Die Allversöhnung läßt sich schon allein aufgrund einer einzigen Bibelstelle beweisen.
Was heißt "zuviel menschliches Denken" ?
Kann man auch zuviel über die Bibel nachdenken.
Steht da nicht drin, daß wir Tag und Nacht über sie nachsinnen sollen (auch im Bett).
Gott will alle Menschen retten – aber der Mensch muß es wollen. Und wenn der Mensch nicht will, kann Gott nichts machen. Denn seine Rettung ist kein Zwang oder eine Vergewaltigung.
Das behaupten viele Gläubige. Aber wenn es um die Bibelstelle geht: „Jedes Knie wird sich vor Jesus beugen“, dann wird schnell erklärt, dass das aus dem Zwang Gottes heraus geschehen wird. Das ist widersprüchlich.
Gott bezeugt in seinem Wort eine geschöpfliche Willensfreiheit, Wahlfreiheit oder Entscheidungsfreiheit, wir lesen aber auch von Schuld, Verantwortung und Strafe.
Das Herrliche und Anbetungswürdige an der Weisheit Gottes ist, dass er die Erreichung göttlicher Ziele souverän zuwege bringt, ohne dabei einen Gewissenszwang oder eine Willensvergewaltigung seiner Geschöpfe vorzunehmen. Gott hat Vorsorge getroffen, dass alle Sünde und Auflehnung gegen ihn in gerichtsmäßigen Folgen dazu führt, dass das Geschöpf die Nutzlosigkeit und Sinnlosigkeit seines Widerstandes einsieht und heilsverlangend nach Gott ruft, jetzt um Erfahrungen bereichert, die für alle Zeiten seinen späteren Gehorsam garantieren, was ohne den Umweg von Sünde und Gericht in dieser Weise nie garantiert gewesen wäre.
Der Satz „wenn der Mensch nicht will, kann Gott nicht“ ist keineswegs wahr. Gott wirkt alles nach dem Ratschluß seines Willens (Eph. 1,11), und durch Jesaja ruft er (46,10): Mein Ratschluß kommt zustande, und all mein Wohlgefallen werde ich tun.
So hat er aus einem Saulus einen Paulus gemacht, weil es ihm gefallen hat. Aus einem erbitterten Feind wurde ein Freund.
Wer die Allversöhnung leugnet, macht das Relative zum Absoluten und das Absolute zum Relativen. Das bedeutet, er macht das Geschöpf bzw. den Menschen und sein Tun zum Maßstab des Ewigen, und nicht den Schöpfer und sein Tun zur Grundlage und zum Ziel des gesamten Weltgeschehens.
Gott hat in seiner unergründlichen Weisheit es so geordnet, dass weder er selbst zugunsten des Geschöpfes seinen Willen beschränken muß, noch der Wille des Geschöpfes ausgeschaltet wird.
Saulus hätte, als Gott ihn rief, auch „Nein“ sagen können.
Noch einmal zu der besagten Bibelstelle( Phil. 2, 10 – 11)
Darum hat Gott ihn (Christus) auch hoch erhoben und ihm einen Namen gegeben, der über jeden Namen ist, auf dass in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge, der Himmlischen, der Irdischen und der Unterirdischen, und jede Zunge bekenne:
Jesus Christus ist der Herr !
zur Verherrlichung Gottes, des Vaters !
Wir lesen solche Worte noch einmal in Jesaja 45, 22 – 24: Wendet euch zu mir und werdet gerettet, alle ihr Enden der Erde. Denn ich bin Gott, und keiner sonst. Ich habe bei mir selbst geschworen, aus meinem Munde ist ein Wort in Gerechtigkeit hervorgegangen, und es wird nicht rückgängig werden, dass jedes Knie sich vor mir beugen, jede Zunge mir schwören wird. Nur in Jehova, wird man von mir sagen, ist Gerechtigkeit und Stärke.
