösen Gemeinschaft. So ist beispielsweise das Christentum als Sekte aus dem Judentum hervorgegangen.

Aufgrund seiner Geschichte und Prägung durch den kirchlichen Sprachgebrauch bekam der Ausdruck abwertenden Charakter und verbindet sich heute mit negativen Vorstellungen, wie der möglichen Gefährdung von etablierten religiösen Gemeinschaften oder Kirchen, Staaten oder Gesellschaften. Die moderne Religionswissenschaft hat das Wort Sekte durch neutrale Bezeichnungen wie religiöse Sondergemeinschaft oder neureligiöse Gemeinschaft ersetzt. In der Rechtswissenschaft findet der Begriff „Neue religiöse Bewegung“ Verwendung.

In der Antike wurden als „Sekte“ zunächst diejenigen bezeichnet, die den Anschauungen eines bestimmten Philosophen folgten. Die ersten Christen wurden als „Sekte der Nazarener“, eine Richtung des Judentums bezeichnet.

Paulus verwendete das Wort αἵρεσις (phon. „hairesis“, Streben, spätantik: philosophische Schule, Sekte, bzw. altgr. Verfehlung) in seinen Briefen für Spaltungen innerhalb der Gemeinde (z. B. 1 Ko 11,19). Diese Spaltungen wurden von ihm negativ bewertet, ohne dass er dabei einer bestimmten Richtung unter ihnen den Vorzug gab.

In der Alten Kirche wurde der Begriff hairesis immer mehr für Abweichungen von der gemeinsamen Lehre der miteinander in Kommunion stehenden christlichen Gemeinden verwendet und mit Beginn des fünften Jahrhunderts hatte er schließlich in der Westkirche die Bedeutung „Irrlehre“.

Dieser Begriff wurde von der lateinischen Kirche des Mittelalters als secta, Sekte, übernommen. So wurden die Protestanten als secta lutherana bezeichnet und auch im deutschen Sprachgebrauch sprach die katholische Kirche bis ins 20. Jahrhundert in manchen Texten von „Sekten“, wenn sie die evangelischen Kirchen meinte.

**

Umgangssprachlicher Gebrauch
Im landläufigen Sprachgebrauch werden als Sekten oft religiöse Gruppen bezeichnet, die in irgendeiner Weise als gefährlich oder problematisch angesehen werden, oder die in orthodoxer theologischer Hinsicht als „Irrlehre“ angesehen werden. Dies umfasst auch lang bestehende christliche Gemeinschaften, die sich in Lehre und/oder Praxis vom Herkömmlichen unterscheiden, als auch neue Gruppen, insbesondere solche, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden sind und als „Jugendreligion“ bezeichnet werden, weil sie anfänglich viele junge Mitglieder hatten. „Sekte“ wird heute oftmals als Kampfbegriff gebraucht.[2] So wird sogenannten Sekten häufig vorgeworfen, sie würden sich v. a. aus wirtschaftlichen Gründen als religiöse Glaubensgemeinschaften ausgeben, um den besonderen Schutz des Staates, größere Freiheiten und Rechte, sowie die Befreiung von Steuern zu genießen. Bekanntestes Beispiel dafür ist Scientology.

Das Thema Sekten führt auch immer wieder zu Kontroversen. Dabei stehen sich zwei Lager gegenüber: auf der einen Seite vorwiegend die, die sich auf die Religionsfreiheit berufen und die wertende Einschränkung von religiösen Gruppen scharf verurteilen, mehrheitlich Vertreter von religiösen und weltanschaulichen Minderheitsgruppen und Verfechter der Religionsfreiheit, unter den Akademikern mehrheitlich Religionswissenschaftler, einige Soziologen und Juristen. Auf der anderen Seite finden sich diejenigen, die neureligiöse Gruppen scharf verurteilen, weil sie die Freiheit von Individuen beschneiden würden oder nach unkontrollierter gesellschaftlicher Macht streben, darunter Vertreter der großen Kirchen, Mitarbeiter staatlicher Stellen sowie Initiativen von betroffenen Familienangehörigen oder ehemaligen Mitgliedern, Psychologen, Soziologen, Politologen und Juristen.

