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Bist du in einer Sekte gelandet?


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#1
Rolf

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Bist du in einer Sekte gelandet?



Eine Stellungnahme der Gemeinde XY, Bibelweg 24, 99999 Musterstadt


„Bist du in einer Sekte gelandet?“ So oder ähnlich werden wir öfters gefragt. Wir nehmen das nicht übel, denn bevor wir selbst zur Biblischen Gemeinde Mannheim gehörten, fragten wir uns auch, ob das eine Sekte sei. So wollen wir Antwort geben. Sollte etwas unklar bleiben, sind wir gerne bereit, weitere Fragen zu beantworten. Zunächst möchten wir definieren, was unserer Meinung nach eine Sekte ist.

1. Eine (christliche) Sekte ist eine Glaubensgemeinschaft, in der bestimmte Aussagen der Bibel unangemessen überbetont oder Lehren verbreitet werden, die nicht auf biblische Aussagen gründen oder diesen sogar widersprechen.

2. Sekten sind streng hierarchisch organisiert. Irgendwo sitzt der große Zampano, oft im Ausland. Er bestimmt, was richtig ist und was falsch. Nicht selten fließen die einkommenden Gelder dort zusammen. Den Anordnungen der jeweils höheren Hierachiestufe wird Gehorsam geschuldet.

3. Die Interessen der Sekte haben absoluten Vorrang. Sie werden meist mit Fanatismus durchgesetzt. Wie sieht es nun damit in unserer Gemeinde aus?

Zu 1. So wie Luther vor dem Reichstag zu Worms bereit war, von seinen Thesen abzurücken, wenn sie aus der Bibel widerlegt würden, so sind auch wir bereit, uns aus der Bibel korrigieren zu lassen. Wir sollten besser sagen, die einzelnen Mitglieder sind dazu bereit. Niemand maßt sich in diesen Dingen Entscheidungen für den anderen an.

Zu 2. Wir sind weniger hierarchisch als beispielsweise eine evangelische Landeskirche. Wir haben nicht nicht einmal einen "Herrn Pfarrer". Es predigen verschiedene für die Verkündigung geeignete Mitglieder. Paulus schrieb nie an „den Leiter“ einer Gemeinde oder setzte nur einen Leiter ein. Er schrieb an Brüder und Schwestern und die Ältesten. Damit waren nicht die an Jahren Ältesten gemeint, sondern eine Gruppe von Männern, die in besonderer Verantwortung für die Gemeinde standen und die, in der Bibel nachzulesende, Voraussetzungen erfüllen mußten. Besonders wurden Geduld und Fürsorge gefordert. Auch wir sind kein anarchistischer Haufen. Das Wort Bewährter hat, wie in jeder funktionierenden Gemeinschaft, besonderes Gewicht. Wir haben aber nur einen "Boß". Das ist Jesus Christus. Wir haben keine übergeordnete Organisation. Die Gemeinde ist für sich selbst verantwortlich, auch finanziell. Die Unterstützung bedürftiger Menschen ist aber üblich. Wir haben auch Kontakt zu Gemeinden mit ähnlichen, nicht unbedingt gleichen Vorstellungen.

Zu 3. Wir fragen zuerst, was Jesus will. Die Belange der Familie haben Vorrang vor denen der Gemeinde. Fanatismus verstößt nach unserer Überzeugung gegen die höchsten christlichen Gebote, die Jesus selbst.

hervorgehoben hat, nämlich „Du sollst den Herrn, deinen Gott lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstand“ und „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ (Matthäus 22,37-39). Daß es hier zu schweren Irrungen kam, ist bekannt. Aber voller Einsatz für eine Sache ist kein Fanatismus. Jesus sprach z.B. immer liebevoll mit seine Jüngern. Als ihm aber einmal ein Dorf Unterkunft verweigerte, und die Jünger ihn fragten, ob sie Feuer vom Himmel regnen lassen sollten, schimpfte er mit ihnen. Jesus lehnte jeglichen Fanatismus ab. Was ist nun anders bei uns? Da können wir nur einige Beispiele nennen: Unsere Gemeinde ist relativ klein. Würde sie zu groß werden, würden wir über eine Teilung nachdenken. Die Gemeinde soll auch eine Gemeinschaft sein. Die Mitglieder kennen sich. Sie sehen sich öfters. Die sonntägliche Versammlung ist ihnen ein Bedürfnis ist. Es gibt noch andere Aktivitäten, wie z.B. Bibelstunden in kleinen Hauskreisen. Der Gottesdienst läuft etwas anders ab. Daß wir keinen Pfarrer haben, wißt ihr schon.

Die Kinder sind zunächst anwesend, bis sie zur Sonntagsschule entlassen werden. Ihr Anblick erfreut uns, und ihnen sind dadurch die Erwachsenen nicht fremd. Im Rahmen des Gottesdienstes gibt es die Möglichkeit, Persönliches mitzuteilen, Grüße auszurichten, auf Bibelstellen aufmerksam zu machen, für bestimmte Personen oder aus besonderem Anlaß zu beten, kurz es geht persönlicher zu. Wer kann Mitglied der Gemeinde werden? Als Gast ist jeder willkommen. Da man aber in unsere Gemeinde nicht wie bei den großen Konfessionen hinein geboren wird, muß man die Mitgliedschaft wollen und beantragen. Es wird nicht nur geduldet, sondern erwartet, daß dieser Schritt gut bedacht wird. So ist es normal, daß jemand Monate Gast ist und sich dann für oder gegen einen Eintritt entscheidet. Auch die Gemeinde behält sich vor, über einen Eintrittswunsch zu befinden. Zum Abschluß noch dies: Wir lehnen niemanden ab, selbstverständlich auch nicht die Mitglieder der Landeskirchen. Aber unsere Gemeinde kommt unseren Vorstellungen von einer christlichen Gemeinde näher. Sie ist uns eine große Hilfe zum besseren Verständnis der Bibel. Wir kennen dort liebenswerte Menschen und fühlen uns wohl. Seid herzlich gegrüßt
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