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Zypries will homosexuellen Paaren Adoptionen ermöglichen


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Rolf

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"Regenbogenfamilien": Zypries will homosexuellen Paaren Adoptionen ermöglichen




23.07.09


Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) hat sich dafür ausgesprochen, auch homosexuellen Paaren die Adoption von Kindern zu ermöglichen.

Gleichgeschlechtliche Paare seien wie alle anderen als Adoptiveltern geeignet, sagte Zypries am Donnerstag in Berlin bei der Vorstellung einer Studie zu Kindern in «Regenbogenfamilien». Nach Schätzungen leben rund 16.000 Kinder in Deutschland bei gleichgeschlechtlichen Paaren, die große Mehrheit davon bei lesbischen Frauen. 2.200 dieser Kinder leben bei eingetragenen Lebenspartnerschaften.

Zypries forderte, Deutschland müsse das europäische Adoptionsübereinkommen zeichnen, das Adoptionen durch homosexuelle Paare möglich macht. Der Koalitionspartner sähe sich dazu allerdings «nicht in der Lage», kritisierte die Ministerin. Bisher hätten elf von 47 Staaten das Übereinkommen unterzeichnet. Es tritt in Kraft, wenn mindestens drei Staaten es in nationales Recht umsetzen. Dies wird nach Zypries' Einschätzung binnen eines halben Jahres der Fall sein. Daneben müssten eingetragene Lebenspartnerschaften auch steuerrechtlich gleichgestellt werden.

Die am Donnerstag vorgestellte Studie unter Leitung des Instituts für Familienforschung an der Universität Bamberg ergab, dass das klassische Rollenmodell für ein gutes Aufwachsen der Kinder nicht nötig ist. Entscheidend ist vielmehr die gute Beziehung zwischen Eltern und Kind.

Eine Mehrheit der Kinder (63 Prozent aus Sicht der Eltern, 53 Prozent aus Sicht der Kinder) hat überdies keine Diskriminierung erfahren. Wenn es diese gibt, äußert sie sich vorwiegend in Hänseleien und Beschimpfungen.

Das sogenannte kleine Sorgerecht, bei dem der Lebenspartner in Angelegenheiten des täglichen Lebens mitentscheiden darf, wird der Studie zufolge gut angenommen. 75 Prozent der Partner oder Partnerinnen nähmen an der Erziehung des Kindes, das meist aus einer früheren Ehe oder Partnerschaft stammt, intensiv mit teil.

Noch höher sei der Anteil bei Kindern, die in die Beziehung hineingeboren wurden, etwa durch eine künstliche Befruchtung. Rund die Hälfte dieser Kinder wurde durch den jeweiligen Partner «stiefkindadoptiert», die große Mehrheit der übrigen Paare will diesen Schritt gehen. Die Stiefkindadoption ermöglicht es, das leibliche Kind des Lebenspartners zu adoptieren. Anders als die Adoption etwa von Waisen, also nicht leiblichen Kindern beider Partner, ist dies auch gleichgeschlechtlichen Paaren erlaubt.

Für die erste Studie zur Lebenssituation dieser Kinder wurden alle rund 14.000 Paare mit eingetragenen Lebenspartnerschaften in Deutschland kontaktiert. Untersucht wurden schließlich Familien mit insgesamt knapp 700 Kindern.

Die Vizevorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, begrüßte Zypries' Forderungen nach einem gemeinsamen Adoptionsrecht für homosexuelle Paare. Dies sei «Ausdruck der Lebensrealität in unserer Gesellschaft».

Der Lesben- und Schwulenverband in Deutschland teilte mit, die Ergebnisse der Studie seien nicht anders zu erwarten gewesen. Sie widerlegten alle Argumente «rückwärtsgewandter Kreise» gegen ein gemeinsames Adoptionsrecht. Jetzt müsse der Gesetzgeber schnell entsprechend handeln.
(Quelle:epd)
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