Zu ihm wird man kommen, und es werden beschämt werden bzw. sich schämen alle, die wider ihn entbrannt waren.
Philipper 2, 10 -11 eröffnet einen noch viel weiteren Horizont als Jesaja 45. Keiner steht abseits, alle beugen sich, alle Engel im Himmel, alle Menschen dieser Erde, alle Bewohner
der Finsternis inclusiv Satan selbst. Sie alle stimmen in den Chor der Christusbekenner ein.
Satan betet Jesus an. Wer die Worte Gottes genau liest wird feststellen, dass jeder drohende Ton fehlt. Der abschließende Triumph der göttlichen Herrlichkeit ist die Überwindung der satanischen Willensmacht.
Hier wird jetzt behauptet, das Bekenntnis jeder Zunge zur Ehre des Vaters sei nur zu einem Teil ein freiwillig und freudig ausgesprochenes Lob erlöster Herzen. Der viel größere Teil lege dieses Bekenntnis nur als Eingeständnis der überlegenen Macht Gottes ab, unerlöst, unfreiwillig, haßerfüllt und zähneknirschend lässt Gott sich preisen und anbeten.
Mindestens diese 7 Gründe sprechen dagegen:
a) Man vergleiche die Stelle mit Offenbarung 5,13, in der dasselbe Geschehen (zum dritten Mal) bezeugt wird: Jedes Geschöpf im Himmel und auf Erden und unter der Erde und auf dem Meer, und alles, was in ihnen ist, hörte ich sagen: Dem, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamme die Segnung und die Ehre und die Herrlichkeit und die Macht in die Zeitalter der Zeitalter. Bei unvoreingenommener Betrachtung muß jeder Leser sowohl von Phil 2 als auch von Offb. 5 zugeben, dass die Texte keinesfalls den Eindruck eines erzwungenen Bekenntnisses machen. Und der Text besagt, dass Satan alle Macht an Gott abgibt.
b) Die Stelle in Jesaja 45 hat im Zusammenhang gelesen die weltweite Rettung zur Aussage.
c) Das in Philipper 2,11 für „bekennen“ gebrauchte Wort „exhomologein“ kommt im gesamten Neuen Testament nicht ein einziges Mal im Sinne eines widerwillig gegebenen, erzwungenen Bekenntnisses vor; im Gegenteil: Es wird im Sinne von „preisen“ gebraucht (Matth. 11,25).
d) Das Beugen der Knie und das Bekennen Gottes als den Herrn geschieht „im Namen Jesu“.
e) Die Anbetung geschieht zur Ehre Gottes, der in der gesamten Bibel (z. Bsp. Matth. 15, 7-9) bloße Lippenbekenntnisse aus kalten, gleichgültigen oder sogar widerstrebenden Herzen eindeutig ablehnt. Gott hat nie Marionetten. Um die Wucht der hier beschriebenen wahren Anbetung abzuschwächen, wird behauptet: Ja, sie werden seinen Namen bekennen müssen, die Knie müssen sie auch vor ihm beugen, aber nur gezwungen, mit innerem Widerstreben in ungebrochener, endloser Feindseligkeit. Wer so etwas glaubt, führe bitte den biblischen Beweis, dass solch ein Bekenntnis zur Ehre Gottes, des Vaters, dienen wird !
f) Nach 1. Kor. 12,3 kann das Bekenntnis (als Gott ehrendes Bekenntnis) „Jesus Christus ist der Herr“ nur im Heiligen Geist abgelegt werden !
g) Gott konnte bereits zu aller Zeit, wenn er das gewollt hätte, seine Gegener im Himmel, auf der Erde und unter der Erde jederzeit auf die Knie zwingen und zu einem Eingeständnis seiner überlegenen Macht bringen. Was Paulus hier meint, und das zeigt der Zusammenhang der Verse 5- 11 ist vielmehr die Frucht des Kreuzestodes Jesu, aber nicht erzwungene Anbetung.