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Kiel verbannt Kopftücher und Kreuze


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Kiel verbannt Kopftücher und Kreuze



Schule: Anweisung für Lehrer. An den Schulen in Schleswig-Holstein sollen Lehrer keine religiösen Symbole mehr tragen dürfen.

Von Ulf B. Christen
Kiel -



In Schleswig-Holstein sollen Lehrer kein Kopftuch oder Kreuz mehr tragen dürfen. "Die Lehrkräfte müssen im Unterricht religiöse Neutralität wahren", sagte Schulministerin Ute Erdsiek-Rave (SPD). Das Verbot, von dem der Religionsunterricht ausgenommen ist, soll mit dem neuen Schulgesetz 2007 in Kraft treten. Andere Regelungen, etwa zur Gemeinschaftsschule, sind in der Koalition noch heftig umstritten.

Die Nordelbische Kirche (NEK) nannte das Verbot aller religiösen Symbole und damit auch des Kreuzes "problematisch". Der Lernstoff, ob Literatur oder Malerei, sei "so mit unserer christlichen Tradition verbunden, dass eine Verbannung kaum möglich erscheint", sagte Schleswigs Bischof Hans Christian Knuth. Er sprach sich für eine Einzelfall-Regelung wie in Hamburg aus. Dort entscheidet jede Schule, ob etwa eine muslimische Lehrerin mit Kopftuch unterrichten darf.
In Schleswig-Holstein war die Debatte im Februar entbrannt, als die türkische Referendarin Gilek Yilmaz ihre Ausbildung an der Realschule in Schacht-Audorf aufnahm. Sie unterrichtet seitdem Mathe und Französisch mit Kopftuch - ohne Probleme. "Sie macht das mit gutem Erfolg", lobte Schulrat Hans Kaack. Den Landespolitikern ging es dagegen ums Prinzip. Die CDU forderte zunächst ein reines Kopftuchverbot, die SPD eine umfassende Regelung. Den Ausschlag gab das Urteil eines Verwaltungsgerichts. Demnach wäre es rechtswidrig, wenn der Staat Kopftücher und Kreuz unterschiedlich behandelt.
Das Pauschalverbot soll auch für Referendare gelten. Demnach müsste Gilek Yilmaz entweder das Kopftuch oder die Berufsausbildung aufgeben. Ob das Land so vorgehen darf, ist aber umstritten, weil Referendare anders als Lehrer nur an einer Staatsschule arbeiten können.

Klar ist, dass CDU und SPD bei der Reform des Schulgesetzes in zentralen Fragen weiter über Kreuz liegen. So besteht die SPD darauf, die Gemeinschaftsschule (eine Schule für alle bis Klasse 10) einzuführen. Die CDU lehnt das ab und bietet im Gegenzug eine gemeinsame Orientierungsstufe von Haupt- und Realschule an. Umstritten ist zudem, wer Schulträger sein soll oder wie stark das Sitzenbleiben eingeschränkt wird.
Das Kabinett, das den Gesetzentwurf Ende August behandeln wollte, hat die Entscheidung bereits auf Ende September vertagt. Im Landeshaus wird vermutet, dass CDU und SPD kurz zuvor zum letzten Mittel greifen - und wie im Finanzstreit den Koalitionsausschuss einberufen.
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