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Gottes Bodenpersonal – Leute mit einem undankbaren Job?


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Rolf

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Gottes Bodenpersonal – Leute mit einem undankbaren Job?





Frage von NN:
"Die Mehrheit meiner Freunde sind keine Christen. Ich habe mit ihnen schon öfters über Gott geredet, aber keiner von ihnen glaubt wirklich, was ich ihnen sage. Es interessiert sie entweder nicht oder sie empfinden das, was in der Bibel steht, als eine "gewöhnliche" Erzählung. Es ist für mich ziemlich schwer, in dieser Situation meinen Glauben zu behalten und dazu zu stehen. Könnt ihr mir sagen, wie ich mich verhalten kann?"


Salziges Bodenpersonal

Das ist eine Frage, die vermutlich die allermeisten Christen umtreibt: Selber ist man fasziniert und erfüllt von Jesus. Man kennt die Wichtigkeit und Dringlichkeit der christlichen Botschaft und weiß, wie sich das Leben zum Guten verändert, wenn ein Mensch Jesus Christus in sein Leben hineinlässt. Die traurige Nachricht ist: Viele Freunde interessieren sich anscheinend nicht dafür.

Ich finde es gut, dass Du Freunde hast, die keine Christen sind. Häufig ist es so, dass Christen nach einiger Zeit nur noch christliche Freunde haben. Das ist aber nicht im Sinne des Erfinders. Gott hat uns als Christen in die Welt gestellt, damit wir von ihm reden können. Wie sollen Menschen, die auf der Suche nach Gott sind, etwas von ihm hören, wenn alle Christen sich nur noch mit sich selbst beschäftigen? Davon redet der Apostel Paulus schon im Römerbrief (Römer 10,14).

Aber ich kenne auch deinen Frust. Alles ist von Interesse: Wenn jemand zum Beispiel über Fußball spricht, findet derjenige Gehör - selbst von Freunden, die sich nicht besonders dafür interessieren. Fast alle Themen sind populär, bis auf geistliche Themen. Ich selbst ärgere mich häufig darüber. Ein kleiner Verein veranstaltet z.B. ein relativ unbedeutendes „Rettich-Fest“. Alle Bänke sind voll, obwohl das Bier zu warm ist, die gegrillten Roten verbrannt und die Musik drittklassig - egal, es war schön. Dagegen ist nichts einzuwenden. Es ist nur schade, dass man im Gegensatz dazu den schönsten Gästegottesdienst mit moderner Musik, ansprechendem, professionellem Anspiel und einer zeitgemäßen Predigt anbieten kann und die Stühle dennoch leer bleiben. Damit soll nicht gesagt werden, dass Kirchen und Gemeinden damit fein aus dem Schneider sind, nach dem Motto: Wir haben es probiert - die Menschen sind selbst Schuld, wenn sie nicht kommen. Es stellt sich immer die Frage, wie Christen ihren Mitmenschen so begegnen können, dass diese neugierig werden und nachfragen.

Trotzdem sind der christliche Glauben und geistliche Themen in unserer Gesellschaft leider allzuoft noch tabu, oder bleiben zumindest der Privat-, um nicht zu sagen, der Intimsphäre vorbehalten. Dennoch sind Menschen auf der Suche, vielleicht mehr als je zuvor, nach Sinn, nach Zukunft und nach Ewigkeit.

Mitten in diese Welt voller Widersprüche hat Gott dich hinein gestellt und sagt zu dir, dass du sein Botschafter bist, das Salz und Licht in der Welt. Du sollst es nicht versuchen zu werden, du bist es:


Ihr seid das Salz der Erde. Doch wozu ist Salz noch gut, wenn es seinen Geschmack verloren hat? Kann man es etwa wieder brauchbar machen? Es wird weggeworfen und zertreten, wie etwas, das nichts wert ist. Ihr seid das Licht der Welt. Wie eine Stadt auf einem Berg, die in der Nacht hell erstrahlt, damit alle es sehen können. Versteckt euer Licht nicht unter einem umgestülpten Gefäß! Stellt es lieber auf einen Lampenständer und lasst es für alle leuchten. Und genauso lasst eure guten Taten leuchten vor den Menschen, damit alle sie sehen können und euren Vater im Himmel dafür rühmen.
Matthäus 5,13-16