Im Einzelnen drehen sich die Kontroversen häufig um mutmaßliche oder tatsächliche…
• Einschränkungen der Religionsfreiheit religiöser Randgruppen, etwa durch Kritik ihrer Praktiken und juristische Zwangsmaßnahmen
• Einschränkungen der religiösen Freiheit durch unterschiedliche Grade der gesetzlichen Anerkennung
• Einschränkungen der Meinungsfreiheit von Gruppenmitgliedern
• Einschränkungen der Bewegungsfreiheit von Gruppenmitgliedern
• wirtschaftliche Ausbeutung der Mitglieder durch lange Arbeitszeiten und minimales Gehalt
• sexuelle Ausbeutung oder Fälle von sexuellem Missbrauch von Kindern und Jugendlichen durch Gruppenmitglieder
• Menschenrechtsverletzungen durch gruppeninterne, gerichtsähnliche Verfahren
• Personenkulte um die Anführer der betreffenden Gruppe
• Familienkonflikte, insbesondere bei Familien wo ein Elternteil die Gruppe verlassen hat und die Kinder in der Gruppe bleiben
• Behinderung von Kindern beim Zugang zu Ausbildung, ärztlicher Versorgung und Familienangehörigen außerhalb der Gruppe

In manchen Fällen werden solche Vorwürfe einseitig gegenüber religiösen Randgruppen erhoben, während das gleiche Verhalten bei etablierten Kirchen übersehen wird oder die Schuld Einzelpersonen zugewiesen wird, während bei religiösen Randgruppen die Strukturen dafür verantwortlich gemacht werden.

Mediale Berichterstattung
Vereinzelt geraten sogenannte Sekten im Zusammenhang mit Gewaltaktionen in die Schlagzeilen. Besonders spektakuläre Beispiele sind:
• der Massenselbstmord der über 900 Mitglieder des Peoples Temple 1978 in Guyana,
• Mordanschläge gegen angebliche Widersacher durch Swami Omkarananda und einige Anhänger des von ihm gegründeten Divine Light Zentrum,
• die Church of the Lamb of God dessen Führer Ervil LeBaron in den 1970er Jahren ca. 25 Rivalen ermorden ließ,
• der Salmonellen-Anschlag 1984 auf mehrere Salatbars in der Kleinstadt The Dalles durch Osho-Mitglieder, bei dem ca. 750 Einwohner erkrankten,
• der bewaffnete Widerstand der Davidianer gegen die US-Behörden 1993, bei dem vier Polizisten und später über 80 Mitglieder starben,
• die Massenselbstmorde innerhalb der Sonnentempler, bei denen zwischen 1994 und 1997 in der Schweiz, in Kanada und in Frankreich insgesamt 74 Mitglieder ums Leben kamen,
• die Colonia Dignidad, in der Kinder missbraucht und politische Gegner gefoltert wurden,
• der Heaven's Gate-Massenselbstmord mit 39 Toten,
• am 17. März 2000 der Massenmord an Mitgliedern des Movement for the Restoration of the Ten Commandments of God in Uganda mit über 1000 Toten.
• Yahweh ben Yahweh, Führer der Nation of Yahweh, verantwortlich für fast zwei Dutzend grausame Morde in den 80er Jahren.[4]
• Die Organisation von Jeffrey Lundgren, die 1989 eine fünfköpfige Familie umbrachte, die der Anführer für nicht „überzeugt“ genug hielt. Lundgren wurde 2006 hingerichtet.

Der größte Anschlag einer Sekte gegen Außenstehende in der modernen Zeit war das Giftgasattentat Ōmu Shinrikyōs in der U-Bahn von Tokio im Jahr 1995, bei dem zwölf Menschen starben und etwa 1000 verletzt wurden.



Soziologische Definitionen
In der deutschsprachigen Soziologie ist Max Webers Sektenkonzept am bekanntesten. Weber unterscheidet Sekten von Kirchen anhand ihrer Rekrutierungsmechanismen: Sekten sind voluntaristische Gemeinschaften, in die man aufgrund einer persönlichen Entscheidung und nur nach eingehender Prüfung durch die Sekte aufgenommen wird. Im Gegensatz dazu sind Kirchen für Weber Anstalten, in die man hineingeboren wird.

Ein anderer Ansatz von Peter L. Berger sieht in einer Sekte ein Organisationsmodell für den Selbstschutz kollektiver Minderheiten. Ihre weltanschauliche Basis ist eine Orthodoxie, die von einem ontologischen Wahrheitsbegriff (Niklas Luhmann) ausgeht: eine voraufgeklärte Orientierung, in der das Sein als unwandelbar und unvergänglich und nicht als kontingent (auf Wahrnehmung begründet) erkannt wird. Eine kommunikative Verständigung über die Grundlagen des Lebens gilt ihr als blasphemisch und gefährlich. Zur Vermittlung der „wahren Lehre“ benötigt sie organisatorisches Handeln und prägt über die indoktrinierende Institution nicht nur das Weltbild der einzelnen Menschen, sondern auch deren Sprache in einer Weise, die die Verständigung mit Außenstehenden erschwert.

