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Gott wieder Gott sein lassen


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Gottfried

Gottfried

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Gott wieder Gott sein lassen

Im 26. Kapitel des 1. Buch Mose finden wir einen packende Bericht mit viel Action. Gleich zu Beginn erfahren wir wie Gott es Isaak verbietet, Gerar trotz anhaltender Dürre zu verlassen (V 2). Dass Abrahams Sohn diesen Plan fasste, weil die Versorgung der Großfamilie wirtschaftlich zur enormen Herausforderung wurde, ist menschlich gesehen nur allzu verständlich.

Doch gleich hier mal kurz nahgefragt: Wie würden wir wohl auf eine wirtschaftliche Herausforderung dieser Größenordnung reagieren? Würden wir dahin tendieren, vor den Schwierigkeiten wegzulaufen? Im Blick auf die sich momentan zunehmend verschärfende weltweite Finanzkrise und den damit einhergehenden wirtschaftlichen Zusammenbruch, würden wir unser Zuhause verlassen und dahin ziehen, wo wir ausreichende Versorgung und wirtschaftliche Sicherheit erwarten? Oder würden wir auf Gott hören, auch wenn das bedeuten würde in schwierigen Umständen “Gewehr bei Fuß” zu stehen?

Nun, Isaak blieb in Gerar. Und es scheint, dass er trotz anhaltender Dürre gehorsam seine Felder bestellte, was Gott noch im gleichen Jahr mit einer hundertfachen Ernte segnete (V 12).

Wenn meine Folgerungen korrekt sind, dann widersetzen sich diese Ereignisse jeglicher menschlicher Logik und Lehre. In Zeiten der Dürre werden wegen der Wasserknappheit und des harten, trockenen Bodens nun mal keine Felder bestellt, oder? Würden wir also Gott erlauben uns etwas so unvernünftiges aufzutragen? Und würden wir es dann auch tun, auch wenn wir dadurch zum Gelächter unserer Gesellschaft werden? Oder würden wir das Ganze einfach als Unsinn vom Tisch wischen? Der Herr ist dafür bekannt von Leuten ungewöhnliche Dinge zu erbitten. So sollte z.B. Noah ein großes Schiff bauen, wo kein Wasser war; und Petrus wurde von Jesus wieder zum Fischen rausgeschickt, obwohl da kein Fisch sein konnte, ...

Wie auch immer, Isaak wurde im Laufe der Zeit derartig wohlhabend (V 13-14), dass die Philister, seine Gastgeber, neidisch auf ihn wurden. Also taten sie, was neidische Leute so tun. Sie fingen an Isaak zu schädigen, indem sie alle Brunnen verstopften, die sein verstorbener Vater einst gegraben hatte (V 15). Und König Abimelech, der Abraham sogar noch persönlich kannte, drängte Isaak sogar, nun endlich sein Land zu verlassen, weil er zu mächtig für sie geworden war (V 16). Also zog Isaak weiter, musste im Folgenden jedoch mit ansehen, wie die Philister seine harte Arbeit (neue Brunnen zu graben) stets wieder zunichte machten. So zog er unerlässlich weiter bis seine Feinde schließlich aufgaben (V 17-22).

Wenn wir so mächtig wären, wie König Abimelech den Isaak einschätzte, würden wir uns diese Macht zu Nutze machen? Würden wir um unser Erbe (die Quellen unsere Väter) kämpfen? Würden wir uns mit denen, die neidisch auf uns sind, streiten? Oder würden wir eher das Unbehagen, ständig weiterziehen zu müssen, in Kauf nehmen, so wie es Isaak tat? Heutzutage gilt wilder Wettbewerb um wirtschaftliche Vorteile als völlig normal und Teil des großen Spiels. Aber kann es sein, dass wir durch unser Engagement in diesen unbiblischen Wirtschaftsansatz Gott jeglicher Chance berauben uns zu segnen?

Ohne sich zu beschweren schlug Isaak dort seine Zelte auf, wo Gott ihm Raum schenkte (V 22). Diese Haltung führte zu einem enormen Segen Gottes (V 25). Und es dauerte nicht lange, bis König Abimelech zusammen mit seinem persönlichen Berater und dem Kommandeur der Streitkräfte auf der Matte stand (V 26). Aus Furcht, dass ihnen durch Isaak etwas zuwider stossen könnte, flehten sie den Hebräer an, mit ihnen ein Bündnis einzugehen, denn gemäß eigener Beobachtung war klar ersichtlich, dass der Herr mit Isaak war (V 28) und ihn reichlich segnete (V 29).

Vielleicht ist es gut an dieser Stelle für heute mit folgenden Gedanken/Fragen einen Schlusspunkt zu setzen: Spiegelt unser Leben und Verhalten in unserer Gesellschaft das wider, was diese mächtigen Männer damals in Isaaks Leben sahen (dass Gott mit ihm war und ihn segnete)? Ich möchte nicht richten, frage mich aber, wie die Welt die Christen attraktiv finden kann, wenn ihr Leben nichts von Gottes Größe und Macht widerspiegelt. Und wie kann ein Leben die Größe und Macht Gottes widerspiegeln, wenn sich der Christ, aus Furcht jemandem zu nahe treten zu können, in den weltlichen Lebensstil einfügt und anpasst? Vielleicht ist es an der Zeit für uns, endlich wieder anders zu sein, radikal anders, indem Gott wieder Gott in unserem Leben sein darf, damit Menschen es tatsächlich wahrnehmen?
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