Trauriges Bodenpersonal

Auch, wenn sich das im ersten Moment vielleicht komisch anhört: Ich empfinde es als positiv, dass du über die Situation mit deinen Freunden traurig bist. Nicht, weil ich jemand traurig sehen möchte, sondern weil ich glaube, dass du etwas erlebst, wovon Jesus in der Bergpredigt spricht:


Gott segnet die, die traurig sind, denn sie werden getröstet werden.
Matthäus 5,4



Ich verstehe diese Aussage so: Selig sind diejenigen, die an den Zuständen dieser Welt Leid tragen, die um Menschen trauern, die möglicherweise einmal verloren gehen, weil sie Gott nicht kennen oder kennenlernen wollen. Gott hat dir diese Menschen als Freunde zur Seite gestellt, damit du ihnen Salz und Licht bist. Als jemand, der bereit ist, die Hoffnung, die du durch den Glauben hast, weiterzugeben. Dazu sendet er sein Bodenpersonal mitten hinein in diese Welt. Eine Welt ohne Hoffnung und Perspektive. Eine Welt ohne Jesus.

Ich rate dir, dich nicht verunsichern zu lassen, wenn deine Freunde nichts von Gott wissen wollen. Das muss nicht zwangsläufig an dir liegen, auch wenn es sehr wichtig ist, dass man sich immer wieder fragt, ob man so handelt und redet, dass man als Christ glaubwürdig ist.

Oft wird die christliche Botschaft aber auch an sich abgelehnt. Das hat mit dir als dem Botschafter dann nichts zu tun. Jesus hat das seinen Jüngern vorhergesagt. In Lukas 6,22-23 redet Jesus davon, dass die Jünger abgelehnt werden können. Er sagt ganz drastisch, dass die Welt sie hassen wird, doch das soll ihnen sogar ein Grund zur Freude werden. Es ist ein Merkmal, dass die Jünger, wie die Propheten im Alten Testament auch, die Wahrheit Gottes verkündigen sollen. Viele Menschen lehnen diese Wahrheit ab, sie folgen ihren eigenen Spielregeln, die dem Maßstab Gottes oft diametral gegenüber stehen.

Desinteresse, Ablehnung, Hohn und Spott, bis hin zu Feindschaft und Verfolgung sind Stufen der Ablehnung, die einem Christen begegnen können. Die Bibel lehrt, wie ein Nachfolger Jesu mit dieser Ablehnung, die bis zur offenen Feindschaft gehen kann, umgehen kann:


Und genauso lasst eure guten Taten leuchten vor den Menschen, damit alle sie sehen können und euren Vater im Himmel dafür rühmen.
Matthäus 5,16



Das Handeln eines Christen soll so sein, dass die Menschen darin einen Hinweis auf Gott finden – im Idealfall gilt das selbst für diejenigen, die den christlichen Glauben ablehnen und ihm gegenüber sehr negativ eingestellt sind.


Liebendes Bodenpersonal

Versuche deine Freunde mit dem Augen Gottes zu sehen: Als Menschen, die Gott liebt. Gott möchte, dass alle Menschen zur Erkenntnis der Wahrheit kommen, dass heißt ihn kennenlernen und anerkennen (1.Timotheus 2,4). Doch er zwingt die Menschen nicht dazu. Er hat ihnen einen freien Willen geschenkt. Er, der alle Macht hat, erlaubt es den Menschen, ihm den Rücken zu kehren und ohne ihn zu leben. Welcher weltliche Machthaber würde das akzeptieren?