Ein dritter einflussreicher verwendeter Ansatz unterscheidet Sekten und Kulte von Kirchen auf der Basis ihrer Ideologien. Kirchliche Ideologien stehen dabei nicht im Konflikt mit ihrer gesellschaftlichen Umgebung, sondern affirmieren diese. Sekten und Kulte weichen dagegen ideologisch deutlich von ihrer gesellschaftlichen Umgebung ab. Zwischen Sekten und Kulten wird dabei auf der Basis des Entstehens der ihnen zugehörigen Ideologien unterschieden: Während Sekten, die aus bestehenden Religionsorganisationen hervorgehen, lange bestehende Glaubensbekenntnisse modifizieren, schaffen Kulte völlig neue Glaubenssysteme.



* in diesem Sinne sei erwähnt, dass der Begriff "Apostel" für uns ein Ehrentitel ist, die ursprüngliche Bedeutung komt vom Wort "Apostasie" (d.h. der zum Glaubensabfall Aufrufende).

** In kirchlichem Sprachgebrauch ist ein "Sektierer" jemand, der Teile der christlichen Botschaft weglässt oder Teile der christlichen Botschaft hinzufügt. "Sektiererei" ist demnach nicht das gleiche wie "Häresie", führt aber zwangsläufig zur Häresie und damit zur Spaltung der Christenheit, die eine Sünde darstellt.
  • 0

#4
Timm

Timm

    Advanced Member

  • Mitglied
  • PIPPIPPIP
  • 249 Beiträge
Betrachten wir die genannten Sekten genauer:

Christliche Gruppen:
* Peoples Temple war eine Pfingstgemeinde (mit starken sozialer und antirassistischer Prägung)
* Davidianer (eine Abspaltung der Siebententags-Adventisten und nicht, wie häufig behauptet Siebententags-Adventisten)
* Colonia Dignidad, eine Gruppierung aus, die aus Evangelikalen und Pfingstlern in Deutschland gebildet wurde und noch heute Unterstützung erfährt.
* Movement for the Restoration of the Ten Commandments of God, eine adventistische Gruppe, die vornehmlich ihre Mitglieder aus der römisch-katholischen Kirche rekrutierte.


Mormonische Sekten
* Church of the Lamb of God ist eine polygame Sekte aus dem Mormonismus.
* Yahweh ben Yahweh, Führer der Nation of Yahweh war Hulon Mitchell Jr., der sich zum Schluss als Sohn Gottes bezeichnete.
* Jeffrey Lundgren, ehemaliges Mitglied der Reorganisierten Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage


Indisch-philosophische Gruppen:
* Swami Omkarananda und das Divine Light Zentrum
* Osho (Baghwan)
* Ōmu Shinrikyōs (Buddhistisch-christliche Sondergruppe mit vielen asiatischen Einflüssen)


Ufologen
Sonnentempler
Heaven's Gate


Leider ist festzustellen, dass von den aufgeführten Gruppen diejenigen mit christlichen und mormonischen Hintergrund die brutalsten Gruppen mit den meisten Todesopfern zählen.
  • 0

#5
Timm

Timm

    Advanced Member

  • Mitglied
  • PIPPIPPIP
  • 249 Beiträge
Der Begriff "Sekte" sollte auf keinen Fall als Schimpfwort benutzt werden.

Wer den umgangssprachlichen Begriff Sekte verwendet (siehe: Im landläufigen Sprachgebrauch werden als Sekten oft religiöse Gruppen bezeichnet, die in irgendeiner Weise als gefährlich oder problematisch angesehen werden, oder die in orthodoxer theologischer Hinsicht als „Irrlehre“ angesehen werden.), der sollte sich jede Gruppe genauestens ansehen.

Denn eines ist klar: eine Freikirche muss keine Sekte sein, kann aber mit Sektenmethoden über die Anhänger herrschen. Die Übergänge können fließend sein.

Nehmen wir ein Beispiel, den Peoples Temple.
Diese Gruppe wurde von Pfingstlern gegründet und hatte pfingstliche Gottesdienste mit den entsprechenden Liedern und Gottesformen. Ganz wichtig war von Anfang an die starke soziale Ausrichtung. Der Peoples Temple lehnte jede Art von Rassismus ab und kümmerte sich sehr stark um die sozialen Rechte der Mitglieder, half in Notlagen und war sehr angesehen für die Bemühungen um Verringerung des Drogenkonsums, der Verbrechensrate und bei der Stadtverschönerung. Viele Politiker gehörten zu den Bewunderern und Förderern des Peoples Temple.

