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und einer von Eugen Roth...


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Eine Antwort in diesem Thema

#1
lina

lina

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  • 40 Beiträge
Die Tanten

Ein Mensch, still blühend und verborgen,
Hat sieben Tanten zu versorgen,
Die, jede Arbeit streng vermeidend,
Sich von Geburt an fühlen leidend.
Der Mensch, vermeinend, er seis schuldig,
Erträgt das christlich und geduldig.
Doch eines Tags, wer weiß warum,
Denk er: Wieso? ich bin ja dumm!
Er packt den Koffer, sagt kein Wort,
Reist vielmehr, mir nichts, dir nichts fort.
Die sieben Tanten sind zur Stund
Erst sprachlos und dann kerngesund
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#2
lina

lina

    Advanced Member

  • Topic Starter
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  • 40 Beiträge
Wechsel jetzt doch wieder hierher, passt wahrscheinlich besser...

Kontaktlos

Ein Mensch mag noch so wertlos sein -
Er ist doch nicht nur tauber Stein:
Hat er nicht gleich ein goldnes Herz,
Ein bißchen führt ein jeder Erz:
Sei´s Silber, Kupfer, Eisen, Zinn,
Ja, sei´s nur Blei - es steckt was drin.
Jedoch ein Mensch, obwohl´s er dürft,
In andern Menschen tiefer schürft,
Weil er von vornhinein betont,
Daß sich der Abbau wohl nicht lohnt...

Mitmenschen

Ein Mensch schaut in der Straßenbahn
Der Reihe nach die Leute an:
Jäh ist er zum Verzicht bereit
Auf jede Art Unsterblichkeit ; )

Falsche Erziehung

Ein Mensch lernt in der Kinderzeit,
Des Lasters Straßen seien breit,
Jedoch der Tugend Pfade schmal
In diesem irdischen Jammertal.
Der Mensch, bei seinem Erdenwandern,
Geht einen Holzweg nach dem andern,
Weil er auf Straßen, breit gebaut,
sich einfach nicht mehr gehen traut.

Der Harmlose

Ein Mensch von glücklicher Natur
Zeit seines Lebens nicht erfuhr,
Daß der und jener Mensch ihm grollte
Und heimlich Böses antun wollte.
Die Welt, die grause Schlangengrube,
War ihm wie seine gute Stube.
Selbst wenn sichs rund um ihn geringelt
Von Nattern, die ihn wüst umzingelt,
Blieb, nur druch eigne Heiterkeit,
Er gegen Biß gefeit -
Es sollen, als man ihn begraben,
Geweint sogar die Schlangen haben.
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