Ich bin mir ebenfalls sicher, dass Gott die Sehnsucht nach ihm in die Herzen deiner Freunde gelegt hat. Eine Sehnsucht, die nicht zur Ruhe kommt, bevor sie ihn nicht gefunden oder abgelehnt haben. Leider sterben viele Menschen, ohne das Angebot der Liebe Gottes angenommen zu haben. Sie suchen in sich selbst nach Sinn und Liebe und finden sie nicht. Sie suchen vergeblich nach einer erfüllenden Antwort. Sie erkennen den nicht, der an ihrem Herz anklopft und um Einlass bittet. Gott trauert um diese Menschen, aber er zwingt sie nicht, ihn anzunehmen.

Das gilt auch für die Situation mit deinen Freunden: Du möchtest, dass sie Jesus kennenlernen. Du bist traurig darüber, dass sie sich für den Glauben scheinbar nicht interessieren - und dennoch musst du akzeptieren, dass sie (noch?) nichts davon hören wollen.

Du musst nicht durch „dicke Mauern“ brechen, um sie von der Botschaft des christlichen Glaubens zu überzeugen. Ich möchte dir raten zu warten, bis Gott eine Tür, eine Gelegenheit dafür öffnet. Sei für sie einfach ein Freund, ganz normal, ohne dass du versuchst, Druck oder gar Zwang auf sie auszuüben.

Wichtig ist, dass du für deine Freunde betest. Gebet hat schon oft bewirkt, dass Gott eine Situation verändert hat. Doch es ist seine Sache, wann, ob und wie er handelt. Sei nicht ungeduldig und vor allem: Wende dich nicht ab, wenn sich deine Freunde nicht für Gott entscheiden.


Nicht durch die Wand, sondern durch dir Tür
Deine Freunde wissen wie du denkst, zu wem du Vertrauen hast, das ist wichtig. Du musst nicht permanent über Gott reden. Doch wenn das Gespräch auf den Glauben kommt, kannst du von der Hoffnung reden, die du durch den Glauben hast:


Macht Christus zum Herrn eures Lebens. Und wenn man euch nach eurer Hoffnung fragt, dann seid immer bereit, darüber Auskunft zu geben, aber freundlich und mit Achtung für die anderen.
1.Petrus 3,15-16



Als Christen sollen wir bereit sein, auf Anfragen zu unserem Glauben eine Auskunft zu geben. Das heißt: Nicht mit dem Kopf durch die Wand, sondern warten, bis Gott eine Tür öffnet. So verstehe ich diese Bibelstelle. Gott führt die Sehnsucht der Menschen bis an den Punkt, wo sich die Herzenstür öffnet. Vielleicht in einem Gespräch unter vier Augen.

In einer Gruppe geben sich viele oft stark und sagen, dass sie Gott nicht brauchen. Im Gespräch unter vier Augen kann das ganz anders aussehen. Häufig ist ein Schicksalsschlag der Anlass, nach Gott zu fragen. Aber auch in den schönen Momente im Leben, wenn z.B. ein Kind geboren wird oder wenn man die Ehe schließt, stellen sich eventuell die entscheidenden Fragen. Wie wird es werden? Schaffe ich die Kindererziehung? Bleibt das Kind vor einem Unfall verschont? Schaffen wir es zusammen zu bleiben? Das sind gute Gelegenheiten, um über den christlichen Glaubens ins Gespräch zu kommen.


Die Freunde zu einem besseren Lebensstil „erziehen“?

Der „moralinsaure“ Zeigefinger eignet sich nicht besonders gut, um damit auf den liebenden Gott zu zeigen oder gar zu ihm einzuladen. An erster Stelle steht, dass ein Mensch die Beziehung zu Jesus findet. Sobald die besteht, kann man besser über ethische Fragen und Änderungen des Lebensstils sprechen.

