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LINKE.Sachsen will Scientology-Verteidiger Besier in den Lan


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LINKE.Sachsen will Scientology-Verteidiger Besier in den Landtag bringen







Auch nicht vertrauenserweckender: Aus dem Saarland soll Astrologin Voltmer ins EU-Parlament

Von Edith Bartelmus-Scholich

Die Landesspitze der Linkspartei Sachsen hat gestern den umstrittenen Professor Gerhard Besier als Neumitglied der LINKEN vorgestellt und auch gleich für ein Landtagsmandat vorgeschlagen. Besier stammt aus Wiesbaden und ist ein evangelischer Theologe und Historiker. Zu seiner Berufung in das Kompetenzteam zur sächsischen Landtagswahl sagte Vorsitzende der Linksfraktion im sächsischen Landtag, André Hahn, im Beisein der Landesvorsitzenden, Cornelia Ernst: "Ich wollte Prof. Besier ursprünglich als Berater für die Bereiche Wissenschaft und Religionsfragen in mein Kompetenzteam berufen. Umso mehr freue ich mich, dass er gegenüber dem Landesverband signalisiert hat, dass er darüber hinaus auch bereit ist, für DIE LINKE zu kandidieren und über die Landesliste der Partei ein Mandat im Sächsischen Landtag anzustreben. Deshalb wird dazu die Landesvorsitzende im Anschluss noch einiges ausführen. Nach dem Prof. Werner Bramke ja schon vor einiger Zeit ausgeschieden ist und nun auch Prof. Porsch nicht mehr zur Verfügung stehen wird, wäre ein Einzug von Prof. Besier in den Landtag fachlich nicht nur für die Fraktion ein Gewinn, sondern auch für das Landesparlament insgesamt." (1)

Abgesehen davon, dass DIE LINKE.Sachsen offensichtlich Kompetenz für den Landtag vornehmlich nicht in ihrer sozialen Basis, sondern bei Quereinsteigern aus dem bürgerlichen Wissenschaftsbetrieb sucht, rufen die Positionen von Besier zum Widerspruch auf. Besier's Hauptwerk ‚ Der SED-Staat und die Kirche (1993-1995), indem er Vertreter der Bekennenden Kirche, sowie deren Anhänger in der folgenden Generation beschuldigt, dass sie aus einer linkspolitischen Motivation heraus zur Zusammenarbeit mit einem totalitären Staat bereit waren (2), qualifizierte ihn zur Leitung des CDU-nahen Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung. Dort bekam er Probleme als er 2003 bei der Eröffnung eines Büros von Scientology in Brüssel eine Rede hielt, in der er die Ansicht vertrat, diese Kirche stünde "in der ersten Reihe derjenigen, die für die Akzeptanz von religiösem Pluralismus kämpfen". (3) Den für seine Berufung Verantwortlichen war entgangen, dass Besier sich schon 1999 mit dem von ihm und G. Scheuch herausgegebenen Buch "Die neuen Inquisitoren. Religionsfreiheit und Glaubensneid, 1999" für Psychosekten eingesetzt hatte. (4) Auch hatten sie nicht realisiert, dass bereits 2002 Gerhard Besier das Buch "Die Rufmordkampagne. Kirchen & Co. vor Gericht" veröffentlicht hatte, zusammen mit Renate-Maria Besier. Auf Seite 30 dieses Werkes ist zu lesen: "Die Diabolisierung der "Church of Scientology" ist inzwischen so weit fortgeschritten, dass Satan nach Überzeugung der kirchlich besoldeten Teufelsaustreiber heute eigentlich "Scientology" heißen müsste. In dem Maße, wie Scientology in Deutschland zum bloßen Phantom wird, funktionieren Sektenbeauftragte die aus Amerika kommende Organisation flugs zum "Realsymbol" für den bösen Kapitalismus um - und kehren damit zu ihren Wurzeln zurück. Der Sektenbeauftragte der Württembergischen Landeskirche, Hansjörg Hemminger, schreibt: "In einer Zeit, in der es öffentliche Kritik am kapitalistischen Wirtschaftssystem und an der Ökonomisierung aller Lebensverhältnisse kaum mehr gibt, fehlt den Menschen, die dabei zu Opfern werden, eine Sprache, um ihre bitteren Erfahrungen auszudrücken." Die Sektenjäger haben diesen "Sprachlosen" ein "Realsymbol" für das Böse schlechthin gegeben: Scientology." (5) Besier schlägt sich in dieser Passage gegen von ihm als links eingeordnete Sektenkritik auf die Seite von Scientology.
Für das Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung war Besier durch seine Unterstützung von Scientology untragbar geworden. Besiers Vertrag mit dem Hannah-Arendt-Institut wurde wegen seiner speziellen Sicht der Religionsfreiheit in Deutschland, nicht verlängert. Besiers Mitarbeiter am Hannah-Arendt-Institut als auch die Professoren am Historischen Institut der TU Dresden haben sich mit einer siebenseitigen Stellungnahme von ihm distanziert. (6)
Wie kann es sein, dass dieser Mann nicht nur in die LINKE aufgenommen wurde, sondern nun von der Linkspartei-Spitze in Sachsen aufgrund seiner Kompetenzen ein Landtagsmandat erhalten soll? Es bleibt zu hoffen, dass die Linkspartei-Basis diesem Kandidaten nicht nur eine Absage erteilt, sondern auch die Distanzierung des Landesvorstands von seinen Positionen erzwingt.
Dass die offensichtliche Orientierungslosigkeit bei der Auswahl politischen Personals nicht auf die Landesverbände im Osten beschränkt ist, zeigt die Aufstellung der Saarländerin Ulrike Voltmer auf Platz 15 der Liste für die Wahl zum Europa-Parlament. Die von den Grünen zur LINKEN gekommene Politikerin mit anthroposophischem Hintergrund verfügt über eine langjährige Berufserfahrung als Astrologin. Sie hat einschlägige Bücher verfasst. Dabei kann ihr Werk " Wie frei ist der Mensch?" als Wegweisung von der Astrologie zur von Rudolf Steiner begründeten Antroposophie aufgefasst werden (7). Sie ist bis heute Mitglied im Vorstand der "Gesellschaft für Anomalistik". (8) Dort leitet sie den Arbeitskreis Astrologie. Alle diese langjährigen Aktivitäten fehlen übrigens in Ulrike Voltmers Bewerbung als Kandidatin zum EU-Parlament (s. Anhang). Es verwundert dennoch, dass in dem überschaubaren saarländischen Landesverband der Linkspartei das bisherige Wirken der Kandidatin unbemerkt geblieben ist. Oder gehören etwa die Verteidigung von Psychosekten, Anthroposophie und Astrologie neuerdings zum Linkspluralismus?

Edith Bartelmus-Scholich, 4.6.09


(1)

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(2)

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(3)

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(4)

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(5)

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(6) Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 21. April; Spiegel vom 7. Mai 2007
(7)

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(8)

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