Anscheinend war diese Bemühungen das, was der Jim Jones als "göttlichen Sozialismus" bezeichnete. Hier beginnen die Unterschiede zum normalen Pfingstlertum, da dort "göttlicher Sozialismus" nicht gepredigt wird. Der öttliche Sozialismus war auch schwer für Außenstehende zu definieren, da der Begriff immer neue Bedeutungen bekam und so sehr schwammig wurde.

Als die Gruppe in die Kritik kam, zog die Gruppe in den Urwald von Guyana. Dies wurde erst möglich, als Jim Jones die Kirche von Feinden umzingelt sah. So wurde Jonestown dem Dschungel abgerungen. Die Mitglieder waren sehr zufrieden:
- als Pioniere konnten sie erstaunliche Leistungen vorweisen,
- Kritiker behelligten sie nicht mehr,
- hier waren sie sicher vor antichristlichen Horden, die angeblich in den USA Schwarze hinschlachteten.

Besonders gefährlich für die Anhänger:
- die Mischung als Endzeiterwartungen und Fehlinformationen / gefälschten Informationen.
- die fehlende Möglichkeit sich mit Angehörigen in den USA in Verbindung zu setzen oder
- die Siedlung freiwillig verlassen zu dürfen.

Wir finden erstaunliche Paralellen zu den Davidianern und der Colonia Dignidat (Kolonie der Würde).

Wir können heute den zeitlichen Ablauf des Massenmordes (Selbstmord trifft hier nicht zu) genau rekonstruieren und verfügen auch über erstaunlich viele Dokumente, Ton- und Filmaufnahmen aus Jonestown. Aber eines können wir nicht rekonstruieren: wann wurde aus der Freikirche Peoples Temple eine Sekte? Wann wurde aus dem Prediger ein Verführer?
  • 0

#6
Timm

Timm

    Advanced Member

  • Mitglied
  • PIPPIPPIP
  • 249 Beiträge
Links mit den wichtigsten Infos zu den genannten Gruppen


* Peoples Temple

Please Login HERE or Register HERE to see this link!



* Davidianer

Please Login HERE or Register HERE to see this link!



* Colonia Dignidad

Please Login HERE or Register HERE to see this link!



* Movement for the Restoration of the Ten Commandments of God

Please Login HERE or Register HERE to see this link!




* Church of the Lamb of God

Please Login HERE or Register HERE to see this link!



sowie der Church of the Firstborn of the Fulness of Times

Please Login HERE or Register HERE to see this link!




* Yahweh ben Yahweh

Please Login HERE or Register HERE to see this link!



* Jeffrey Lundgren

Please Login HERE or Register HERE to see this link!



* Swami Omkarananda und das Divine Light Zentrum

Please Login HERE or Register HERE to see this link!



* Osho (Baghwan)

Please Login HERE or Register HERE to see this link!



* Ōmu Shinrikyōs

Please Login HERE or Register HERE to see this link!



* Sonnentempler

Please Login HERE or Register HERE to see this link!



* Heaven's Gate

Please Login HERE or Register HERE to see this link!

)
  • 0

#7
Timm

Timm

    Advanced Member

  • Mitglied
  • PIPPIPPIP
  • 249 Beiträge
Hier ist auch noch eine sehr anschauliche Darstellungsweise von "Sekten":

Please Login HERE or Register HERE to see this link!



Von "Normaltemperatur" zum "Kollaps"
Laut Müller sind derzeit etwa 1.100 Sekten und neue religiöse Bewegungen im deutschsprachigen Raum präsent. Um einigermaßen präzisieren zu können, was eine Sekte überhaupt sei, verwies Müller auf das in der Schweiz gebräuchliche Bild des "Sekten-Thermometers": Bei "Normaltemperatur" werden der Einzelne und die Gruppe als "etwas Besonderes" angesehen, jeder engagiert sich, "um noch besser zu werden". In der letzten Stufe ("Vom Fieber zum Kollaps") wird der "Meister" vergöttlicht, vom einzelnen wird die totale Selbstaufgabe verlangt, der Gemeinschaft allein gehört der Himmel, alle "anderen" sind zu bekämpfen, auch ein "Heiliger Krieg" wird als legitim angesehen.
  • 0