Bis dahin ist es gut, einfach da zu sein, den Gesprächs- und Freundschaftsfaden aufrecht zu erhalten. Es kann sein, dass du dabei an Grenzen stößt, die sich mit deinem Christsein vereinbaren lassen. Vielleicht unternehmen deine Freunde etwas, das dich in Konflikte mit deinem Glauben bringt. Es kann Gesprächsthemen geben (Lästerung Gottes, Pornographisches, Verachtung anderer Menschen aus ethnischen Gründen, etc.), an denen du dich einfach nicht mehr beteiligen kannst. Dann ist es gut zu erklären, warum du nicht dabei sein möchtest, ohne deine Freunde deswegen anzuklagen oder zu verurteilen.

Das könnte sich so anhören: “Nein, da gehe ich nicht mit, das mache ich nicht. Ich bin Christ und weiß, dass ich dadurch nur Schaden nehme. Dass ich Gott die Ehre nehmen würde, die ihm gebührt. Ich möchte das nicht, weil es anderen schadet.“ Das kann zum Nachdenken bringen, besonders dann, wenn du deine Freunde deswegen nicht ablehnst oder verurteilst. Du lebst dein Christsein immer auch als Zeugnis für andere. Das geht ohne Heuchelei.

Du wirst niemals perfekt sein, aber alleine schon die Bemühung um einen christlichen Lebensstil wird sich auswirken. Ich bin mir sicher: Wenn deine Freunde wissen, dass du Christ bist, wenn du ein ungezwungenes Beispiel sein kannst, ohne Heuchelei oder Frömmelei, wenn du einfach authentisch dein Christsein lebst - auch mit Fehlern und Versagen, die du gerne zugeben darfst - dann bist du ein einladender Brief Christi für deine Freunde. Wenn du dabei merkst, dass du dich in einer Situation falsch verhalten hast, darfst du für dich Gottes Vergebung in Anspruch nehmen.

Eine Anmerkung möchte ich hier noch machen: Es ist gut, Freundschaften zu Nichtchristen zu haben und aufzubauen. Die Gemeinschaft mit Christen, sollte deswegen aber nicht vernachlässigt werden. Als Christen ergänzen wir uns, ermutigen und stärken einander, damit die Beziehung zu Jesus lebendig bleibt und man nicht auf Irrwege gerät. Es gibt viele Dinge, die von der Gemeinschaft mit Gott ablenken können. Deshalb braucht jeder Christ die Gemeinschaft einer guten Gemeinde, das gemeinsame Gebet und das Hören auf das, was Gott in der Bibel zu uns sagt. Das ist wie ist eine Stärkung für dein "geistliches Immunsystem", denn der Teufel hat als Gegenspieler von Jesus ein Interesse daran, dich von einem Leben mit Jesus wegzubringen.


Fazit

Kumpels findet man überall, wirkliche Freunde sind eine seltene Spezies auf dieser Welt. Wenn du zuverlässig bist, wenn du für deine Freunde da bist, wo andere schon längst weg sind, dann werden sie möglicherweise nachdenklich und du wirst zu einem Zeugnis für deinen Glauben, ohne sie mit Worten belehrt zu haben.

Ich denke, dass dann auch Fragen kommen werden, es geht gar nicht anders. Salz und Licht fällt auf, dazu ist es da. Salz würzt und Licht verdrängt die Dunkelheit. Wenn dann Fragen gestellt werden, kann das, was du über den Glauben sagst, deine Freunde zu Jesus führen, wenn er dich dazu gebraucht.

In jedem Fall ist es der Heilige Geist, der im Menschen sowohl das Wollen als auch das Vollbringen bewirkt (Philipper 2,13). Er öffnet einem Menschen das Herz, damit er anfängt nach Gott zu fragen und zu suchen. Das musst nicht in erster Linie du bewerkstelligen. Deshalb kannst du ohne Erwartungs- und Handlungsdruck fröhlich Christus nachfolgen. Wenn du ihm deine leeren Hände zur Verfügung stellst, wird er dich gebrauchen - wann und wozu, das ist seine Sache. Deine Aufgabe ist es, ihn zu bitten, dass er dich so führt und gebraucht, wie er es will.



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